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13. August 1961 - War da nicht der Mauerbau in Berlin?




Ja, nach einigen Jahrzehnten verblassen einige denkwürdigen Tage, die nicht zeitlos sind. Es wird in den Medien kaum noch daran erinnert. Oft ist es der Zufall, daß man erkennt "Ach ja, heute vor sounsoviel ....zig Jahren war doch mal das und das". Die großen Ereignisse, ich meine die, die durch die jeweilige Gesellschaft wir groß gehalten werden, die werden ja schon Tage vorher in den medien durchgekaut (9.Nov., 20.Juli u.paar andere). Erinenrungskultur - da ist die Wichtung auch immer abhängig von der jeweiligen Interessenlage der Politik. 13. August ist für die heutige Gesellschaft, also die Mehrheit der damals weniger Betroffenen (Alt-BRD) kaum noch eine Erwähnung wert. Die Ostdeutschen, ja und auch die Westberliner, für die war dieser Tag schon von herausragender Bedeutung.


doch @harbec dieses Thema wurde von einer Englaenderin mit Wahlheimat Russland angesprochen. Es gab dann einige wenige, aber doch sehr gute Schreiber dazu.
Gedankensplitter # 2696 Forum DDR Grenze🤔
Quote
Entweder ich hab's verpasst - oder es interessiert der 13. August nicht mehr😳
Wo warst Du am 13. August 1961?
Ich war 13 Jahre alt. Erst knapp 2 Jahre in Deutschland, kaum der deutschen Sprache maechtig. Ich verstand kaum etwas, die Aufregung in der Familie auch nicht.
1964 Schulausflug nach Berlin West, die erste Erfahrung mit dem anderen Deutschland mitsamt Schlagbaeume und Grenzen. Fand es furchtbar aufregend.
Ahnte nichts von dem, was mir spaeter 'zuteil' werden wurde mit dieser Grenze, die nicht nur die Deutschen, sondern den Ostblock vom Westen trennte. Quote Ende
#2696 und 2711 bis 2714
Das Rätsel ist einfach zu lösen, durch einfache Menschen in Russland.
Die Nebel des Mysteriums lüften sich in den Weiten des Landes.
Geheimniss umwittert bleibt eine Sache, die zu Russland gehört. Marleen Powell


