Die tschechisch-sächsische Staatsgrenze

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06.03.2022 19:47
#16
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Zitat von Stuelpner im Beitrag #8
Vielleicht etwas OT, aber bei solchen Themen muss ich immer an den Film "Die Igelfreundschaft" denken. In den 60er Jahren waren wir oft in der Gegend um Reitzenhain unterwegs. Einen offiziellen Grenzübergang gab es noch nicht. Die alte Straße ins Böhmische war nur mit einem Schlagbaum gesichert (so habe ich es jedenfalls in Erinnerung). Auf tschechischer Seite standen noch Häuser des böhmischen Ortes, heute findet man nur noch einen Hydranten und Obstbäume mitten im Wald. Damals war der Sprung über das Grenzflüsschen problemlos möglich.

Gruß Stuelpner

..ohja jetzt wo Du es schreibst, den Film sah ich damals auch.

-------------------------------
Grün ja grün war'n alle meine Streifen
-- Harbker EK-Zappel 79-2 --


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06.03.2022 21:39
#17
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Zitat von PF75 im Beitrag #14
nur hinter oberwiesenthal



Boží Dar- Oberwiesenthal ab Dezember 1971

Mein Erzgebirge,
hoch über dunklen Schächten lauscht deiner Halden wilde Einsamkeit.
Still raunen sie von guten Himmelsmächten,
von Berggeschrei aus längst vergangener Zeit.
(Edwin Bauersachs)


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07.03.2022 11:54
#18
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Hallo in die Runde,

1986 waren wir auf ein verlängertes WE in Wernitzgrün. Es war der Ausgangspunkt für einige Streifzüge in der Gegend u. auch Ausflüge in die Region. An sich klappte auch alles so wie geplant, aber eines nicht. Wir wollten auch einmal in Richtung. Grenze laufen, was ja eine Grenze zwischen 2 "Bruderstaaten" war. Der freundl. Wirt riet uns aber eindringlich von diesen Vorhaben ab. Wir könnten unterwegs nach unseren Ansinnen befragt werden. Er sagte, das dort ein Ferienheim der DDR-Regierung ist, (die Zollhäuser, wie ich später erfahren habe) das dieses Objekt bewacht würde. Von wem? Keine Ahnung. Jedenfalls waren Ortsfremde dort nicht gern gesehen.
Also wanderten wir dann eben woanders hin.

Sonnigen Tag, Gruß C.


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08.03.2022 07:08
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#19
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zu #15
hier sind wenige Fotos zu finden @RalphT
Bayerisch-böhmische Grenzübergänge zur Zeit des Eisernen Vorhangs
https://www.begegnungsraum-geschichte.un...enzuebergaenge/


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28.03.2022 12:53
#20
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Zitat von Commander im Beitrag #18
Hallo in die Runde,

1986 waren wir auf ein verlängertes WE in Wernitzgrün. Es war der Ausgangspunkt für einige Streifzüge in der Gegend u. auch Ausflüge in die Region. An sich klappte auch alles so wie geplant, aber eines nicht. Wir wollten auch einmal in Richtung. Grenze laufen, was ja eine Grenze zwischen 2 "Bruderstaaten" war. Der freundl. Wirt riet uns aber eindringlich von diesen Vorhaben ab. Wir könnten unterwegs nach unseren Ansinnen befragt werden. Er sagte, das dort ein Ferienheim der DDR-Regierung ist, (die Zollhäuser, wie ich später erfahren habe) das dieses Objekt bewacht würde. Von wem? Keine Ahnung. Jedenfalls waren Ortsfremde dort nicht gern gesehen.
Also wanderten wir dann eben woanders hin.

Sonnigen Tag, Gruß C.


Das war die „Erholungsanlage des Zentralkomitees der SED“ und ein ständiges Wachkommando des Volkspolizeikreisamtes (VPKA) Klingenthal sorgte für die Sicherheit der Genossen....

