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Wäre West-Berlin schnell eingenommen worden?

Zitat von der alte Grenzgänger im Beitrag #53
.. in Ostberlin gab es auch keine NVA ..
Siggi
Echt, keine Dienststellen der NVA!!!
Und Berlin West war ja hier schon mal Thema:
Fall X – Die Angriffspläne der DDR auf West-Berlin

Na StabHF das ist aber mal ein Annahme, der ich nicht folgen kann.
Ganz sicher kann man den "ausgehungerten" Rotarmisten nicht mit dem Soldaten der NVA vergleichen.
Auf Plünderung stand im Kriegsfall sogar bis zur Todesstrafe. Das wäre einmal in einer Einheit vorgekommen und damit hätte es sich gehabt.
Es ist müßig, irgend welche Prognosen abzugeben ob und wie lange die Einnahme von Berlin West gedauert hätte. Es gab zwar Zeiten und Abschnitte die bis dann und dann zu erreichen sind aber gerade im urbanen Gebiet ist solcher Plan meist wohl Makulatur. Altes Soldatensprichwort - "ein Plan ist solange gut, bis man auf den Gegner trifft."
Fakt ist, die besondere Gruppierung wäre zum Einsatz gekommen und hätte die Aufgabe erfüllt. Ob der Kräfteansatz ausgereicht hätte, kann ich nicht einschätzen aber von dem, was mir bekannt ist und was ich in meiner Diplomarbeit an der MAK (da schrieb ich über die Einnahme von urbanen Gebiet) erarbeitet habe und durch Computer gestützten Berechnungen bewiesen habe (Jede Waffe hat bestimmte Koeffizienten) am Beispiel der Einnahme von Zwickau, im Rahmen der Gegenschlagsoffensivoperation, war der Kräfteansatz (der mir bekannt war) zu gering. Aber ich weiß eben nicht, was wirklich von der CA an Kräften und Mitteln zur Einnahme von Berlin West zur Verfügung stand.
Allerdings waren die Kräfte der Alliierten und der Westberliner Polizeieinheiten in Westberlin nicht sehr stark. Aber auch verhältnismäßig schwache Kräfte, die entschlossen kämpfen und gut geführt werden, können sehr starke Kräfte in einer Stadt binden und starke Verluste zuführen.
Ich habe damals errechnet, dass das Kräfteverhältnis 1 : 10 sein müsse um Erfolg zu haben. Bis dato galt 1 : 6 beim Kampf im urbanen Gebiet.
Gruß

Zu Frage 1 : das weiß ich nicht
zu Frage 2 : es lag im Interesse der Alliierten, West-Berlin zu halten. In einem Buch (Quelle wird nachgereicht) über die alliierten MVM habe ich gelesen, dass die MVM Übungen im Großraum Magdeburg beobachteten, denn Magdeburg soll aus militärischer Sicht ähnlch sein wie West-Berlin. Diese Erkenntnisse der MVM haben dazu beigetragen,dass West-Berlin statt 10 Tage nunmehr 16 Tage gehalten werden konnte. Für das Interesse der Westalliierten spricht auch, dass das Chrustschow-Ultimatum 1958 ohne Folgen verstrichen ist.
zu Frage 3 : aus alle vier Richtungen, über die Heerstrasse, die Strasse des 17.Juni, über die GÜST Stolpe und Drewitz

Moin
Ich war jetzt in Schönwalde und Elstal, einen Steinwurf vor Berlin.
Wer diese alten Unterkunftsgebäude der Wehrmacht kennt, kann sich ungefähr vorstellen was man da an Sowjet Mot Schützen herein bekommt.
Ich habe den Knast und die Fahrzeughallen gesehen.
Und auch Garagen für dieses Atomar bestückbare Waffensystem https://de.wikipedia.org/wiki/SS-21_Scarab
Gruselig

unser Polit. sagte: Wir brauchen nur die Abwasserkanäle schließen,dann ersaufen die in der eigenen Scheiße.
Uns war eigentlich klar wenn es zu einen Konflikt in Berlin kommt,das wir Grenzsoldaten nicht überlebt hätten und verheizt werden.

