Der Befehl 36/86 des MfNV vom 31.03.1986 und die Ausweitung des Einflusses des MfS auf die Grenzsicherung

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23.12.2021 21:12
avatar  ( gelöscht )
#46
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( gelöscht )

Marc,
bist du diplomierter unabhängiger Historiker, der die gesamtdeutsche Geschichte objektiv beurteilen kann ?
Was verstehst du unter erster Hand ?
Ist die erste Hand derjenige, der meint die Deutungshoheit über ein Thema zu haben, ohne konkrete Belege aufzuweisen, dass seine Aussagen der Wahrheit entsprechen ?


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23.12.2021 21:23
avatar  Hebor
#47
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Nun gib doch endlich mal Ruhe @birx20 , dammich!

Gruß Hebor
1. Kompanie, MSR 3, Soldat, Gefreiter(1970-72)

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23.12.2021 22:05 (zuletzt bearbeitet: 23.12.2021 22:14)
#48
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zu #44 @R-363 in der NVA gab es drei Geheimhaltungsstufen:
- Geheime Kommandosache (GKdos)
- Geheime Verschlusssache (GVS) und
-Vertrauliche Verschlusssache (VVS).
und dem eigentlichen Thema aus meiner eigenen Erfahrung in der GK und im Stab des GR-42
wurden die Anstrengungen der Verwaltung 2000 (Mfs) intensiviert.
Mir ist bekannt, daß in meiner ehemaligen 5. GK der Hfw und sogar der STKCPA IM waren, selbst in der Politabteilung klingelten mindestens 2 Offz regelmäßig an der Tür der Verwaltung.
Ich befürchte aus heutiger Sicht, daß die anderen Stabsbereiche durch IM´s ähnlich durchsetzt waren.
Es ging also nicht mehr hauptsächlich um die Verhinderung von FF in den GK, sondern der Überwachung der eigenen Offiziere und BU
in Führungspositionen, denen immer mehr mißtraute wurde und wo die Kontrolle ausgebaut werden sollte.
Das war auch der entscheidende Grund dafür, daß ich mich im Juli 1990 praktisch selbst entlassen habe., weil ich schon seit ca 2 Jahren mich mit dem Gedanken trug, ich aber nicht FF begehen wollte, wie andere in diesen Forum. Ich hatte Eltern, Geschwister, Schwiegereltern eine Frau und Verwandschaft.
Die Wende war für mich der Grund, die Uniform auszuziehen und noch einmal mit 36 Jahren neu zu beginnen.


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23.12.2021 22:26
#49
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bevor andere Besserwisser das Thema wieder zereissen, weil Sie alles besser wissen, will ich Sie darüber in Kenntnis setzem, daß ich ab 1986 bis 1989 als verantwortlicher Offizier der Politabteilung des GR-42 mit für den Ausbau des Vorderen Sperrelementes zu Berlin-West eingesetzt war,
somit für die Betreuung unserer Pik, des Aufklärungszuges und der GAKl.. In dieser Zeit gab es keine Vorkomnisse und FF.
Ich selber hätte nur 2 Schritte tun müssen, habe es aber aus Verantwortung vor meinen Kameraden und meiner Familie nicht getan, vor allem weil ich mit eigenen Augen auch sah, das im Westen nicht alles goldig war.


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23.12.2021 22:44
avatar  Lutze
#50
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In der DDR war auch nicht alles goldig
Lutze

wer kämpft kann verlieren,
wer nicht kämpft hat schon verloren


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23.12.2021 23:11
#51
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Lutze ist aber am Thema vorbei, das weis ich selber, deswegen habe ich meine Uniform abgelegt ( u.a. wegen der Bespitzelung)
und keine neue angezogen.
und genau das meine ich mit der Besserwisserei von Leuten, die keine Ahnung haben, aber ständig irgennwo Ihre Halbwahrheiten auch in diesm Forum abladen müssen, versuchen andere zu provozieren usw.


