Streckenläufer der Reichsbahn - Artikel aus dem Jahr 1962

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13.12.2018 13:09von krelle
Frage
Streckenläufer der Reichsbahn - Artikel aus dem Jahr 1962

Zu den Bildern hier https://www.forum-ddr-grenze.de/g1071p16946-Streckenlaeufer-und-Grtr.html
nun der damalige Zeitungsbericht:
http://www.manfred-krellenberg.de/media/724428a2986640ebffff804afffffff0.pdf
(Wenn sich die PDF-Datei nicht öffnet, liegt es wahrscheinlich daran, dass ich gerade Änderungen/Einfügungen in meiner Homepage vornehme. Dann einfach mal eine halbe Stunde später wieder versuchen).

Einige werden den Artikel bereits kennen, vielleicht ist er für den einen und anderen "Kollegen" von Interesse.
Den damaligen Leiter des Zollkommissariats Lübeck-Süd, Jensch, seinerzeit Zolloberinspektor, sah ich 1980 zum ersten Mal. Er war in der Prüfungskommission für die Bewerber des mittleren Grenzzolldienstes und nunmehr als Oberregierungsrat Vorsteher des Hauptzollamts Lübeck-Ost .
Glücklicherweise gefielen ihm meine Antworten, die ich ihm auf seine Fragen beim mündlichen Teil der Prüfung gab. Kurz darauf erhielt ich die Einstellungszusage von der OFD Kiel…

Zurück zum Streckenläufer der Reichsbahn. Haben wir in unseren Reihen jemanden, der diese Tätigkeit ausübte? Und war das mit dem auf Bundesgebiet stehenden Vorsignal nur im Raum Lübeck /Herrnburg so oder auch woanders, z.B. in Büchen / Schwanheide?
Ich glaube, dass ich damals ziemlich „erschrocken“ war, als ich den Streckenläufer der Reichsbahn erstmalig sah, kurz nach Antritt meines Dienstes bei der GASt I Eichholz. Da kam er mit zwei Grenzsoldaten aus Richtung Bahnhof Herrnburg auf den Bahnschwellen auf mich zu. Die Grenzsoldaten blieben zwei Meter vor mir stehen und der Reichsbahner ging einfach weiter und hatte einen Augenblick später die Grenzlinie überschritten…

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13.12.2018 13:31von icke46
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Hallo, Krelle,

ein interessanter Artikel aus der Zeit, der auch eine der Absurditäten, die es gerade bei der Bahn im Grenzgebiet beschreibt. Ähnliches gab es vermutlich auch in Berlin und an anderen Eisenbahn-Grenzübergängen, ich denke da an Walkenried-Ellrich und Vorsfelde-Oebisfelde.

Auch interessant ist der Autor des Artikels. Es ist gewissermassen ein Jugendwerk (er war seinerzeit 25) des späteren Leiters des ZDF-Heutejournals (1992-2003).

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13.12.2018 14:48von matzelmonier79-2
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Nicht zu vergessen Marienborn- Helmsredt. Dort kam, wimre, einmal am Tag ein Streckenläufer der DR. Ich saß auf einer Beschaubrücke ca. 50m von der "Weißen Schwelle" entfernt. Wir waren dort immer zu dritt. 1 Postenführer und 2 Posten. Die Gleise waren auf ca. 200m, von der weißen Schwelle Richtung Hinterland beidseitig von einem 3,20m Zaun Flankiert. Der zugang zur Beschaubrürcke war nur außerhalb der beiden Zäune möglich.
Als Streckenläufer waren, glaube ich, 4 Männer bestätigt. Ihre daten waren mit foto auf der Brücke ausgelegt. Wenn einer einen Kontollgang machen mußte, hatte er sich telefonisch auf der KC- Führungsstelle anzumelden. Die Führungsstelle informierte dann die Führungsstelle vom Abschnitt und die informierten dann uns.( warum einfach, wenns auch umständlich geht). Jetzt mußte einer von uns runter und die ca. 150m zum ende des Zauns im Laufschritt, den Herren kontollieren und bei der Führungsstelle des Abschnittes nachfragen ob er bestätigt ist. Nach bestätigung durfte er dann weiterlaufen. Später haben wir dann, unter uns, beschlossen, die kontollen unter der Brücke durchzuführen. Also durch den Zaun. Hat bestens funktioniert und keine langen Wege mehr. Der Sreckenläufer durfte aber nur bis zur Weißen Schwelle und keinen Schritt weiter. Den hätte ja der "böse BGS" wegfangen können. Ist aber alles ruhig geblieben.
Psst!! darf keiner wissen. Der Streckenläufer hat dann und wann mal die Zeitungen und Magaziene, die aus versehen zwischen den Zäunen gelandet sind,zur "vernichtung" bei uns abgegeben. Haben sie dann intensiv vernichtet.

matzelmonier79-2

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13.12.2018 15:34von ( gelöscht )
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Also in Herrnburg, ging der Streckenläufer,bis zu Grenzsäule-selbsständig vor. Habe ich selber während meines Resi-Dienstes erlebt. Habe da auf den BT gesessen. Ich wusste nicht das er bis zu Säule vorlaufen durfte--öffnete das Fenster vom BT und pfiff ihn zurück, in dem ich ihm die Kaschi zeigte.