Es gibt ja in der Regel für jedes Handeln ein Motiv.
Das man auf der DDR(WV)-Seite auf eine evtl. Einnahme von WB vorbereitet sein wollte ist in meinen Augen nachvollziehbar.
Ich bin zwar kein Militär aber im Falle eines Angriffes der NATO gegen den WV wäre die Besetzung von WB strategisch sicher nicht undumm gewesen und so ganz abwägig war dieses Szenario ja nun auch nicht.
Auf der NATO-Seite gab es dieselben Planspielchen - able archer hat sich ja auch nicht mit der Versorgung der Truppe mit Klorollen beschäftigt.
In diesem Thema gewinne ich den Eindruck, dass die nach der Wende bekannt gewordenen strategischen Planungen der Streitkräfte des WV ihre besondere Aggressivität gegen den Westen beweisen sollen und das funktioniert ja auch...zumindest zum Teil...
Welches Motiv sollte aber der WV zu Friedenzeiten haben, WB einzunehmen(?) - ich kann da keines erkennen.
Insofern waren die hier angeführten Unterlagen in meinen Augen Pläne für eine europäischen kriegerische Auseinandersetzung. In den 50'er -- 60'er Jahren konnten die Länder des WV daran kaum ein Interesse haben -- sie hatten allesamt noch mit den Folgen des 2. WK zu kämpfen.
Das sah bei der NATO deutlich anders aus.
Die Archive der einen Seite liegen offen und mit der entsprechenden Motivation kann ich eben auch in solche strategische Planspiele alles hineininterpretieren.
Warum fällt mir in diesem Zusammmenhang wieder die Rede von FDP-Kinkel von 1992(?) vor Juristen ein?
andy

@Andy,
natürlich gab bzw. gibt es Planungen wie im Ernstfall zu reagieren ist. Allerdings kenne ich keine einzigen Plan einen Krieg seitens der Nato zu beginnen.
In den letzen 20 Jahren vor der Wiedervereinigung wurde die Strategie der "Flexible Response" verfolgt.Dies bedeutet allerdings , dass man nicht nur antwortet sondern durchaus präventiv tätig werden könnte.
Diese gegenseitigen Strategien waren beiden Seiten hinreichend bekannt " Fulda Gap" z.B. und haben sicherlich auch dazu beigetragen, dass es genau dazu nicht gekommen ist.
Gruß Marder
Er wirft den Kopf zurück und spricht: "Wohin ich blicke, Lump und Wicht!" Doch in den Spiegel blickt er nicht.
Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selber. Er lässt auch anderen eine Chance.
Ein Kluger bemerkt alles - ein Dummer macht über alles eine Bemerkung.
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.
Wer Rechtschreibfehler findet kann sie behalten.

Klar, logisch. Keine Seite konnte es sich leisten, bei Strafe des eigenen Unterganges nicht alle Eventuelitäten einzukalkulieren und entsprechende Gegenmaßnahmen zu planen. Präventivsschlagplanungen gab es auch Seitens des WP. Im Politunterricht wurde immer davon gesprochen, den Gegner auf seinem eigenen Territorium zu schlagen. Was das im Klartext bedeutet, wurde auf Nachfrage so erläutert. Wenn der Gegner ganz eindeutige Maßnahmen ergreift, die keine andere Schlussfolgerunmg mehr zulassen, als daß ein baldiger Angriff auf breiter Front bevorsteht, dann wird dem zuvorgekommen. Da wird nicht gewartet, bis die ersten Granaten, Bomben und Raketen hier einschlagen und Panzer über die Grenze rollen. Die SU hatte daraus gelernt und mit ihr die anderen WP-Staaten, was ihr Abwarten bezüglich deutsche Wehrmacht für sie bedeutet hatte. Israel praktiziert diese Strategie schon lange, indem sie militärisch bedeutsame Anlagen beim Gegner angreift und stark beschädigt.

