Hallo Jörg,
danke für Deinen schönen konstruktiven Beitrag. Da lagen wir doch nicht soweit auseinander, als es den Anschein hatte. Na ja und nachts rüberschwimmen, anschlagen und dann wieder zurück. Das war sicher möglich, jedoch nur vor 1961![/b]
Aber das mit dem Radar war doch nicht so ohne. Dazu mal meine Erinnerung, wie es vielleicht im Urschleim anfing:
Ich weiß noch, dass das erste Boot mit Radar irgendwann im Sommer 1970 eingeflogen[/i] wurde. Dafür gab es einen triftigen Grund:
Auf unsere neugierigen Fragen, warum nun Boote mit Radar, wurde uns mitgeteilt, dass in einem oder mehreren Wasserabschnitten (wo?) im Vorherbst mal lange zäher Nebel herrschte, wo man die Hand nicht vor den Augen sah. Dabei verirrten sich einige Boote immer wieder auf „Feindesgebiet“[/i] aber auch umgekehrt. Dem wollte man abhelfen bzw. vorbeugen, damit es nicht zu irgendwelchen nicht gewollten Grenzzwischenfällen kommt. Also Entscheidung (denke mal von ganz oben!): Radar muss her![/b]
Ich weiß aber nicht, wieviel Radarboote wir hatten, eins zumindest, denn von dem habe ich ein Bild im Hafen. Und wie es der Zufall wollte, im Herbst 1970 herrschte in unserem Abschnitt wieder eine längere neblige undurchsichtige Situation.
Besonders war das im Griebnitzsee, aufgrund seiner exponierten Lage (eingepackt in einer Senke mit Bewaldung drum herum) mit wenig Luftbewegung und der Tatsache, dass es ein stehendes Gewässer war, der Fall. Aber auch im Jungfernsee nebelte es ziemlich dicht. Das mit dem Feindesgebiet war nicht der einzige Grund, sondern auch die Tatsache, dass man dadurch auch den Ufern gefährlich nahe kam. Im Griebnitzsee konnten wir z. B. mit den Staken an jeder Stelle des DDR-Teils den (verschlammten) Grund erspüren. An Schifffahrt war zum damaligen Zeitraum ja nicht im Traum zu denken.
Aber auch der Jungfernsee war nicht ohne. Der wies, was manche gar nicht weiß, sogar in der Mitte teilweise nur eine Wassertiefe von 1 – 2 m auf. Naja, und das Ufer vor’m Königswald war so gut nicht beschiffbar.
Mal kurz der Ablauf, wie bei starkem Nebel unsere Boote wieder Heim ins Reich[/i] kamen. Also Lagebericht über Funk, dass bei dieser Situation keinerlei Grenzsicherung auf dem Wasser möglich war (praktisch Null-Sicht) Man hatte aber auch keine Richtungsorientierung, weil sich ja das Boot trotz Verankerung auch leicht drehte. Wenn die Entscheidung kam: Boote zurück in den Hafen[/b], wurde der „Blindenhund“[/i][/b] (also das Radarboot) rausgeschickt, der dann alle Boote ohne Radar nach Hause manövrierte.
Soweit mal ein paar Infos in Sachen Radar in der BoKoPo Anfang der 70er.
Über einige andere Dinge wie z.B. Grenzaufklärer oder Abteilung 2000 kann ich nicht mitreden, weil mir das nicht bekannt war.