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Rostocker ( gelöscht )
13.12.2018 15:43von sentry
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Zitat von matzelmonier79-2 im Beitrag #3
Nicht zu vergessen Marienborn- Helmsredt. Dort kam, wimre, einmal am Tag ein Streckenläufer der DR.


Ein paar Kilometer weiter östlich auf der GÜSt Marienborn/Eisenbahn hatte der Streckenläufer auch einen Sonderstatus.
Er war der Einzige, der die GÜSt die Gleise entlang kommend zu Fuß betreten durfte. Bei allen anderen, eigene Truppenteile eingeschlossen, wäre das als versuchte Grenzverletzung gewertet worden.
Bilder von den Kollegen hatten wir allerdings nicht. Die Verkleidung war Autorisierung genug - war ja, wie gesagt auch noch ganz schön weit weg von der Grenze.

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13.12.2018 15:43von krelle
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Komm doch mal wieder zu unseren Treffen im Lübecker Raum, "Rostocker" bzw. Jürgen. Das würde mich sehr freuen

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13.12.2018 16:38von PF75
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Zu meiner Zeit in Zweedorf 75/76 kam der Streckenläufer von Schwanheide her alleine,wir haben ihn lediglich bis letzten Schwelle begleitet und ins Bundesgebiet ist er soweit ich das noch eiß nicht gegangen,denn ich stand meistens genau auf der weissen Schwelle (Grenzverlauf ).
Es gab eine grüne Schwelle bei uns,dann kam die weisse und dann wieder eine grüne,die war aber schon Ausland.

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13.12.2018 18:25von ( gelöscht )
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was für eine Aufgabe hat ein Streckenläufer ? Gibt es die heute noch oder ist das ein ausgestorbener Beruf ?

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Gert ( gelöscht )
13.12.2018 18:58von ( gelöscht )
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Meines Wissens nach hatten die einen Schlüssel/ T Griff für die Muttern der Schienenklemme dabei. Haben die "verdächtig" aussehenden Mutern "angefasst" unf ggfs. nachgezogen.

Wissen evtl. die Eisenbahner besser.

MfG Berlin

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( gelöscht )
13.12.2018 19:01von Zappel-EK-79-2
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... hier ab Minute 18.50 ist das gut zu sehen was ein Sreckenlüfer so macht

https://www.youtube.com/watch?v=RLcdB7dzIhs

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13.12.2018 19:53von Ehli
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Ein Streckenwärter, auch als Streckenläufer, Gleisgänger oder Streckengänger/-geher bezeichnet, ist die Bezeichnung eines Bediensteten der Eisenbahn, dessen Aufgabe es ist, den gesamten ihm zugeteilten Abschnitt einer Eisenbahnstrecke regelmäßig abzugehen und zu kontrollieren. Auch bei Seilbahnen werden Streckengänger eingesetzt.

In der Schweiz sind beispielsweise bei den Schweizerischen Bundesbahnen als auch bei der Rhätischen Bahn weiterhin Streckenläufer im Einsatz, ansonsten ist der Beruf weitgehend ausgestorben. Bei der Deutschen Bundesbahn gab es seit 1988 und bei der Deutschen Reichsbahn nach der Vereinigung mit der Deutschen Bundesbahn zur Deutschen Bahn AG im Jahr 1994 keine Streckenläufer mehr. Die Zuständigkeit ging über auf das Eisenbahninfrastrukturunternehmen DB Netz AG.

Streckenwärter wohnten oft in Bahnwärterhäuschen. Der Streckenwärter hatte von da aus den Abschnitt bis zu seinem benachbarten Bahnwärterhaus täglich zu überprüfen. Auf der Gotthardstrecke gab es ungefähr alle zwei bis vier Kilometer ein Bahnwärterhaus.
http://www.findtube.de/cgi-bin/lexikon_S...%A4rter_de.html

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13.12.2018 19:54von Mike59
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Zitat von Zappel-EK-79-2 im Beitrag #10
... hier ab Minute 18.50 ist das gut zu sehen was ein Sreckenlüfer so macht

https://www.youtube.com/watch?v=RLcdB7dzIhs

geht nur so

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13.12.2018 20:32von josy95
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@Gert , zu Deiner Frage:

Streckenläufer gibt es heute noch. Streckenläufer begehen die jeweiligen Streckenabschnitte nach einem festgelegten Zeitplan. Ein Streckenbegang dient der objektiven und visuellen Mängelfeststellung wie z. Bsp. erkennen von Schienenbrüchen, losen Schrauben, verschlissenen oder defekten Schwellen, Schäden an Gleissperren und Signalanlagen, an Bahnübergängen. Gewährleistung der s. g. Profilfreiheit im Zusammenhang mit Vegitation und Bewuchs. Hier insbesondere die freie Sicht auf Signale oder in das Profil hineinragende Äste oder gar umsturzgefährdete Bäume. Also quasi alles, was den sicheren Zugbetrieb auf und neben dem Gleis gewährleisten soll und nicht durch Meldungen von Lok- oder Zugpersonale bekannt wird.

