Sicherung der Staatsgrenze DDR auf hoher See

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28.09.2009 10:41von Angelo
Frage
Sicherung der Staatsgrenze DDR auf hoher See

Wie wurde die Sicherung der Staatsgrenze auf See eigentlich gewährleistet ? Wann wußte ich als Bürger das ich mit meinem Boot auf DDR Gebiet fahre? Im Wasser gab es ja nun keine Grenze, auf jedem fall keine die man sehen konnte.

28.09.2009 10:56von ( gelöscht )
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In Antwort auf:
Eine besondere Rolle kam der 6. Grenzbrigade-Küste (6. GBK) bei der Verhinderung von Republikflucht zu. Die 6. GBK war dem Kommando der Volksmarine seit dem 1. November 1961 organisatorisch unterstellt und verfügte über eine größere Zahl von Patrouillenbooten und eine Beobachtungsorganisation an Land. Die GBK gehörte organisatorisch nicht zu den Grenztruppen der DDR, die ihrerseits Bootsverbände auf der Elbe unterhielten. Die Dienstgrade der 6. GBK entsprachen denen der Volksmarine, die Uniformen unterschieden sich durch eine grüne Paspellierung der Schulterstücke und anstatt „Volksmarine“ durch die Aufschrift „Grenzbrigade Küste“ auf dem Mützenband





In Antwort auf:
1946 wurde im Land Mecklenburg erste Grenzpolizeieinheiten aufgestellt. Diese handelten aber
ausschließlich an der Demarkationslinie zur Britischen Besatzungszone und an der Grenze nach Polen.
Die Seeseitige Sicherung/ Überwachung wurde durch sowjetischen Besatzungstruppen und später die VP
“See” in der DVdI.
Ab 1950 waren in der Grenzpolizei der DDR 4 Grenzpolizeibereitschaften im Land Mecklenburg, davon die
Grenzpolizeibereitschaft “Küste” mit Sitz in Doberan und der Bootsschule in Riebnitz.
1957 wurden innerhalb der Deutschen Grenzpolizei die 6. Grenzbrigade mit Sitz in Rostock formiert.
Neben dem Stab, der Bootsabteilung See und der 17. Grenzbereitschaft in Rostock war sie mit der
15. Grenzbereitschaft in Glowe und der 16. Grenzbereitschaft in Greifswald disloziert.
Mit der Umunterstellung der Grenzbrigaden der Deutschen Grenzpolizei unter das Kommando Grenze der
Nationalen Volksarmee im Ministerium für Nationale Verteidigung zum 15. September 1961 wurde die
6. Grenzbrigade Küste mit unterstellt.
Ab dem 1. November 1961 erfolgte dann die operative Unterstellung unter das Kommando der Volksmarine.
Diese operative Unterstellung blieb bis zum 31. März 1990 bestehen und “überstand” alle strukturellen
Veränderungen innerhalb der Grenztruppen.
Zwischenzeitlich war eine der 3 Grenzschiffsabteilungen in Saßnitz geführt, welche dann später auch
nach Warnemünde Hohe Düne verlegt wurde.
Erhalten blieb aber über die gesamte Zeit das Zusammenwirken mit den Grenztruppen. Einerseits
naheliegend durch den räumlichen Übergang zum Grenzregiment 6 im nordwestlichen Bereich der
Ostseeküste (außerhalb Barendorf).
Ebenso war die Grenzbrigade Küste immer ins gesamte Grenzsicherungs- und Grenzüberwachungsregime
der DDR eingebunden, was das Zusammenwirken ebenso bedingt hat.
Ab dem 01. April 1990 waren die verbliebenen Kräfte der Grenzbrigade Küste dem Chef Grenztruppen
wieder direkt unterstellt.
Anmerkenswert ist, das die 6. Grenzbrigade Küste immer als Grenzbrigade geführt wurde. Auch als die 7.
und 8. Grenzbrigade in Grenzabschnittskommandos (1961) umgebildet wurden. Ebenso, als 1971 die
Grenzkommando Nord, Süd und Mitte formiert wurden. Auch die “taktische” Nummer 6 der Grenzbrigade
blieb dann erhalten, als 1989 die Grenzbezirkskommandos gebildet wurden und es das GBK-5 und das
GBK-7 gab.
