Eine 1988 in Bulgarien gescheiterte Flucht

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12.07.2022 15:37
#1
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Hier gibt es einen interessanten Film über eine Flucht, die 1988 in Bulgarien scheiterte: "Der Flüchtling und der Grenzer. Bloß raus aus der DDR, aber wie? Eine Möglichkeit schien Jürgen Cyrulik die Flucht über Bulgarien zu sein. Er hat es 1988 gewagt - und wurde verhaftet. Gut dreißig Jahre später trifft er den Grenzer, der ihn damals stellte." Quelle: https://www.dw.com/de/der-fl%C3%BCchtlin...zer/av-51064334


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12.07.2022 20:15 (zuletzt bearbeitet: 13.07.2022 11:27)
avatar  Kalubke
#2
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Ich bin 1982 und 1984 nach Bulgarien ans Schwarze Meer getrampt. Ab dem Küstenort Primorsko begann das ca. 30 km breite Grenzgebiet (Strandscha Wälder) und weiter südlich bis Achtopol war nur noch ein schmaler Küstenstreifen für Touristen zugänglich. Südlich von Achtopol war bis zur ca. 15 km entfernten Grenze entlang des Rezovo Flusses auch die Küste gesperrt. Der 94'er merkte hier im Forum in diesem Zusammenhang an, dass das Grenzgebiet direkt an der Küste erst 5 km weiter ab dem Nachbarort Sinemorietz begann. Als wir in Achtopol zelteten, kamen eines morgens zwei bulgarische Grenzer mit einem Tschechen an, den sie nachts zuvor festgenommen hatten, weil er versucht hatte, von Achtopol aus die Grenze mit einer Luftmatratze im Schwarzen Meer die Küste entlang schwimmend zu erreichen. Sein Zelt stand direkt neben unserem und er musste es unter vorgehaltener Waffe abbauen. Ich weiß noch entlang der Straße Primorsko Achtopol standen Grenzgebietsschilder auf bulgarisch und deutsch !!! mit dem Verbot das Küstenhinterland zu betreten.




Ca. 2 km vor dem Grenzfluss verliefen die Sperranlagen.





Auch heute existiert dort ein Grenzzaun, diesmal von der EU finanziert.


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12.07.2022 20:48
avatar  andyman
#3
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Zitat von Westfale63 im Beitrag #1
Eine Möglichkeit schien Jürgen Cyrulik die Flucht über Bulgarien zu sein. Er hat es 1988 gewagt - und wurde verhaftet.

Unglaublich naiv,diese beiden.
Lgandyman

Gruß aus Südschweden
Was nützt alles Hasten und Jagen,auch du bist nur ein Tropfen im Meer der Unendlichkeit. Confuzius

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12.07.2022 22:17
avatar  mibau83
#4
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also ich verstehe die begeisterung für versuchte fluchten sowieso nicht!

war selber in den 80ern 3x in bulgarien im urlaub.

käse ist natürlich im filmbeitrag, dass man in gruppen zusammen bleiben sollte. es gab leute die man zur anreise sah und dann erst wieder zur abreise.

die lieben fluchtwilligen aus dem landesinneren.
mit kompass teilweise angereist, auch an der innerdeutschen grenze!


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12.07.2022 22:51
avatar  Ehli
#5
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Republikflucht über Bulgarien
Zwei Seiten einer Geschichte
Rund 2.000 DDR-Bürger haben in den Jahren bis 1989 versucht, über Bulgarien in den Westen zu gelangen. Nur etwa 500 von ihnen gelang die Flucht. Mit der Aufarbeitung dieses Themas tut sich in Bulgarien nicht nur die Politik, sondern auch die Bevölkerung schwer.
https://www.deutschlandfunk.de/republikf...hichte-100.html

Ehli
Ich habe es mir nicht ausgesucht, ein Ossi zu sein....
Ich hatte einfach Glück!

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12.07.2022 22:52
avatar  Ehli
#6
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Ehli
Ich habe es mir nicht ausgesucht, ein Ossi zu sein....
Ich hatte einfach Glück!

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13.07.2022 08:22
avatar  Lutze
#7
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Den Beitrag #3 von andyman sehe ich ähnlich,
Da schaut man sich den Film #Und nächstes Jahr am Balaton# an,und verspricht sich,auch bis zur türkischen Grenze kann man ohne Probleme hinmarschieren,mehr als blöd,
So ähnlich ist es einen Schulfreund von mir in Ungarn passiert, mit Trampergestell Richtung Österreich spaziert,ist auch nicht weit gekommen,
Das einzige positive dabei,im ungarischen Knast gab es viel Gulasch,seine Lieblingsspeise
Lutze

wer kämpft kann verlieren,
wer nicht kämpft hat schon verloren


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13.07.2022 09:03
#8
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Fluchtweg Bulgarien: 1963 - Dritter Versuch
https://www.amazon.de/Fluchtweg-Bulgarie...n/dp/3866141270

Mein Erzgebirge,
hoch über dunklen Schächten lauscht deiner Halden wilde Einsamkeit.
Still raunen sie von guten Himmelsmächten,
von Berggeschrei aus längst vergangener Zeit.
(Edwin Bauersachs)


