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2021...noch Gedanken zur DDR

Wir Ostdeutsche - 30 Jahre im vereinten Land
Der Osten ist bis heute anders und die Ostdeutschen sind es auch. Wie tickt der Osten und was prägt die Menschen?. Das Blühen ostdeutscher Landschaften folgt auf einen Sturm, der Spuren hinterlassen hat.
https://www.ardmediathek.de/video/mdr-do...N2E2ZTEwYjliNWI

Die Unbelehrbaren Ostedeutschen . . .
Zitat
Aber es sollten schon die Ursachen ergründet werden, bevor man den Ossis ihre vermeintlich unausrottbare DDR-Mentalität um die Ohren haut. Denn gerade die Erfahrungen vor und während der Wendezeit haben viele von ihnen hellhörig werden lassen, wenn reale Probleme ausgeblendet bleiben und Vater Staat mit schulmeisterlichen Belehrungen daherkommt.
#138


Ich fühle mich eher als Gast in diesem Land, nicht wirklich zugehörig, ein Herzsozialist mit Kapitalistengehirn aber trotzdem ein Fremder.
Mit der DDR im Herzen falle ich nicht auf all den Glanz und Glitter herein, glaube den Sonntagsrednern kein Wort und weiß daß ich niemandem für irgendwas dankbar sein muß weil ich dieses Land Tag für Tag mit am Laufen halte so wie Hunderttausende andere ebenfalls an ihrem Platz.
Die DDR war vom Konzept her die modernste Gesellschaftsordnung der mir bekannten Weltgeschichte, weil die Ressourcen für alle reichen und der Wohlstand nicht auf Kosten der Nachbarschaft aufgebaut werden sollte.
„Was des Volkes Hände schaffen ist des Volkes Eigentum“ - eine Leuchtturm- Botschaft über die man von mir aus spotten kann wie Otto der Außerfriesische aber eben meine feste Überzeugung als Sozialist so einer gerechten Welt damals näher gewesen zu sein als heute.
Es ist wohl vergleichbar mit Gottesgläubigen, die in der Dürre auch keinen Regen herbeizaubern könnten um zu beweisen daß ihr Gott anwesend ist trotzdem leben sie in ihrer Überzeugung die mir genauso fremd ist wie dieses aktuelle klapprige Kapitalismusmodell.
Selbst in der Phase des Wankens als plötzlich die eine Diktatur weg und die andere noch nicht da war, sagen wir mal ab der Jahrhundertwende als sich die Schlinge der Globalisierung in jenen einst so gesunden Körper einschnürte war Raum und Muse sozialistische Ideen einfach weiterzuleben, nicht auf Kosten anderer zu leben, sich so weit wie möglich selbst zu versorgen, nicht radikal zu werden, alle Verträge und Versprechen einzuhalten, ein fairer Unternehmer zu sein… eben alles zu tun was edel ist.
Alles was Kritiker der DDR einst vortrugen könnten sie heute wiederholen, Gängelei, Enteignung, Willkür, politische Borniertheit, fehlende Lernfähigkeit, Mangelwirtschaft, die uniformierte Gesellschaft…zu allen könnte ich seitenweise Vorträge halten (…hab ich ja auch schon…), wieso also sollte ich mich wegen meiner Überzeugung schämen, sie verschweigen…das neue Zuhause ist eng geworden, die Luft stickig, der Putz bröckelt… was also tun ?
Abschließend muß diese Überzeugung nicht sein, hätte ich den „Aufbaukapitalismus“ der wenn auch gedopten erfolgreichen „Alt- BRD“ mitgemacht würde ich mit Sicherheit heute noch davon schwärmen aber dieser Erhardkapitalismus ist genauso tot wie der Honeckersozialismus und so ist es wohl eine Frage der Herkunft und der Erinnerung.
Vielleicht gelingt ja der Reset in die Jahre des allgemeinen Aufbruchs und der Euphorie der Nachwendejahre, dann würde sich alles wieder ändern können aber wir sehen nun mal erst jetzt das Preisschild für all diesen Zauber und dann kommt eben so etwas raus wie ein nachdenklicher aber trotzdem pragmatischer Zeitgenosse der sich nicht zu verstecken gedenkt.

