Diskriminierung von ehem. Grundwehrdienstleistenden bei den GT nach der deutschen Einheit

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22.04.2022 17:46
#1
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Ich hatte immer noch ein unterschwelliges Problem mit der Behandlung der ehemaligen Grundwehrdienstleistenden bei den Grenztruppen der DDR.
Letztendlich war das auch mit ein (teils unbewusster) Grund dafür, mein Buch zu schreiben.
Vor einiger Zeit habe ich beim sortieren alter Unterlagen das hier angehängte Dokument wieder gefunden. Man beachte vor allem die Zeile unten links. Hier wird praktisch der (unfreiwillige) Dienst bei den GT mit der Stasimitgliedschaft auf eine Stufe gestellt.
Ich war aber zu diesem Zeitpunkt schon auf dem Absprung von der Post und hatte auch alle meine Gewerkschaftsämter niedergelegt, denn sonst wäre hierbei der "Krieg" innerhalb der Postgewerkschaft ausgebrochen.
Außerdem hatte ich auch gerade genug davon, für andere die Kohlen aus dem Feuer zu holen.


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22.04.2022 17:56 (zuletzt bearbeitet: 22.04.2022 17:57)
#2
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Ein Kamerad wurde in der Hinsicht befragt, als er in den Beamtenstand übernommen wurde.
Ein Hinweis auf die Wehrpflicht genügte, um die Sache abzuhaken.

Die Verfasser dieser Schrift hatten wahrscheinlich keine Ahnung und haben ohne zu fragen was zusammengeschrieben.

Aber auch manche Wissensträger wußten offensichtlich zu wenig.

Gleich nach dem Heimgang hatten wir ein Gängertreffen in einer Hallenser Kneipe.
Zu unserem Erstaunen und Ärger raunte uns der Wirt zu: "Ich bin auch bei Horch und Guck". Und das war kein Spaß.

Disziplin ist die Fähigkeit, dümmer zu erscheinen als der Chef. (Hanns Schwarz)


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22.04.2022 18:00
avatar  Gert
#3
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Zitat von 13.08.Sojus im Beitrag #1
Ich hatte immer noch ein unterschwelliges Problem mit der Behandlung der ehemaligen Grundwehrdienstleistenden bei den Grenztruppen der DDR.
Letztendlich war das auch mit ein (teils unbewusster) Grund dafür, mein Buch zu schreiben.
Vor einiger Zeit habe ich beim sortieren alter Unterlagen das hier angehängte Dokument wieder gefunden. Man beachte vor allem die Zeile unten links. Hier wird praktisch der (unfreiwillige) Dienst bei den GT mit der Stasimitgliedschaft auf eine Stufe gestellt.
Ich war aber zu diesem Zeitpunkt schon auf dem Absprung von der Post und hatte auch alle meine Gewerkschaftsämter niedergelegt, denn sonst wäre hierbei der "Krieg" innerhalb der Postgewerkschaft ausgebrochen.
Außerdem hatte ich auch gerade genug davon, für andere die Kohlen aus dem Feuer zu holen.


das scheint aber nur bei der Bundespost zu gelten, oder verstehe ich das falsch ?
ich habe das Problem, dass meine Wehrdienstzeit NVA ungleich im Vergleich zur BW bewertet wird. Das war bis zur Vereinigung nicht so, davor hatte ich in meinem Rentennachweis stets die gleichen Anerkennungszeiten wie BW Angehörige. Da müssen die im Einigungsvertrag etwas verändert haben. Ich habe das jetzt erst gemerkt und die Deutsche Rentenversicheurng angeschrieben und um ERklärung gebeten.
Sie antworteten : Die Problematik der ungleichen Bewertung des Wehrdienstes ist derzeit Gegenstand offener Verfahren. Den Ausgang dieser Verfahren müssen wir abwarten.

