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Wo sind denn die Hundeführer aus den Grenzkompanien abgeblieben?

habe bisher keine Artikel zu den Vierbeinern gefunden
mit den Hunden zu Arbeiten war doch eine schöne Zeit und wie mir bekannt hat jeder Hundeführer seinen Hund mit nach Hause genommen.
denke da gerade an den Grenzdienst im Milzgrund bei -25 Grad unter uns eiskaltes Stroh und auf dem Bauch der warme Hund der uns ab und zu das Gesicht geleckt hat

Du musst ein wenig suchen, aber das Thema Hunde und Hundeführer gibt es hier auch
https://www.forum-ddr-grenze.de/t2825f57-Hundefuehrer.html
https://www.forum-ddr-grenze.de/t9236f50-Trassenhunde.html

@hundemuchtel 88 0,5 könnte evtl. auch helfen
#4


Da ist er, hallo @Lutz und in die Runde, sicher war es eine schönere Zeit mit Tieren und ganz besonders für Hunde zu arbeiten und man hatte einige Privilegien, aber es blieb wenig Zeit um das Alles genießen zu können. Es machte auch viel Arbeit, in unserer Hundestaffel hatten wir z.B. keinen eigenen Kraftfahrer für die Versorgung der Hunde draußen, wir bekamen einen vom Pioniertrupp "geborgt", die Ladefläche des LO den wir mit geborgt bekamen war total verfault und drohte vom Chassis zu stürzen bei großen Steigungen (Zufahrt Kamm Rhoden z.B.)
Im heißen Sommer 1987 wurde zwei mal rausgefahren, einmal normal füttern im Abschnitt, dann wurden die Futterkannen in der Zwingeranlage ausgewaschen und gleich danach bekam jeder Hund noch eine Ration Wasser,
der Tag war dann gegen 19.00 zu Ende, dann wurde das Futter für den nächsten Tag vorbereitet und man hatte nur noch das eigene Bett im Sinn, denn es ging nächsten Tag um 03.00 Uhr wieder von Vorne los.
Ähnlich war es im Winter, 86/87 war er sehr kalt und es lag viel Schnee, teilweise wurde der Grenzsignalzaun abgeschaltet weil er völlig zugeweht war. Demensprechend sah es auch an den Laufanlagen und in den Laufgängen aus. Alle Hunde bekamen Ende Nov. eine neue Hütte und Stroh, aber manche hatten ihre Hütte schon nach einer Woche zerlegt.... Das Fell der Hunde war im hinteren Bereich voller Eisklüter (Eisstücke), es war kein Wunder, dass es viele Verluste gab.... mir taten sie einfach leid. Da war es besonders wichtig, dass sie wenigstens einmal am Tag ne lauwarme Mahlzeit bekamen.
Die Näpfe waren im hohen Schnee nahezu unauffindbar und man musste bei jedem Hund suchen, das dauerte ganz schön lange, wir hatten etwa 90-100 Hunde im Abschnitt.
Die Bestellungen für Pellets, Haferflocken, Leinenzeug, Beissarme, Näpfe, Maulkörbe usw. war auch eine unserer Aufgaben, dies machte man nebenbei, in der Freizeit.
Pfingsten 1987, das vergesse ich nie, wurde von uns die Zwingeranlage renoviert, alle Zwinger wurden gekalkt und der untere Bereich mit Kaltanstrich versehen. Es gab nicht mal ein gutes Wort vom Staffelführer geschweige denn ne Anerkennung oder kleine Prämie. Es haben alle aus der DHS mitgeholfen, das war schon Motivation genug.
Wenn man mal Zeit hatte und in der Zwingeranlage war, oder Sonntags baten mich die Fährtenhundeführer für ihren Hund eine Fährte für Übungszwecke zu legen, das war wieder spannend und machte Spaß, ich konnte frei entscheiden wo ich sie legte, was ich zurückließ (Schlüsselbund, Stofftaschentuch oder leere Zigarettenschachtel).
Den Schwierigkeitsgrat der Fährte legte der Fh-führer fest.
Einmal im Jahr wurde geimpft, die GT hatten einen zivilen Veterinär unter Vertrag, jeder Hund im Abschnitt wurde geimpft, das hieß: jeden Hund so festhalten, dass es ihm unmöglich war den Tierarzt zu beißen, denn er hatte eine Heidenangst vor unseren Hunden.... war für mich immer sehr lustig. Mein Spaß dauerte immer 1,5-2 Tage bis alle durch waren.
Im Oktober, November bekamen wir dann einen L60 und einen Multicar, beide nagelneu, jetzt konnte täglich mit zwei Fahrzeugen gefüttert werden und es blieb mehr Zeit sich um die Hunde in der Zwingeranlage zu kümmern.
Für meinen Hund und mich blieb immer zu wenig Zeit.
Zum Ende meiner Dienstzeit wurde ich von unserem Staffelführer mehrmals gedrängt, meinen Hund mit nach Hause zunehmen, das war mir unmöglich, der Hund war eine Bestie, nur mich ließ er an sich heran. Obwohl es ein Schutzhund war kam er dann als Wachhund an die Grenze. Dort verbrachte er etwa 2 Monate am Laufseil, dann machte er sich lose und begattete alle Weibchen, einfangen ließ er sich natürlich nicht. Das war Alles vorauszusehen gewesen. Er wurde aus dem LO von unserem Staffelführer abgeknallt, weil sich keiner an ihn rantraute.
Dies erfuhr ich von einem Kameraden per Brief. Warum hat man ihn nicht in einem Laufgang eingesetzt? Dort hätte niemand Kontakt mit ihm bekommen und ein Entweichen wäre unmöglich gewesen. Einfach abgeknallt ..fertig.
Das hat mich damals sehr traurig gemacht.
Das war ein kleiner Einblick in die Aufgaben eines Hundeführers der Kompanie Sicherstellung für den Grenzdienst des GR 20 im 1.GB im Batt.-stab Hessen, meine Dienstzeit war 1986/87, diese Zeit und die Aufgaben haben mich sehr geprägt und ich habe mich zu meinem Vorteil entwickelt, bin selbstständiger und erwachsener geworden, das weiß ich aber erst heute,
ich wünsche einen Guten Rutsch
gruß h.

