Unter welchen Prämissen und mit welchen Altkadern hätte denn die DDR die Eigenständigkeit erhalten können.

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04.03.2021 13:35
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#16
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Kressin,

danke für deinen Link.
Das scheint ein sehr guter Film zu sein,den ich mir unbedingt in der Mediathek anschauen muss.
Er wirft ein bezeichnendes Licht auf ein weiteres dunkles Kapitel des Stalinsmus in der SU und der DDR der 50iger Jahre.
Die Säuberungsaktionen der Stalinisten an aufrechten Kommunisten in der SU und weltweit und deren willfährige Tolerierung in der DDR zeugen vom Ungeist dieser Zeit.


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04.03.2021 13:35
#17
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Altkader? Kleiner Tipp. Warum waren die Leute im Herbst 89 auf der Straße? Warum gab es die Botschaftsflüchtlinge und die vielen Antragssteller....? Die Beantwortung dieser Fragen hilft vielleicht bei der Beantwortung des Thread-Themas.

Mein Erzgebirge,
hoch über dunklen Schächten lauscht deiner Halden wilde Einsamkeit.
Still raunen sie von guten Himmelsmächten,
von Berggeschrei aus längst vergangener Zeit.
(Edwin Bauersachs)


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04.03.2021 13:36 (zuletzt bearbeitet: 04.03.2021 13:36)
#18
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Zitat von birx20 im Beitrag #13
Da hast du leider Recht GKU64.
Ohne den antifaschistischen Schutzwall mit seiner menschenfeindlichen nach innen gerichteten Ausprägung, hätte die DDR kaum das Jahr 1950 überlebt.
Ein Chance auf demokratische reformen hatte die DDR ab 1985 mit dem Machantritt Gorbatschows. Zu diesem zeitpunkt gabe es keinen Reformer im Politbüro der SED. Gerhard Schürer war nur Kandidat und kein Vollmitglied und nicht durchsetzungsstark.
Der Rest der Politbürobrigade waren intellektuelle Kleingeister (Axen, Stoph, Tisch u.a.) Karrieristen (Krenz und Schabowski) und alte Altstalinisten (Mielke, Hager u.a.)


Mit "1950" hast Du Dich bestimmt vertipt und meinst 1970.
Änderungen 1985 bei Machtantritt Gorbatschow ? Reformen auf dem demokratischen Bereich, ja. Aber nicht auf Wirtschaftlichem. Die notwendigen Konsequenzen hätte ein zu großer Teil (ich will hier nicht unbedingt von der Mehrheit sprechen), ohne massive Proteste nicht mitgetragen.


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04.03.2021 13:44
#19
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Das Preisexperiment 1979 in der DDR

Zitat:
Der "Konsumsozialismus" der Honecker-Ära und der Eklat um die Erhöhung der Verbraucherpreise im Herbst 1979

Die Stabilität der Verbraucherpreise galt in der Wirtschaftspolitik Honeckers als unumstößlicher Grundsatz. Dennoch versuchten Wirtschaftsfunktionäre im Sommer 1979 mit zähneknirschender Duldung Honeckers, die Verbraucherpreise drastisch zu erhöhen. Welche Gründe veranlassten Honecker, diesem Experiment zuzustimmen und es in letzter Minute doch noch abzubrechen?

Hier die ganze Geschichte:
https://www.bpb.de/geschichte/zeitgeschi...zialismus?p=all

Mein Erzgebirge,
hoch über dunklen Schächten lauscht deiner Halden wilde Einsamkeit.
Still raunen sie von guten Himmelsmächten,
von Berggeschrei aus längst vergangener Zeit.
(Edwin Bauersachs)


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04.03.2021 13:47
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#20
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Nein Dore Holm 1950 war richtig.
Ohne die Grenzsicherung (antifaschistischer Schutzwall) wäre die DDR wirtschaftlich verblutet innerhalb kürzester Zeit.
1970 gab es nach meinem Wissen ausser Lamberz keinen eventulle Reformwilligen im Politbüro.
In wie weit Gorbatschow ab 1985 auch Wirtschaftsreformen in Richtung hin zum Privateigentum an den PM mitgetragen hätte in der SU und im RGW, ist rein spekulativ.
Es wäre auf alle Fälle notwendig gewesen.