Stil ist nicht das Ende des Besens.
Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Umgang mit Idioten!
F*** you russian warship

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22.04.2022 18:04
avatar  Mike59
#4
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Es betrifft grundsätzlich keine ehem. GWD leistende bei den GT.

Das "westlich sozialisierte Menschen" grundsätzlich alle AGT mit MfS Angehörigen gleichsetzen ist gewünscht. Die DDR und die Menschen welche dort lebten müssen diffamiert werden.
Ein guter Ostdeutscher war nur der, welcher gegen die (damals in der DDR) geltenden Gesetze verstoß. Der Rest war quasi Mitglied des ZK.


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22.04.2022 18:05
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#5
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#1
Mir ist nur bekannt im Unterschied zur Bundeswehrdienstzeit, dass diese rentenrechtlich vollanerkannt wird, weil für die Soldaten der Bundeswehr (Wehrpflicht) während ihrer Dienstzeit Beiträge in die Rentenversicherung eingezahlt wurden.
Bei NVA und GT war das anders, dort wurde für die Soldaten seitens der DDR keine Beiträge in die Rentenversicherung der DDR eingezahlt. Es gab nur den Stempel im Versicherungsausweis aber keine gezahlten Rentenbeiträge. Deshalb wird der Wehrdienst (18 Monate) in der DDR auch nur rentenrechtlich mit 0,75 Rentenpunkten ? bewertet. Ansonsten würde für die Wehrdienstzeit in der DDR keine Rente bezahlt werden. Dies müsste alles im Sozialgesetzbuch und in den Überleitungsverträgen geregelt sein.


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22.04.2022 18:06
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#6
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( gelöscht )

Mit Schdasi hat die ganze Sache nichts zu tun.


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22.04.2022 18:08
#7
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Zitat
das scheint aber nur bei der Bundespost zu gelten, oder verstehe ich das falsch ?



Das war zu diesem Zeitpunkt eine gemeinsame Entscheidung der nun vereinten Bundespost mit der Postgewerkschaft.

Und zu dieser Zeit waren Dienstjahre bei der Eisenbahn oder der Post noch ein Wert und Anerkennung der Treue. Heute wurde von dieser Mentalität und gegenseitigen Wertschätzung schon viel den Bach runter gespült.


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22.04.2022 18:09 (zuletzt bearbeitet: 22.04.2022 18:12)
#8
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Ich gebe zu Bedenken, daß Vereinbarungen von Tarifpartnern nicht dasselbe wie Gesetze des Staates sind.

Das ist über 30 Jahre her und sicherlich längst anders.

Disziplin ist die Fähigkeit, dümmer zu erscheinen als der Chef. (Hanns Schwarz)


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22.04.2022 18:16
avatar  Gert
#9
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Zitat von Fox im Beitrag #5

#1
Mir ist nur bekannt im Unterschied zur Bundeswehrdienstzeit, dass diese rentenrechtlich vollanerkannt wird, weil für die Soldaten der Bundeswehr (Wehrpflicht) während ihrer Dienstzeit Beiträge in die Rentenversicherung eingezahlt wurden.
Bei NVA und GT war das anders, dort wurde für die Soldaten seitens der DDR keine Beiträge in die Rentenversicherung der DDR eingezahlt. Es gab nur den Stempel im Versicherungsausweis aber keine gezahlten Rentenbeiträge. Deshalb wird der Wehrdienst (18 Monate) in der DDR auch nur rentenrechtlich mit 0,75 Rentenpunkten ? bewertet. Ansonsten würde für die Wehrdienstzeit in der DDR keine Rente bezahlt werden. Dies müsste alles im Sozialgesetzbuch und in den Überleitungsverträgen geregelt sein.


genau so ist es . Es ist aber Gegenstand von Überprüfung lt DVR, ob gerichtlich oder außergerichtlich weiß ich nicht. Sobald Klarheit besteht, werde ich benachrichtigt. Ich füchte aber, dass ich im positiven Fall für die vergangenen Jahre ( bin jetzt 17 Jahre Rentner ) nichts bekomme sondern nur für die Zukunft

Stil ist nicht das Ende des Besens.
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22.04.2022 18:16 (zuletzt bearbeitet: 22.04.2022 18:17)
avatar  Mike59
#10
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Zitat von 13.08.Sojus im Beitrag #7

Zitat
das scheint aber nur bei der Bundespost zu gelten, oder verstehe ich das falsch ?


