Budapest, kostenloser Zelt- Übernachtungsplatz nur für DDR Bürger
#16



Ich wußte den auch nicht mehr. Ich glaube mich zu erinnern, dass man von dem Camp aus erst mal wieder ein Stück in die Stadt reinfahren musste, um zu der Ausfallstraße nach Südosten in Richtung Szeged zu kommen, wenn man nach Rumänien wollte. Laut Plan müsste das Camp dann irgendwo an der Ausfallstraße 30 oder 31 vlt. im Bereich der Bahnlinien gewesen sein, an die das Industriegebiet sicher angebunden ist.
Auf der Tramnptour zurück nach Hause hatten wir noch eine "Unheimliche Begegnung der 3. Art" (siehe hier).
Gruß Kalubke
#18



Zitat von Rainer-Maria Rohloff im Beitrag #7
Siehe in #6 das mit damals wohl schon irgendwie sozial schwachen Menschen...in Ungar. Wir waren ....das muss im August 1968 gewesen sein auf der Rückreise vom Zeltplatz am Balaton. Irgendwo in Budapest in einem Imbiss, mir war das Essen zuviel(ne Schüssel.....?) lies es somit stehen und wir in Gruppe streben zum Ausgang, da dreh ich mich durch Zufall um. Ich dachte, das gibt es doch nicht weil, löffelt doch da ein Älterer aus meiner Schüssel.....?
Für einen in der DDR sozialisierten Jugendlichen war das ein .....ich nenne es mal einen Schock.
Rainer-Maria
Als wir 13 Jahre später dort waren, war das mit der Armut in Ungarn nicht mehr so augenfälllig. Bis auf ein paar Schnapslleichen vor den Getränkeläden, sahen die Leute normal aus, kaum irgendwelche abgerissenen Gestalten, außer uns Trampern. Wenn man aber von Szeged aus über den Grenzübergang Nagylak/Nadlak in den rumänischen Teil der Donau/Theiß-Ebene kam, war das ein Unterschied wie Tag und Nacht. Hier erlebte man zum ersten mal die soziale Ausgrenzung von ethnischen Minderheiten, in dem Fall die der ungarischstämmigen Rumänen. In Arad vor dem Bahnhof sah es aus, wie in einem Film aus dem 19. Jhd: Bettler, Eselskarren, Zigeuner usw..
Gruß Kalubke
#20



Ja, das waren schöne Touren damals. Man kam für einen Appel und ein Ei echt weit rum. Donau, Karparten, Pirin Gebirge Schwarzes Meer usw.. Manchmal war es auch recht anstrengend und ab und zu auch heikel. Zwei mal wurden wir mit vorgehaltener Waffe vertrieben. Einmal von rumänischen Grenzern an der Donau am Eisernen Tor, als wir uns am Strand zum Schlafen hinlegen wollten, weil das andere Ufer schon Jugoslawien war. Das andere mal am Schwarzen Meer weil wir in den Dünen unmittelbar am Sommersitz des bulgarischen Staatspräsidenten kampiert hatten und der genau an dem Tag mit einem Hubschrauber eingeflogen wurde. Tage vorher müssen anscheinend Spezialeinsatzkräfte vom bulgarischen Geheimdienst das Umfeld abgesichert haben, denn wir fanden dort einen olivgrünen Nylon/Daunenschlafsack. Ein Geschenk des Himmels für einen von uns, in Sofia wurde nämlich seiner auf dem Bahnhof geklaut.
Aber es gab noch ausgebufftere Abenteurer als uns, die hatten sich clevererweise Visa für Bulgarien besorgt mit einem Transitvisum durch Moldawien (UdSSR). Das war seltsamerweise eine legale Reiseroute, die musste man angeben im Visaantrag. In Moldavien sind sie dann abgebogen zum Kaukasus, Pamir, Altei, nach Tadschkistan und sogar bis zum Baikalsee und in den Fernen Osten. Wen diese Reisegeschichten interessieren, dem sei das Buch "TRANSIT Illegal durch die Sowjetunion" (ISBN 978-3-940200-48-8) empfohlen, Bis nach Tibet und Hong Kong haben es DDR-Reisefreaks geschafft.
Gruß Kalubke
#22


Das Tramperleben fand ich schon ziemlich anstregend. Wobei das eine gemischte Geschichte war. Wir sind mit dem Zug bis Budapest, und erst von der dortigen Stadtgrenze aus per Anhalter weiter Richtung Rumänien/Bulgarien. Und heimwärts ging es ab Bulgarien immer mit der Bahn. Das Tramperleben war in der Regel eine mühselige Geschichte. Das weiterkommen gestaltete sich langwierig und war oft ziemlich frustrierend. Man stand den halben Tag lang mit dem Daumen hoch in der prallen Sonne an einem Fleck, und alles bretterte an einem vorbei. Dann hielt doch mal einer an, hurra Lottogewinn, und es ging für gerade mal für 5 Kilometer weiter. Dann stand man wieder etwas ratlos in der Gegend herum. Schlafen war auch so eine Sache. Hab schon in einem Maisfeld voller Ameisen geschlafen. Dafür benötigt man schon eine gewisse Leidensfähigkeit. Na ja, heute sind es größtenteils tolle und interessante Erinnerungen, aber sowas muß ich echt nicht mehr haben. :)

