Nutzung des Ratzeburger Sees als Grenzschleuse

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17.01.2022 18:42
#1
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Viele kennen den Ratzeburger See lediglich als besuchenswertes Erholungsgebiet in Schleswig-Holstein. Doch zur Zeit der deutschen Teilung wurde er auch anderweitig genutzt: "Am nördlichen Ostufer des Sees verlief bis 1990 die Innerdeutsche Grenze. Er wurde mit Motorbooten als Operative Grenzschleuse für Agenten der DDR genutzt." Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Ratzeburger_See

Insbesondere bei der geheimen Zusammenarbeit von SED und bundesdeutschen Kommunisten hat der See jahrelang eine Rolle gespielt. Hierzu zwei Links:

https://www.stasi-unterlagen-archiv.de/a...g_SED-Hilfe.pdf

https://zeitschrift-fsed.fu-berlin.de/in...le/view/454/436

Wer weitere Informationen zu diesem Thema hat, möge diese gerne hier einstellen.


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17.01.2022 18:49
avatar  Fall 80 ( gelöscht )
#2
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Fall 80 ( gelöscht )

Meine Cousine und ihr Mann wohnen in Ratzeburg und sind dort immer mit dem Rad unterwegs gewesen.

Uli


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17.01.2022 18:50
avatar  Ratze
#3
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Das hört sich sehr interessant an, werde ich morgen Intensiv lesen
Am Grenzknick bei Hoheleuchte (Schlagbaum See im Sprachgebrauch GT) gab es ein Schlupfloch im Zaun.
Aber mitbekommen haben wir von Schleusungen nichts, obwohl wir da ein Auge drauf hatten


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17.01.2022 19:47 (zuletzt bearbeitet: 18.01.2022 08:00)
avatar  harbec
#4
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... wäre ja auch für Schleusungen eine sehr interessante Ecke gewesen! Die vorhandene Brücke über die Wakenitz bot sich
an. Habe da öfter nachts geangelt. Der Zoll war ab und zu mal zu sehen, der BGS gar nicht.

Zudem war dort im Bereich Rotenhusen die Trennlinie zwischen der Lübecker und der Rateburger BGS-Abteilung.
Die Ratzeburger mussten einmal komplett um den Ratzeburger See fahren, um in Rotenhusen vom Gaststättenbereich
über das Wasser des Ratzeburger Sees einen Blick auf ihren Zuständigkeitsbereich zu werfen.

User "Zange" war Angehöriger der Lübecker Abteilung und ist dort Grenzstreife gefahren. Der wird für den
Bereich Rotenhusen etwas sagen können.

Nach der Grenzöffnung habe ich dann auf DDR-Seite im MGZ zwischen Utecht und Rotenhusen eine Durchlassstelle
entdeckt. War insgesamt von der Westseite auch sehr schwer einsehbares Gelände. Also optimal für Schleusungen.

Gruß Hartmut


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17.01.2022 19:49
avatar  Ratze
#5
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Wir hatten aber den Bereich Lankower See mehr in Verdacht, dort waren keine Ortschaften wie am Ostufer RZ See und deshalb sicher einfacher frei zu machen von GT etc.


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17.01.2022 20:08
avatar  ( gelöscht )
#6
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( gelöscht )

Mal wieder hier sich durchackern.
Agentenschleusen


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17.01.2022 21:22 (zuletzt bearbeitet: 17.01.2022 21:26)
avatar  harbec
#7
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... noch ein paar Bilder Ratzeburger See/Rotenhusen!

17.01.2022 21:41 (zuletzt bearbeitet: 17.01.2022 23:21)
avatar  harbec
#8
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... leider stehen die Bilder nicht in der richtigen Reihenfolge, obwohl ich
sie der Reihe nach eingegeben habe.
Dann ein paar Erläuterungen dazu:
- Bild 1: Brücke Rotenhusen Mitte der 50iger Jahre
- Bild 1a: Erneuerte Brücke Rotenhusen 1990 zur Grenzöffnung dort
- Bild 2: Blick von der alten Brücke nach rechts. Rechts die Wakenitz, im Hintergrund der
Ratzeburger See, links DDR-Gebiet mit Kontrollstreifen, rechts BRD-Gebiet,
Parkplatz Rotenhusen
- Bild 3: Noch Grenzkontrollstelle hinter der Brücke, es wurde aber nicht kontrolliert
- Bild 4: Durchlassstelle im MGZ zwischen Rotenhusen und Utecht
- Bild 5: Der von Ratze erwähnte Grenzknick Hoheleuchte Mitte der 50iger Jahre

Gruß Hartmut


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18.01.2022 07:38
avatar  Rostocker ( gelöscht )
#9
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Rostocker ( gelöscht )

avatar Ratze
Das hört sich sehr interessant an, werde ich morgen Intensiv lesen
Am Grenzknick bei Hoheleuchte (Schlagbaum See im Sprachgebrauch GT) gab es ein Schlupfloch im Zaun.
Aber mitbekommen haben wir von Schleusungen nichts, obwohl wir da ein Auge drauf hatten
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@Ratze Ich vermute mal, das nicht jeder Durchlass im Zaun. Gleich eine Agentenschleuse war, sondern auch dazu genutzt wurde. Um Gakl hinter den Zaun zu bringen. Nur mal so am Rande bemerkt.


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18.01.2022 07:48
avatar  Merkur
#10
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Da stimme ich Dir zu.
Die Konspiration erforderte seinerzeit, dass die Schleuse als solche nicht erkennbar war. Sichtbare Durchlässe waren da eher kontraproduktiv.


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18.01.2022 09:26
avatar  Ratze
#11
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Moin @Rostocker und @Merkur
Klar, die Maße der Durchlässe galt den feindwärts bestätigten Kräften aber am Grenzknick legten viele Boote an, man kam schnell auf den Wanderweg nach Ratzeburg und konnte sich gut mit einer Legende dort bewegen
Das Bild 4 von @Harbec bei Utecht wäre da schwerer zu tarnen gewesen, da waren die Arbeitskräfte der LPG zu nah


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18.01.2022 09:46
avatar  Fall 80 ( gelöscht )
#12
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Fall 80 ( gelöscht )

Laufe mal durch eine belebte Innenstadt und versuche danach eine Person zu beschreiben und dann mach das mal mit einer Person die Dir auf einem einsamen Weg entgegenkommt.

Im Getümmel kann man meist besser abtauchen als in einer Einöde.

Uli


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18.01.2022 11:30
avatar  Ratze
#13
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@Westfale63 der kürzer Artikel ist sehr aufschlussreich.
Leider wird ja nicht angegeben wo genau die Schleusungsstelle am RZ See liegt, aber dass aus einer Villa am See mit Motorboot geschleust wurde spricht für mich für den Grenzknick RZ See, der war von RZ schnell zu erreichen und da lagen immer viele Boote
Das Buch ist sehr umfangreich, da werde ich mich gleich nach dem Essen dran setzten
Sehr schön dass Du die Links eingestellt hast.


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18.01.2022 11:32
avatar  Ratze
#14
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@Harbec bist Du sicher, dass Bild 4 nördlich Utecht aufgenommen wurde. Durch den Pfeil am Pfahl sieht es genauso aus wie der Durchlass am Grenzknick


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18.01.2022 13:09 (zuletzt bearbeitet: 18.01.2022 13:11)
avatar  harbec
#15
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@ Ratze: Bild 4 - am ehemaligen Kolonnenweg zwischen UTECHT u. ROTENHUSEN.
Im Bereich des Grenzknicks war ich damals nicht.

Gruß Hartmut


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