Wäre West-Berlin schnell eingenommen worden?

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14.03.2023 20:56 (zuletzt bearbeitet: 14.03.2023 21:43)
#286
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Zu #267
Dazu ein kleiner chronologischer Ablauf.

Auf Initiative des Bayrischen Ministerpräsidenten Hans Ehard kam es zu einer Konferenz der Ministerpräsidenten aller deutschen Länder, einschließlich derjenigen der SBZ, in München vom 5. Bis 8. Juni 1947. Sie scheiterte allerdings schon bei Beginn nicht nur, aber vor allem an der strikten Vorgabe der SMAD, über eine Zonenvereinigung zu verhandeln, was unter anderem die französische Regierung untersagte. Nach mehreren gescheiterten Außenministerkonferenzen und der offensiven Politik der Sowjetunion in Ostmitteleuropa sowie in Deutschland hatten die Westalliierten, vor allem die USA, die Hoffnung aufgegeben, eine konstruktive Kooperation zu erreichen.


Diese Einschätzung führte nach dem Scheitern der sechsten Außenministerkonferenz zu den Londoner Beschlüssen der Westalliierten vom Februar und März 1948 sowie durch die Sechs-Mächte-Konferenz von USA, Großbritannien, Frankreich und den Beneluxstaaten vom 20. April bis 2. Juni 1948 zur Herstellung der Wirtschaftseinheit der drei Westzonen und zur Vorentscheidung über die Gründung eines Weststaates. Die Sowjetunion, die beides verhindern wollte, verließ daraufhin den Alliierten Kontrollrat, der zuletzt am 20. März getagt hatte, und beantwortete die Währungsreform in den Westzonen am 21. Juni und den Westsektoren Berlins am 24. Juni 1948 umgehend mit ihrer Blockade Berlins, die bis zum 12. Mai 1949 fortgesetzt wurde.


1956 zeigte die offene Bemerkung Nikita Chruschtschows, wie die sowjetische Führung die Situation wirklich sah: "Wir ziehen siebzehn Millionen Deutsche unter unserem Einfluss siebzig Millionen wiedervereinigten Deutschen, auch wenn sie neutralisiert sind, vor." Tatsächlich lag hier ein stillschweigendes Einverständnis zwischen Ost und West, sodass bereits der Genfer Vier-Mächte-Konferenz 1955 keine echten Verhandlungen über die Wiedervereinigung stattfanden.
In den letzten Regierungsjahren Adenauers entstanden zahlreiche neue Probleme, so im außen- und deutschlandpolitischen Bereich die zweite Berlin-Krise nach dem Berlin-Ultimatum des Ersten Sekretärs der KPdSU- Nikita Chruschtschow vom 27. November 1958.


Die sowjetische Führung verlangte von den drei Westmächten, innerhalb von sechs Monaten einen Friedensvertrag mit Deutschland zu schließen. Auf diese Weise sollte die auf die Nachkriegsvereinbarungen zurückgehende Vier-Mächte-Verantwortung für Deutschland als Ganzes und Berlin ausgehebelt werden, die die drei Westmächte im Deutschlandvertrag 1954 für sich weiterhin beansprucht hatten. Die Annahme der sowjetischen Forderung hätte den Fortfall der westlichen Kontrolle in Berlin und über den Transitverkehr bedeutet. Ziel des von der Sowjetunion geforderten Friedensvertrags war es außerdem, der DDR endlich die fehlende internationale Anerkennung zu verschaffen.

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Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt, was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.


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14.03.2023 21:46
#287
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Zwar hatte Adenauer, wie er in seinen Erinnerungen berichtet, in mehreren Gesprächen mit dem sowjetischen Botschafter Andrej Smirnow und dem Stellvertretenden Ministerpräsidenten Anastas Mikojan schon 1958 versucht, die bilateralen Beziehungen zu verbessern und dafür deutsches Entgegenkommen in wichtigen Fragen signalisiert, wenn die Sowjetunion beispielsweise mit einer neutralisierten "Österreich-Lösung" für die DDR einverstanden sei. Doch ohne Erfolg, lag die Ursache der Krise doch weniger im bundesdeutsch-sowjetischen Verhältnis als in deren weltpolitischen Kontext des sich verschärfenden Kalten Krieges.

