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Spuren der DDR Grenze - war alles so einfach?


"So einfach", weil auch aus meiner Sicht korrekt ist lediglich der Satz, dass man nur hätte sagen müssen, dass man nicht schießen will. Der ganze andere Rest ist etwas komplexer und so pauschal nicht zu verallgemeinern.
Wichtig ist doch, wie der Umgang mit der Schusswaffe in den einzelnen Einheiten geschult und angewiesen wurde und wie das beim Soldaten ankam. Das gilt auch für das Thema Bestrafung.
Entscheidend ist doch, was beim Soldaten ankam und was er dachte, wie eine Bestrafung ausfallen würde.


Roman Grafe weiß nichts von der Grenze. 1985 mit 17 Jahren Ausreiseantrag gestellt, 1989 nach WD, studiert u.a. in der Schweiz. Literarisches Hauptthema Grenze. Buchverbot wegen Nennung des Namens eines Polit-Offiziers, Urteil wurde später wieder aufgehoben
Einer mehr, der da sagt oder vielleicht auch glaubt: So muss es gewesen sein. Wahn ist nicht unbedingt kollektiv, Herr Grafe, und wo der Wahn sich versteckt, steht auch nicht immer fest.
#5



Könnte mir vorstellen, Freienhagener, dass dies auch so gewollt ist, das falsche Richtigverstehen.
Ich verstehe nicht, wenn man sich heute hinstellt und sagt, wer die Waffe nicht benutzen wollte, wurde vom Zaun abgezogen.
Ja logisch, es ist eine logische Konsequenz, jeder Feldherr würde solche Soldaten von der Front abziehen.
Wer in der Truppe verweigerte, bei mir in der Nachbarkompanie in Eisenach, ein Soldat, hatte meiner damaligen Erfahrung nach, keine Nachteile, man brauchte auch im Innendienst stets zuverlässige Leute.
Wie das bei denen nach der Truppe weiter ging, kann ich nicht sagen.
Was ich auch nie verstehen werde, man dient bis zum Leutnant, macht also eine klare Offizierslaufbahn und geht dann stiften.
Man überlegt sich doch vorher wem man dient, und der Dienstherr und seine Anforderungen, waren auch gleich geblieben.
Also wenn ein Maurer, der, vielleicht auch noch ungern, seinen Pflichtdienst macht, türmt, dass kann ich verstehen, bei Offizieren ist mein Verständnis aus.
Aber das nur am Rande.


Zitat von Oberfeldwebel a.D. im Beitrag #6
Ob er seine Untergebenen alle so aufgeklärt hat und Sie darauf hingewiesen hat. Ich denke wohl kaum. Die Firma hätte sich Ihn schon zur Brust genommen. Aber über den Zaun und ab war doch damals wohl einfacher.
Mach dir mal keine "Sorgen" der hier zitierte ist halt ein klassischer Widerstandskämpfer - somit hat er Recht. Punkt um.

Naja, bei dem Schild (1. Beitrag), war wohl ein Internetausdrucker oder "Historiker" am Werk, der es nur gut gemeint hat. Es wurde eben das nachgebabbelt, was heute so systemkonform ist und erwartet wird. Die Nachwelt (Jugend usw.) muss schließlich auf Linie gebracht werden, ist die Propaganda auch noch so platt.
Die als "Autor" genannte Quelle R. G. ist (lt. wikipedia.de) bereits mit 18/19 Jahren im Jahr 1989 aufgrund eines Ausreiseantrages von der DDR in die BRD übergesiedelt. Somit eher kein Volksheld, Revolutionär oder sonstiger kirchlicher Widerständler. Wenn der den Grenzdienst als "kollektiven Wahn" beschreibt, ist das natürlich grober Unfug und zeigt, dass er überhaupt keinen realen Einblick vorzuweisen hat.
Ansonsten denke ich, dass einem erheblichen Teil der Wehrpflichtigen, die Waffen ablehnte (oder versuchten dem aus dem Weg zu gehen), der Umgang mit der Waffe einfach grundsätzlich nicht geheuer war und sich daraus psychische Konflikte ergaben. Was ja nachvollziehbar ist. Das wird auch auf die Spaten zutreffen, die heute oft glorifiziert dargestellt werden.
Ich musste mal mit einem dienstälteren Soldat auf eine kurze Abendschicht (18/22), der sonst ohne Ausnahme UvD usw. machte. Und obwohl ich mit ihm nur außerhalb (Tor A bis Tor B, dort eigentlich ungewöhnlich) handeln durfte, war dieser dermaßen unter Druck, dass die ganze Zeit eine sehr, sehr unangenehme Spannung in der Luft lag. Der hatte einfach Angst und war völlig überfordert. Outen (als Lappen) wollte der sich natürlich auch nicht und hats durchgezogen... Wir waren wohl beide richtig froh, als die Schicht vorbei war!


