Mit den Grenzen leben

20.03.2021 19:16 (zuletzt bearbeitet: 21.03.2021 13:41)
avatar  krelle
#1
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Der eine kommt – und der andere geht.
Und "mittendrin" sind WIR.
In diesem Meer, diesen Wellen, diesem Leben.

Zwei Schiffe, die Seebestattungen durchführen, begegnen sich am Mittag des 20.März 2021 in der Ostsee vor Lübeck-Travemünde.
Gelegenheit, innezuhalten. Eine Möglichkeit, einige Momente zu verweilen und nachzudenken.
Die damalige innerdeutsche Grenze war nur wenige hundert Meter entfernt; rechts vom Foto war mal das „Staatsgebiet“ der Deutschen Demokratischen Republik.
Ob BRD oder DDR: es sind/waren nur „Buchstaben“ und lediglich „Fragmente“ in der Geschichte der Menschheit.
Dennoch fühl(t)en wir uns hier zuhause und sind Teil einer Historie, die schließlich auch unsere Namen in sich trägt.
Drüben ist hüben, oben ist unten und „richtig“ eine Sache des jeweiligen „Befindens“. Oftmals auch eine Betrachtung der politischen Korrektheit. Umso wichtiger, sich nicht stetig im Fluss der „Political Correctness“ treiben zu lassen, sondern auch zu versuchen, sich am Ufer (des eigenen Glaubens) festzuhalten und „Dinge“ zu hinterfragen.
Die Geschichte der innerdeutschen Grenze ist letztlich nur ein winzig kleiner Teil in der Geschichte der Menschheit. Sie erlebt zu haben, an ihr „gedient“ zu haben“, mag nur ein „Hauch“ in den Winden des irdischen Lebens gewesen sein. Und dennoch war es „bedeutsam“.
Grenzen waren/ sind mehr als wir vermutlich denken. An sie zu stoßen, mit ihr zu leben und eventuell auch zu überwinden, gehört(e) zu unserem Dasein.
Dem „Anderen“ die Hand zu reichen, auch wenn wir dessen Meinung nicht teilen, ist eine (der vielen) Herausforderung(en) des HIER & JETZT. Dieses Forum mag dazu beitragen, Gräben zu überwinden. Sie letztendlich zuzuschütten und nicht mehr sichtbar/fühlbar zu machen, wird wohl erst nachfolgenden Generationen gelingen.

Aber die Schaufel in die Hände genommen und angefangen... das haben wir schon mal....


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21.03.2021 10:12 (zuletzt bearbeitet: 21.03.2021 10:25)
avatar  GKUS64
#2
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Zitat von krelle im Beitrag #1

Dem „Anderen“ die Hand zu reichen, auch wenn wir dessen Meinung nicht teilen, ist auch eine Herausforderung des HIER & JETZT. Dieses Forum mag dazu beitragen, Gräben zu überwinden. Sie letztendlich wirklich zuzuschütten, wird wohl erst nachfolgenden Generationen gelingen.


Sehr weise und wohltuend, deine Aussage. Weder du (viiiieeel zu jung!) noch ich wurden gefragt, auf welcher Seite wir leben wollten, es wurde von anderen bestimmt.
Ja 1946 hätten wir das ja auch noch nicht beantworten können.
Die weitere Entwicklung zeigte aber, dass die Unterschiede immer größer wurden. Damit wurde auch das Grenzregime immer mehr perfektioniert, zumindest von der Seite, der die Menschen entkommen wollten.
Ja da lief was falsch im System, wenn die Leute flüchten!
Leider flüchten auch heute noch tausende Menschen aus ihrem falschen System. Nun benötigt Europa bewachte Grenzen, damit der Zustrom „in Grenzen“ gehalten wird.
Wir standen ja damals an einer Grenze wo es nur einen „Wegstrom“ gab!
Ich bin jedenfalls sehr froh, dass diese Grenze in Deutschland gefallen ist
und ich nun auch im Forum offen einen Dialog mit ehemaligen Grenzern
der „Gegenseite“ führen kann!

Einen frohen Sonntag wünscht der

GKUS64


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