Einer der Gründe war die inzwischen gewonnene militärische Stärke der Sowjetunion, deren mit Atomköpfen ausgerüstete Interkontinentalraketen sogar US-amerikanische Ziel treffen konnten. Der große Erfolg, früher als die USA im Herbst 1957 einen Satelliten, den Sputnik, in die Umlaufbahn um die Erde geschossen zu haben, stärkte das sowjetische Selbstbewusstsein.

Die Moskauer Führung setzte nun zunehmend auf eine Politik der Stärke und forderte die Vereinigung der drei Westzonen Berlins mit der sowjetischen Besatzungszone, also faktisch die Eingliederung Westberlins in die DDR oder aber die Umwandlung des Westteils in eine "selbständige politische Einheit - in eine Freie Stadt" was langfristig auf dasselbe hinausgelaufen wäre.

Würden die Westmächte die gesetzte Frist verstreichen lassen, werde die Sowjetunion die "geplanten Maßnahmen" mit der DDR verwirklichen.

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14.03.2023 22:13 (zuletzt bearbeitet: 14.03.2023 22:19)
#288
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Ergänzung des chronologischen Ablaufs:



1944 Landraub in Europa: die imperialistische Sowjetunion reißt sich Lettland, Litauen und Estland unter den Nagel.

1944 Landraub und ethnische Säuberung in Europa: die imperialistische Sowjetunion annektiert Ostpolen/Kresy. Ostpolen wird von den Parteikommunisten ethnisch gesäubert.
Zwangmigrationen im östlichen Polen am Ende des Zweiten Weltkriegs
https://library.fes.de/library/netzquell...on/34polen.html

1944 Landraub und ethnische Säuberung in Europa: die imperialistische Sowjetunion reißt sich Karelien von Finnland unter den Nagel.
Aus dem an die Sowjetunion abgetretenen Karelien wurden etwa 450.000 Finnen vertrieben. Dies waren etwa 10 % der Gesamtbevölkerung Finnlands. Mit der Vertreibung büßten die Vertriebenen ihr Vermögen (dies war in der agrarisch geprägten Wirtschaft Kareliens überwiegend Grund und Boden) nahezu vollständig ein
https://de.wikipedia.org/wiki/Lastenausgleich_(Finnland)

1945 Wahl Ungarn, Wahlniederlage für die Parteikommunisten
Bei der Wahl in Ungarn im November 1945 kamen die Parteikommunisten trotz massivster Propaganda gerade mal auf 16,9%.
>>Wahlsieger wurde die Unabhängige Partei der Kleinlandwirte, der Landarbeiter und des Bürgertums (FKgP) mit 57,3 Prozent der Stimmen. Die Sozialdemokratische Partei Ungarns kam mit 17,4 Prozent nur auf Platz 2. Die kommunistische MKP erlitt eine Wahlschlappe mit nur 16,9 % Stimmenanteil.<< https://de.wikipedia.org/wiki/Parlamentswahl_in_Ungarn_1945
Es folgt Zwangsvereinigung zwischen Sozialdemokraten und den Kommunisten. Kommunisten werden unter Stalin in Ungarn an die Macht katapuliert.

1946 Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur stalinistischen SED.
https://de.wikipedia.org/wiki/Zwangsvere...und_KPD_zur_SED

Kurt Schumacher widersetzte sich Stalins Agenten
Die Sozialdemokraten mit ihren rund 600.000 Mitgliedern in Mitteldeutschland, so erkannte Kurt Schumacher klar, sollten dabei als „Blutspender“ zur Durchsetzung der sowjetischen Ziele herhalten.
Grotewohl und der SPD-Zentralausschuss wurden von der Militärverwaltung massiv unter Druck gesetzt, einen Druck, dem sie nicht mehr standhielten. Für Abertausende von Sozialdemokraten, gerade erst den Verfolgungen der Nazis entronnen, begann nun erneut ein Leidensweg. Der Geheimdienst NKWD wütete immer schlimmer, jeder Widerstand wurde mit jahrzehntelangen Haftstrafen bestraft, viele SPD-Anhänger fanden sich in denselben KZ wieder, in denen sie schon unter den Nazis eingesperrt waren. (...)
https://www.vorwaerts.de/artikel/kurt-sc...stalins-agenten

