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grenzerrolle

bin recht skeptisch bei den vielen büchern die ehemalige grenzer denken schreiben zu müßen über ihre damalige grenzerzeit.
hier schreibt ein ehemaliger grenzer der mit rainman2 und mir zur gleichen zeit auf der gk war.
da erinnert man sich wieder an örtlichkeiten deren namen man nach 37 jahren schon vergessen hatte. an die ganzen protagonisten von damals, im buch mit leicht veränderten namen und an die geschehnisse damals. wobei im buch die chronologie nicht immer hinhaut.


Ich habe viele Grenzer persönlich kennen gelernt, welche sich nur noch sehr diffus an die Zeit auf der GK und im Abschnitt erinnert haben. Andere haben meine Beschreibungen oftmals bestätigt. Auch mir sind manche Dinge erst durch die Beiträge anderer wieder ins Gedächtnis gerückt.
Andererseits hat ja auch jeder Betrachter einen etwas anderen Blickwinkel auf bestimmte Dinge gehabt.
Nicht alles was jemand anders beschreibt als man selbst in Erinnerung hat muss zwangsläufig gelogen sein.
Ich selber bringe aus den drei Halbjahren welche ich kennen gelernt habe noch ca. 80 Namen zusammen denen ich auch eine bestimmte Statur, ein Gesicht oder eine Begebenheit zuordnen kann.
Trotzdem ist mir bei meinen Wanderungen manches anders vorgekommen, als ich es in Erinnerung hatte. Das kann unter anderem daran liegen, dass ich während meiner Dienstzeit mehr gefahren als gewandert bin. Dazu kommt, dass durch die Änderungen im Bewuchs doch andere Sichtfelder entstehen. Wo einst kahle Flächen waren steht heute ein 30 jähriger Bestand an Gehölzen und wo vor 45 Jahren junger bestand war ist heute manchmal eine Kahlfläche.
Bei den Autoren gibt es neben dem nüchternen Betrachter eben auch jene, welche sich in ein besonderes Licht stellen wollen.
Erschreckend ist in manchen Büchern die Fülle von offensichtlichen Ungereimtheiten, Verallgemeinerungen und zeitlichen Fehlern.
Uli
#5


zu # 3. der Meinung bin ich auch, am/unterm Pilz, 24 Std., Latte als GUvD. der Gesichtsausdruck war bei allen ähnlich begeistert/motiviert. Hat ja immer Spass gemacht.....
Wenn ich falsch liege, gerne.
Im Bildhintergrund Garagen, Waschplatz oder Öllager der GK. ???
Frage: Hat Rainman2 ein Buch herausgegeben?? habe ich was verpasst?
gruß h.

nein @Rainman2 hat kein buch herausgegeben, also nicht das ich wüßte.
das buch ist von stefan sommer, der war unteroffizier von 83/I -85/II auf der grenzkompanie stedtlingen, grenzregiment 3 dermbach/rhön, bataillon kaltennordheim. grenze bei meiningen zwischen thüringen und bayern (unterfranken).
laut buch hatte er 250 schichten als kommandeur grenzsicherung, sicher war er öfters auch mal uvd und er war stellv. zugführer.
also wachposten im objekt wahrscheinlich nie.
der name sagte mir nichts mehr, auch sein foto nicht. aber er steht mit adresse auf meinen resituch.
das buch ist als roman geschrieben, er selber nennt sich dort achim wengel.
es gibt ein kapitel über seine zeit in perleberg und zwei kapitel über seine zeit an der grenze. die sind für rainman2 und mich am interessantesten! den die personen über die geschrieben wird kennen wir.
rein fiktiv sind seine kapitel über die zeit von 89-92. so gerät er in leipzig in eine montagsdemo bei der auf die teilnehmer geschossen wird. im durcheinander steht er plötzlich unseren ehem. kc gegenüber.
1991-92 ist er wieder an der grenze und schleust personen in den westen und zwar dort wo zu unserer zeit schon geschleust wurde, durch das gsz-tor roter weg und vorne durch das gassentor am sumpfloch unterhalb filke. doch es gibt probleme , bgs und gsz schieben abgelehnte asylbewerber illegal über die grenze in die ddr ab.

