Bitte geben Sie einen Grund für die Verwarnung an
Der Grund erscheint unter dem Beitrag.Bei einer weiteren Verwarnung wird das Mitglied automatisch gesperrt.
Deine Geschichte zum Mauerfall wie hast du die Wende erlebt ?

Wie hatte ich den Mauerfall erlebt? Auch wenn es sich vielleicht auf den ersten Blick dämlich anhört, ich hatte erst in den Mittagsstunden des 10. Novembers gecheckt, was in der Nacht passiert war. Die Belastungen durch den Dienst, endlose Diskussionen, verbunden mit persönlichen bis in den familiären Bereich hineinreichenden Anfeindungen, hatten dazu geführt das ich mir in dieser historischen Nacht "die Kante gegeben hatte." Während ich also berauscht von Bier und Goldbrand im Bett lag, stand die DDR kurz vor einer Katastrophe. Noch heute ziehe ich meinen Hut vor dem besonnenden Handeln der Kräfte an den Grenzübergangsstellen. Vor allem wenn man bedenkt, dass in jener Nacht nicht nur die Berliner Mauer zusammenstürzte, sondern auch die berufliche Zukunft der Grenzer.Als ich gegen Mittag, von starken Kopfschmerzen geplagt, dass Radio einschaltete, lief dort gerade ein Interview mit Jugendlichen. " Könnt ihr euch vorstellen damit die Mauer nun für immer offen ist?" lautete die Frage des Reporters? " Na klar, die trauen sich nicht mehr die Grenze wieder zuzumachen" lautete die Antwort eines der Jugendlichen. Ich war zunächst der Annahme das es sich um ein Gespräch mit geflüchteten DDR-Bürgern handelte, wie es in jenen Tagen fast täglich ausgestrahlt wurde. Nach ein paar Sekunden dämmerte mir endlich was geschehen war, man hatte tatsächlich die Grenzen geöffnet. So schnell wie in diesem Moment war ich wohl noch nie nüchtern geworden. Nach dem Einschalten des Fernsehers folgte dann der nächste Schock. Von der Mattscheibe flimmerten Bilder von Menschenmassen die auf der Mauerkrone Sekt tranken und tanzten. Ich meldete mich über Telefon bei dem "Operativen Diensthabenden" zum Informationsaustausch, was jeder ABV normalerweise bis 09:00 Uhr zu erledigen hatte. In der Hektik des Tages hatte noch niemand bemerkt, dass ich mich bisher noch nicht gemeldet hatte. Der ODH sagte nur das vor dem VPKA "die Hölle los sei", da sich jetzt viele Menschen ein Visum für eine Reise nach Westberlin holen wollten. Das musste ich mir unbedingt mit eigenen Augen ansehen. Und tatsächlich ! Eine riesige Menschenschlange belagerte regelrecht dein Eingang der VP-Dienststelle. Um den Auflauf Einhalt zu gebieten, bekamen wir ABVs ein paar Tage später den Auftrag, die Personalausweise von in unseren Abschnitten wohnenden einzusammeln und in der Abteilung -Pass und Meldewesen" mit dem begehrten Visa-Stempel versehen zu lassen. Danach lieferten wir die Personalausweise wieder bei ihren Besitzern ab. Im VPKA waren längst nicht mehr nur die Mitarbeiter der Abteilung "Pass und Meldewesen" mit der Visavergabe beschäftigt. Verkehrspolizisten, Instrukteure der Feuerwehr, ja selbst der Politoffizier!!
beschäftigten sich mit dem Abstempeln von Personalausweisen.
Die Welt stand Kopf! Wenige Wochen zuvor sind wir noch an der Grenze zu Polen Streife gelaufen um möglichen Botschaftsflüchtlingen den Weg abzuschneiden und jetzt erteilte die Volkspolizei quasi am Fließband Visa in den so genannten Westen. Auf Wunsch sogar Freihaus.

Ich habe sie nicht spektakulär erlebt. Wir hatten eine Feier in der Familie am kommenden Wochenende. Und da mein selbstgemachter Kartoffelsalat allen schmeckt, stand ich an diesem Abend in der Küche und bereitete diesen vor. Als dann im Radio die erste Meldung kam,
dachte ich ehrlich an einen Scherz den sich jemand macht. Aber dieser Abend ist so ein Moment, den man in seinem Leben nicht mehr vergisst, ähnlich wie zum B. der 11.9.2001. Momente die immer haften bleiben.