Zeittafel weiterer Ereignisse
Ab 1952 Zuführung von Booten
Ab 1971 - Zuführung von MSR- Kondor I / Projekt 89.1
Ab 1971 - Bau und Zuführung Grenzboot 23 (Bremse- Klasse, Projekt 1589)
1984 - Umzug der 1. GSA von Saßnitz nach Rostock- Hohe Düne
Distanzierung
Stab - Rostock
Stabskompanie - Rostock
Nachrichtenkompanie - Rostock
ARIG - Rostock
Instandsetzungsarbeit - Rostock
KfZ Lager - Kägsdorf
Wartungszug - Prerow
Pionierzug - Tarnewitz
Land
I. Grenzkompanie - Bansin/ Ahlbeck
II. Grenzbataillon - Stubbenkammer
III. Grenzbataillon - Graal Müritz
IV. Grenzbataillon - Tarnewitz
V. Grenzausbildungsbatallion - Kühlungsborn
I. Grenzkompanie Ahlbeck
1. Zug Bansin
2. Zug Ahlbeck
3. Zug Ahlbeck
Kontrollpunktzug Kamminke
Kontrollpunktzug Altwarp
II. Grenzbataillon Stubbenkammer
2. Grenzkompanie Sellin
3. Grenzkompanie Lohme
1. TBK Greifswalder Oie
2. TBK Selin
3. TBK Stubbenkammer
4. TBK Arkona
5. TBK Dornbusch
KPK Saßnitz
KPK Barhöft
III. Grenzbatallion Graal Müritz
4. Grenzkompanie Ahrenshoop
5. Grenzkompanie Graal- Müritz
6. Grenzkompanie Kühlungsborn
6. TBK Darßer Ort
7. TBK Wustrow
8. TBK Warnemünde
9. TBK Bukspitze
KPK Warnemünde
IV. Grenzbatallion Tarnewitz
7. Grenzkompanie Kirchdorf (Poel)
8. Grenzkompanie Brrok
10. TBK Poel
11. TBK Boltenhagen
12. TBK Barendorf
See- Kräfte
1., 2., 4. Grenzschiffsabteilung - Warnemünde/ Rostock Hohe Düne
Grenzschiffsausbildungsabteilung - Barhöft/ Barendorf
Grenzbootsgruppen - Altwarp, Stralsund, Barhöft, Tarnewitz, Wismar
Die Häfen bzw Liegeplätze der GBK waren innerhalb der regulären Häfen der Volksmarine, zusätzlich mit
Liegeplätzen an den Standorten der landseitigen Kräfte oder an Kontrollpunkten.
Schiffe und Boote der Grenzbrigade Küste und Vorgänger
KS-Boot "26 m Seekutter"
ab 1952 6 Boote als Grenzfahrzeuge, vorher kurz im Bestand der Seestreitkräfte, letztes Boot 1967
außer Dienst
KS-Boot "27,8 m Seekutter"
verbesserte Variante des "KS 26", die ersten 2 Boote gingen schon nach kurzer Zeit gemeinsam mit den 6
KS 26" 1952 zur Grenzsicherung, weitere 15 Boote wurden zunächst zum U-Jäger umgerüstet und 12
davon kamen 1962 dann zur Grenze, als die U-Jäger vom Projekt 201M zur VM kamen.
Die Außerdiensstellung begann 1962 und wurde 1969 abgeschlossen.
Redeschutzboote DELPHIN
Die 12 Boote wurden 1953/1954 in die Seestreitkräfte eingeführt. 1957 kamen sie alle zur neugebildeten
Grenzbrigade Küste und wurden später modernisiert. Außendienststellung 1964 - 1969
Redeschutzboot TÜMMLER I
Die 6 Boote wurden 1954 in Dienst gestellt, die bis auf ein Boot nach und nach alle zur Grenzbrigade Küste
übergingen. Die Umsetzung erfolgte in den Jahren 1961/1962. Außerdiensstellung 1963/1964.
Reedeschutzboot TÜMMLER II
1956 kamen 6 Boote zu den Seestreitkräften, Übergang von 3 Booten analog TÜMMLER I.