Sozialdemokraten, die in der SBZ und frühen DDR zu hohen Freiheitsstrafen verurteilt wurden. Beispiele für viele Tausende

Arnold, Wilfried Behnisch, Bernhard
1954 verhaftet; lebenslänglich; 1952 verhaftet; lebenslänglich
in Haft verstorben Benke, Erich
Auschill, Horst 1946 verhaftet; 10 J. Zwangsarbeit
1948 verhaftet; 1954 entlassen Berg, Paul
Backhaus, Alfred 1952 verhaftet; zum Tode verurteilt
1946 verhaftet; 20 J. Zwangsarbeit Berger, Siegfried
Baran, Günter 1953 verhaftet; 7 J. Zwangsarbeit
1953 verhaftet; 12 J. Zwangsarbeit Bienert, Franz
Bauer, Willy 1951 verhaftet; spurlos verschwunden
1952 verschleppt; 10 J. Zuchthaus Blawert, Winfried
Baumann, Emma 1956 verhaftet; 15 J. Zuchthaus
1948 verhaftet; 1954 entlassen Böttcher, Lothar
Becker, Horst 1952 verhaftet; 10 J. Gefängnis
1952 verhaftet; 9 J. Zuchthaus Boldt, Lothar
Beese, Heinrich 1949 verhaftet; 25 J. Zwangsarbeit
1949 verhaftet; 25 J. Zwangsarbeit Bonkas, Hans
Beissel, Bernhard 1949 verhaftet; zum Tode verurteilt;
1947 verhaftet; 25 J. Zwangsarbeit 25 J. Zwangsarbeit
Beiersdorf, Willi Bordihn, Peter
1946 verhaftet; 10 J. Zwangsarbeit 1948 verhaftet; 10 J. Lagerhaft
Bornschein, Heinz
1949 verhaftet; 25 J. Zwangsarbeit
Bredenbeck, Julius
1948 verhaftet; 25 J. Zuchthaus
Breslauer, Harrt'
1948 verhaftet; 10 J. Zuchthaus
Broh, Charlotte
1948 verhaftet; 10 J. Zwangsarbeit
Brünig, Willi
1947 verhaftet; 25 J. Arbeitslager
Brundert, Willi
1950 verhaftet; 15 J. Zuchthaus
Bruschwitz, Günter
1948 verhaftet; 25 J. Zuchthaus
Busch, Wilfred
1948 verhaftet; 1955 entlassen
Christiansen, Berthold
1948 verhaftet; 25 J. Zwangsarbeit
Czyrny, Erich
1949 verhaftet; 25 J. Zwangsarbeit
Dietze, Hildegard
1948 verhaftet; 25 J. Zwangsarbeit
Donath, Horst
1953 verhaftet; 10 J. Zuchthaus
Dorfmeister, Ewald
1947 verhaftet; 10 J.
(....)
Die gesamte Liste unter
http://library.fes.de/pdf-files/netzquelle/01281.pdf

1946 Wahl in Beriln, Wahlniederlage für die SED-Parteikommunisten
>>Am 20. Oktober 1946 fand die erste Wahl zur Berliner Stadtverordnetenversammlung nach dem Krieg statt. Die Wahl erfolgte in Groß-Berlin, d. h. in allen vier Sektoren. Die Wahl endete mit einem Sieg der SPD und einem Fiasko für die SED. Die Wahlen zeigten laut Hermann Weber, dass die SED in Konkurrenz zur SPD und bei freien Wahlen „keinerlei Chance besaß, die angestrebte Hegemonie zu erlangen.
SPD 48,7%
CDU 22,2%
SED 19,8%
LDP 9,3%<<
https://de.wikipedia.org/wiki/Berliner_S...#Nachkriegszeit
Die stalinistische SED kam also in Gesamt-Berlin noch nicht einmal auf 20%, die SPD war mit 48,7% stärkste Kraft. Trotz massivster Propaganda erreichte die stalinistische SED selbst in Ostberlin keine 30%, auch hier war die SPD mit 44% stärkste Partei.