In punkto Wende und Fall der Grenzen, fällt mir noch eine Geschichte ein. Mitte Oktober 1989, einen guten Monat also vor jenem 09.November, war ich als Hinterlandsstreife zur Unterstützung der Grenztruppen, an der polnischen Grenze bei Küstrin-Kietz eingesetzt. Dieser Einsatz, an dem auch Freiwillige Helfer von VP und Grenztruppen, MfS und Bereitschaftspolizei beteiligt waren, lief schon seit Anfang September. Tausende DDR-Bürger flüchteten über die Oder nach Polen, um dann zur Botschaft der BRD nach Warschau zu gelangen. An einem sonnigen Oktobertag lernte ich einen Leutnant der Transportpolizei,so nannte sich die Bahnpolizei in der DDR, kennen. Die Transportpolizei, oder kurz Trapo, überwachte die Gleisanlagen im unmittelbaren Grenzgebiet. Ein Posten beobachtete zusätzlich vom Stellwerk aus, den Bahnbereich. Der Leutnant, ebenfalls ABV und für eine Anzahl von Bahnhöfen verantwortlich, war ein ausgezeichneter Geschichtskenner. Wir kamen rasch ins Gespräch, zu mal mich die Geschichte Küstrins schon immer interessierte. Auf der Oderinsel bei Küstrin-Kietz befanden sich bis 1945 eine Artilleriekaserne sowie Wohnhäuser. Die Häuser wurden im Krieg zerstört, während die Kaserne von der Roten Armee übernommen wurde. Seit jener Zeit war die Oderinsel absolutes Sperrgebiet! Kaum jemand durfte dieses Areal betreten. Aus familiären Erzählungen wusste ich,dass ein Verwandter als Ausbilder in der Artilleriekaserne gedient hatte. Grund genug also um sich für das Gelände zu interessieren. Der Leutnant unterbreitete mir das Angebot, dass ich ihn bei einem Streifengang auf der über die Oder führenden Eisenbahnbrücke begleiten durfte. Von dort aus hatte man einen herrlichen Blick auf die Oderinsel, ein absolutes Privileg in jenen Tagen. Ganz wohl war mir natürlich nicht. Was wäre wenn uns plötzlich ein Zug mitten auf der Brücke überraschen würde? Aber der souveräne Blick des Trapooffiziers, er hatte offenbar den Fahrplan auswendig gelernt, beruhigte mich schnell wieder. Der Leutnant machte mich auf ein einzel stehendes flaches Gebäude aufmerksam. "Das war einmal der Bahnhof Küstrin-Altstadt, heute dient das Gebäude als Med-Punkt." Vereinzelt sah man Personen in erdbraunen Uniformen auf dem Inselgelände herumlaufen. Die frühere Artilleriekaserne wirkte ebenso eindrucksvoll wie unwirklich. Ins Gespräch vertieft, näherten wir uns immer mehr der Strommitte. " Weißt Du eigentlich das wir uns jetzt auf polnischem Gebiet befinden?" fragte mich der Leutnant mit leichten Grinsen. Tatsächlich! Die rot-weißen Grenzpfähle auf der östlichen Seite der Oder erschienen plötzlich zum Greifen nah. Am anderen Ende der Eisenbahnbrücke stand ein Soldat der " Wojska Ochrona Pograniczny", des polnischen Grenzschutzes, vor einem Schilderhaus auf Wache. Als er uns bemerkte, lief der Soldat unruhig hin und her. Der Leutnant winkte ihn kurz zu, dann begaben wir uns zurück auf das Gebiet der DDR. Es war kaum zu glauben. Ich war in Polen! Wenn auch nur wenige Meter, aber immerhin. Zur Erklärung meiner Begeisterung muss gesagt werden, dass Polen damals für Angehörige der bewaffneten Organe, als absolutes " No go Area" galt. Selbst normale DDR-Bürger durften nur nach einer vorherigen Einladung in das offiziell zu den befreundeten Staaten gehörende Land einreisen. Aber das war es nicht allein, was mich beschäftigte. Ein paar Schritte hatten mich außer Landes gebracht. Ich hatte ohne Erlaubnis eine Staatsgrenze überschritten. Eine Angelegenheit also, die ich bei anderen unbedingt verhindern sollte und die mich trotzdem begeisterte. Zum ersten Mal begann ich am Sinn des Einsatzes zu zweifeln und einen ersten leisen Hauch von Verständnis für die Botschaftsflüchtlinge zu verspüren. Meine Frau hatte mich jedenfalls nach Dienstschluss ungläubig angesehen, als ich ihr von meiner "Polenreise" berichtet hatte. Heute bin ich fast jeden Tag in Polen, beruflich und auch privat. Fahrten nach Polen gehören für uns Deutsche zur Normalität, ohne dass noch groß darüber nachgedacht wird. Aber vielleicht sollte man doch hin und wieder daran denken, dass es auch einmal anders war, in diesem Land.
