Sturm auf das MfS

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18.01.2020 04:01
avatar  Alfred
#1
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18.01.2020 10:41
avatar  PF75
#2
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wurde doch mal wieder groß gefeiert,der "Sturm auf die Stasizenrtale ".
was würde denn heute gesagt werden wenn man mit einigen leuten sich zusammen"rottet" und ungefragt bei BND oder Verfassungsschutz rein wollte um in den Akten zu schnüffeln ?


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18.01.2020 11:04
avatar  Alfred
#3
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Ja, Dr. Modrow hat uns damals mit Mann und Maus verhökert.


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18.01.2020 11:18
#4
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Zitat von Alfred im Beitrag #3
Ja, Dr. Modrow hat uns damals mit Mann und Maus verhökert.

Hallo,
war doch klar, nimmt man ihnen den Einfluß, dann bricht alles zusammen. Das haben praktisch ein paar zehntausende oder
Vielleicht 150000 Menschen mit ihren Protest geschafft.
Gruß Frank


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18.01.2020 11:38 (zuletzt bearbeitet: 18.01.2020 12:04)
#5
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Zitat von PF75 im Beitrag #2
wurde doch mal wieder groß gefeiert,der "Sturm auf die Stasizenrtale ".
was würde denn heute gesagt werden wenn man mit einigen leuten sich zusammen"rottet" und ungefragt bei BND oder Verfassungsschutz rein wollte um in den Akten zu schnüffeln ?

Hallo,
Ich war ein paar Tage später da. Es war eine gesteuerte sinnlose Zerstörung, besonders im Versorgungstrakt. Zum Beispiel wurde
die Kaufhalle total zerstört, der Frisörsalon wurde ebenfalls total zerstört. Zimmertüren von Dienstzimmer wurden aufgebrochen und vieles die Treppe heruntergeworfen. Zum Beispiel in den Gebäudekomplex der HVA ist niemand eingedrungen. Seltsam. Von den Mitarbeitern war kaum noch einer da, nur die technischen Kräfte, die die technischen Anlagen
wie Heizung, Be- und Entlüftung gewartet haben. Die Bürgerbewegung saß im Haupteingangswachgebäude. Vereinzelt tauchten Stasi Mitarbeiter auf und wollten z.B. ihren Dienst PKW abgeben. Sie wurden nicht reingelassen und mit den Fahrzeugen wieder weggeschickt. Auf meine Frage, warum man die Fahrzeuge nicht hinter dem Eingangsbereich stellen lässt, ist so festgelegt.
Wir sollten dann anfangen aufzuräumen, haben uns geweigert. Es kamen dann jede Menge leere Container. Dort sollte wir alles
vom Lager des Sozialtraktes rein werfen. Haben wir auch verweigert. Ein paar Tage später als wir wieder da waren, waren die
Container mit alles möglichen gefüllt. Alles nagelneues, zum Beispiel Geschirr, alle Sorten Gläser usw..So ein Wahnsinn im
Namen der Bürgerbewegung.
Gruß Frank


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18.01.2020 11:40 (zuletzt bearbeitet: 18.01.2020 11:57)
#6
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In Leipzig waren es 300000 bei der größten Demo und in Berlin bekanntlich 1 Million.
Und viele, die nicht dabei waren, hatten die Verhältnisse ebenso satt. Sonst hätte es den Umsturz nicht gegeben.

Modrow hatte keine Wahl außer der chinesischen Lösung. Und die war gottseidank keine Option.

Bräche die Bundesrepublik zusammen, dann gäbe es ähnliche Erscheinungen. Den Sturm auf die Stasizentralen kann man deshalb nicht mit der heutigen Lage des Staates und seiner Geheimdienste vergleichen. Eher mit einem Sturm auf die Stasi in den Jahrzehnten vor 1989. Das war noch unwahrscheinlicher als ein Sturm auf den BND.

Und von der Sache hätte die breite Bevölkerung gar keinen Anlaß, sich so für den BND zu interessieren, wie damals für die Stasi.
Stasiakten gab es über mich und viele andere mir bekannte Normalbürger. Und das war vorher klar. Die IMs bei der Armee waren kein Geheimnis. Und in den Betrieben gab es auch Vertreter der Stasi, von uns "Betriebsmafiosi" genannt. Den kannten wir persönlich, war hauptamtliche "Sicherheitsnadel" (nicht zu verwechseln mit technischer Sicherheit).

Aber bei all den genannten Normalbürgern gibt es nicht das geringste Anzeichen, daß der BND ein Interesse an ihnen hätte.

Trotz des zerstörten Küchentrackts war es eine friedliche Revolution. Kein Vergleich zu dem Wüten 1789 in Frankreich oder 1917 in Rußland. "Eine Revolution ist kein Gala-Dinner" sagte Chinas Mao.