hallo, und vielen Dank für diese detaillierte Darstellung. Ich war zwar Nachchtenuffz. aber war gerne mit unserer Hundetruppe zusammen. Wir hatten 1968 /1969 nur 4 oder 5 Hunde an der Kette und für mich immer ein trauriger Anblick diese einsamen "Kreaturen" zu sehen.
Ich kann mich erinnern, wenn der Küchenbulle die Verpflegung für die Mannschaft bekam und das waren Flecke (Bansen, Därme usw.) bekam, obwohl verboten, die Hundeküche seinen Anteil. Ansonsten bekamen die Hunde nur Freibankfleisch. Im Sommer mit reichlich Maden, die beim Kochen abgeschöpft wurden.
dann wurde eine dicke Nudelsuppe gekocht.
Unsere Hunde wurden Gott sei Dank alle ausgemustert ( die hatten auch alle einen Stammbaum) und die Hundeführer konnten sie mit nach Hause nehmen.

Hallo @hundemuchtel 88 0,5, @Lutz
So oder so ähnlich sah es auch bei uns im Bataillon in der Hundestaffel aus. Ich war mit unserem Fh-führer befreundet der auch zur Versorgung mit raus fuhr war n echter Knochen job. Er wollte mich auch mal zur Fährten Arbeit überreden da ich aber kein guten Draht zu den Hunden hatte. Kann mich an einige Situationen erinnern wo ich zur endstörung raus musste und nicht an die Sprechstelle kam weil dort ne lauftrasse war und die Hunde mich da nicht rann ließen. Einmal hatte der Hund dort auch das Kabel frei gelegt und verbissen. Darauf hin gab's die Anweisung die lauftrassen nur noch mit 10m Abstand zu den Sprechstellen aufzustellen.
Bei uns hatte die Hundetruppe einen Lo und später auch die Multicar unterstützt wurden sie noch vom Kfz zug. Zur Multicar ist noch zu sagen das als sie rauskam jeder mit ihr los wollte nur nach ner Gewissen Zeit keiner mehr weil man sich mit ihr zu oft fest fuhr, zu kleine Räder und man lag zu schnell mit den achsen auf und musste frei geschleppt werden.
Mir Taten die Hunde immer leid an den lauftrassen bei Wind und Wetter kaum Schutz ein echtes 'Hundeleben'.
Das sind so meine errinerungen an die Hunde während meiner Dienstzeit bei den GT.

Also zu meiner Zeit 74/75 hatten nur die Gakl. ihre Hunde. Und die zwei Hundetrassen die es im Bat. Abschnitt gab. Da bekamen die Hunde jeden Vormittag ihr Futter, so viel ich noch weiß, war ein Tag Futterfrei. Auch wurde hin und wieder, mal ein Hund gewechselt und mit zu Pflege mit rein genommen.
#8


Jürgen , Futterfrei gleich Stehtag, war bei uns immer Sonntags. Das Reinholen und eine gewisse Zeit zur "Kur" in der Zwingeranlage konnte nur teilweise eher nicht durchgesetzt werden.
Im Winter wurden die Pfoten der Hunde draußen beim Füttern noch nebenbei eingesalbt, vergaß ich vorhin.
gruß Bernd

Im Winter 86/87 waren Hunde wochenlang wegen der Kälte im Gelände der Sicherstellungskompanie . In Hütten an der Kette.
Auch in der Fahrzeughalle in Nächten in welchen es unter minus 20 Grad war.
Wenn ich mich recht erinnere gab es im Frühling 1990 einen Artikel in der Bildzeitung über die Auflösung der Hundestaffel in Lassahn.
Ein mir flüchtig bekannter Fähnrich gab dort ein Interview.
#10


