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Erinnerungen an die letzte Schicht

Endlich war es nun soweit. Ein Tag vor dem 27. April 1976, dem Tag der Entlassung, dem „Abgang“, wie wir zu sagen pflegten.
Es war eine Tagschicht. Ich war als PF mit dem P-3-Fahrer unseres Zuges eingesetzt. Wir hatten ein Gassentor des GSZ zu sichern, welches ständig durch Baufahrzeuge der GT-Pioniere sowie auch zivile LKW passiert wurde. Nach den Wintermonaten war der weitere pioniertechnische Ausbau der vorderen Sperranlagen wieder aufgenommen worden, was u.a. mit einem Antransport von größeren Mengen an Material verbunden war.
Von daher war die Schicht kurzweilig, es war immer irgendwie Bewegung.
Der mir zugeordnete Posten war noch dazu mein „Patenkind“, wir hatten viele gemeinsame Schichten hinter uns und verstanden uns ausgezeichnet.
Die üblichen Utensilien hatte ich ihm bereits einige Tage zuvor übergeben, die aus einer R-67-Patrone gefertigte Bandmaßhülle, die „private“ Verlängerungsschnur für das GMN, die Signaltaschenlampe mit den drei Farben, die zusätzlichen Koppelschlaufen, das Luftkissen, die Platzpatronen zum Nachladen von SP-1 …
Am Tag darauf würden wir ins wohl nicht mehr sehen, für ihn stand für den kommenden Tag aufgrund unserer Entlassung sowie der Ankunft der Neuen ab frühmorgens bereits wieder eine 12-Stundenschicht an.
Auch die Schirmmütze hatte ich für die letzte Schicht ohne größere Probleme heimlich mit in den Abschnitt nehmen können.
Wie gesagt, es war eine abwechslungsreiche und kurzweilige Schicht mit einem guten Kameraden.
Gegen Ende der Schicht, die Arbeiten zum Ausbau der Sperranlagen waren für diesen Tag beendet und das Gassentor wieder geschlossen, beorderte uns der Zugführer zur Führungsstelle, da wir ihn und seinen Posten nach der Ablösung bzw. Übergabe mit zur Kaserne nehmen sollten.
Da bis zur Ablösung noch Zeit war, begaben wir uns mit auf den BT-11, der zu dieser Zeit als Führungsstelle diente.
Oben schaute ich mich nochmals um und blickte in die Landschaft, das kleine Dorf im Osten, die Sperranlagen, hinüber nach Westen, dort im Hintergrund das kleine Städtchen mit den sauberen Häusern und den vielen roten Dächern …
Als ich so dastand, sagte unser Zugführer zu mir, dass ich mir alles nochmals anschauen soll, das würde ich in meinem Leben niemals wieder sehen. Niemand ahnte, dass 13 Jahre und 7 Monaten später das Ende dieser Grenze gekommen sein würde.
Nach der letzten Schicht saßen wir abends noch auf unseren Betten, unterhielten uns, zwei oder drei Flaschen machten die Runde, Tage waren nun nicht mehr zu zählen, nur noch Stunden …


Auch so kann es Einen ergehen.
Ich hatte immer geträumt, meine letzte Schicht noch einmal die Elbe abzufahren,
an bestimmten Punkten hier-und da anhalten, mich von der Besatzung des Zollboot 'Hitzacker' zu verabschieden. Besonders von dem Zöllner 'Blondy'.
... Ein Traum ...
Am 09.08.83 eine normale Schicht, die dann die letzte Schicht auf der Elbe war.
Am 11. 08.83 zum Stab des Grenzregiment versetzt worden. Meine Beurteilung und die Entlassungsurkunde zum 30.11.1983 ausgestellt, ohne Dienstsiegel erhalten.
Fuhr nun täglich morgens von Dömitz nach Grabow und am Nachmittag zurück bis zum 25.11.83, wo mir mein ehemaliger Zugführer und jetzt Major im Stab für Personalfragen sagte:
" Fredi, du brauchst ab morgen nicht mehr zu kommen. "
Das war es, der Abschied nach 13 Jahren Dienst in den Bootseinheiten des GR-8. Fred

Meine letzte Schicht war am Tage, ob Früh- oder Spätschicht weiß ich nicht mehr.
Ich war mit meinem ZF mit dem P3 bis an der Werra bei Treffurt. War 77 noch kein Kolonnenweg und eigentlich nicht für Fahrzeuge freigegeben.
Mein ZF machte Rundumblick mit dem Fernglas, ich schnitt mir derweil die PF Balken ab, machte mit dem Mpi Kolben drei Kreuze auf den K 6 , legte die Pfeffibalken in die Kreuze und stellte wieder Spurensicherheit her.
Auf einmal dreht sich mein ZF um und blickt mich nur an. Er brauchte nichts zu sagen, wenn blicke töten könnten würde ich diese Zeilen nicht schreiben.
Uli


zu 3
Ei, ei, du Böser Junge.
Also Fall80, wie kann man so etwas auch fast unter den Augen des Zugführers so etwas machen.
Habe mich köstlich amüsiert über Deine Erinnerung. Solche Blicke kenne ich da auch von einen anderen Vorgesetzten.
Aber möchte diesen -- wie ich sehe, schönen Thread --- nicht zertrollen. mit einen freundlichen Gruß. Fred