Disziplin ist die Fähigkeit, dümmer zu erscheinen als der Chef. (Hanns Schwarz)


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18.01.2020 12:05 (zuletzt bearbeitet: 18.01.2020 12:18)
avatar  marc
#7
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@stabsfunkmeister

die HVA als DDR-Auslandsnachrichtendienst durfte sich nach Absprache mit den Bürgerbewegten selbst, ohne Überprüfung, auflösen.

Deshalb prangten vor und beim sogenannten "Sturm" auf die Rusche-/Normannenstr. an den Zugangstüren zur HVA auch Schilder mit der Aufschrift "Auslandsaufklärung, betreten verboten".
Allzu neugierige Bürger welche versuchten dort einzudringen wurden von Bürgerbewegten und Polizei weggeschickt oder auch daran gehindert.

Die Mär vom Sturm auf die Stasi-Zentrale


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18.01.2020 12:17
avatar  marc
#8
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@Freienhagener

das westdeutsche Inlands-Pendant ist eigentlich der Verfassungsschutz.


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18.01.2020 12:35 (zuletzt bearbeitet: 18.01.2020 12:39)
#9
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Zitat von marc im Beitrag #8
@Freienhagener

das westdeutsche Inlands-Pendant ist eigentlich der Verfassungsschutz.

Hallo,
genau so ist es. Die CIA und andere westliche Geheimdienste haben schon weit vor der "Erstürmung" versucht enge Kontakte
mit MfS Mitarbeiter zu knüpfen. Mit Öffnung der Grenze schwärmten sie in Massen rein. Besonders scharf war man besonders
auf alle Informationen über die Sowjetarmee und der SU im allgemeinen. Viele MfS Mitarbeiter haben sich dann verkauft, wer
kann es ihnen verdenken und ordentlich verdient.
Gruß Frank
PS: besonderes Interesse lag bei den Auslandsaufklärern.


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18.01.2020 12:40
avatar  Merkur
#10
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Zitat von stabsfunkmeister im Beitrag #9
Zitat von marc im Beitrag #8
@Freienhagener

das westdeutsche Inlands-Pendant ist eigentlich der Verfassungsschutz.

Viele MfS Mitarbeiter haben sich dann verkauft, wer
kann es ihnen verdenken und ordentlich verdient.
Gruß Frank
Vergleichsweise waren es eher wenige Mitarbeiter. Und natürlich kann man es ihnen verdenken.


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18.01.2020 12:45 (zuletzt bearbeitet: 18.01.2020 12:46)
avatar  Alfred
#11
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Zitat von Freienhagener im Beitrag #6
In Leipzig waren es 300000 bei der größten Demo und in Berlin bekanntlich 1 Million.
Und viele, die nicht dabei waren, hatten die Verhältnisse ebenso satt. Sonst hätte es den Umsturz nicht gegeben.

Modrow hatte keine Wahl außer der chinesischen Lösung. Und die war gottseidank keine Option.

Bräche die Bundesrepublik zusammen, dann gäbe es ähnliche Erscheinungen. Den Sturm auf die Stasizentralen kann man deshalb nicht mit der heutigen Lage des Staates und seiner Geheimdienste vergleichen. Eher mit einem Sturm auf die Stasi in den Jahrzehnten vor 1989. Das war noch unwahrscheinlicher als ein Sturm auf den BND.

Und von der Sache hätte die breite Bevölkerung gar keinen Anlaß, sich so für den BND zu interessieren, wie damals für die Stasi.
Stasiakten gab es über mich und viele andere mir bekannte Normalbürger. Und das war vorher klar. Die IMs bei der Armee waren kein Geheimnis. Und in den Betrieben gab es auch Vertreter der Stasi, von uns "Betriebsmafiosi" genannt. Den kannten wir persönlich, war hauptamtliche "Sicherheitsnadel" (nicht zu verwechseln mit technischer Sicherheit).

Aber bei all den genannten Normalbürgern gibt es nicht das geringste Anzeichen, daß der BND ein Interesse an ihnen hätte.

Trotz des zerstörten Küchentrackts war es eine friedliche Revolution. Kein Vergleich zu dem Wüten 1789 in Frankreich oder 1917 in Rußland. "Eine Revolution ist kein Gala-Dinner" sagte Chinas Mao.
Hallo,

die Zahlen sind längst nicht korrekt, es waren viel weniger , aber egal.

Ich habe immer noch die Frage, hat Modrow das MfS und seine Mitarbeiter und Quellen für sich oder die Partei geopfert ? Man muss sich mal vorstellen. Nach 1989 haben einige Kunschafter des MfS die Bitte nach Unterstüzung an Modrow getragen. Von ihm kam die Antwortg er / die Partei hätte nichts mit dem MfS zu schaffen. Man soll sich doch mit der Bitte um Unterstützung an die Kirche wenden.