Minireparaturen wie z. Bsp. das Nachziehen von Muttern der s. g. Lascheneisen an den Schienenstößen werden im Regelfall vom Streckenläufer mit erledigt. Darum hat der auch immer einen augenscheinlich etwas überdemensionierten Maulschlüssel der Schlüsselgröße 34 x 39 (oder 40 - weiß net so ganz genau) bei sich.
Einige Streckenläufer hatten diesen Laschenschlüssel immer umgehängt wie so eine Art Requisit und selbsverständlich ein paar Ersatzschrauben, Muttern und Federinge im Rucksack!. Diese Schlüssel waren eine Art Heiligtum des Streckenläufers und wurden meißt als "Andenken" mit in Rente genommen oder persönlich an den Nachfolger weitergegeben.

Was @krelle seine Erlebnisse und Begegnungen anbelangt, denke ich mal, das die Streckenläufer, die in das vorgelagerte Gebiet durften, genauso "lupenrein" wie z. Bsp. Gakl´s waren. Analog verhielt es sich ja bei Lok- & Zugpersonal einschließlich Mitropapersonal, was bei Interzonenzügen bis in die Grenzbahnhöfe der DB (BRD) fahren durften. Reichsbahn- Lokpersonal ist bis zum Ende der Dampflokära im Interzonenverkehr Anfang der 70-er Jahre u.a. sogar bis Hamburg gefahren! Hat dort im Bw (Bahnbetriebswerk) die Lokomotive für die Rückfahrt, wie der Eisenbahner sagt, restauriert, also Tenderwasser ergänzt, Lager nachgeölt oder Kleinstrepraturen vorgenommen. Natürlich hat das Personal auch pausiert und Spesen in DM erhalten. Kontaktaufnahme mit DB- Personal war natürlich unerwünscht (um nicht zu sagen verboten!) und z. Bsp. in HH ein Stadtbummel während der Pause generell. Die Überwachung war durch entsprechende Mitarbeiter MfS und IM natürlich gewährleistet, Zuwiederhandlungen hatten mit Sicherheit den Verlust der Diensreiseerlaubnis in das NSW/ die BRD und vermutlich weitere (harte) disziplinarische Konsequenzen zur Folge.
Ich kann mir auch vorstellen, das es zwischen DR und DB vereinbart war, das bestimmte, vermutlich kurze Übergangsabschnitte auf DB-/ Westgebiet der DR- Streckenläufer kontrollierte. Umgekehrt kann ich es mir aus Angst der DDR- Behörden vor Spionage usw. eher schwerlich vorstellen.

Es wäre auch mal interessant, ob der eine oder andere Streckenläufer, Lokfüher, Heizer oder Zugbegleiter, Mitropagastronom doch die Gelegenheit beim Schopfe gepackt hat und stiften gegangen ist.

Wir hatten bei der Harzquerbahn auch ausgewälte Streckenläufer, die bis zur Einstellung des Brockengüterverkehrs im Jahre 1986 die Brockenstrecke auch abliefen. Diese wurden aber ebenso wie die Güterzüge von einem Postenpaar begleitet. Auf dem Güterzug fuhr immer ein Postenpaar im Packwagen, teilweise ein Grenzsoldat sogar auf der Lok mit. Bei Grenzalarm oder bei plötzlich auftretenden besonderen Sicherheitslagen durften die Güterzüge nicht in den Streckenbereich Goetheweg- Brocken einfahren oder, wenn schon auf dem Brocken, nur unter besonderen Sicherungsmaßnahmen vom Brocken abfahren. Zudem waren die Fahrten im Regelfall nur bei Tageslicht zulässig.

Es gibt auch noch Fotos und Berichte u. a. in Eisenbahnforen wie "Drehscheibe online"..., ich werde mal schauen und entsprechende Link´s einstellen, sobald ich mehr Zeit dazu habe.

josy95

sorry, kleine Schreibfehlerkorrektur!

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13.12.2018 20:50von josy95
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Im Interzonenverkehr setzte die Deutsche Reichsbahn ab Anfang der 60-er Jahre bis zum Ende der Dampflokära im Interzonenverkehr vornehmlich ihre frisch rekonstruierten Schnellzugdampflokomotiven der s. g. Baureihe (BR) 01.5 ein. Heimat- DR- Bahnbetriebswerke (Bw) dieser Interzonenzuglokomotiven waren u. a. Rostock, Erfurt, Magdeburg, Wittenberge und Berlin- Ostbahnof. Auch das Bw Stralsund befuhr die Westberliner Strecken mit ihren Lokomotiven der BR 03.10.

https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=...0q__dEgrGUXNhBv

josy95

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13.12.2018 21:02von josy95
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Und schnell noch ein Link:

https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=...iddIjPSEH9nbTku

josy95

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