Außerdienststellung 1963/1964.
Grenzkutter SAS “Zuckerkutter”
1945 -1947 mittels Zuckerlieferungen finanziert und teilweise sogar mit westdeutschen Kapitänen
besetzt. Zuerst Einsatz bei der Fischfängerei Saßnitz. Von den 11 Kuttern kamen nach Umbau 7 von der
GBK am 37.08.1965. Außerdienststellung 1 x 1976, 1x 1985, 3x 1986 und 2 x 1988. Ihre letzten
Dienstjahre verbrachten sie als schwimmende Kontrollpunkte und wurden nicht mehr im operativen
Grenzkontrolldienst eingesetzt.
Grenzboot GB-23
10 Boote als Neubau 1971/1972 durch die GBK in Dienst gestellt. Die Boote gingen 1990 zu den
Grenztruppen und später zum BGS über. 1992 gingen fünf Boote nach Tunesien, zwei nach Malta, die
restlichen wurden verschrottet (abgebrochen).
GB 23 - Projekt 1589 -Bremse- Klasse
Länge 23,1 Meter
Breite 4,7 Meter
Tiefgang 1,37 Meter
Besatzung 6 Mann
Geschwindigkeit ca. 17 sm/h
Diese wurden ab 1971 auf der Yachtwerft Berlin gebaut.
Angetrieben durch zwei Viertakt Dieselmotoren mit je 365 KW.
In Dienst gestellt wurden diese 10 Boote vom 27.11.1971 - 17.03.1972. Sie waren bis zum Schluss im
Einsatz.
Von diesen Booten wurden 1973 noch 4 Stück unter der Projektnummer 1582 in einer bewaffneten
Tropenvariante gebaut. Diese gingen an Tansania.
Nummer Indienststellung Bootsnummern Verbleib
03 27. 11. 1971 G30 G730 1992 - Jordanien
04 27. 11. 1971 G31 G731 1992 - Jordanien
05 27. 11. 1971 G32 G732 1992 - Tunesien
06 27. 11. 1971 G33 G733 1992 - Malta
07 17. 03. 1972 G34 G734 BGS, BG 62
08 17. 03. 1972 G35 G735 BGS, BG 64
09 17. 03. 1972 G36 G736 1992 - Tunesien / Bullarija
10 17. 03. 1972 G37 G737 1992 - Tunesien
11 17. 03. 1972 G38 G738 1992 - Tunesien
12 17. 03. 1972 G39 G739 1992 - Tunesien
Minenräumboot SCHWALBE
Einführung bei den Seestreitkräften ab 1953 in (1969) an die GBK (außer Dienst 1973), von der 3. BA
kamen 8 Boote (6 x 1965 und 2 x 1969) zur GBK (6 Boote 1971 a.D.; 2 Boote 1973 a.D.)
Weitere Boote
1950 erheilt die Grenzpolizei-Küste 9 Hafenlimousinen (10m Länge, 2,10 m Breite), die an den Zufahrten
zu den inneren Seegewässern stationiert wurden.
Diese wurden ergänzt durch 14 Streckenboote (12,5 m Länge, 2,60 m Breite), die 1950/1951 gebaut
wurden. Der Einsatz erfolgte vorwiegend auf den Ansteuerungen zu den Häfen, bei günstiger See auch in
Küstennähe.
1951/1952 folgte nochmals eine Serie von 18 Streckenbooten/Schnellen Kontrollbooten (Länge 9,5 m,
Breite 2,32 m) , wovon aber einige auf den Binnengewässern zum Einsatz kamen. Die Einsatzaufgaben
waren analog denen der Streckenboote.
Außerdem verfügte man noch über 3 Kutter verschiedenen Ursprungs. Dazu gehörten u.a zwei sogenannte
Zollkutter, die 1954 zugeführt wurden.
Projekte
1974 wurde mit den Planungen zum Projekt 410 "Grenzsicherungsboot Küste" begonnen.
Zwischenzeitlich ruhte das Projekt und wurde 1979 von der Peenewerft (vorher Yachtwerft Berlin) aber
wieder aufgenommen.
