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9.November 1989

Das der @Hansteiner vor 31 Jahren noch UvD war halte ich für ein Gerücht. Da hat er bestimmt mit den Zahlen jongliert.
Uli


Zitat von Sperrbrecher im Beitrag #11Zitat von passport im Beitrag #10
Keines der für die Grenzsicherung zuständigen Ministerien wie MfS, MdI, NVA und MAH wurden über
die sofortige Verfügung der Grenzöffnung informiert.
Es wird mir ewig unbegreiflich bleiben, wieso in diesen Momenten kein maßgeblicher Vorgesetzter
der GÜSTen und auch der Herr Minister nicht zu erreichen war?
Normalerweise sind doch die Weisungs- und Befehlsstrukturen bei Polizei und Militär klar geregelt,
da muss doch immer jemand ansprechbar sein, der das Sagen hat und eine Entscheidung trifft?
Da hat man die Mitarbeiter an den GüSTen ganz schön im Regen stehen lassen.
Hallo @Sperrbrecher ,
in diesen Tagen war die Tagung des Zentralkomitees der SED. Sowohl die Führung der NVA, als auch der Grenztruppen und auch des MdI und MfS war bei dieser Tagung. Im Übrigen galt die berühmte Pressekonferenz der Tagung des ZK der SED. Als die Lage nach Schabowkis Gestotter zu eskalieren begann, waren die führenden Generale von NVA und GT gerade auf der Fahrt nach Strausberg. Dort setzte man sich zu einer Auswertung der Tagung zusammen. Erst während dieser Sitzung wurde der Chef der GT informiert, dass es an der Grenze zu einer Eskalation der Lage käme. Daraufhin wurde er von der Sitzung entbunden und fuhr zunächst mal nach Pätz. Als er dort ankam und bevor er richtig ins Bild gesetzt worden war, waren die Messen bereits gesungen. Das von Schabowski und indirekt von Krenz verursachte Problem bestand darin, dass es sich hier um eine "Anweisung von ganz oben" handelte. Und wir waren es nunmal gewohnt, dann auch erst einmal eine Reaktion von oben abzuwarten. Dass es bloße Unfähigkeit war, konnte man zwar in dieser Sache schnell schlussfolgern, aber nicht zur Grundlage der Handlungen machen.
Das ist es auch, was meinen Respekt von den Leuten ausmacht, die in diesen Abendstunden und in dieser Nacht Entscheidungen treffen mussten und sie im Sinne eines letztlich friedlichen Ablaufs trafen. Mehr bleibt mir nicht. Ich war in dieser Zeit im Studium und hatte mit einem befreundeten Offizier auf unser beider Geburtstage angestoßen. Ich erfuhr erst am nächsten Morgen von den Ereignissen ...
ciao Rainman


Hier findet man einige Antworten.
F. Streletz - Die Handlungen der militärischen Führung im Herbst 1989