1948 Parteikommunistischer Putsch in der Tschechoslowakei. Masaryk wird als letzter demokratisch gewählter Minister ermordert.
==> Prager Fenstersturz


1948/1949 Berlin Blockade
Stalin versucht sich den freien Teil der Stadt Berlin unter den Nagel zu reißen.
Wie die Berlin-Blockade zu Stalins Niederlage wurde
https://www.tt.com/artikel/14565587/wie-...iederlage-wurde


1953 Volksaufstand in der DDR
Am 17. Juni 1953 protestieren rund eine Million Menschen in Ost-Berlin und in der DDR weitgehend friedlich gegen die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse. Sie äußern ihre Unzufriedenheit über wachsende soziale Probleme, Bevormundung und Repression. Die SED-Führung ist überfordert von den Demonstrationen, die Sowjetunion reagiert mit Härte: Sie verhängt den Ausnahmezustand. Mit massivem Einsatz von Militär, Volkspolizei und Staatssicherheit wird der Aufstand des 17. Juni niedergeschlagen.
https://www.hdg.de/lemo/kapitel/geteilte...ksaufstand.html


1956 – die ungarische Revolution
Die ungarische Revolution zählt zu den wichtigsten Erhebungen gegen die kommunistischen Diktaturen hinter dem Eisernen Vorhang. Wie zuvor der Volkaufstand vom 17. Juni 1953 in der DDR und später der „Prager Frühling“ 1968 in der Tschechoslowakei, wurde auch die Revolution in Ungarn durch das brutale Eingreifen des sowjetischen Militärs gewaltsam niedergeschlagen.
https://www.bundesstiftung-aufarbeitung....sche-revolution

1958 - die Parteikommunisten versuchen den freien Teil Berlins unter ihren Einfluss zu bekommen.

West-Berlin ist als "kapitalistische Insel" inmitten der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) für Moskau und Ost-Berlin ein ständiges Ärgernis. Am 27. November 1958 fordert der sowjetische Regierungs- und Parteichef Nikita Chruschtschow ultimativ den Abzug der alliierten Truppen aus Berlin und den Abschluss eines Friedensvertrages mit Deutschland. West-Berlin soll eine "freie und entmilitarisierte" Stadt werden. Die durch das sowjetische Ultimatum ausgelöste Zweite Berlin-Krise endet erst mit dem Mauerbau und der Zusicherung der USA, die Freiheit West-Berlin zu verteidigen.
https://www.hdg.de/lemo/kapitel/geteilte...rlin-krise.html


1968 - Prager Frühling
In der Nacht vom 20. auf den 21. August 1968 rücken Truppen von fünf Warschauer Pakt-Staaten in die Tschechoslowakische Sozialistische Republik (CSSR) ein. Damit werden die als "Prager Frühling" bezeichneten Reformversuche der kommunistischen Partei der CSSR gewaltsam beendet.
https://www.hdg.de/lemo/kapitel/geteilte...-fruehling.html

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Danke, Konrad Adenauer.

Die Sowjetunion und das SED-Regime versuchen nach der Gründung der beiden deutschen Staaten eine Wiedervereinigung Deutschlands nach ihren Vorstellungen zu erreichen. Sie streben eine Übertragung der sozialistischen Gesellschaftsordnung auf Westdeutschland an. Erreichen wollen sie dies, indem sie das gesamtdeutsche Empfinden der Menschen ansprechen. In propagandistischen Kampagnen unter der Losung "Deutsche an einen Tisch" fordert die SED direkte Gespräche über die Wiedervereinigung unter Umgehung der Siegermächte. Für Bundeskanzler Konrad Adenauer hingegen sind freie Wahlen die Voraussetzungen für Verhandlungen.
https://www.hdg.de/lemo/kapitel/geteilte...inen-tisch.html


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19.03.2023 09:55
#289
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Zitat von R-363 im Beitrag #270
- die Planung wurde bestimmt nicht auf selbständige Weisung der DDR-Führung vorgenommen

Macht aber den Eindruck als hätte sich das ganze verselbstständigt.
Planen machen tun ohne wirklich zu wissen was in den Panzerschränken von Wünsdorf wirklich Plan war.


Hier möchte ich mal einhaken.
Wenn man sich mit dem Ablauf von militärischen Entschlussfassungen beschäftigt lässt sich das recht leicht erklären.