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04.03.2021 13:51
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#21
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Fall 80 ( gelöscht )

Zitat von GKUS64 im Beitrag #9
Unter welchen Prämissen und mit welchen Altkadern hätte denn die DDR die Eigenständigkeit erhalten können.

Die Frage basiert bereits auf einer unrealistischen Tatsache!
Selbst eine DDR mit geistig hochstehenden Führungspersönlichkeiten, hätte niemals eigenständig ohne Mauer existieren können.
Wenn es das 40 jährige Experiment fertiggebracht hätte, eine dem Westen überlegene
Wirtschaft und einen entsprechenden Lebensstandard als Ergebnis zu präsentieren, dann wäre es
ein Beispiel für die restliche Welt gewesen.
Die Sowjetunion hat dieses Experiment sogar 70 Jahre betrieben, mit welchem Ergebnis?

Also für Utopien gibt es leider keine realistischen Antworten!


@GKUS64 Ja, dass ist so mit Utopien. Bevor sie Realität werden, werden sie von der Realität eingeholt und als Absurdum entsorgt.

Ähnlich utopische Hirngespinste sind auch die Forderungen nach einem bedingungslosem Grundeinkommen in einer auskömmlichen Höhe, dass man sich den Tag nicht unbedingt mit nutzbringender Arbeit versauen sollte.

Uli


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04.03.2021 13:54 (zuletzt bearbeitet: 04.03.2021 13:57)
avatar  icke46
#22
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Also ohne den antifaschistischen Schutzwall von 1961 wäre die DDR schon 1950 eingegangen?
Ist das jetzt höhere Mathematik? Logisch ist es jedenfalls nicht....

Der Begriff „antifaschistischer Schutzwall“ bezog sich auf die Berliner Mauer, die laut den Geschichtsbüchern am 13.08.1961 errichtet wurde.


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04.03.2021 14:01 (zuletzt bearbeitet: 04.03.2021 14:05)
#23
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Zitat von icke46 im Beitrag #22
Also ohne den antifaschistischen Schutzwall von 1961 wäre die DDR schon 1950 eingegangen?
Salopp gesprochen einfach "von" und "schon" mitsamt Jahresangaben aussparen, dann stimmt es schon!

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"Als ich 17 war, war in meinem Traumberuf nichts mehr frei” – Was das war? – "Rentner!
Erst Rentnerlehrling dann Jungrentner und dann Rentnergeselle!”
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04.03.2021 14:03 (zuletzt bearbeitet: 04.03.2021 14:06)
#24
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Doppelt, daher gelöscht!

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"Als ich 17 war, war in meinem Traumberuf nichts mehr frei” – Was das war? – "Rentner!
Erst Rentnerlehrling dann Jungrentner und dann Rentnergeselle!”
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04.03.2021 14:06
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#25
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( gelöscht )

Ohne die Grenzsicherung der DDR ab 1949 incl. dem antifaschistischen Schutzwall (Mauerbau 1961 in Berlin) wäre die DDR lange vor 1961 wirtschaftlich ausgeblutet. Mit der Grenzsicherung ab 1949 blieb nur ein Schlupfloch in Berlin noch offen, aber auch das hat der DDR noch wirtschaftlich sehr zu schaffen gemacht.


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04.03.2021 14:07
avatar  icke46
#26
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Manchmal ist es hilfreich, wenn man vor dem Schreiben auch mal kurz denkt.....


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04.03.2021 14:27
#27
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Zitat von buschgespenst im Beitrag #19
Das Preisexperiment 1979 in der DDR

Zitat:
Der "Konsumsozialismus" der Honecker-Ära und der Eklat um die Erhöhung der Verbraucherpreise im Herbst 1979
Die Stabilität der Verbraucherpreise galt in der Wirtschaftspolitik Honeckers als unumstößlicher Grundsatz. Dennoch versuchten Wirtschaftsfunktionäre im Sommer 1979 mit zähneknirschender Duldung Honeckers, die Verbraucherpreise drastisch zu erhöhen. Welche Gründe veranlassten Honecker, diesem Experiment zuzustimmen und es in letzter Minute doch noch abzubrechen?
Hier die ganze Geschichte:
https://www.bpb.de/geschichte/zeitgeschi...zialismus?p=all


