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Achtung Freund hört mit ... und sei es den "Feindsender"
#61


So einfach war auch das Einführen von Zeitschriften und Zeitungen definitiv nicht, es bestand immer die Gefahr, dass genauer kontrolliert wird.
Unser Großvater hatte als Zugreisender einen Quellekatalog über die Grenze gebracht. Er war stolz wie Oskar und wurde prompt bei der nächsten Reise mit Spiegel und Stern "erwischt".

Einfacher wars jedenfalls die westlichen Presseerzeugnisse aus der CSSR oder aus Ungarn mitzubringen, na wie auch immer.
zu #21
Zitat von GZB1 im Beitrag #21Bart war wimre erst ab Januar 90 statthaft, privates Westfernsehn ab September (oder Okt.?) '88. Seit dieser Zeit hatte ich mit dem Polit der GK eine Wette am Laufen, welche Westfernsehbeiträge der letzten Woche der von Schnitzler montagsabend im Kanal ausschlachtet.
@R-363 das muss im Sommer 1989 gewesen sein, die Änderung zählte, u.a. neben Verringerung der wöchentlichen Dienstzeit (weniger Pflichtdiensten auch am Sonnabend für Berufssoldaten) und geringerem vorgeschriebenen Bereitschaftsgrad in den Einheiten, zur Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen in der Truppe. War ab da nicht auch Bart erlaubt?
zu #7
Zitat von Fall 80 im Beitrag #7Das war keine Erfindung der Nazis, schon im ersten Weltkrieg gabs diese Plakate. Anhangs zwei Beispiele ...
Vor 80 Jahren hingen neben den öffentlichen Fernsprechern Plakate mit der Aufschrift "Pssst, der Feind hört mit".
Verachte den Krieg, aber achte den Krieger!

Das Presseerzeugnisse, Radio, TV und Tonträger auf dem Index standen ist ja nachvollziehbar bei der Paranoia der Kampf Genossen.
Wie wurde es denn gehandhabt, wenn jemand Konsumgüter (Rasierapparat, Schreibgeräte, Körperpflegemittel) oder Genussmittel aus der BRD von zuhause mitbrachte oder mit Paketen bekommen hat?
Kenne es aus der Verwandtschaft, dass Schulutensilien in Abhängigkeit vom Lehrer entweder toleriert oder mit einem Bannstrahl belegt wurden.
Mein Cousin hat bei der Truppe immer seinen Gilette Rasierapparat benutzt, ohne das es jemand bemäkelt hat. Schokolade hatte er auch immer im Paket welches er aber nicht direkt (sondern über den Umweg Elternhaus) bekommen hat.
Uli



Mir ging es mehr um den offiziellen Umgang damit von Seiten der Vorgesetzten.
Gab es da irgendwelche Weisungen oder war das dem Ermessen des Einzelnen überlassen?
Manchmal flogen ja auch Zeitschriften, Zigaretten oder Schokolade über den Zaun. Solche (Angriffe der BBU) sollten ja bestimmt nur gemeldet aber nicht aufgesammelt werden.
Uli


Kann mich zwar nicht mehr an Einzelheiten erinnern, ob es da konkrete Anweisungen gab, aber Literatur von Gegenüber mußte ganz sicher gemeldet und abgegeben werden. Natürlich nicht, one sich vorher mal ausgiebig in die Lektüre vertieft zu haben . Wer anderes behauptet, ich denke, der lebte nicht in der Realität. Die Zöllner werden vermutlich mehrheitlich auch, wenn sie Gelegenheit hatten, einen Blick hineingeworfen haben, insb. wenn es sich um delikate Literatur handelte. Kommt eben immer darauf an, wer davon Kenntnis hat und wie er so in Sachen Toleranz tickt.