Zunächst: Das Buch ist sehr empfehlenswert!
Es ist ein Roman und die Rahmenhandlung ist so, wie sie von @mibau83 grob beschrieben wurde. Fiktiv wird hier unterstellt, dass es nicht zur Wende und Wiedervereinigung gekommen ist und der Protagonist sieht sich wieder im "Dienst an der Grenze", nur eben anders als damals und auch anders, als es in Wirklichkeit kam.
Im Kern ist es aber eine Auseinandersetzung mit der Zeit in der Grenzkompanie. Sicher, der Autor verdichtet das Thema Grenzdienst. Einen Minentoten hat es bei uns im Abschnitt nicht gegeben und auch einen Toten beim "Ziehen" (der "Grenzerrolle") hat es nach meinem Kenntnisstand nicht gegeben (ich wurde ein Jahr vor dem Heimgang des Autors aus der GK versetzt). Aber das Leben in der Kompanie wird aus der Sicht eines Unteroffiziers sehr genau beschrieben. Es ist die präzise Widergabe des Denkens und Redens in der Zeit. Da ist kein Blatt vor dem Mund, da ist kein Relativieren. Auch die Verhältnisse in der Kompanieführung und zu den Zugführern sind wahrheitsgemäß dargestellt. Wir erleben die EK-Bewegung, wie sie wirklich funktionierte. Wir erleben die Angst, die Müdigkeit, die Monotonie. Wir erleben die Überheblichkeit und Unfähigkeit von Offizieren - brutal erzählt, ohne Wenn und Aber. Wir erleben aber auch die Momente und Menschen, an denen der Protagonist Halt fand. Es mag in anderen Einheiten anders zugegangen sein. In dieser Einheit ging es so zu, wie es beschrieben wird.
Ich muss gestehen, dass ich nach dem Lesen tief erschüttert war. Ich war damals ein 22 Jahre alter Bengel ohne Lebens- und Truppenerfahrung und wurde sofort Stellvertreter des Kompaniechefs für Politische Arbeit. Dieses Buch holte Erinnerungen hervor, die nicht zu den besten meines Lebens zählen. Ich hatte im Oktober 1984 einen Strich unter die Sache gemacht - acta est fabula - das Geschehene war nur noch eine Geschichte. Nun bekam ich diese Geschichte noch einmal richtig erzählt ...
Also, wer die Grenztruppen und den Grenzdienst ungeschminkt erleben will, lese dieses Buch!
Die Form, also der Satz und der Druck des Buches sind grauenvoll. Das liegt nicht am Autor, sondern an der Druckerei. Falsche Worttrennungen und -zusammenziehungen en masse, fehlende Wörter ... die Firma in Wroclaw hatte da wohl keine Lektoren oder Korrektoren oder was weiß ich, ob es sowas überhaupt noch gibt im Digitalzeitalter. Sei es ...
Ich komme übrigens im Buch nicht vor. Der Politstellvertreter wird nur zweimal erwähnt: Einmal bei einem Fußballturnier - da spielte aber noch mein Vorgänger mit, und einmal im Hinweis auf die Führung einer Nachtschicht. Der Autor und ich, wir können uns noch gut aneinander erinnern. Aber ich spielte für die Entwicklung der Figur keine Rolle und es gab auch keinerlei Groll mir gegenüber abzuarbeiten. Ehrlich: Ich bin froh, da nicht drin zu stehen. Wer es liest, wird mich verstehen ...
Und nochmal der Hinweis: Es ist ein Roman, es ist eine Romanfigur. Nicht alles ist so geschehen, wie beschrieben und nicht jede wiedererkennbare Figur hat unbedingt so gehandelt, wie beschrieben. Diese dichterische Freiheit gebührt jedem Autoren. Aber vielleicht ist auch genau das der Grund, warum der Autor so nahe an die Wahrheit gekommen ist.
ciao Rainman

#10

Ich habe angefangen, das Buch zu lesen und bin bei dem Kapitel, wo der Romanheld Anfang der 80er zum Grundwehrdienst eingezogen wird.
Das wird realistisch bis ins Detail beschrieben.
Aber die Vorausschau in die (damalige) Zukunft am Anfang des Romans ist verwirrend unrealistisch. Niederschlagung der Demos 1989 in Leipzig mit Toten. Aber Flüchtlinge aus dem Westen in die DDR.
Dann ist der Romanheld und Zivilist ohne Übergang und Erklärung Berufssoldat und erfahrener Grenzer, der im offiziellen Auftrag einen DDR-Wissenschaftler (!) gen Westen schleust. Dabei muß befürchtet werden, daß der BGS auf den Grenzgänger schießt, weil er generell auf Ostflüchtlinge schießt.
Was bezweckt der Autor damit?
Vielleicht wird dieser scheinbare Unsinn ja noch aufgelöst.