Der im MfS für die Grenze zuständige Stellvertreter des Ministers für Staatssicherheit, Gerhard Neiber, war im Dienst. Er hat mir mal seine Sicht auf die Dinge gegeben. Darin hat er festgehalten:
"Ich war in meiner damaligen Funktion als Stellv. des Ministers - gemeinsam mit den mir unterstellten Mitarbeitern - im Dienst. Wir führten die Lage, verfolgten die sich entwickelnde Situation, um auskunftsfähig zu bleiben und reagieren zu können. Wir alle waren natürlich auch besonders interessiert an Informationen und Orientierungen aus der ZK-Sitzung. So verfolgten wir auch die Pressekonferenz von G. Schabowski (...)
Wir, die im Dienst waren und über die Bildschirme diese fehlerhafte, falsche und stümperhafte Verkündung der neuen Reiseregelung und das dilettantische Verhalten vom Mitglied des Politbüros Schabowski erlebten, waren geschockt, nahezu sprachlos und enttäuscht. (...)
Mir wurden die möglichen Folgen und die sich daraus ableitenden Gefahren im Zusammenhang mit der Gesamtlage für den weiteren Bestand der DDR bewusst. Mein Bestreben war, den sich abzeichnenden Schaden für unsere Republik zu begrenzen. Die verantwortlichen Leiter der Diensteinheiten im MfS (...) sowie Leiter und Diensthabende der Organe des Zusammenwirkens (MdI, DVP, NVA, GT, Zollverwaltung) wurden von mir kontaktiert, informiert bzw. dazu konsultiert, was zu erwarten war und was getan werden kann, um Provokationen zu verhindern und trotz neuer Lage die Sicherheit zu gewährleisten. Eine wichtige Frage betraf dabei, die Waffen verstärkt zu sichern, damit keine Unberechtigten in den Besitz dieser kommen und dass im Sinne der schon länger geltenden Weisung unter keinen Umständen mit Waffengewalt vorgegangen wird. Die GÜST zu Westberlin wurden personell verstärkt. Die Präsenz der Deutschen Volkspolizei im Vorfeld wurde erhöht. Auch eine Kanalisierung möglicher Menschenströme wurde überlegt. Eine militärische Variante wurde nicht in Erwägung gezogen." (...)


Nun, da @MKF hier berichtet hat, dass es in den Dienst-Kfz von kommandierenden Generälen Funkgeräte und bestimmt auch Radio gab, müsste wenigstens der Verteidigungsminister und der Chef der Grenztruppen bereits auf dem Weg vom ZK zum Verteidigungsministerium nach Strausberg von ungewöhnlichen Aktivitäten an der Berliner Grenze unterrichtet worden sein, spätestens aber direkt beim Eintreffen in Strausberg gegen 21.00 Uhr, zumal ja Neiber im Informationsaustausch mit den Grenztruppen über den diensthabenden Stv. des Chefs der GT stand.

Ich hatte am 09.11.1989 eine "Grenzaufklärerschicht" von 13 Uhr bis 21 Uhr im "Hinterland" mit Posten und Diensthund Atze.
Bis ca. 17 Uhr also im Bereich der Dörfer Ifta- Wolfmannsgehau unterwegs also nicht direkt "zwischen den Zäunen" im eigentlichen Grenzabschnitt und ab 17 Uhr dann im Grenzabschnitt im Bereich Straße Netra .... ein gut einsehbarer Abschnitt von hessischer Seite und erst recht vom Sohlberg (Point India - US-Army)
Um 20:30 Uhr wollte ich mich dann mit meinem Posten aus der "Grenzdienstschicht" am GSZ-Tor "verabschieden" .....daraus wurde nichts...
Es wurde dann für uns zwei eine Schicht im Grenzabschnitt bis zum 10.11.2020 gegen 13 Uhr / 14 Uhr.... ganz genau weiß ich es heute nicht mehr......
Irgendwann gegen 1:00 Uhr haben wir dann erfahren, dass die Grenze AUF ist...die Botschaft gab es mit einer Tasse Tee, 2 Scheiben Brot und Wurst..aus der Küche der GK Ifta ....
"Überbringer der Nachricht" war ein GAK , der leider schon zu früh verstorbene StFw. Jä.... , er fuhr mit einem weiteren GAK und einem Postenpaar mit LO durch den Abschnitt und "versorgte" nun die Posten, die seit 13 Uhr bzw. 15 Uhr im Abschnitt waren....
Schöne Episode am Rande ...... später so gegen 4:00 Uhr sind mein Posten und ich die paar Meter über den K6 zum GZ 1 gelaufen und
haben mit einer BGS-Streife eine halbvolle Schachtel Cabinet (für alle die es vielleicht nicht wissen - eine DDR-Zigarette) gegen eine volle Packung Camel mit Filter "getauscht" .......unvergessen" ... ein Tausch nicht 1:5 sondern 5:1 .....Spurensicherheit haben wir natürlich wieder hergestellt, so wie es sich gehörte ......
Der 09.11.1989 ..... ein für immer unvergeßlicher Tag für mich .....




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