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23.12.2021 23:15 (zuletzt bearbeitet: 23.12.2021 23:16)
avatar  Gert
#52
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Zitat von Oberelch1954 im Beitrag #49
bevor andere Besserwisser das Thema wieder zereissen, weil Sie alles besser wissen, will ich Sie darüber in Kenntnis setzem, daß ich ab 1986 bis 1989 als verantwortlicher Offizier der Politabteilung des GR-42 mit für den Ausbau des Vorderen Sperrelementes zu Berlin-West eingesetzt war,
somit für die Betreuung unserer Pik, des Aufklärungszuges und der GAKl.. In dieser Zeit gab es keine Vorkomnisse und FF.
Ich selber hätte nur 2 Schritte tun müssen, habe es aber aus Verantwortung vor meinen Kameraden und meiner Familie nicht getan, vor allem weil ich mit eigenen Augen auch sah, das im Westen nicht alles goldig war.


interessant, @Oberelch1954 du hast 2 Schritte vor der Mauer gestanden und hast gesehen was bei uns so läuft und los ist. Eine ziemlich verwegene Behauptung finde ich. Ich konnte nach meiner Flucht aus dem Paradies 7 1/2 nicht zurück nach Thüringen ohne mal für einige Jahre gesiebte Luft zu atmen. Danach durfte ich wieder und das habe ich auch sehr genutzt um Verwandte und Freunde zu treffen. Meine Erkenntnisse : die Zurückgebliebenen hatten ziemlich schräge bis gar keine Kenntnisse, wie die Uhren bei uns in der Bundesrepublik tickten. Dies habe ich immer wieder in Gesprächen im Stillen realisiert. Wie sollten sie auch ? Kaum ein Staat auf der Welt, mal von Nordkorea abgesehen, hat seine Bürger so eingesperrt und uninformiert gelassen wie die DDR. Was meinst warum man uns als Besuchern an der Güst Wartha alle Druckerzeugnisse abgenommen hat? Sogar ein Monopolyspiel musste ich mal abgeben, das wollte ich gar nicht in der DDR lassen sondern mit meinem Sohn bei aufkommender Langeweile während des Besuches spielen. ( habe es bei der Ausreise vom DDR Zoll zurückbekommen )
Ich selbst brauchte ca. 5 Jahre nach meiner Flucht um in allen wichtigen Lebenslagen bescheid zu wissen, wie der Hase läuft-

Stil ist nicht das Ende des Besens.
Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Umgang mit Idioten!
Grüne Flaschen gehören in den Glascontainer, nicht in den Bundestag

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23.12.2021 23:21 (zuletzt bearbeitet: 23.12.2021 23:33)
#53
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@Gert
hättest Du mir auch als Persönliche Nachricht schreiben können, da Du in Unkenntnis am Thema vorbei gehst.
Der war Befehl 36/86.
Und wie ich aus persönlichen Erfahrungen geschrieben habe nahm die Überwachung selbst bei den BO der GT zu.
Deshalb habe ich meine Uniform ausgezogen, wie ich oben dargelegt habe.


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23.12.2021 23:27
avatar  berndk5
#54
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Hallo Zusammen,
es ist ja wirklich beachtlich, welche Gedanken und Auffassungen da so in den Beiträgen benannt werden.
Ehrlich gesagt wäre es merkwürdig, wenn das anders wäre.
Ich möchte nur noch einmal die große Bitte äußern, sich hier nicht gegenseitig zu zerfleischen nur weil ein andserer User egal warum andere Sichtweisen hat oder etwas Anderes versteht als gemeint ist.
Natürlich hat mich einerseits diese Vorabveröffentlichung schon etwas verwundert, der Oberzauberer hätte ja selbst einmal zur Tastatur greifen können, um die Menscheit an Teilen seines Wissens teilhaben zu lassen, statt in meinem Thema zu versuchen Dinge vorweg zu nehmen. Hat aber was mit Anstand zu tun, was nicht Jedermanns Sache ist.
Andererseits erspart es mir das mühevolle Einstellen von Dokumentauszügen, es kann ja nun jeder selber dort nachlesen- klar erkennbar, dass meine 245. Ausfertigung des Dokumentes identisch mit dem eingestellten Dokument ist. Die 243. Ausf. ist wortgleich, was ich bereits erwähnt hatte.
Bevor ich in die einzelnen Abschnitte und Details gehe, hier nochmals den Hinweis.
Befehle zu Grenzsicherung (als Allgemeinbegriff) sind immer auf ganz speziell entstandene Situationen und Entwicklungsepochen zugeschnitten gewesen, egal welchen einzelnen Bereich sie jeweils betroffen haben. Ebenso sind schon immer alle auch nur irgendwie involvierten Bereiche der so genannten Schutz- und Sicherheitsorgane der DDR mit einbezogen gewesen- also Polizei , Militär, Staatssicherheit und was sonst noch hilfreich erschien.
Nicht grundsätzlich anders ist es auch in anderen Staaten und Ländern, teilweise auch in der Bundesrepublik.
Im Gegensatz zur DDR, wo weitestgehend der Zusammenhalt unter der Führung der SED unausweichlich war, sind zum Beispiel in der heutigen Bundesrepublik insbesondere die gemeinsame Zusammenarbeit der einzelnen Behörden fast immer einem rigiden Ressort-Denken unterworfen. Ich erinnere an die unzureichende Aufklärung der NSU- Morde, wo den Ermittlern durch Geheimdienste wesentliche Ermittlungszuarbeiten verwehrt und zum Teil sogar vernichtet wurden.