Wenns gar nicht mehr ging, sind wir auch streckenweise mit dem Zug gefahren, z.B. von Arad bis zum Eisernen Tor. Dort hatten wir Glück und ein bulgarischer Fernfahrer nahm uns bis zum Schwarzen Meer mit.
Heute würden unsere müden Knochen und Gedärme die Strapazen (unbequeme Sitze auf den abenteuerlichsten Fahrzeugen, harte Bahnhofsfliesenböden als Schlafstätten, angebotener selbstgebrannter Höllenfusel und einheimisches Essen, oft ziemlich fettig, usw.) wahrscheinlich gar nicht mehr aushalten. Ein Freund von mir hat vor ein paar Jahren eine Tramptour mit seinem Sohn durchgezogen. Da habe ich gestaunt, dass er das mit über 50 noch mal auf sich genommen hat. Das größte Problem auf seinem Retro-Trip im Gegensatz zu damals sagte er mir, waren streunende Hunde. Die rückten einem wohl so dicht auf die Pelle, dass er manchmal nicht wußte, ob die einen anfallen.
Gruß Kalubke
#24


In Rumänien sind wir auch mal kurzentschlossen in eine Bahn gehoppst, weil es auf der Straße nicht mehr weiter ging. Natürlich ohne Fahrschein. Ich glaube das war sogar ein internationaler Zug. Als der Schaffner kam machte er, natürlich zu Recht, dicke Backen. Ein Stück Seife hat ihn umgehend sanft und freundlich werden lassen. Sowas gabs wohl nicht in Rumänien oder es war ein Engpass. Jedenfalls ging das damit und wir durften ohne zahlen zu müssen weiter fahren. Wenn man heute im gesetzten Alter trampt, kann mich sich wesentlich besser ausrüsten, als wie das damals für uns möglich war. Ich glaube ich hatte noch nicht mal eine gescheite Isomatte dabei. Und so hab ich dann auch gepennt. Von guten Schuhen, Rucksack oder schmackhaftem Reiseproviant mal ganz zu schweigen. Das war doch alles sehr rudimentär. Da kann man sich heute um Welten besser ausrüsten. Aber alleine schon wegen möglicher Kriminalität würde ich heute nicht mehr los ziehen. Das war ja damals noch recht gemütlich und überschaubar. Angst hatte jedenfalls keiner. Heute würde ich mich hüten, mich auf dem Balkan in irgendeinem Feld zum schlafen zu betten. ;)

Zitat von Kalubke im Beitrag #10Könnte Piros Arany, zu deutsch Rotes Gold gewesen sein. Gabs in zwei Schärfestufen. Eine so Richtung edelsüß, aber die andere ... aber hiuuu. Kauf war bissel Glückssache, waren die Tuben bis auf den Begriff csemege und csipös völlig identisch. Und erinnert sich wer an die lekkeren Maiskolben (Kukuruz) im Straßenverkauf? Da paßte die sanftere Paste gut dazu. Also zumindest für mich Weichei *verlegen_grins*
... diese Paprikapaste in Tuben (Namen leider vergessen).
#26


[quote="Sachsenharley 250"|p683603]In Rumänien sind wir auch mal kurzentschlossen in eine Bahn gehoppst, weil es auf der Straße nicht mehr weiter ging. Natürlich ohne Fahrschein. Ich glaube das war sogar ein internationaler Zug. Als der Schaffner kam machte er, natürlich zu Recht, dicke Backen. Ein Stück Seife hat ihn umgehend sanft und freundlich werden lassen. Sowas gabs wohl nicht in Rumänien oder es war ein Engpass. Jedenfalls ging das damit und wir durften ohne zahlen zu müssen weiter fahren. Wenn man heute im gesetzten Alter trampt, kann mich sich wesentlich besser ausrüsten, als wie das damals für uns möglich war. Ich glaube ich hatte noch nicht mal eine gescheite Isomatte dabei. Und so hab ich dann auch gepennt. Von guten Schuhen, Rucksack oder schmackhaftem Reiseproviant mal ganz zu schweigen. Das war doch alles sehr rudimentär. Da kann man sich heute um Welten besser ausrüsten. Aber alleine schon wegen möglicher Kriminalität würde ich heute nicht mehr los ziehen. Das war ja damals noch recht gemütlich und überschaubar. Angst hatte jedenfalls keiner.[gruen] Heute würde ich mich hüten, mich auf dem Balkan in [/gruen[gruen]]irgendeinem Feld zum schlafen zu betten. ;)
Speziell in Rumänien brauchst du heutzutage keine Angst mehr haben. Wir sind in den Sommerferien campenderweise 3 Wochen unterwegs gewesen. Glaub mir, du würdest überall ein Nachtlager finden, ohne Angst haben zu müssen. Die Rumänen sind ein sehr offenes, herzliches und äußerst gastfreundliches Volk, von den vielen bettelnden "Zigeunern" ist nichts mehr zu finden (die sind alle bei uns ). Wildcampen ist in Rumänien sozusagen ein Jedermanns-Recht, welches gerade am Wochenende von vielen praktiziert wird.
#27


Zitat von 94 im Beitrag #25Zitat von Kalubke im Beitrag #10Könnte Piros Arany, zu deutsch Rotes Gold gewesen sein. Gabs in zwei Schärfestufen. Eine so Richtung edelsüß, aber die andere ... aber hiuuu. Kauf war bissel Glückssache, waren die Tuben bis auf den Begriff csemege und csipös völlig identisch. Und erinnert sich wer an die lekkeren Maiskolben (Kukuruz) im Straßenverkauf? Da paßte die sanftere Paste gut dazu. Also zumindest für mich Weichei *verlegen_grins*
... diese Paprikapaste in Tuben (Namen leider vergessen).
Das Zeugs gibt es heute noch, wir nehmen da auch immer was mit heim, wenn uns der Heimweg über Ungarn führt. Hab mich letztens auch in der Tube geirrt, das Zeuch brennt dann zweimal

Und die Maiskolben sind auch mit ordentlich Knobi recht gut essbar.

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