Die Zöllner werden vermutlich mehrheitlich auch, wenn sie Gelegenheit hatten, einen Blick hineingeworfen haben, ...
Auf der Güst Marienborn/A. standen im Zoll - Bereich Einreise PKW / LKW eine verschliessbare Blechkiste mit Schlitz. Dort konnten Personen die in die DDR einreisten bzw. Personen die Transit 3. Staaten fuhren vor der Zollkontrolle ihre Zeitschriften einwerfen. Wurden bei der Zollkontrolle Zeitschriften oder Literatur die auf dem Index standen gefunden wurden diese dem Reisenden abgenommen und ein Protokoll angefertigt. Den Schlüssel für die Blechkistekisten hatte der Offizier für Sicherheit der PKE. Fahrzeuge die im vertragsgebundenen Transit WB fuhren betraf diese Maßnahme nicht.
passport



In innere Angelegenheiten des Zolls haben wir uns als PKE nicht eingemischt. Daher kann ich nur vermuten das auf die Umstände der Auffindung von Gegenständen die dem Ein - oder dem Ausfuhrverbot unterlagen. Es kam schon darauf an ob die Sachen offen oder versteckt im Kfz lagen. Weiterhin kam es auch auf die Menge und Art der Artikel an. Erreichten Waren ein Volumen von handelsüblichen Ausmaßen schaltete sich auch die Zollfahndung ein. Das galt auch für illigale Ein - oder Ausfuhr von Waffen, Munition, Sprengstoff und Rauschgift als Beispiel.
Beitrag von Merkur :
Allein im Zeitraum 01. Januar bis 30. September 1980 wurden an den Grenzübergangsstellen der DDR 273 Fälle der illegalen Einfuhr von Waffen und Munition ohne entsprechende Genehmigung festgestellt. Im gleichen Analysezeitraum des Jahres 1979 waren es 383 Fälle.
Im Zeitraum 01. Januar bis 30. September 1980 wurden an den Grenzübergangsstellen der DDR 151 Fälle der illegalen Einfuhr von Rauschgift mit insgesamt 77,3 Kilogramm Rauschmitteln festgestellt. Im gleichen Analysezeitraum des Jahres 1979 waren es 136 Fälle mit 76,9 Kilogramm Rauschgift. Da kam im Lauf der Jahre einiges zusammen.
Auszüge Arbeitsgespräch AG Mielke und AG Tschebrikow, Vorsitzender des KfS vom 01.04.1985
1984 23,2 Mio Transitreisende WB/BRD
190 000 Mißbrauchshandlungen und weiteren Verletzungen des Transitabkommens
u.a. - 12 000 Fälle Verbreitung / Übergabe / Übernahme von Materialien
- 68 000 Verstöße gegen Zoll und Devisenvorschriften
passport


Zitat von passport im Beitrag #67
Die Zöllner werden vermutlich mehrheitlich auch, wenn sie Gelegenheit hatten, einen Blick hineingeworfen haben, ...
Auf der Güst Marienborn/A. standen im Zoll - Bereich Einreise PKW / LKW eine verschliessbare Blechkiste mit Schlitz. Dort konnten Personen die in die DDR einreisten bzw. Personen die Transit 3. Staaten fuhren vor der Zollkontrolle ihre Zeitschriften einwerfen. Wurden bei der Zollkontrolle Zeitschriften oder Literatur die auf dem Index standen gefunden wurden diese dem Reisenden abgenommen und ein Protokoll angefertigt. Den Schlüssel für die Blechkistekisten hatte der Offizier für Sicherheit der PKE. Fahrzeuge die im vertragsgebundenen Transit WB fuhren betraf diese Maßnahme nicht.
passport
Irgendwann war die Kiste dann ja mal voll und irgendwer muß sie dann öffnen und den Inhalt sichten und entsorgen. Ich denke schon, daß da nicht nur eine Person zeitweise Zugriff zu diesen Broschüren hatte, bis sie dann im Schredder verschwanden und die werden sich auch keine Augenbinde angelegt haben und nur dem Tastsinn gefolgt sein.
Wurden die eingeworfenen bzw. beschlagnahmten Presseerzeugnisse gesichtet und selektiv entschieden, welche Literatur einer anderen Verwertung bzw. Auswertung zugeführt wurde ?