Es wurden ja auch nur einige Zimmer aus dem bereich der Spionageabwehr aufgebrochen. Aber genau die Zimmer, wo sich einige Tage vorher der entsprechende Abteilungsleiter mit seiner Geliebten zum BND abgesetzt hatte. Aber sicher Zufall........

Die Anzahl der Überläufer hielt sich in Grenzen, jedoch haben dies schweren Schaden angerichtet.


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18.01.2020 13:03 (zuletzt bearbeitet: 18.01.2020 13:03)
avatar  marc
#12
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@Alfred

wenn du schon eine Gegenbehauptung aufstellst wegen der Anzahl der Demonstranten, dann solltest du auch mal Zahlen gucken lassen.

Anderenfalls ist das ein sehr schwaches Argument.


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18.01.2020 13:06 (zuletzt bearbeitet: 18.01.2020 13:10)
avatar  Alfred
#13
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Da gab es in den letzten Monaten einges. U.a. "Der Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk ist der Ansicht, aus logistischen Gründen hätten nicht mehr als 200.000 Menschen an dieser Veranstaltung teilnehmen können."

Das stammt aus wiki.

Oder hier, dass sind keine Million.

Es gibt da noch weitere Bilder.

https://archiv.berliner-zeitung.de/berlin/mauerfall-in-berlin-und-friedliche-revolution/30-jahre-ohne-mauer/4--november-1989-als-hunderttausende-ddr-buerger-ihre-staerke-erkannten--33407838


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18.01.2020 13:07 (zuletzt bearbeitet: 18.01.2020 13:20)
#14
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Zitat von marc im Beitrag #12
@Alfred

wenn du schon eine Gegenbehauptung aufstellst wegen der Anzahl der Demonstranten, dann solltest du auch mal Zahlen gucken lassen.

Anderenfalls ist das ein sehr schwaches Argument.
@marc

4. November 1989, Ost-Berlin: Rund 500.000 Menschen demonstrieren auf dem Alexanderplatz. Auf bunten Plakaten werden die Mächtigen aufs Korn genommen. Das DDR-Fernsehen überträgt live. Mit dabei sind sind auch der Journalist Siegbert Schefke und der Pfarrer und Bürgerrechtler Friedrich Schorlemmer. Im Gespräch mit tagesschau.de erzählen sie von der größten genehmigten Massendemonstration in der Geschichte der DDR - fünf Tage vor dem Mauerfall.

https://www.tagesschau.de/inland/berlindemo102.html


Zusatz : Erinnerung an Montagsdemos - Lichtfest in Leipzig mit Gedenken an Halle - ZDF 09.10.2019

ausgehend von mehreren evangelischen Kirchen hatten in Leipzig am 9. Oktober 1989 rund 70.000 Menschen friedlich gegen die SED-Diktatur demonstriert

passport


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18.01.2020 13:30 (zuletzt bearbeitet: 18.01.2020 13:35)
#15
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Zitat von passport im Beitrag #14
Zitat von marc im Beitrag #12
@Alfred

wenn du schon eine Gegenbehauptung aufstellst wegen der Anzahl der Demonstranten, dann solltest du auch mal Zahlen gucken lassen.

Anderenfalls ist das ein sehr schwaches Argument.
@marc

4. November 1989, Ost-Berlin: Rund 500.000 Menschen demonstrieren auf dem Alexanderplatz. Auf bunten Plakaten werden die Mächtigen aufs Korn genommen. Das DDR-Fernsehen überträgt live. Mit dabei sind sind auch der Journalist Siegbert Schefke und der Pfarrer und Bürgerrechtler Friedrich Schorlemmer. Im Gespräch mit tagesschau.de erzählen sie von der größten genehmigten Massendemonstration in der Geschichte der DDR - fünf Tage vor dem Mauerfall.

https://www.tagesschau.de/inland/berlindemo102.html


Zusatz : Erinnerung an Montagsdemos - Lichtfest in Leipzig mit Gedenken an Halle - ZDF 09.10.2019

ausgehend von mehreren evangelischen Kirchen hatten in Leipzig am 9. Oktober 1989 rund 70.000 Menschen friedlich gegen die SED-Diktatur demonstriert

passport

Hallo,
im Prinzip sind doch die Zahlen egal, dass Ergebnis zählt und das kennt jeder.
Gruß Frank
PS: da war ich am 9.10.89 auch. War praktisch ein Wendepunkt, weil am Ende des Tages klar war, es wird keine Gewalt ange-
wendet und ich habe gesehen, was aufgefahren wurde.


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