Gruß an alle
Uwe
http://www.Oderbruchfotograf.de

An die Zeit des Herbstes 1989 denke ich noch heute oft und mit teilweise gemischten Gefühlen. Nach meinem freiwilligen Abgang von den Grenztruppen (Heirat und Umzug nach Sachsen)bin ich zur NVA nach Frankenberg.
Am 3. Mai 1989 klopfte ich mit meinem Seesack bewaffnet dort ans Kasernentor... oje, ich hätte bleiben sollen wo ich herkam. Na ja, das ist auf jeden Fall einen andere und auch längere Geschichte.
Jedenfalls wurde am 04.1089 Gefechtsalarm ausgelöst... volle Gefechtsbereitschaft, Waffenausgabe mit vollem Kampfsatz, dann eine Stunde später Komando zurück, alle Waffen in die Waffenkammer und es wurden Gummiknüppel und Handschellen verteilt. (Weiß der Geier, wo die Dinger auf einmal herkamen)
Ab dem 5.10. wurden wir dann in die Grundsätze der Polizeitaktik ausgebildet und sollten gegen Demonstranten in Chemnitz, Plauen usw. eingesetzt werden. Zu dieser Zeit hab ich mir schon arge Gedanken gemacht, was das alles soll.
Am 7.10.1989 war es dann soweit. Morgens Regimentsapell, das gesamte Regiment in Felddienst. Ich nahm meine Beförderung zum Stabsfeldwebel entgegen und 1 Stunde später wurden wir nach Karl-Marx-Stadt in die Dynamosporthalle verlegt.
Gegen Mittag gings zum Bahnhof weil in der Stadt irgendeine Demo in Gange war. Zum Glück brauchte man uns nicht. Am späten Nachmittag dann der Befehl sofort alles nach Plauen. Da kamen wir aber erst Nachts an (Zum Glück waren die ollen URALS's nicht so schnell), Unterkunft in der ehemaligen OHS der GT bezogen. Lange Rede gar kein Sinn.....
Jedenfalls wurde die Gefechtsbereitschaft nach meinen Erinnerungen erst Mitte November aufgehoben.
Ab Mitte Oktober haben wir Berufssoldaten dann aber langsam die Faxen dicke gehabt und sind trotz Verbot zum Dienstschluß nach Hause gefahren. (es wurde auch nicht unterbunden)
Am 9.11.2009 saß ich mit meiner damaligen Frau beim Abendbrot, der Fernseher lief wie immer in den Tagen (die Augen waren schon ganz eckig) und ich sah die Pressekonferenz von Schabowski.
Ok dachte ich, dass heisst, wer jetzt noch rüber will, braucht nicht über Polen, CSSR oder Ungarn abhauen, das geht jetzt direkt.
Auch ein paar STunden später habe ich die volle Tragweite noch nicht begriffen. Wahrscheinlich ging das ein wenig über mein damaliges Vorstellungsvermögen hinaus.
Am nächsten Tag dann saß ich in meiner Einheit Soldaten hatte ich kaum noch, die waren alle in der Volkswirtschaft), hatte den Fernseher im Clubraum an, und schaute mir an, wie die Menschenmassen über meinen ehemaligen Grenzübergang Sonnenallee strömten.
Da habe auch ich begriffen, das es die Grenze nicht mehr gibt.
Ich bin heute noch froh darüber das alles trotz der damalige gespannten Atmosphäre so ruhig und friedfertig verlaufen ist.

Zitat von ABV
Fahrten nach Polen gehören für uns Deutsche zur Normalität, ohne dass noch groß darüber nachgedacht wird. Aber vielleicht sollte man doch hin und wieder daran denken, dass es auch einmal anders war, in diesem Land.
Uwe, dat is krass ne....so eine Banalität wurde uns mit riesem Material- und Personalaufwand einmal wehement verwehrt....kaum zu glauben aber wahr....Geheimdienste lauschten sich die Ohren wund....selbst der Freiheitswille wurde mit schrecklich langer Isolationshaft bestraft....