Zitat von Fall 80 im Beitrag #4
Ich selber bringe aus den drei Halbjahren welche ich kennen gelernt habe noch ca. 80 Namen zusammen denen ich auch eine bestimmte Statur, ein Gesicht oder eine Begebenheit zuordnen kann.
Uli
Ist das dein Ernst?
Da wir ca.3Jahre auseinander liegen hast du mglw. Anfang-Mitte 80ziger Jahre gedient oder?Das ist ca.35 Jahre her,da weiß ich nur die Namen vom Resituch einzuordnen und das sind um die 30 Namen,ohne Tuch wären es vielleicht 10 Namen.
Da ziehe ich den Hut vor deinem Gedächtnis.
Lgandyman

Zitat von Freienhagener im Beitrag #10
Ich habe angefangen, das Buch zu lesen und bin bei dem Kapitel, wo der Romanheld Anfang der 80er zum Grundwehrdienst eingezogen wird.
Das wird realistisch bis ins Detail beschrieben.
stefan sommer war kein grundwehrdienstler, er wurde als uffz.-schüler nach perleberg eingezogen.
übrigends die geschichte wo ein uffz.-schüler bei der ausbildung in perleberg ein handleuchtzeichen ins gesicht bekam und verstarb, da ist wohl was dran.
mein damaliger stellv. zugführer hatte den vorfall mal erwähnt.
im buch taucht der stellv.zg auch einmal kurz auf ( uffz. mittelbusch, name leicht geändert

Zitat von andyman im Beitrag #11Zitat von Fall 80 im Beitrag #4
Ich selber bringe aus den drei Halbjahren welche ich kennen gelernt habe noch ca. 80 Namen zusammen denen ich auch eine bestimmte Statur, ein Gesicht oder eine Begebenheit zuordnen kann.
Uli
Ist das dein Ernst?
Da wir ca.3Jahre auseinander liegen hast du mglw. Anfang-Mitte 80ziger Jahre gedient oder?Das ist ca.35 Jahre her,da weiß ich nur die Namen vom Resituch einzuordnen und das sind um die 30 Namen,ohne Tuch wären es vielleicht 10 Namen.
Da ziehe ich den Hut vor deinem Gedächtnis.
Lgandyman
Ja das ist mein Ernst.
Das hängt aber auch damit zusammen, dass ich mich seit 2015 sehr intensiv mit der Zeit beschäftigt habe. Natürlich hat da auch das Resituch und der Austausch mit ehemaligen der GK dazu beigetragen die Erinnerungen wieder aufzufrischen. Ich habe ja mehrere Treffen und Wanderungen in dem Bataillonsgebiet organisiert und da waren neben einem ehemaligen Zugführer auch ein Gruppenführer und mehrere GWD dabei.
Uli
@andyman
#14

Zitat von mibau83 im Beitrag #12Zitat von Freienhagener im Beitrag #10
Ich habe angefangen, das Buch zu lesen und bin bei dem Kapitel, wo der Romanheld Anfang der 80er zum Grundwehrdienst eingezogen wird.
Das wird realistisch bis ins Detail beschrieben.
stefan sommer war kein grundwehrdienstler, er wurde als uffz.-schüler nach perleberg eingezogen.
übrigends die geschichte wo ein uffz.-schüler bei der ausbildung in perleberg ein handleuchtzeichen ins gesicht bekam und verstarb, da ist wohl was dran.
mein damaliger stellv. zugführer hatte den vorfall mal erwähnt.
im buch taucht der stellv.zg auch einmal kurz auf ( uffz. mittelbusch, name leicht geändert).
Ja, richtig. Auch im Roman.
Trotzdem realistische Schilderung der ersten Tage, die sich vom GWD offensichtlich nicht unterschieden. Salopp gesagt wurden Uffz.-Schüler auch nur als "Rotärsche" angesehen.
Mich würde eher interessieren ob jemand eine Erklärung für den abwegig unrealistischen Anteil des Romans hat, wenn er unvermittelt in die Wendezeit wechselt.
Was meint ihr dazu?

Als Kind habe ich utopische Bücher von Jules Verne ganz gern gelesen, aber danach habe ich mich eher für die Realität interessiert.
Wenn eine Tatsachenbeschreibung ab einer Stelle x ins utopische wechselt ist das eine heiße Kiste. Insbesondere für jene, die den Übergang nicht mitbekommen weil es geschichtliches Neuland ist.
Vor Jahren habe ich mal ein buch geschenkt bekommen mit dem Titel "SS in GB". Das war auch sehr abstrus.
Uli
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