So etwas war in der DDR undenkbar, weil in einem möglichen Zweifelsfall Alternativlos das MfS die zentrale Leitung von Untersuchung oder Aufklärung von Sachverhalten übernommen hätte. Eine uneingeschränkte und manchmal auch vorauseilende Zuarbeit war alternativlos und für Jeden selbstverständlich.
Diese letzte Beschreibung findet auch beim Befehl 36 und seiner Umsetzung in den Grenztruppen volle Geltung.
Ein Offizier der nicht in dem erforderlichen Maß die für ihn zutreffenden Aufgaben erfüllte, bzw. seine festgeschriebene Zusammenarbeit mit dem MfS zu deutlich sichtbar mißachtete, war sehr schnell auf einem Posten wo das nicht so sehr erwartet wurde oder gar aus der Truppe entfernt.
Soweit zur Vorrede.


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23.12.2021 23:30 (zuletzt bearbeitet: 23.12.2021 23:33)
avatar  Gert
#55
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Zitat von Oberelch1954 im Beitrag #53
@Gert
hättest Du mir auch als Persönliche Nachricht schreiben können, da Du in Unkennnis am Thema vorbei gehst.



warum ? wenn ich persönliche Post schreiben möchte, gehe ich auf eine Kontaktbörse oder so etwas . Dies ist ein öffentliches Forum und da ist es für mich selbstverständlich auf der selben Ebene zu antworten. Ich nutze PN sehr sehr selten, nur in Fällen wo ich etwas sehr persönliches dem Adressaten mitteilen möchte, sonst nie.
edit Korr.

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24.12.2021 00:00 (zuletzt bearbeitet: 24.12.2021 00:03)
avatar  berndk5
#56
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Auf der Seite 3 werden im Punkt 1. Allgemeinplätze benannt. Hier gebe ich den Hinweis, dass mit der Bezeichnung "Kommandeure", auch wirklich die Kommandeure vom Kompaniechef, über den Bataillons-, den Regimentskommandeur, den Kommandeur des jeweiligen Grenzkommandos NORD, SÜD oder MITTE und nicht zuletzt auch der Chef Grenztruppen als Kommandeur direkt angesprochen sind.
Das heißt also, dass genau diese Personen, jeweils in ihren ganz persönlichen Arbeitsbereichen genau die für sie zutreffenden Inhalte dieses Befehls umzusetzen hatten.
Hatte also der KC Beratungen des Zusammenwirkens mit der Polizei zu machen, war das die Ebene der Grenzkompanie mit den Gruppenposten der Volkspolizei. Für den Regimentskommandeur war es dann die Ebene der Volkspolizei-Kreisämter in seinem Regimentsbereich. für den Kommandeur des Grenzkommandos SÜD waren es dann die Chefs der Bezirksbehörden der DVP mit denen mehr oder weniger die gleichen Tagesordnungen, nur auf anderen Ebenen zu beraten waren.
Der Punkt 2. auf gleicher Seite 3 ist schon etwas spezieller.
Hier ist klar festgelegt, wer der Boss ist (wenn man mal die Kompetenz und Befugnisse des MfS unberücksichtigt lässt)- es ist also der jeweilige Kommandeur der GT, der die Verantwortung zur Organisation übertragen bekommt. So kannte ich es bis dahin in dieser formulierten Exaktheit nicht. Es war auch für die Polizei nach meinem erlebten Empfinden, eine neue Situation.