Zitat von Gast im Beitrag #53
.. in Ostberlin gab es auch keine NVA ..
Siggi
Zitat von Gast im Beitrag #54
Weil es das Potsdamer Abkommen gab. Deutsches Militär war in Groß-Berlin (Ost und West) bis zur Wende nach alliiertem Siegerrecht verboten.
Ab 1985 gab es schon NVA. Das AR 26 der GT in Berlin-Johannisthal wurde waehrend meines Grundwehrdienstes dort in die NVA eingegliedert und hiess dann AR 40 der NVA bzw. zusammen mit den Geschosswerfern aus dem Norden von Berlin Artilleriebrigade 40 der NVA. Es war ein Umzug nach Blankenfelde nach ausserhalb von Berlin geplant, der aber zumindest zu meiner Dienstzeit und auch die Jahre darauf nicht stattfand.
Die Umgliederung fand auf eine fuer uns Soldaten unerwartete und seltsame Weise statt: Waehrend einer Uebung auf dem TUP Streganz im Sommer 1985 wurde uns Soldaten auf einem Regimentsappell verkuendet, dass wir jetzt auf unbestimmte Zeit im Felde verbleiben werden. Daraus wurden 3 Monate, die letztlich bei "normalem Kasernenbetrieb" in der Natur angenehmer waren als im Berliner Objekt. Als 3. Abteilung (Kanonen M 46) wohnten wir in einer Barackensiedlung auf dem TUP Streganz, wir als Soldaten der 7. Batterie in einer 40-Mann- Baracke. Wo die anderen Geschuetzabteilungen mit ihren Haubitzen D 30 waren, wusste ich als einfacher Soldat nicht. Als wir dann zurueckkamen ins Objekt in Berlin, bekamen wir alsbald NVA-Uniformen. In meinem Wehrdienstausweis ist der 1. November 1985als Beginn des NVA-Dienstes verzeichnet, vorher im 1. und 2. DHJ als Grenztruppen.
Aus meiner Sicht war die Existenz des AR 26 sowie spaeter des AR 40 eine Umgehung des 4-Maechte-Abkommens, wonach die Deutschen in Berlin keine Armee haben durften. Die Umgliederung und moeglicherweise Vereinbarungen ueber den Wegzug aus Berlin geschahen vermutlich als Begleitung zu den ersten Abruestungsverhandlungen, die unter Gorbachov 1985 stattfanden. (Aber vielleicht weiss da jemand anderes im Forum etwas genaueres?)

Berlin: DDR-Eroberungspläne: Marschbefehl für die NVA: Vorstoß bis zum Kaiserdamm
Es sollte beginnen mit einer neunminütigen Attacke von Jagdbombern auf den Flughafen Tegel, danach sollten Artillerie die Stadt unter Beschuss nehmen und Pionier-Einheiten an 59 Stellen die Grenze durchbrechen. Bis ins letzte Detail war der Überfall der DDR auf West-Berlin geplant.
https://www.tagesspiegel.de/berlin/ddr-e...amm-711406.html

Entmilitarisierter Status von Berlin
In Berlin dürfen nach Kriegsende (1945) keine deutschen Armeeverbände stationiert werden. In den vier Sektoren der Stadt verfügen allein die Besatzungsmächte über Militär. Im Viermächteabkommen von 1971 ist dieser Status rechtsverbindlich festgelegt. Die DDR unterläuft diese Festlegungen unter anderem dadurch, dass sie in Ost-Berlin Militärverbände des Ministeriums für Staatssicherheit sowie der Grenztruppen stationiert, die offiziell nicht Bestandteile der Nationalen Volksarmee sind. Mit regelmäßigen Militärparaden der Nationalen Volksarmee unterstreicht die DDR-Führung ihren Anspruch auf militärische Hoheitsrechte in der „Hauptstadt der DDR“. In Ost-Berlin werden junge Männer zum Wehrdienst einberufen, während sich West-Berlin zum Asyl für junge Bundesbürger entwickelt, die keinen Wehrdienst leisten – und sich dem Verfahren der Wehrdienstverweigerung nicht unterwerfen wollen. Bis zur Wiedervereinigung Deutschlands gibt es in West-Berlin nämlich keine Wehrpflicht. Zeitweilig werden nach West-Berlin geflüchtete Wehrpflichtige festgenommen und zur Bestrafung nach West-Deutschland ausgeflogen.
https://www.jugendopposition.de/lexikon/...atus-von-berlin

Der Fall X – Wie die DDR West-Berlin erobern wollte DVD mit didaktischem Begleitmaterial
https://www.bundesstiftung-aufarbeitung....est%20und%20Ost.

Zitat von Ehli im Beitrag #162
Berlin: DDR-Eroberungspläne: Marschbefehl für die NVA: Vorstoß bis zum Kaiserdamm
Es sollte beginnen mit einer neunminütigen Attacke von Jagdbombern auf den Flughafen Tegel, danach sollten Artillerie die Stadt unter Beschuss nehmen und Pionier-Einheiten an 59 Stellen die Grenze durchbrechen. Bis ins letzte Detail war der Überfall der DDR auf West-Berlin geplant.
https://www.tagesspiegel.de/berlin/ddr-e...amm-711406.html
einfach nur pervers, wie so vieles was SED, NVA und Stasi sich so ausdachten. Zum Glück sind sie in das große schwarze Loch der Geschichte gefallen.
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