@Lutz, Zitat: dann wurde eine dicke Nudelsuppe gekocht. Ende
Nudeln bekamen unsere Hunde gar nicht, Hunde-Pellets wurden in den Kannen am Abend vorher in Wasser eingeweicht, nächsten Morgen Haferflocken drauf und heißes Wasser, dass diese quellen, dann wurde das geschnittene Fleisch welches die ganze Nacht gekocht hat kleingeschnitten und auf die Kannen verteilt, nun umrühren, das war harte Arbeit, denn die Pellets waren zu einer harten Masse geworden. Zum Schluss mit der guten Kochbrühe die Kannen vollfüllen, nochmal umrühren, Deckel drauf, aufladen. Das waren ganz normale Milchkannen, und wir verfütterten je nach Bedarf 20-22 Kannen, 1,5 Kannen blieben in der Anlage zur Versorgung der Fährten- , Schutz- und Wachhunde im Zwinger.
Die ersten paar male Fleisch schneiden ohne Unterbrechungen konnte ich erst nach 14 Tagen, es roch sehr gewöhnungsbedürftig und der Wrasen / Wasserdampf klebten einem den ganzen Tag im Gesicht, vom Geruch blieb einem die Luft weg! Was da alles so in den Kessel kam schreib ich lieber nicht....
ich hab hier im Forum mal vor Jahren das Rezept eingestellt, weiß aber nicht in welchem Strang. Irgendwo habe ich es noch, wer es genau wissen will, kann es haben.
gruß h.

@hundemuchtel 88 0,5 bei uns im Bataillons Stab gab es auch einige Jäger die die Köpfe von Rehen usw in der Futterküche abkochen ließen um ne saubere Trophäe zu bekommen ich glaub das gab den ne extra Ration Fleisch für die Hunde. War das bei euch auch so oder so ähnlich.
Gruss Hein
#12


@GMN Fuchs , Hein, Jäger gab es bei uns im Stab auch genügend, aber nee sowas haben wir nicht gemacht, es hat auch keiner der Offiziere danach gefragt, ob wir Köpfe abkochen würden. Woher unser Fleisch kam weiß ich nicht mehr, es war wohl nicht mehr verwertbares Freibankfleisch? Es wurde Grundsätzlich Freitagmittag von einem Zivilangestellten der GT vom Regiment mit einem blauen Barkas Pritsche angeliefert und sofort in unsere Kühlzelle eingelagert. Manches musste noch zugehackt werden es hätte sonst nicht in den Kessel gepasst.
gruß Bernd

Ja so ähnlich wird es sonst auch bei uns gewesen sein.
Das mit dem Köpfe abkochen war schon gang und gebe auch schon vor meiner zeit. Der Fh führer kamm mit mir zur gleichen zeit in die Kompanie und hat es von seinem Vorgänger mit übernommen. Ich kann auch nicht mit Gewissheit sagen ob es verfüttert wurde und wenn ja ob es die an der laufanlage oder vlt auch nur für die Meute verfüttert wurde.
Gruss Hein
#14


Tja unser Bernd @hundemuchtel 88 0,5 hat ja soweit schon alles geschrieben (oder sagen wir mal das Meiste was man dazu schreiben kann)...
Ich war erst ab Anfang 1989 in unserer Einheit (Ifta) und den Nachbarkompanien Großburschla, Neuenhof und Treffurt auch für die
kaukasischen Schäferhunde in den Laufanlagen zuständig....
Bei einem in Ifta war die Kette am Hals eingewachsen, so dass er aufgrund der Geschwulst, die sich gebildet hatte schon sehr kurz vor dem "Einschläfern" befand.
Mit drei Uffzen, ein Soldat als LO-Fahrer und geladener Kalashnikov haben wir es dann nach gefühlten 2 Stunden geschaft, ihn so ruhig zu stellen, dass er zur OP nach Eisenach abtransportiert werden konnte ....
Unser Hundestaffelführer StFä. Z.... aus Schnellmannshausen war damals mit seinem Posten auch vor Ort und gab ihm die "Spritze"
Gott sei Dank .. er hat es überlebt und er hat sich "unsere Gesichter" gemerkt.
Als er wieder in der Laufanlage war, hat er vor Freude Sprünge gemacht, wenn er uns gesehen hat.
Ich erinnere mich noch an eine K2-Kontrollstreife als er gar nicht mehr aufhören wollte zu springen... es gab mein Postenbrot als Belohnung und einen eifersüchtig schauenden Rottweiler Atze .... der konnte es gar nicht so richtig fassen...war ja eigentlich "sein" Postenbrot....
Tja es gab eben auch schöne Momente....
In diesem Sinne Euch einen guten Rutsch ins neue Jahr
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