Mein Erzgebirge,
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(Edwin Bauersachs)


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28.03.2022 13:00
#21
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Vor ein paar Wochen in den Schlagzeilen:
Die Hütte "Celnice Jelení" tief im Erzgebirgswald bei Johanngeorgenstadt wurde im Corona-Lockdown zu einem Lieblingsort für Ausflügler. Jetzt ist der Laden zu und die Empörung groß. Was geschah am "Eisernen Tor"?
https://www.freiepresse.de/nachrichten/s...artikel12003416

Der Imbiss am Grenzübergang "Eisernes Tor" liegt an einem historisch bedeutsamen Punkt. Der Hirschenstander Pass ist eine uralte Querung übers Erzgebirge. Mit der Ausweisung als Postroute zwischen Österreich und Sachsen begann im 19. Jahrhundert ein chausseemäßiger Ausbau zur bedeutenden Verkehrsachse. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges verlief hier die Reichsstraße 93 (heute B 93) von Schneeberg nach Karlsbad.

1945 wurde die Verbindung gekappt. Nur 1964 und 1968 öffnete sich am Hirschenstander Pass noch einmal die Grenze für die Internationale Friedensfahrt. Und in der Nacht zum 21. August 1968 rollten sowjetische Panzer bei der Niederschlagung des Prager Frühlings aus der DDR über die Passhöhe in die Tschechoslowakei. Ein eisernes Grenztor, das hier errichtet wurde, verschwand erst nach 1989. Erst ab 1997 konnte der Grenzübergang wieder von Wanderern, Radfahrern und Skiläufern genutzt werden.

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02.11.2022 13:13
#22
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Ein Gasthaus, das über die Grenzen von Stadt, Landkreis und Land
hinaus bekannt geworden ist.
https://www.dreckschanke.cz/de/

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02.11.2022 13:30 (zuletzt bearbeitet: 02.11.2022 13:50)
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#23
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Schon verrückt, vor hundert Jahren hatten Sachsen und Österreich noch eine gemeinsame Grenze. Im Zittauer Gebirge, wo Deutschlands höchster Berg östlich der Elbe liegt, geht die Grenzziehung sogar durch Felsmassive. Eine Gebirgsquerung gibt es hier oben auch, über den Lückendorfer Pass zog Napoleon 1813 mit seinem Heer von 28.000 Mann. Weiter westlich an der Lausche gibt es am alten Grenzübergang heute endlich ein Denkmal zur Vertreibung der Sudetendeutschen aus ihrer angestammten Heimat. Erstaunlicherweise sehen die Tschechen ihr begangenes Unrecht etwas anders, als die hiesige bundesdeutsche Geschichtssprechung.

-> https://deutsch.radio.cz/das-ende-des-zu...utschen-8234877

25.11.2022 10:51
#24
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Vertrag legte vor 650 Jahren Grenze fest

Kaiser Karl IV., König von Böhmen, erkannte 1372 die Besitzungen der Meißner Markgrafen an und unterzeichnete mit ihnen einen Vertrag, der einen der heute ältesten Grenzverläufe in Europa festlegte. Am Grenzübergang "Eisernes Tor" wird die wechselvolle Geschichte zwischen Böhmen und Sachsen deutlich.

Eibenstock.

Es war im Corona-Winter 2022, als der Hirschenstander Pass an der deutsch-tschechischen Grenze in den Fokus der Öffentlichkeit rückte. Anlass war ein Streit, der um einen Imbiss entbrannt war, dessen Betreiber ihn trotz Lockdown und von tschechischer Seite aus geschlossener Grenze geöffnet ließen. Es war ein Lieblingsort für Ausflügler geworden, für den diese entschlossen kämpften. Heute gibt es diesen Imbiss - als mobilen Stand - nach wie vor. Und nach wie vor kommen Wanderer, Rad- und Motorradfahrer dorthin. Wer sich beim Essen oder Trinken die Zeit nimmt und sich umschaut, wird eine Tafel entdecken. Und dort auf ein Datum stoßen, das deutlich macht, dass diese Grenze eine lange Geschichte hat.