Letztendlich scheiterte das Projekt 1980 am Geld und veränderten Einsatzplanungen. Das Boot sollte
übrigens mit einem Beiboot in einer Slipwanne im Heck ausgerüstet werden.
1985 wurde mit der Entwicklung des Projektes 422 begonnen. Es sollte die Grenzkutter SAS und die
Grenzboote GB-23 ablösen. Als Hauptaufgabe war die Grenzsicherung, als Nebenaufgabe der Einsatz als
Hilfs-MAW geplant.
Da die Forderungen der VM an das Projekt 422 nicht umgesetzt werden konnten, begann man noch 1988
mit der Entwicklung des Küstenwachbootes Projekt 155 . Aus finanziellen Gründen sollte es letztendlich
nur noch in der Grenzsicherung zum Einsatz kommen.
MSR Projekt 89.1
Eine ausführlichere Beschreibung zu diesem Schiffstyp beim Thema Wsserfahrzeuge. Von 1969 bis 1970 durch die VM in
Dienst gestellt, kamen von den 21 Schiffen im Zeitraun 1971 - 1973 (10 x 1971; 4 X 1972 und 4 X 1973) 18 zur
Grenzbrigade Küste. 1989/1990 begannen die ersten Außerdiensstellungen, einige Schiffe gingen noch zum neu gebildeten
Grenzschutz über.
Allgemeines, Daten
Das Projekt 89.0 sollte eine neue Generation von MSR-Schiffen bilden. Bei der Entwicklung wurde der
Einsatz von Dieselmotoren des Typs 12 KVD 20/21A (Entwicklung durch Deutsche Reichsbahn)
vorgesehen. Als sich aber herausstellte, das bei diesem Motor Bauteile aus "westlichen" Importen zum
Einsatz kommen sollten, nahm die Volksmarine Abstand von diesem Motor. Dafür wurde der bereits
bewährte sowjetische Motor vom Typ 40D vorgesehen. Das erforderte aber ein neues Projekt, das
Projekt 89.1
In den Jahren 1969/70 wurden 21 Schiffe von der Volksmarine übernommen. 18 Schiffe wurden ab 1971
beginnend an die Grenzbrigade Küste übergeben (1971 10 Schiffe; 1972 4 Schiffe; 1973 4 Schiffe). Die
restlichen 3 Schiffe kamen zunächst zur Schulbrigade (siehe dazu Namen und Verbleib). Als Ersatz
erhielt die Volksmarine Schiffe vom Projekt 89.2.
Die Räumgeräte blieben zunächst an Bord (die Schiffe waren MAW-Mobilmachungsreserve) obwohl das
Personal um 4 MAW-Stellen reduziert wurde. Später wurden erneut zwei Gasten Opfer der
Personalkürzungen und die Räumgeräte wurden von Bord gegeben. Die Besatzung hatte sich damit von
ursprünglich 24 Mann auf 18 verringert.
1984 wurden die Schiffe zu Küsten-Minenabwehrschiffen umklassifiziert.
Der Stückpreis pro Schiff lag bei 7,3 Millionen Mark.
Auch für zwei Torpedfangbote vom Projekt 65.1 war dieses Projekt die Grundlage.
Daten
Deplacement: 329 t
Länge: 51,91 m
Breite: 7,12 m
Tiefgang: 2,30 m
Geschwindigkeit: 20 sm/h
Besatzung: 18 (ursprünglich 24)
Bewaffnung
1 x 25 mm Doppellafette 2-M-3
Minenräumgeräte
Scheerdrachengerät SDGR/L
Holstabräumgerät HFG 13, HFG 24akustische Räumgeräte AT-2 oder FRG3E
Schiffe und Verbleib
Leider wird in einigen Publikationen sehr stiefmütterlich mit den Angaben zum MSR-kurz umgegangen, da
sie ja zur 6. GBK gehörten. Selbst bei "Röseberg - Schiffe und Boote der Volksmarine" stimmen die
Angaben nicht ganz, da zumindest ein Schiff zeitweilig vom Bundesgrenzschutz nach meinen
Erkenntnissen in Fahrt gehalten wurde (siehe dazu angefügtes Foto).