Zitat von passport im Beitrag #67
Wurden bei der Zollkontrolle Zeitschriften oder Literatur die auf dem Index standen gefunden wurden diese dem Reisenden abgenommen
und ein Protokoll angefertigt.
Welche Druckschriften standen denn nicht auf dem Index? Gab es solche denn überhaupt? Möglicherweise die Zeitung der KPD oder der
SEW, wie dieser Verein sich in West-Berlin nannte. Einen DDR-Bekannten konfiszierten die DDR-Grenzorgane an der CSSR-Grenze sogar
den Autoatlas aus westlicher Produktion, den ich ihm geschenkt hatte
Das Protokoll bekam aber der Reisende nicht zu sehen. Als man mir einen Autokatalog abgenommen hatte, geschah das ziemlich formlos.
Der wanderte auch nicht in diese Blechkiste, sondern die konfiszierende Zollmitarbeiterin begab sich damit spornstreichs in das Gebäude.
Da diese Beschlagnahme mitten in der Nacht stattfand, ich war der einzige Gast am Übergang, konnte ich die Freudenrufe ihrer Kollegen
nicht überhören. Sie galten aber wohl nicht mir, sondern eher der Beute ihrer Kollegin.
Die Ausfuhr von Büchern aus der DDR war aber erlaubt. Als mich ein DDR-Zöllner bei der Ausreise fragte, ob ich mich für DDR-Politiker
interessiere, weil er bei de PKW-Kontrolle die Honecker Biografie im Kofferraum entdeckte, antwortete ich ihm: "Eigentlich nicht, aber ich
bekämpfe damit mein Heimweh nach meiner Geburtsstadt Dresden!"


Zitat von Fall 80 im Beitrag #65
Mir ging es mehr um den offiziellen Umgang damit von Seiten der Vorgesetzten.
Gab es da irgendwelche Weisungen oder war das dem Ermessen des Einzelnen überlassen?
Manchmal flogen ja auch Zeitschriften, Zigaretten oder Schokolade über den Zaun. Solche (Angriffe der BBU) sollten ja bestimmt nur gemeldet aber nicht aufgesammelt werden.
Uli
der war recht einfach vorgegeben, zu meiner zeit @Fall 80 , sollte der k6 nicht betreten werden und sämtliche vorkommnisse gemeldet werden.
daran hab ich mich exakt einmal gehalten, es lag auf dem k6 eine leere flasche krimsekt und nach dem tauen kam sie dann halt ans licht. nun musste ich, nach abnahme des k6, zurück und den fundort sichern. ein gak wurde aus seiner freizeit geholt und nahm diese ganze sache auf und die flasche mit. ein aufwand wegen nix und ich hab spätere funde dann eher unspektakulär auf dem vorgelagerten " entsorgt", dass schien mir einfacher zu sein.
gruß vs

Zitat von Sperrbrecher im Beitrag #71
Welche Druckschriften standen denn nicht auf dem Index? Gab es solche denn überhaupt? Möglicherweise die Zeitung der KPD oder der
SEW, wie dieser Verein sich in West-Berlin nannte. Einen DDR-Bekannten konfiszierten die DDR-Grenzorgane an der CSSR-Grenze sogar
den Autoatlas aus westlicher Produktion, den ich ihm geschenkt hatte
Das Protokoll bekam aber der Reisende nicht zu sehen. Als man mir einen Autokatalog abgenommen hatte, geschah das ziemlich formlos.
Der wanderte auch nicht in diese Blechkiste, sondern die konfiszierende Zollmitarbeiterin begab sich damit spornstreichs in das Gebäude.
Da diese Beschlagnahme mitten in der Nacht stattfand, ich war der einzige Gast am Übergang, konnte ich die Freudenrufe ihrer Kollegen
nicht überhören. Sie galten aber wohl nicht mir, sondern eher der Beute ihrer Kollegin.
Die Ausfuhr von Büchern aus der DDR war aber erlaubt. Als mich ein DDR-Zöllner bei der Ausreise fragte, ob ich mich für DDR-Politiker
interessiere, weil er bei de PKW-Kontrolle die Honecker Biografie im Kofferraum entdeckte, antwortete ich ihm: "Eigentlich nicht, aber ich
bekämpfe damit mein Heimweh nach meiner Geburtsstadt Dresden!"
literatur über kunst oder auch fotobände über historische museen zb..
gruß vs


Ab irgendwann 1986 war die Einfuhr von zumindest Fachliteratur erlaubt (Kulturabkommen Hoecker - Kohl). Ab da bezog ich monatlich die Zeitschrift "Lapis" als Hobbyzeitschrift der Mineraliensammler. Bezahlt durch meinen Tauschpartner. Ein Leserartikel von mir auf einen Beitrag wurde veröffentlicht, ohne meinen Namen zu nennen (Beitrag zum Thema Sammeln und Naturschutz). Meine hiesigen Sammlerfreunde wußten aber genau, daß dieser Artikel nur von mir sein konnte. Es hat niemand irgendwelche dumme Fragen gestellt.
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