....ja, wir sind froh, das das vorbei ist
groetjes
Mara

Auch ich nehme mir jetzt mal die Freiheit, meinen alten Beitrag zu dem längst verschollenen Thema hier rein zu kopieren:
In Antwort auf:
So ein Video habe ich auch noch in meinem Kopf, kann ich Euch aber leider nur in Worten beschreiben.
Auch bei uns ging die Post ab am 10. und 11. November 89.
Mal kurz in der Erinnerung kramen:
Damals war ich im Rahmen meiner Ausbildung auswärts tätig, aber schon bei meiner Wochenendheimfahrt mit meinem betagten VW-Käfer fuhr ich auf der A2 bei Königslutter an nicht enden wollenden DDR-Fahrzeugkolonnen vorbei. Die Fahrzeuge waren meist voll besetzt, außer dicht gedrängten Menschen darin nichts zu sehen. Begeisterung pur für den Volkswagen West von den Insassen der Volkswagen Ost.
Ab Braunschweig wurde es einsamer, weniger Zweitaktwolken in der Luft.
Dann Richtung Göttingen, der Trabistrom schwoll wieder an. In Friedland runter von der Autobahn, die ganze Zeit das Radio an mit Reportagen über Grenzöffnung, "Wahnsinn", pure Lebensfreude, Politikerinterviews. Aber meist aus Berlin. Den NDR immer noch auf Empfang, bereits erste Staumeldungen an Grenzübergängen. Spekulationen über Grenzöffnungen an Orten, deren Namen ich nie zuvor gehört hatte.
Jetzt kommen mir DDR-Fahrzeuge entgegen, machen Lichthupe, Insassen winken freudig. Meine Spannung wächst. Wie sieht es in meiner Heimatstadt aus?
Erreiche abends dann mein Zuhause. Der kostenfreie Großparkplatz in Nähe meines Hauses ist bis auf den letzten Platz besetzt. Man könnte meinen, ich bin in Eisenach oder Erfurt gelandet. Der Parkplatz vorm Haus, auch alles voll. Ich parke vorm Haus, lade mein Gepäck aus und bin gedanklich noch auf der Autobahn. Nur nebenher nehme ich Leute wahr, die schwer bepackt mit Einkaufstüten ihre Trabis, Wartburgs, Ladas ansteuern. Sie verladen ihre Einkäufe in kleine Kofferräume, packen ne Stulle aus, in die sie reinbeißen, ehe sie sich in ihre Fahrzeuge zwängen und den beschwerlichen Heimweg antreten.
Es ist kalt, ein trüber Novembertag. Der Dunst der Werra steigt auf und zeichnet ein diffuses, gedämpftes Bild des Großparkplatzes. Zweitaktmotorengeräusche dringen an mein Ohr.
Jetzt aber schnell zu meiner Familie, die ja schon so lange wartet. Am Abendbrottisch Gespräche über überfüllte Warenhäuser, kein Durchkommen in der Fußgängerzone, Aktionen für die Besucher, Warteschlangen am Rathaus. Eine Meldung in der Zeitung, daß die Ladenöffnungszeiten aufgehoben sind für dieses Wochenende.
Irgendwann rauschten die Informationen nur noch an meinem Ohr vorbei. Kein Wunder, ich war seit morgens 5 Uhr auf den Beinen, hatte 200 km bewegte Fahrt hinter mir, den ganzen Tag die Ereignisse an einem kleinen Kofferradio verfolgt.
Ich ging zu Bett, schlief unruhig und wachte morgens gegen sechs auf. Timo, mein Hund, wollte mit mir raus. Also ging ich schlaftrunken vor die Tür - und erblickte einige DDR-Fahrzeuge auf dem Parkplatz, darin dösten übernächtigte Gestalten, die Jacken als Decken über sich gezogen, sich gegenseitig wärmend.
Es war kalt, das Werratal in Nebel gehüllt. Ja, es hatte gefroren, die Scheiben meines Käfers waren glitzernd weiß. Timo sträunte um die fremdartigen Autos, beschnüffelte Reifen. Es war ein fremder Geruch in seiner Welt.