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13.07.2022 12:18 (zuletzt bearbeitet: 13.07.2022 12:32)
avatar  Tobeck
#9
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Zitat von Kalubke im Beitrag #2
Ich bin 1982 und 1984 nach Bulgarien ans Schwarze Meer getrampt. Ab dem Küstenort Primorsko begann das ca. 30 km breite Grenzgebiet (Strandscha Wälder) und weiter südlich bis Achtopol war nur noch ein schmaler Küstenstreifen für Touristen zugänglich. Südlich von Achtopol war bis zur ca. 15 km entfernten Grenze entlang des Rezovo Flusses auch die Küste gesperrt. Der 94'er merkte hier im Forum in diesem Zusammenhang an, dass das Grenzgebiet direkt an der Küste erst 5 km weiter ab dem Nachbarort Sinemorietz begann. Als wir in Achtopol zelteten, kamen eines morgens zwei bulgarische Grenzer mit einem Tschechen an, den sie nachts zuvor festgenommen hatten, weil er versucht hatte, von Achtopol aus die Grenze mit einer Luftmatratze im Schwarzen Meer die Küste entlang schwimmend zu erreichen. Sein Zelt stand direkt neben unserem und er musste es unter vorgehaltener Waffe abbauen. Ich weiß noch entlang der Straße Primorsko Achtopol standen Grenzgebietsschilder auf bulgarisch und deutsch !!! mit dem Verbot das Küstenhinterland zu betreten.




Ca. 2 km vor dem Grenzfluss verliefen die Sperranlagen.





Auch heute existiert dort ein Grenzzaun, diesmal von der EU finanziert.




Es gab zu diesem Thema Bulgarien schon einige Zeitungsartikel und Fernsehdokumentationen, in denen Fotos von diesen Verbotsschildern in deutscher Sprache zu sehen waren. Das Hauptproblem waren damals die mangelhaften Informationen - wie waren die Grenzanlagen aufgebaut, welcher war der letzte Zaun, wo befand man sich, da hilft auch kein Kompass. Viele wogen sich in falscher Sicherheit, weil sie dachten sie hätten bereits den letzten Grenzzaun überschritten.

Aus heutiger Sicht bot wohl die ungarisch-jugoslawische Grenze die beste Fluchtmöglichkeit mit den relativ geringsten Risiken, da an vielen (oder allen?) Grenzabschnitten kein Zaun stand und diese Grenze auch schlecht bewacht war, und Jugoslawien Aufgegriffene in der Regel nicht zurück in den Osten sondern nach Österreich abschob. Aber wer wusste das damals schon? Wieder der Informationsmangel. Ich weiß auch nicht inwieweit das Westfernsehen (Kennzeichen D, ZDF-Magazin) hier Informationen (auch über die Risiken) gab. Diese Erfolgsquote von 25 % (500 von 2.000) in Bulgarien ist aber dennoch relativ hoch.


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13.07.2022 14:47
#10
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Zitat von mibau83 im Beitrag #4
also ich verstehe die begeisterung für versuchte fluchten sowieso nicht!

war selber in den 80ern 3x in bulgarien im urlaub.

käse ist natürlich im filmbeitrag, dass man in gruppen zusammen bleiben sollte. es gab leute die man zur anreise sah und dann erst wieder zur abreise.

die lieben fluchtwilligen aus dem landesinneren.
mit kompass teilweise angereist, auch an der innerdeutschen grenze!


Ich gebe gerne zu, dass meine Begeisterung für gelungene Fluchten noch viel größer ist!


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13.07.2022 16:45 (zuletzt bearbeitet: 13.07.2022 17:12)
avatar  94
#11
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94

Diese, oder besser gesagt ähnliche zweisprachige Schilder stehen noch immer oder besser gesagt wieder dort ...


gefunden bei europeangreenbelt.org

P.S. @Kalubke, wo hast'n die Zahl 500 von 2000 her? Da sind vermutlich auch die 'deLuxe'-Fluchten mit verfälschten Pässen dabei.

Verachte den Krieg, aber achte den Krieger!


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13.07.2022 17:32
avatar  94
#12
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94

Bekannt sind aus der damaligen Zeit die Schilder groß in Deutsch und etwas kleiner in Bulgarisch. Aber in den Rhodopen zum Griechenland solls auch eine andere Ausführung gegeben haben, Frage was ist die zweite Sprache?


Bild (wieder)gefunden bei spiegel.de

Verachte den Krieg, aber achte den Krieger!


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13.07.2022 19:04 (zuletzt bearbeitet: 13.07.2022 19:06)
avatar  marc
#13
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Na @94

da tippe ich beim rechten Foto auf polnisch.


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13.07.2022 19:07 (zuletzt bearbeitet: 13.07.2022 19:07)
avatar  R-363
#14
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Zitat von marc im Beitrag #13
Na @94

da tippe ich beim rechten Foto auf polnisch.


Jedenfalls nicht Bulgarisch, da wären es, wie im linken Bild, kyrillische Schriftzeichen.

Soldat vom 01.11.1971 bis 30.06.2006 StOFä (NVA) a.D.; StFw a.D.

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13.07.2022 19:36
avatar  Marder
#15
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Das ist polnisch

Er wirft den Kopf zurück und spricht: "Wohin ich blicke, Lump und Wicht!" Doch in den Spiegel blickt er nicht.
Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selber. Er lässt auch anderen eine Chance.
Ein Kluger bemerkt alles - ein Dummer macht über alles eine Bemerkung.
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.

Wer Rechtschreibfehler findet kann sie behalten.


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