Das war zu diesem Zeitpunkt eine gemeinsame Entscheidung der nun vereinten Bundespost mit der Postgewerkschaft.

Und zu dieser Zeit waren Dienstjahre bei der Eisenbahn oder der Post noch ein Wert und Anerkennung der Treue. Heute wurde von dieser Mentalität und gegenseitigen Wertschätzung schon viel den Bach runter gespült.


Aaa betrifft wohl Beamtenrecht?
Post, Bahn, Grenzschutz etc.
Das ist was anderes und da bin ich raus - frag doch mal den Rentenfreak aus Düsseldorf - der kennt sich angeblich aus.

Nachtrag: lach mich schlapp


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22.04.2022 18:18
#11
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Zitat
Mit Schdasi hat die ganze Sache nichts zu tun.



Nein, wurde aber dem unwissenden Teil der Ostler und den gar nix wissenden Westlern damit suggestiert.
Der GWD bei der NVA wurde ja anerkannt als Dienstzeit.


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22.04.2022 18:49
avatar  B Man
#12
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Zitat von Mike59 im Beitrag #4

Das "westlich sozialisierte Menschen" grundsätzlich alle AGT mit MfS Angehörigen gleichsetzen ist gewünscht. Die DDR und die Menschen welche dort lebten müssen diffamiert werden.
Ein guter Ostdeutscher war nur der, welcher gegen die (damals in der DDR) geltenden Gesetze verstoß. Der Rest war quasi Mitglied des ZK.


Was für ein Blödsinn.
Ich hatte mehrere Kollegen die bei der GT waren.
Wenn die gesagt haben das sie Wehrdienstleistende waren, war das Thema meist erledigt.


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22.04.2022 19:14
avatar  Mike59
#13
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Zitat von B Man im Beitrag #12
Zitat von Mike59 im Beitrag #4

...
Ein guter Ostdeutscher war nur der, welcher gegen die (damals in der DDR) geltenden Gesetze verstoß. Der Rest war quasi Mitglied des ZK.


Was für ein Blödsinn.
....

Irgendwann verstehst auch du es. Oder eben auch nicht.


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22.04.2022 19:44
#14
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Zitat
Das ist über 30 Jahre her und sicherlich längst anders.



Über die derzeitigen Reglungen und eventuelle Auswirkungen auf Rente Boni-Zahlungen oder Ähnlichen kann nichts sagen.
Mir geht es auch mehr darum, welche Meinung damals schick war und zum großen Teil auch heute noch den meisten Beifall erhält.
Wenn eine Gewerkschaft, die eigentlich Ihre Mitglieder vertreten soll, ohne Probleme so ein Pamphlet abnickt, dann sagt das schon etwas darüber aus, welchen Geistes Kind da unterwegs war.


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22.04.2022 19:53
#15
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Zitat
Wenn die gesagt haben das sie Wehrdienstleistende waren, war das Thema meist erledigt.



Nach meinen Erfahrungen traut sich nicht einmal einer von 10 von sich aus offen darüber zu reden. Viele haben das Thema auch verdrängt, um nicht in einem Gespräch plötzlich schief angesehen zu werden.
Und einige, mit denen ich gesprochen habe, hatten das noch nicht einmal ihren (inzw. erwachsenen) Kindern erzählt.

Jeder, den ich von mir aus auf das Thema anspreche, ist erst einmal reserviert und fast besorgt, was jetzt kommen könnte? Bis er merkt, um was es mir geht.
Da soll noch einer behaupten, dass diese Saat nicht aufgegangen ist.


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