Am 13.August 1961 da war ich gerade wenige Monate lang erst 5 Jahre alt geworden, der Schulbeginn lag noch ein ganzes Jahr in der Ferne.
Aber nur 13 Jahr später hatte ich schon die Grundausbildung samt Vereidigung bei der NVA hinter mir.
Mit dem Ziel Berufsoffizier und Jagdflieger zu werden, reichte es nach einem ausgeheilten Unfall "nur noch" für die Tauglichkeit als Grenzoffizier, das war mir dann in der Motivation meinem Land, dem Land meiner Eltern, Geschwister und Freunde zu dienen, letztendlich egal.
Als gebürtiger "Neuruppiner" zog es mich schon bezüglich des späteren "Grenzeinsatzes" an die Berliner Grenze, deshalb war ich froh, im 1.Zug dem so genannten Berlin-Zug für meine dreijährige weitere Ausbildung gelandet zu sein.
Die Freude währte nur gut ein Vierteljahr, bis man mir die Notwendigkeit erklärte, mich an der Westgrenze zu brauchen. So musste ich mit einem Anderen tauschen und wurde in den 4.Zug versetzt.
Da war es dann eben so.
Als Kind vor dem Schulbeginn und in den ersten Jahren danach hat man diese Dinge nicht wirklich erfasst, die sich um den 13. August abgespielt haben.
Später hat sich die eigene Gedankenwelt an den "Informationen, Werturteilen und Gesprächen" orientiert, mit denen man im persönlichen Umfeld aufgewachsen ist.
In kindlicher Erinnerung sind mir noch hin und wieder gesehen Titelseiten in der Zeitung, wie den Abschuss der U-2 der USAF mit Pilot Powers , an der Grenze getötete Grenzsoldaten einschließlich den damaligen Schlagzeilen, schemenhaft.
Im alltagspolitischen Umfeld wurde der 13. August stets als Sieg, als markante Tat zum Schutz der DDR durch die "weise Staatsführung" erlebt, Gründe diese Sichtweise anzuzweifeln hatte ich bis weit in den Dezember 1989 nicht.
Als Berufsoffizier an der Grenze, war der 13. August immer ein Tag in einer "besonderen Sicherungsperiode" .
Das war deshalb so, weil die vorgesetzten Stäbe aller Strukturen an der DDR-Grenze auf der Grundlage von statistischem Material immer zu diesem Jahrestag mit "provokativen und/oder aggressiven Akten des Gegners" rechneten.
Das zu definieren könnte locker eine eigene Beitragsseite füllen,
kurz gesagt: Gegner war jeder und Alles, was nicht dafür war (egal ob aus Ost oder West), provokativ waren gegnerische Maßnahmen, die beleidigen sollten oder zu unbedachten Handlungen der Grenzer verleiten sollten.
Aggressive Akte waren aktive Handlungen gegen Grenzsicherungsanlagen, Grenzmarkierungen, Gebäude, Bauwerke oder Personen auf dem Gebiet der DDR mit dem Ziel der Verletzung oder Zerstörung/Beschädigung.
Oftmals ist gar nichts in diesen Sicherungsperioden geschehen- die gab es ja auch über den 17.Juni und zu anderen festen Daten.
Manchmal gab es aber auch Vorkommnisse. Hetzveranstaltungen auf der Westseite der Grenze mit oder ohne Absicherung der Grenzüberwachungsorgane der Bundesrepublik, Brandstiftung einer Scheune der LPG (heutige Agrargenossenschaft) aus mangelnder Liebe zur DDR, oder auch andere Dinge.
Es ist unbestreitbar, dass einige Aktivitäten nahezu harmloser Art dann zusätzlich in dieses Bewertungsmuster reingepresst wurden.
Nach dem Herbst 1989, also insbesondere ab dem Sommer 1990 war die Wertung eine grundlegend andere.
Die Mauer, oder der "Antifaschistische Schutzwall" der am 13.August 1961 errichtet wurde und noch 50 bis 100 Jahre stehen sollte, dieses Ding hatte einfach seine Daseinsberechtigung verloren.
"Wir sind das VOLK " hieß es, und dieses Volk wollte keine Mauer mehr. Die Volksarmee hat das Ding dann mit abgebaut, und ich war im Abschnitt Teltowkanal für rund drei Monate dabei.
Man kann und muss wohl sogar dieses Datum, JEDER aus seiner politischen Sichtweise bewerten.
Dennoch sollte man nicht vergessen, dass es keine alleinige SED-Grenze war und dass da etwas mehr Interessen als nur die der SED eine Rolle gespielt haben.
Im Fazit ist aber nur EINES wichtig: Der 13.August und seine Folgen wurden friedlich überwunden, auch wenn die Zeit der Existenz dieser Mauer auf beiden Seiten sinnlose Opfer gekostet hat.
Den Opfern und diesen Tatsachen sollten wir auch zukünftig gelegentlich gedenken.
(In diesem Sinne DANKE für die Denkanstöße von @Larissa , @harbec und anderen Usern ).

Zitat von berndk5 im Beitrag #6
Dennoch sollte man nicht vergessen, dass es keine alleinige SED-Grenze war und dass da etwas mehr Interessen als nur die der SED eine Rolle gespielt haben.
Ich war am 13.08.1961 "Quark im Schaufenster" also nicht einmal "geplant"....
Aber ich sehe die Mauer genauso wie den "Ausgang des 17.Juni" oder den Nato Doppelbeschluss zur Nachrüstung in der alten BRD, wie einige andere Dinge auch, nicht unbedingt auf die alleinigen Interessen der DDR-Machthaber oder Regierung der Bundesrepublik "gestützt" ...
Bestimmt haben meiner Meinung nach letztendlich die Besatzungsmächte USA, Sowjetunion, Frankreich und Großbritanien, was in Deutschland "geschieht" oder nicht.....
Deutschland hatte in OST und WEST den 2.Weltkrieg verloren....
Will sagen... ohne das Einverständnis der Sowjetunion und Ihre stalinistische Regierung hätte es einen antifaschistischen Schutzwall nicht gegeben....auch keine so genannte "grüne Grenze" und ohne die Amerikaner hätte es auch keine Stationierung der Pershing 2 auf westdeutschem Boden gegeben.....
Es war kalter Krieg, der zu Weilen richtig heiß werden konnte....es kam Gott sei Dank nicht zum "Flächenbrand"
aber ZUERST wären die Grenztruppen, NVA, Bundeswehr und BGS "verheizt" worden.....

... Erich, danke für Dein ausführliches "statement" zum 13. August 1961.
Bei mir kommen diese Erinnerungen immer, wenn wir Monopoly spielen. Meine Tante hatte 1 Woche vor Mauerbau
rüber gemacht und stand plötzlich mit ihren Kindern nachts bei uns vor der Tür. Von ihrem ersten Westgeld bekam
ich das Spiel. Es gab damals noch grüne und rote Holzhäuser, die Spielfiguren waren natürlich auch aus Holz.
Bei jedem Spielaufbau muß ich an die Flucht meiner Tante und den Mauerbau denken.
Ich wusste damals auch noch nicht so genau, was es 1961 mit der Zone auf sich hatte. Aber immer wenn eine meiner
beiden Tanten aus dem Osten zu Besuch kam gab es 1 oder 2 D-Mark für ein Micky-Maus-Heft oder Ähnliches. Und sie
waren ganz fürchterlich auf die Filzungen durch Grenzer im Zug zu schimpfen. Diese Dinge habe ich nach fast 60 Jahren
immer noch nicht vergessen.