Sie reicht genau 650 Jahre zurück. Am 25. November 1372 unterzeichnete Karl IV., König von Böhmen und römisch-deutscher Kaiser, auf Schloss Sonnenstein in Pirna mit den Meißner Markgrafen Friedrich III., Balthasar und Wilhelm I. den Pirnaer Vertrag zur Grenzregelung zwischen dem Königreich Böhmen und der Mark Meißen. Das Original der Urkunde liegt im Nationalarchiv in Prag. Das Sächsische Staatsarchiv verfügt über eine Kopie. "Es handelt sich um diejenige der beiden Vertragsurkunden, die Kaiser Karl IV. für Friedrich III., Balthasar und Wilhelm I., Landgrafen von Thüringen und Markgrafen von Meißen, ausstellte. In dieser Urkunde sind die Besitzungen der Landgrafen von Thüringen und Markgrafen von Meißen angeführt, die der Kaiser anerkannte", erklärt Eckhardt Leisering, Referent im Staatsarchiv. "Grenzbeschreibungen gibt es in beiden Urkunden nicht. Es werden jeweils nur die von der jeweils anderen Seite besessenen Besitzungen aufgezählt und anerkannt."

Die Stadt Pirna gehörte 1372 noch zu Böhmen. Der Pirnaer Vertrag kann als Vorläufer für weitere Grenzregelungen gelten, wie für den Vertrag von Eger von 1459 zwischen Kurfürst Friedrich II. von Sachsen und dem böhmischen König Georg von Podiebrad. Er brachte laut Leisering eine im wesentlichen stabile Grenze. Da ihr Verlauf noch größtenteils mit dem der heutigen Staatsgrenze übereinstimmt, gehört diese Grenze zu den ältesten bestehenden in Europa. Als die wohl älteste Grenze in Europa kann die mit einem Feudalvertrag 1278 geregelte Grenze zwischen Andorra und Frankreich bzw. Spanien gelten.

Auf der Tafel am Hirschenstander Pass, die in den 1990er-Jahren bei einem Projekt der Stadt Eibenstock zur Karlsroute erstellt wurde, ist als Datum für die Unterzeichnung des Pirnaer Vertrages der 13. November 1372 zu lesen. Doch das Sächsische Staatsarchiv gibt als Datum den 25.November an und beruft sich auf die Vertragsurkunde. Eckhart Leisering erklärt: "Die Urkunde ist nach einem Heiligentag datiert, dem St.-Katharinen-Tag, der am 25. November begangen wird. Die Datierung nach Heiligentagen war eine im Mittelalter sehr verbreitete Form der Datierung."
https://www.freiepresse.de/erzgebirge/au...artikel12565956

Mein Erzgebirge,
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(Edwin Bauersachs)


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26.11.2022 11:13
#25
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Ich setze es mal hier rein weil Eger/Cheb auch nur 12km von der sächischen Grenze entfernt ist.

König Ludwig der Bayer verpfändet 1322 Eger an Böhmen
http://www.egerer-landtag.de/Dokumente/Verfassung1322.htm


700 Jahre Verpfändung von Stadt und Land Eger
https://www.otv.de/700-jahre-verpfaendun...nd-eger-580405/


Der Egerer Stadtwald wurde nicht mit verpfändet und so liegt er heute in Bayern während Eger zu Tschechien gehört.


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26.11.2022 20:21
avatar  Ehli
#26
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Stacheldraht und Passkontrolle
Die Grenze zur CSSR war zwanzig Jahre scharf bewacht. Petr Karlicek hat das Leben an der Grenze untersucht.
https://www.saechsische.de/plus/stacheld...le-2804733.html

Ehli
Ich habe es mir nicht ausgesucht, ein Ossi zu sein....
Ich hatte einfach Glück!

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