Zitat von Fred.S. im Beitrag #2
Auch so kann es Einen ergehen.
Ich hatte immer geträumt, meine letzte Schicht noch einmal die Elbe abzufahren,
an bestimmten Punkten hier-und da anhalten, mich von der Besatzung des Zollboot 'Hitzacker' zu verabschieden. Besonders von dem Zöllner 'Blondy'.
... Ein Traum ...
Am 09.08.83 eine normale Schicht, die dann die letzte Schicht auf der Elbe war.
Am 11. 08.83 zum Stab des Grenzregiment versetzt worden. Meine Beurteilung und die Entlassungsurkunde zum 30.11.1983 ausgestellt, ohne Dienstsiegel erhalten.
Fuhr nun täglich morgens von Dömitz nach Grabow und am Nachmittag zurück bis zum 25.11.83, wo mir mein ehemaliger Zugführer und jetzt Major im Stab für Personalfragen sagte:
" Fredi, du brauchst ab morgen nicht mehr zu kommen. "
Das war es, der Abschied nach 13 Jahren Dienst in den Bootseinheiten des GR-8. Fred
Mehr kam da nicht?
klingt wie ein tritt in den Arsch,
oder war das für dich so in Ordnung

Lutze


zu 5
Wirklich Lutze, mehr kam nicht.
Das ist ein Kapitel für sich die Zeit von August bis November.
Zweedi hat mir geschrieben wie er verabschiedet wurde, also darauf hätte ich auch verzichten können.
In Ordnung ? Weißt Du Lutze, den Dank für gute Arbeit während des Grenzdienst ( wenn ich es mal so sagen darf )
den habe ich von meinen Besatzungen bekommen, indem sie gesund und munter nach Hause gehen konnten.
Indem ich, so hoffe ich Ihnen ein guter Vorgesetzter war, was ja die Dankesbriefe und Bilder beweisen. mfg. Fred

Einer wie du Fred,der dort mit Leib und Seele dabei war,etwas bllig vom Vorgesetzten,
nun ja,dann ist es so gewesen,
für mich stellt sich die Frage,wolltest du dort noch länger dienen,oder reichte dir die Zeit als Bootsgrenzer?
Lutze
#8


Meine letzte Schicht war nachts. Die Zeit verging wie immer endlos lang. Einige Na gelten noch einen Löffel an den Baum. Kleinere Rituale wurden bis zum Ende Schicht spirituell durchgeführt. Ich wollte immer in der letzten Schicht, einen Heimatschuß raus lassen. Hab ich aber lieber nicht gemacht. Für den Heimtrunk hatten wir reichlich Prima Sprit und Cola. Der Sprit hat ja eine enorme Wirkung, so daß wir nach unserem Treueschwur auf Ewig, so langsam ins Koma fielen. Das war eine tolle Fete. Prima Sprit und Cola habe ich nie wieder angerührt. Der Grund für dieses Besäufnis war, wir sind ohne Vorkommnisse gut durch die Zeit an der Grenze gekommen.


zu 7
Kurz nur darauf, Lutze.
GWD, 3 Jahre, 6 Jahre, 10 Jahre zuletzt auf 20 Jahre immer weiter verpflichtet. 1985 im Herbst wäre dann mein letzter Tag gewesen. Fred
Ergänzung:
Am letzten Abend lud einer von der Kompanieleitung alle Abgänger in den Clubraum zu ein kurzen Beisammensein ein. Meistens der Parteisekretär.
Dort wurden dann auch die Abgangstücher gegenseitig unterschrieben mit den Adressen. Erinnerungen noch einmal ausgetauscht bevor es dann auf den Stuben weiter ging. Fred

Gaigler1. Dann müssen wir zusammen nach Hause gegangen sein. Die letzte Schicht war eine Frühschicht, ich denke am Alanddamm bei angenehmem Wetter. Habe glaube ich nicht viel Unfug getrieben. Irgendwo am Damm einen Suppenlöffel abgelegt. Die letzte Stunde, bevor die Ablösung kam, den Kolonnenweg in beide Richtungen ein Stück gelaufen. Dabei am K6 abgekniet und ihm gedankt, dass er immer Spurenfrei war. Den Heimatschuss hatte ich schon Wochen davor abgegeben und zwar auf einen Baum. Wollte sehen, wie die Eintritts- und Austrittsstelle aussieht. War dann ein Jagdschuss im westlichen Vorfeld. Am Abgangstag ging es mit dem LO nach Salzwedel. Einer hatte jede Menge Abschnitte vom Bandmass am Ausfahrtstor der Kompanie abgeworfen. Folge war, der LO hielt nochmals an, er durfte aufsammeln. Der Rest hat ihre Bandmassschnipsel erst im Ort abgeworfen, auch Löffel waren dabei. Von Salzwedel ging es spätabends Richtung Berlin. Zu Hause war ich erst am nächsten Morgen (Uckermark).