Neu ist auch die exakte Formulierung der Zielrichtung:
....die Anstrengungen..... zu vereinen.

Neu ist auch die klare Benennung der gewollten Methode, die so formuliert wurde:
"....Berücksichtigung der konkreten Bedingungen im jeweiligen Abschnitt.....
...ein einheitlich zu führendes, tiefgestaffeltes und flexibles System.....
...ständig zu koordinieren und eine hohe Wirksamkeit zu sichern."

Auf der Seite 4 werden in Fortführung des Punktes 2. und im Punkt 3. das Ziel der Organisation des ZW (Zusammenwirken) und die beabsichtigten Ergebnisse im Punkt 3. dargestellt.
Das kann jeder selbst nachlesen.

Auf der Seite 5 ist der Punkt 4. aus meiner Sicht hervorzuheben. Er benennt für alle Kräfte verbindlich, auf welcher Grundlage das ZW erfolgen soll- da heißt es:
"Die verbindliche Grundlage für ...der Grenztruppen mit den Kräften des MfS, der DVP ... bildet der Entschluß zur Grenzsicherung des Kommandeurs der Grenztruppen."

Also wiederum eine so bisher nie dagewesene Anhebung der Bedeutung der Tätigkeit der GT-Kommandeure einerseits, aber andererseits auch eine noch nie zuvor dagewesene Qualitätsanforderung an diese Kommandeure, deren Entschlussfassung betreffend.

Nun ist es äußerst schwer, Leuten ohne diesen militärischen Hintergrund so etwas verständlich zu erklären. Deshalb versuche ich es mit einigen Hilfestellungen aus meiner damaligen Praxis- die zum Teil auch schon einmal von mir an anderen Stellen im Forum beschrieben wurden und vielleicht in den Tiefen des Forums zu finden sind.
Fortsetzung folgt sofort


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24.12.2021 00:04
#57
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#54 @berndk5
Hallo Erich,

gebe ich Dir vollkommen recht. Ich kenne mehrere Offiziere, die in den GK vorbildlich waren, dann zu erstmal in sicherstellende Einheiten, wie TK, Granatwerfer- oder A-Batterie ( GKM) versetzt wurden und dann von der Bildfläche verschwanden.


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24.12.2021 00:26
avatar  berndk5
#58
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Neben anderen Grundlagen der Grenzsicherung sind hier die so genannten Entschlüsse der Kommandeure genannt.
Der Prozess eine solchen militärischen Entschlussfassung ist sehr umfangreich, in vielen Punkten für die unterschiedlichsten militärischen Bereiche sowohl im Frieden als auch im Kriege zutreffend- hier jedoch zur GSi zurück.
Nur beispielhaft ist ein Element der Entschlussfassung die BdL = Beurteilung der Lage.
Das beinhaltet z.B. die Beurteilung des Gegners (hier erfasst man das ganze Spektrum, also auf dem Territorium des angrenzenmden Staates, als auch im Besonderen den Gegener auf dem eigenen Staatsgebiet- also potentielle Grenzverletzer) Dazu werden Aufklärungsergebnisse ebenso, wie Statistiken über Vorfälle der Vergangenheit beurteilt.
Es kommt die Beurteilung der eigenen Kräfte und Mittel, also was habe ich an Leuten und an Technik zur Verfügung.
Das geht sogar soweit, dass die zur Verfügung stehenden Kraftstoff-Mengen in diesen Beurteilungsprozess einbezogen werden. Instandsetzungsreserven, Neuzuführungen an Personal und Technik, soweit diese auf den jeweiligen Ebenen absehbar sind.
Der Entschluss zur Grenzsicherung ist dann dem nächsthöheren Kommandeur zur Bestätigung vorzutragen und wird als Befehl des jeweiligen Kommandeurs dann von diesem Vorgesetzten bestätigt.
Im Klartext:
Der Entschluss zur Grenzsicherung des Kompaniechefs wurde in einem Befehl des Kompaniechefs zur Grenzsicherung im Zeitraum ..xyz... (meist 3 Din A4 Seiten) im Grenzdienstbuch handschriftlich dokumentiert, und durch den Kommandeur des Grenzbataillons bestätigt.
Den Entschluss des Bataillonskommandeurs bestätigte auf dem Befehl dann der Regimentskommandeur.
Und so weiter, und so fort.
2 Elemente in diesen Befehlen waren dann Festlegungen zum "Raum der Hauptanstrengung"(RdH) und zur "Wahrscheinlichen Richtung der Bewegung der Grenzverletzer" (WRG), oder auch die Festlegung von Schwerpunkttagen (SPT) und Schwerpunktzeiten (SPZ) . Das Alles sind in Dienstvorschriften klar definierte Parameter, die in entsprechenden Analysen der Grenzverletzerbewegung herausgearbeitet wurden, meist über viele Jahre. Also wann kommen wie viele wo.
Das hatte dann Auswirkungen auf die Organisation des Kräfteeinsatzes und des Einsatzes von Signalgeräten, Scheinwerfern, Hunden. Und natürlich Grenzposten, ja sogar dazu, ob diese und wie diese zu motorisieren waren.
Bei Bedarf kann man auf Einzelfragen eingehen.