Irgendwie konnte ich noch nicht fassen, was da vor knapp zwei Tagen passiert war. Alles nur ein Traum? So dachte ich, als ich morgens am 10.11.1989 in meinem Wohnheimzimmer fern der Heimat aufgewacht war. Da kam in meinem einzigen Kommunikationsgerät, einem Radiowecker, die berühmte Meldung mit dem Originaltext des Günter Schabowski. Und erste Reaktionen auf die Nacht in Berlin. Das konnte ich gar nicht glauben. Hatte ich abends zuvor denn wieder mal zu tief ins Glas geblickt? Auf jeden Fall war ich ohne Nachrichten an jenem Donnerstag schon früh eingeschlafen. Und jetzt – am nächsten Morgen? Kann doch gar nicht sein. Als ich ins Werk fuhr, hatte ich mein Autoradio an und verfolgte gebannt die Berichterstattung. Es war doch kein Traum – doch es war einer, den wir so lange hatten und der nun in Erfüllung ging. Wer hätte das gedacht?!
Timo zog mich nach Hause, er wollte zum Frühstück sein Leberwurstbrötchen. Also noch schnell zum Bäcker, in der Ferne Zweitaktmotorengeräusch, das näher kam. Eine funzelige Beleuchtung an dem Gefährt, es quietschen Bremsen, der Wagen hält neben mir. Timo reckt neugierig den Kopf. Die Beifahrerin steigt aus, fragt mich, wo man denn hier parken könne und wann die Geschäfte aufmachen. Ich lotse sie auf den Parkplatz vor meinem Haus. Ob ich sie nachher noch mal wiedersehe, wenn ich mit den Brötchen nach Hause komme? Wo sie wohl herkommen? Wie lange sie wohl gefahren sind? Ich bin noch zu müde, um sie zu fragen.
Wieder zu Hause, erstmal ein gutes Frühstück mit viel Kaffee, den brauch ich jetzt. Die Leberwurstbrötchenzeremonie fängt an, meine Gedanken sind bei denen, die da draußen vor der Tür in ihren Autos schlafen. Hab ich auch schon gemacht, aber im Winter ist das nicht so angenehm. Ich schau in meine Kaffeetasse und sage zu meiner Mutter: „Weißte was, ich koch jetzt die große Pumpkanne voll Kaffee und geh raus auf den Parkplatz. Haste noch ein paar Tassen?“ Meine Mutter heißt meine Idee gut, gibt mir alles an Bechern und Tassen mit, was sie in ihren Schränken auftreiben kann und was auch notfalls zu Bruch gehen darf. Das alte Rosenthal-Service meiner Oma bleibt im Schrank!
Ich gehe bewaffnet mit der Pumpkanne, einem Korb voll Tassen, Milch, Zucker und dem Hund raus auf den Parkplatz. Die ersten sind schon erwacht. Die Autoscheiben beschlagen vom feuchten Atem der Insassen. Ich biete meinen guten Bohnenkaffee an – stark muß er sein, stark und schwarz ist er.
Die Aktion kommt gut an – und ich ringe mit den Tränen der Rührung. Ich höre Namen von Orten hinter dem Zaun, nur wenige Kilometer von hier entfernt. Manche habe ich schon aus der Ferne gesehen, aber nie besuchen können. Es werden Belanglosigkeiten ausgetauscht, Streicheleinheiten mit dem Hund. Der genießt den Trubel um sich herum, schwänzelt.
Es wird hell, aber es ist trübe. Meine Hände werden klamm, der Kaffee geht zur Neige. Ich verabschiede mich und wünsche allen einen schönen Aufenthalt in unserer Stadt. Ich kann die Tränen der Freude kaum noch halten und bin froh, als die Tür hinter mir ins Schloß fällt. Jetzt lasse ich meinen Gefühlen freien Lauf.
Das war mein erster Eindruck der Grenzöffnung am 10. November 1989.

Zitat von MongibellaZitat von ABV
Fahrten nach Polen gehören für uns Deutsche zur Normalität, ohne dass noch groß darüber nachgedacht wird. Aber vielleicht sollte man doch hin und wieder daran denken, dass es auch einmal anders war, in diesem Land.
Uwe, dat is krass ne....so eine Banalität wurde uns mit riesem Material- und Personalaufwand einmal wehement verwehrt....kaum zu glauben aber wahr....Geheimdienste lauschten sich die Ohren wund....selbst der Freiheitswille wurde mit schrecklich langer Isolationshaft bestraft....