Zitat von der 39. im Beitrag #4
Roman Grafe weiß nichts von der Grenze. 1985 mit 17 Jahren Ausreiseantrag gestellt, 1989 nach WD, studiert u.a. in der Schweiz. Literarisches Hauptthema Grenze. Buchverbot wegen Nennung des Namens eines Polit-Offiziers, Urteil wurde später wieder aufgehoben
Einer mehr, der da sagt oder vielleicht auch glaubt: So muss es gewesen sein. Wahn ist nicht unbedingt kollektiv, Herr Grafe, und wo der Wahn sich versteckt, steht auch nicht immer fest.
Das kann man sich eigentlich nicht vorstellen,das die DDR Behörden den Antrag angenommen haben.
Lgandyman


Zitat von Oberfeldwebel a.D. im Beitrag #1Hallo, bei meiner letzten Wanderung ist mir diese Tafel aufgefallen.
War das wirklich so einfach? Ich persönlich muss das verneinen.
das waren damals noch "andere zeiten"!
1984 hatte noch jede gk im gr-15 ihren eigenen grenzabschnitt.erst später wurden rückraum (hinterlandskompanien) eingeführt.
die tafel ist mir bekannt, steht direkt am rennsteig an der kalten küche in richtung schildwiese/ blankenstein.

Ich kann mich während meiner Ausbildung ( 1987 ) und dann auf der GK ( 1988-1990 ) nicht daran erinnern, das jemals von den Ausbildern oder später von einem Offizier gehört zu haben:
"Wenn der Warnschuß später kommt als der Zielschuß, ist es auch egal. Hauptsache die Flucht ist verhindert" so steht es ja hier im ersten Beitrag auf dieser Tafel.
Ein Zitat vom Mitglied @Duck hier aus dem Forum: Ich persönlich hatte Glück, das ich kurz vor Ende der DDR an der Grenze war. Bei unserer Vergatterung wurde gar nicht mehr über den Schießbefehl geredet, zum Teil wurde sogar geleugnet das es ihn überhaupt gibt.
Ich kann das auch selber von meinen Vergatterungen so bestätigen. Da ich unter anderem auf der Füst als KGSi tätig war, musste ich auch Vergatterungen der Grenzposten vornehmen. Ich bin nicht einmal von einem Offizier unserer GK ( KC, StKC, Zugführer, Polit ) darauf hingewiesen worden, den Grenzposten bei der Vergatterung zu sagen, sie sollen doch bitte an den Schießbefehl denken. Darüber wurde nicht geredet und war kein Thema.
Ich denke mir aber, das es da weit vor meiner Zeit, mal anders gewesen ist.


Mann @Niederlausitzer, es sind noch ganz andere Sprüche gemacht worden.
Das ist heute wie damals nichts anderes, mit einem kleinen Unterschied. Heute werden "diese Sprüche" zur damaligen Staatsdoktrin erhoben. Du musst das einfach etwas lockerer sehen.

Zitat von Mike59 im Beitrag #13Mann @Mike59, das habe ich auch gar nicht in Frage gestellt, das da noch ganz andere Sprüche gemacht worden sind. Das kann ich mir auch gut vorstellen. Ich kann auch nur von meiner Zeit berichten und die war kurz vor Ende der DDR. ( 11/1987-01/1990 )
Mann @Niederlausitzer, es sind noch ganz andere Sprüche gemacht worden.
Das ist heute wie damals nichts anderes, mit einem kleinen Unterschied. Heute werden "diese Sprüche" zur damaligen Staatsdoktrin erhoben. Du musst das einfach etwas lockerer sehen.
Und da habe ich es so erlebt, wie ich es in meinem Beitrag geschrieben habe. Sicherlich haben es viele anders erlebt und andere Erfahrungen gemacht.


Es gab zum Thema Schießen im Grenzdienst sicherlich damals die unterschiedlichsten Standpunkte. Die reichten von: "Ich möchte das eigentlich nicht, hoffentlich habe ich Glück und komme nicht in so eine Situation.", bis hin zu " Klar drücke ich ab, denn ich sehe nicht ein, dass ich wegen so einem Arschloch irgendwelche Nachteile in Kauf nehmen muss." Das hat m. E. nichts mit kollektivem Wahn zu tun, sondern mit der Art und Weise wie sich jeder Einzelne mit den Konsequenzen des Grenzregimes persönlich auseinander gesetzt hat. Ich persönlich konnte den Grenzdienst tatsächlich schon bei meiner Musterung abbiegen, weil ich auf die Frage nach dem Schusswaffeneinsatz antwortete, dass ich mir das für mich nicht vorstellen kann, sie gegen jemanden einzusetzen, der mich nicht direkt angreift und meine Gesundheit und mein Leben gefährdet.
Wenn aber den Musterungsoffizieren der Werbungsplan im Nacken saß, liefen diese Musterungsgespräche auch oft anders, wie ich von ehem. Grenzern erahren habe. Da hatte man keine Wahl, egal, wie man zum Schießbefehl stand.
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