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24.12.2021 00:47 (zuletzt bearbeitet: 24.12.2021 00:48)
avatar  berndk5
#59
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Fortsetzung:
Auf der Seite 5 ist im Punkt 5. noch einmal ganz deutlich geregelt, was ich bereits geschildert hatte, wer auf den einzelnen Ebenen mit wem zusammenzuwirken hatte. Erstmalig (nach meiner Erkenntnis) werden auf der Seite 5 unten in der vorletzten Zeile die "Grenzbeauftragten des MfS" (als Dienststellung oder Ähnliches) benannt. Das gab es vorher nicht, und es wird noch wiederholt auftauchen.

Interessant finde ich auch auf der Seite 6 die erste Zeile:
"- die Grenzkompanien mit fest zugewiesenem Grenzabschnitt........."
Diese Formulierung war vorher im militärischen Sprachgebrauch auch noch nicht üblich, bezog sich jedoch auf die Umstrukturierung der III.Grenzbataillone als Kräfte der Hinterlandssicherung, also deren Abgrenzung ohne eigenen Grenzabschnitt.
Besonders interessant empfand ich auch den tatsächlich schnelleren Informationsfluss von Polizei und MfS zu laufenden Ermittlungsverfahren, deren Zusammenhänge im Punkt 6. Absatz (2) nachzulesen sind.

Im Punkt 7. auf Seite 6 ist dann bis zur Ebene Grenzkompanie festgelegt, was da wie zu erfolgen hat- es wird also konkreter.

Da ich jetzt erst einmal wieder meine beruflichen Aufgaben erfüllen muss, werde ich nach erfolgter Ruhe nach der Nachtschicht morgen Abend hier fortsetzen.
Ich werde mich bemühen, bis dahin eingegangene Fragen von allegemeinem Interesse zu beantworten, soweit ich das vermag.


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24.12.2021 01:13 (zuletzt bearbeitet: 24.12.2021 01:17)
#60
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Grundsätzlich geht es doch um den Einfluss des MfS auf das Leben in der DDR. Da dies alle Bereiche und Angelegenheiten des Staates betraf, wäre es abwegig zu glauben, ausgerechnet die Grenzsicherung wäre davon ausgenommen.
Darauf wird zum Beispiel in der Untersuchung über die Kreisdienststelle Nordhausen der Gauck Behörde eingegangen. Darin wird ja geschildert, wie eng die Kontakte in den Grenzkreisen zwischen MfS und den Grenztruppen war.

Zu bemerken ist, dass ja letztendlich das MfS Ausführungsorgan der SED war.
Somit lag letztlich die alleinige Verantwortung hier.
Sicherlich mögen die Details der Zusammenarbeit sehr interessant sein, an der Sicht auf die Geschichte der Grenze, dürfte das ganze aber nichts ändern.
Deshalb halte ich es auch nicht für nötig, hier ständig diese Grundsatzdiskussion zu führen.

Ich wünsche dem Thema einen guten Verlauf


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