....ja, wir sind froh, das das vorbei ist
groetjes
Mara
Das ist wohl wahr Mara. Schlimm und tragisch ist vor allem, dass danz ganze lauschen, bestrafen, wegsperren u.s.w., unter dem Titel- Alles zum Wohle des Volkes- lief.
Viele Grüße in die Niederlande
aus dem Oderbruch
Uwe

Und hier kann ich Euch mal zeigen, wie es in meiner Heimatstadt an dem Wochenende des 10./11. November aussah:
Trabi´s belagern Eschwege " Werdchen " - MyVideo
http://www.myvideo.de/watch/5058322/Trab...chwege_Werdchen


ich war schon lange in den usa damals, da ich aber in berlin mit der mauer aufgewachsen bin, und meine familie durch die mauer getrennt waren, habe ich alles was ich hier erfahren konnte wie ein schwamm reingezogen.
hatte beinah zwei wochen freigenommen und nur am fernseher gehangen. oft geheult.
im februar 90 bin ich dann zurueck nach berlin. wie verrueckt das war. am brandenburger tor habe ich 5 brocken rausgemeisselt, die ich immer noch habe. auch habe ich meine kleine schwester nachueber 25 jahren besucht. well, ich hatte damals keine worte und heute immer noch keine worte.
was ich allerdings nicht verstehe ist das es anscheined immer noch unterschiede in gehaelter usw gibt zwischen ost und west.

Ja leute was ich alles lese mensch ich probiere mir das mal vorzustellen,geht ja nicht wenn man nicht dabei war.
ich musste doch mal grinsen über den tekst "die alte fregatte "ich hätte vielleicht die alte schachtel mal dass maul vollgestopft mit wessie bananen.
Aber die andere seite der medaille war ja nachher,keine DDR mehr,alles was mit der grenze zu tun hatte stand ja nachher mit lehren hände u arbeit.
Aber ihr wart zeitzeugen u dass nimmt euch keiner mehr ab,u könnt jetzt die geschichte euren kinder u eventuel kleinkinder erzählen.Ich finde eure geschichten gut und es ist mahl was anderes als alles auf dem kasten zu sehen.
groetjes uit NLKlaus
- Stammtisch Westsachsen
- Stammtisch Erfurt
- Stammtisch Lübeck
- Stammtisch Dresden
- Stammtisch OST NRW-Nordhessen
- Stammtisch Köln
- Stammtisch Ostprignitz-Ruppin
- Stammtisch Schwerin
- Stammtisch Berlin
- +
- Dienstgrade Verteilung BGS NVA GT BW
- DDR Staat und Regime
- #
- Spionage Spione DDR und BRD
- Bundesnachrichtendienst BND
- Staatssicherheit der DDR (MfS)
- Grenztruppen der DDR
- Bundesgrenzschutz BGS
- +
- Reste des Kalten Krieges in Deutschland
- Videos und Filme der ehemaligen Innerdeutschen Grenze
- Spurensuche innerdeutsche Grenze
- Die Grenze,Die Teilung,geteilte Familien
- Grenzbilder innerdeutsche Grenze
- Mythos DDR und Grenze
- Leben an der Berliner Mauer
- Flucht und Fluchtversuche an der innerdeutschen Grenze und Berliner Mauer
- vergessene Orte der ehemaligen DDR
- Fragen und Antworten Foren
- Fragen und Antworten zur Berliner Mauer
- Fragen und Antworten zur innerdeutschen Grenze
- Fragen und Antworten an ehemalige Soldaten der DDR Grenztruppen
- Fragen und Antworten an Beamten des BGS und Zoll
- +
- Die Nationale Volksarmee (NVA) der DDR
- Fahrzeuge der DDR Grenztruppen
- Mein Grenzer Tagebuch
- Ausrüstung/Waffen/Fahrzeuge/Verordnungen/Uniformen/
- Volkspolizei/Bundespolizei/Bundesgrenzschutz
- Landstreitkräfte (Grenztruppen)
- DDR Grenzsoldaten Kameraden suche
- Mein Leben als DDR Grenzsoldat
- +
- DDR Online Museum
- DDR Zeiten
- DDR Politik Presse
- Videos aus dem Alltag und Leben der DDR
- DDR Bilder
- Leben in der DDR
- Das Ende der DDR
- Presse Artikel Grenze
- +
- Bücher und Militaria - Empfehlungen und Tauschbörse
- DDR Grenze Literatur
- Empfehlungen
- +
Jetzt anmelden!
Jetzt registrieren!