Das mit diesem Honecker-Zitat ist auch ein bisschen ulkig: Es ist zwar klar, dass sich jeder auf die.Zahlenangabe - 50 oder 100 Jahre - gestürzt hat, aber wenn man das komplette Zitat liest, muss man eigentlich feststellen, dass es vom Inhalt her das Ergebnis richtig wiedergibt. Nur dass Honecker sich eben in der Zeitdauer verschätzt hat
Zitat vom 19.01.1989:
„Die Mauer wird so lange bestehen, wie die Bedingungen nicht geändert werden, die zu ihrer Errichtung geführt haben. Sie wird in 50 und auch in 100 Jahren noch bestehen, wenn die dazu vorhandenen Gründe nicht beseitigt sind.“
Nun ja, ein Jahr später wurden die Bedingungen geändert, das Ergebnis ist bekannt. Ergo hatte er wohl doch Recht.....
#10


Ich war ja gerade 6 und erinnere mich nur daran das bei uns zu Hause mit dem Ohr am Radio gehangen wurde, weiß nicht mehr ob Bayrischer Rundfunk oder RIAS (war auch aus Angst ganz leise gestellt ... die Angst war groß weil der Nachbar 1950 abgeholt wurde und nie wieder auftauchte ... sein Name steht heute im Buch "erschossen in Moskau"), Oma war aufgeregt weil Bruder in Berlin ... besser Westberlin wohnte, Tage später ein Brief von dort geschrieben von seiner Schwester ... Tränen flossen.
Aber es gab auch Diskussionen auf der Straße ... eine Frau aus unserem Dorf im heftigen Gespräch mit einem Polizisten aus unserem Ort.

als ich in der Bundesrepublik in den Jahren nach meiner Übersiedlung in privaten Gesprächen von Einheimischen oft gefragt wurde wie lange steht denn diese Mauer noch? Ich habe stets geantwortet, der Schlüssel für diese Maueröffnung liegt in Moskau. Und so kam es dann auch zu meiner und sicher auch vieler anderer Überraschung dazu, dass Kohl und Genscher das aushandelten. Natürlich haben die SED Genossen Verrat geschrien, war ja klar. Aber was wäre die Alternative gewesen? Ein 2. 17 Juni, evtll noch blutiger und brutaler als der 1.. Die NVA hätte nicht geschossen, da bin ich mir ziemlich sicher, bei der SED Armee bin ich mir nicht so sicher und bei den Russen bin ich ganz sicher, dass sie Gewalt angewendet hätten. Warum Gorbi diesen Befehl nicht gegeben hat ? Er war sicher klug genug zu erkennen, dass diese Zeiten der russischen Politik vorbei waren. Ich hoffe, wenn er eines Tages geht, dass Deutschland ihm einen ganz großen Abschied geben wird, er ist es wert.

Der 13. August 61 war gerade ein Jahr nach dem zwangsweisen Beitritt meiner Eltern in die LPG.
Meinen Vater haben sie da wegen seiner Dienstzeit im Krieg entsprechend unter Druck gesetzt, obwohl er ordentliche Entlassungspapiere der US Gefangenschaft und danach noch aus dem russischen Durchgangslager hatte. Ihm fehlte eben der Waschgang mit Persil, den andere mehrfach durchlaufen haben um ihr blütenweise Weste zu bekommen.
Diese Drohkeule haben die "Herren" noch jahrelang geschwungen.
Uli

Die Debilen-Truppe in Berlin konnte wohl wirklich nicht realisieren das in der SU der Generalsekretär eine neue Art von Sozialismus starten wollte, eine Art mit denen die wohl wirklich nichts anfangen konnten.
Das waren doch alles Altstalinisten vom Allerfeinsten, Neuorientierung unmöglich.

Nur konnte dies Gorbatschow selbst seinen eigenen Mitmenschen nicht vermitteln.
Bevor er der große Chef wurde, war er im Politbüro für die Landwirtschaft verantwortlich. Da ging es seit Jahren nur den Berg runter.
Auch werden sich die Bürger von Russland was gedacht haben, dass Gorbatschow bei den letzten Wahlen nicht mal 1 % bekam.
Und sei versichert, die Lage in der UdSSR kann ich ein wenig einschätzen, ich habe da einige Jahre gelebt.
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