Zitat von Hackel39 im Beitrag #139
I
Die DDR war vom Konzept her die modernste Gesellschaftsordnung der mir bekannten Weltgeschichte, weil die Ressourcen für alle reichen und der Wohlstand nicht auf Kosten der Nachbarschaft aufgebaut werden sollte.
Was des Volkes Hände schaffen ist des Volkes Eigentum - eine Leuchtturm- Botschaft über die man von mir aus spotten kann wie Otto der Außerfriesische aber eben meine feste Überzeugung als Sozialist so einer gerechten Welt damals näher gewesen zu sein als heute.
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Wenn man all das enteignete Privateigentum rausrechnet, denn hätte es in der DDR viele Jahre noch dunkler ausgesehen. Dazu kommt, dass die Produktivität und Effektivität gebremst wurde, weil vielen Beschäftigten der Anreiz gefehlt hat sich wirklich anzustrengen.
Dem Ochsen der drischt, dem sollte man das Futter nicht kürzen.

Zitat von Gera im Beitrag #140
Wenn man all das enteignete Privateigentum rausrechnet, denn hätte es in der DDR viele Jahre noch dunkler ausgesehen. Dazu kommt, dass die Produktivität und Effektivität gebremst wurde, weil vielen Beschäftigten der Anreiz gefehlt hat sich wirklich anzustrengen.
Dem Ochsen der drischt, dem sollte man das Futter nicht kürzen.
Ich kann garnicht mal sagen ob manches Lob das man damals bekommen hatte nicht schwerer wog als irgendeine Extra- oder Superbezahlung.
Die Dispatcherleitung fragte immer wer die ODL- Bereitschaft hatte und da nannte mich die Lokleitung immer „der Kämpfer“ und folglich gab es immer eine recht hohe Wahrscheinlichkeit, daß der Zug auch nach sechs Stunden Verspätung immer noch mit dem geplanten Personal ankam.
Den Stillstand einer Produktionsstätte zu riskieren weil irgendwelche Güter nicht zur Ladestraße oder in den Zielbahnhof fanden mußte an manchen Tagen mit sehr viel privater Opferbereitschaft begegnet werden, das war mir aber nie zu viel.
Diese Wertschätzung verschaffte Selbstbewusstsein, man fühlte sich gebraucht und nützlich.
Dieses essentielle Lebensgefühl ging unzähligen Vorruheständlern und Arbeitslosen nach der Einheit verloren, ich konnte mich da in manch einen ähnlich gestrickten Kollegen von damals hinein versetzen wie die sich gefühlt hatten, das konnten die neuen Farbfernseher und Autos nicht mehr kompensieren.
Ich bin in der Bewertung nicht bereit, alles auf‘s Geld zu fixieren.
Allerdings hatte ich anderswo schon mal angemerkt, wie entsetzt ich war als ich erfuhr was bereits mittlere Ränge der Stasi oder NVA eingesackt haben, kann aber nicht abschließend und sicher bewerten ob das eine Geringschätzung des Eisenbahners war.
Ich meine aber daß ein studierter Diplomingenieur und langjähriger Leiter einer DR- Dienststelle mit seinen 1450 Mark da eine andere Sicht darauf hatte, da die im Vergleich besser zu diesem Personenkreis paßten.
Allerdings waren die Vergleichs- Bundesbahner auch überwiegend Idealisten beim Anblick ihrer Lohntüten.

Zitat von Gera im Beitrag #140
Dazu kommt, dass die Produktivität und Effektivität gebremst wurde, weil vielen Beschäftigten der Anreiz gefehlt hat sich wirklich anzustrengen.
Irgendwo in den Tiefen dieses Forums schrieb ich vor mehr als 8 Jahren über die materielle Stimulierung, die ich als junger Ingenieur im Leiterplattenwerk Neuruppin kennenlernen durfte.
Wenn dringende Sachen bei der Instandhaltung erledigt werden mussten, die nur bei Produktionsstillstand erfolgen konnten, dann kam die materielle Stimulierung ins Spiel. Dann wurde die Aktion detailliert durchgeplant, da war Material da, da flutschte alles und mitunter kam der Hauptmechaniker persönlich, manchmal auch mit einem Kasten Bier. Am Ende freute man sich über den Betrag, den man zusätzlich zum Gehalt oder Lohn bekam.
Irgendwann trat aber der Effekt ein, dass ohne diese materielle Stimulierung fast nichts mehr hinsichtlich solcher Wochenendaktionen lief.
Für Ruhm und Ehre und einen warmen Händedruck konnte man sich im Sozialismus ebenso wenig kaufen, wie heute.
Über Feierabendbrigaden will ich gar nicht erst groß schreiben, die konnten an den Wochenenden nur richtig ranklotzen und Kohle machen wenn sie sich dir Woche über nicht verausgabt hatten.
Da hat @Gera schon recht.
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