Danke für den Link. Äußerst aufschlussreich, zu erfahren, welche kontroverse Debatten auch im Politbüro geführt wurden. Gar nicht so ein einheitlicher thumber Block mit Speichelleckern, wie er gemeinhin oft so dargestellt wird. Es gab durchaus einflussreiche und nicht nur einzelne Führungskräfte, die sich durchaus des Ernstes der wirtschaftlichen Lage bewust waren und radikale Änderungen verlangten.
Der Hauptfehler war m.E. der, daß man jetzt, nachdem jahrzehntelang alles seinen "sozialistischen Gang" gegangen war, die aufgetauten Probleme in einer Hau -Ruck-Aktion mit der Brechstange lösen wollte. Ich hatte es schon geschrieben. Das wäre mit der "verwöhnten Bevölkerung" nicht machbar gewesen, ohne daß es zu erheblichen sozialen und politischen Unruhen gekommen wäre. Solche Reformen/Änderungen/Preisanpassungen hätten von Anfang an, seit Bestehen der DDR, in vielen kleinen Schritten erfolgen müssen. Ich habe das immer mit der CSSR verglichen. Diese wurde beneidet, weil es dort Waren zu kaufen gab (z.B. Ölsardienen, Werkzeuge, gutes Bier), die es hier nicht oder nur schwer gab. Dafür waren, so mein Empfinden, die Verbraucherpreise im Schnitt etwa um 10% höher und die Löhne/Gehälter um 10% niedriger als in der DDR.


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04.03.2021 14:35 (zuletzt bearbeitet: 04.03.2021 17:01)
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#28
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Fall 80 ( gelöscht )

Wenn man einen Dampfkessel vor dem Bersten bewahren will, dann sollte man zuerst mal das Feuer reduzieren. Nur an kleinen Ventilen etwas Dampf abzulassen und parallel dazu weiter volle Pulle zu heizen löst das Problem nicht, sondern verlagert es nur in die Zukunft.

Vielleicht kann das ein Heizer oder Lockführer fachlich besser erklären.

Warum fällt mir dabei ein aktuelles Beispiel von einem vor dem Bersten stehender Kessel ein?

Uli


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04.03.2021 15:03 (zuletzt bearbeitet: 04.03.2021 15:06)
avatar  furry
#29
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Ich habe nicht alle Beiträge gelesen, kann also sein, dass ich mich hier wiederhole.
Lest bitte zuerst aufmerksam den Scan aus W. Leonhardt, Sowjetideologie heute, 1962. Da steht, aus welcher Ecke der Wind wehte. Und in Erinnerung an die 50er Jahre der Stalindiktatur und in Erinnerung an 1968 in der CSSR hätte es sich keiner von denen an der Parteispitze (ob Politbüro oder nachgelagertem ZK) erlaubt, die aus Moskau vorgegebene Linie zu verlassen.
Und wenn ja, wäre er bestimmt über kurz oder lang erkrankt und in einem Sanatorium der Sowjetunion kuriert worden.
Gute und fähige Leute gab es reichlich. War aber einer zu gut und weiter oben angesiedelte Parteigenossen wurden auf ihn aufmerksam, konnte es ihm passieren, dass er erstmal für längere Zeit eine Parteischule besuchen musste (so richtig mit Parteiauftrag), um dann auch mit Parteiauftrag in irgendeiner Parteileitung zu landen, wo er samt seiner guten Ideen von den dort schon länger verweilenden Altkadern allein aus Futterneid und mangelndem Wissen über Tatsachen wieder auf Kurs gebracht worden wäre.
Dieses Wissen und die "innerparteiliche Demokratie" hat viele gute Leute nicht aus der Deckung kommen lassen.

"Es gibt nur zwei Männer, denen ich vertraue: Der eine bin ich - der andere nicht Sie ... !" (Cameron Poe)

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04.03.2021 18:52
avatar  Lutze
#30
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Spätestens mit dem Volksaufstand 1953 hätte der DDR-Spuk enden müssen
Lutze

wer kämpft kann verlieren,
wer nicht kämpft hat schon verloren


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