wir hatten einen Tag vorher letzte Schicht,war glaub ich sogar eine staubfreie (2EK ) undhaben den Abreisetag bis mittag mir Ausrüstung putzen und Abgabe verbracht.Nachmittags kamen die Neuen,dann die obligatorische Übergabe,einer musste ja eine Rede halten und dann ab nach Dömitz ( ? ),dort abschlußapell und dann richtungsabhängig abfahrt nach LULU zum Zug.,war ja auch April 76.

Bei uns kam dann die Ablösung auf den Hof gefahren und dann gab es einen Appell wo sich die drei Diensthalbjahre in U Form vor der Kompanie aufstellten. Wir Zivilisten begrüßten unsere Ablösung mit einem dreifachen Zicke Zacke Zicke Zacke Hoi Hoi Hoi und die neuen PF verabschiedeten sich von uns mit einem dreifachen zicke......
Danach rückten wir in den Speiseraum ein und die Kompanieführung wollte noch etwas loswerden, was aber niemanden mehr interessierte. Dann wollte sich die Kompanieführung per Handschlag von jedem verabschieden, was aber ca. 5 Mann nicht wollten. Also blieb die Hand wie ausgemacht auf dem Rücken.
Danach ging es auf dem LKW nach Mühlhausen zum Abschlussappell. Für einige wenige (für mich auch) fuhr ein Ikarus Bus nach Mühlhausen. Warum auch immer, vielleicht war auf dem LKW nicht genug Platz.
Nach dem Abschlussappell haben wir uns dann auf dem Appellplatz umgezogen und die Uniform auf einen Haufen geworfen. Dann gab es die Verpflegungsbeutel und wir wurden zum Bahnhof gekarrt.
Uli

Mein letzter Tag auf der Kompanie . Die Frühschicht auf dem Boot war ganz Ruhig und ohne grosses Aufsehen .
Wir hatten uns dann für Abends auf meiner Maatenbude auf ein Fläschen Sekt verabredet . Daraus wurde dann aber nichts so schnell .
Mein KC war der Meinung , in den 2,5 Jahren auf der Kompanie , müsste ich mich noch mal vom Kanten verabschieden . Er lud mich dann ab 18.00 Uhr zu einem Kontrollgang in unserem Landabschnitt ein . Der KC schaffte es , den Kontrollgang auf dem 5km langen Abschnitt auf 6 Stunden auszuweiten . Dadurch hatte ich genug Zeit , mich von jedem Strauch und Stein zu verabschieden .
Er gab sich auch redlich mühe , mich über meine Zukunft auszufragen .Dann wollte er mich zum Aufkohlen überreden . Aus Jucks , und wohl auch um mich für diesen netten " Abendspaziergang" zu Bedanken , tat ich so , als wenn ich Interesse hätte . Die Freude in seinem Gesicht ... . Nach dem er mir sagte , ich müßte dann aber ins Regiment und die blaue Uniform in eine grüne Tauschen , also die Bootskompanie verlassen , lehnte ich dann aber dankend ab . Die Gesichtsentgleisung war mir dann aber eine Genugtung für den versauten Abend.
Als wir dann gegen Mitternacht in die Kompanie zurück kamen , war s da sehr ruhig , alles schon vorbei .
Haben dann aber mit den Maaten noch eine 1856 Sektfläschen ( jeder eine ) zu uns genommen .
So war mein letzter Abend auf der Bootskompanie Potsdam im Frühjahr 81 .
J.S.



Letzte Schicht--will mich da nicht so festlegen, ich glaub es war ne Nachtschicht. Auf jeden Fall waren wir dann noch einen Tag und eine Nacht auf der Kompanie. Was lief da ab--da gab es noch kurz eine kleine Feierstunde im Speiseraum mit der Kompanieführung und anschließend war dann das große Torte essen auf der Bude angesagt. Nächsten Morgen, waren die neuen EK,s dann nicht mehr da. Sie gingen in die Frühschicht, denn sie hatten noch ein halbes Jahr, bis zu ihren großen Tag. Und wir selber, warteten sehnsüchtig, auf das eintreffen der Ablösung die aus der Ausbildung kamen. Hinterher ging es nach Schönberg, zu Entpflichtung:
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