Die NVA war eine Bündnisarmee. Im Bündnis hatte die Sowjetarmee das "Sagen". Es wurde also jewede operative und strategische Planung durch den Generalstab der Sowjetarmee bestimmt.
Dies galt für alle Kriegsschauplätze, auf welchen die Armeen des WV zu kämpfen hätten.

Auf einem Kriegsschauplatz gibt es mehrere Fronten. Diese Fronten setzen sich aus mehreren Armeen zusammen.
In diesen Armeen befänden sich im Kriegsfalle unterschiedliche nationale Kontingente.

So wäre der Militärbezirk 5 (bedeutet nach Mobilmachung eine Armee) in der Jütländischen Operationsrichtung, einer polnischen Front unterstellt worden, die von der Ostsee, bis kurz südlich von Berlin, gehandelt hätte.
Der Oberbefehlshaber des Kriegsschauplatzes jedoch war ein Russe.
Der Gefechtsstand dieses OB des Kriegsschauplatzes lag nahe dem polnischen Ort LIGNITZA.

Aber auch dieser OB bekam seine Befehle aus Moskau und transformierte diese nach unten.
Dessen "Stadthalter" in der DDR saß in Wünsdorf. Und auch dort erhielt die NVA, bis runter zu den Divisionen und Gleichwertige, die Aufgabe im Falle einer Aggression der NATO gegen das Territorium des WV, durch den Befehlshaber der WGT.

Also der Minister, seine Stellvertreter und der Leiter Operativ als höchstes Organ der NVA und nach unten hin bis zur Division.

Dann setzten die Arbeiten des Kommandeurs nach erhalt der Aufgabe ein.
- Klar machen der Aufgabe,
- Beurteilen der Lage,
- Entschlussfassung.

- Diesen Entschluss bekamen dann die Chefs der Militärbezirke, der LSK / LV und der VM.

Diese gaben dann ihren, jeweils nun bereits durch Wünsdorf bestätigten Entschluss an die Divisionen / Gleichgestellte weiter und nun lief dieser Prozess, immer detaillierter, weiter und wurde in Wünsdorf bestätigt oder eben auch nicht und der Entschluss musste neu gefasst werden.

So der Entschluss bestätigt wurde, erhielten die Kommandeure der Regimenter / Selbständige Truppenteile aller Teilstreitkräfte, versiegelte Dokumente, die nur auf Kennwort zu öffnen waren. Darin befanden sich die Gefechtsdokumente des jeweiligen Truppenteils.
Den Kommandeuren, Stabschefs und Leiter Operativ oder Oberoffiziere Operativ, war außer dem ersten Konzentrierungsraum und der Marschstraße in diesen Konzentrierungsraum nach Auslösung der "Vollen Gefechtsbereitschaft" vorher nichts bekannt.

Erst nach Öffnung der geheimen Gefechtsdokumente wurde der geheime (neue) Konzentrierungsraum des jeweiligen Truppenteils bekannt gegeben und die im Rahmen der ersten Abwehrschlacht zu erfüllende Aufgabe.

Es gab einen Unterschied und hier kommen auch die Grenztruppen der DDR ins Spiel.

Die Kommandeure und Stabschefs der Truppenteile und Verbände, die als Deckungstruppen an der Staatsgrenze der DDR Aufgaben zu erfüllen hatten, also nicht erst über längere Zeit in geheimen Räumen verweilten, erhielten alle zwei Jahre im Rahmen einer Rekognoszierung, die Abschnitte an der Staatsgrenze, die sie zu besetzen hatten und die Verteidigungsgefechte /-Schlachten zu führen wären.
Hier wurde eng mit den Kommandeuren der GT der DDR zusammen gearbeitet, weil die "Ihre" Abschnitte am besten kannten und auf Veränderungen hinweisen konnten, die in den zwei Jahren vollzogen worden sind.

Nun auf Berlin kommend - der Befehl und die Planung zur Einnahme von Berlin West wurde in Moskau grob geplant,
in Wünsdorf verfeinert und sodann, durch die TT und Verbände der NVA, der CA und der GT der DDR im Detail (bis auf die Straße genau) geplant.

Gruß


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