Bereits 1989 wurde mit der Außerdiensstellung und dem Abbruch der Schiffe begonnen. 11 Schiffe
wurden mit unterschiedlicher Bestimmung in das Ausland verkauft. Bei einigen Schiffen konnten bisher
noch keine Daten für die offizielle Außerdienststellung ermittelt werden. Die Kennnung GS bezieht sich
auf den Grenzschutz der noch zu DDR-Zeiten aus den Grenztruppen entstand.
Daten und Angaben in folgender Reihenfolge:
Name, letzte Kennung VM bzw. GBK, in Dienst - außer Dienst, Verbleib
G = 6.GBK, GS = DDR-Grenzschutz (1990)
GREIFSWALD -V 814-; 29.05.1960 - 02.04.1990; ab 1972 Schulbrigade Parow, ab 1981 Erprobungschiff
WTZ Wolgast, Guinea-Bissau
BERGEN -S 425-; 29.05.1969 - 20.05. 1981, Fischereiforschungsschiff WARNEMÜNDE
ANKLAM -S-26-; 30.05.1969 - 01.12.1976; 1971 - 1981 Schulbrigade Parow, dann GST-Schulschiff ERNST
THÄLMANN, 1990 nach Großbritannien Umbau zur Motoryacht
ÜECKERMÜNDE -GS 411; 01.07.1969 - ??; Verkauf nach Malta
DEMMIN -GS 422-; 16.08.1969 -??; Verkauf nach Tunesien
MALCHIN -GS 441-; 18.10.1969 - ??; Verkauf nach Tunesien
ALTENTREPTOW -GS 414; 05.09.1969 - ??; Verkauf nach Tunesien
PASEWALK -GS 423-; 18.10.1969 - ??; Verkauf nach Malta
TEMPLIN -GS 442-; 20.12.1969 - ??; Verkauf nach Tunesien
NEUSTRELITZ -G 412-; 20.12.1969 - 28.02.1990, Kopenhagen abgebrochen
VITTE -G 421-; 18.02.1970 - 06.02.1990; abgebrochen
ZINGST -G 444; 08.05.1970 - 02.03.1989, abgebrochen
PREROW -G 413-; 15.05.1970 - 02.02.1989, abgebrochen
Graal-Müritz -G 424; 25.05.1970 - 20.10.1989, abgebrochen
KÜHLUNGSBORN -GS445-; 03.06.1970 - ??, BGS BG 32, Verkauf nach Kap Verde
AHRENSHOOP -GS 415; 08.08.1970 - ??; Verkauf nach Tunesien
KIRCHDORF -G 425-; 19.09.1970 - 15.08.1990, abgebrochen
BOLZENHAGEN -GS 443-; 19.09.1970 - ??; Verkauf nach Malta
KLÜTZ -G 416-; 03.10.1970 - 28.02.1990, Sonderborg,abgebrochen
RERIK -G 426-; 12.11.1970 - 28.02.1990, Sonderborg,abgebrochen
BANSIN -G 446-; 24.12.1970 - 28.02.1990, abgebrochen
Anmerkung: Röseberg gibt die Außerdienststellung für die KÜHLUNGSBORN, AHRENSHOOP und
BOLTENHAGEN mit dem 02.10.1990 an. Zumindest für die KÜHLUNGSBORN ist diese Angabe fraglich.
In der 1. Auflage "DIE ANDERE DEUTSCHE MARINE" ist kein Datum für die Außerdiensstellung dieser
Schiffe angegeben.
Handlungsweisen
Operative Unterstellung unter die Volksmarine mit entsprechender Abstimmung
Beibehaltung der Minensuch- und Räumkapazitäten
Seeseitige Sicherung und Überwachung
Landseitige Sicherung und Überwachung
Funktechnische Aufklärung und Zusammenwirken mit Küstenschutzartillerie und Funkabteilung 18
Kommandeure/ Chef Grenzbrigade Küste
01. 11. 1961 bis 31. 12. 1961 Fregattenkapitän Fritz Fischer (m.d.F.b.)
01. 01. 1962 bis 30. 11. 1963 Kapitän zur See Heinrich Jordt
01. 12. 1963 bis 30. 11. 1964 Fregattenkapitän Fritz Fischer (m.d.F.b.)
Kapitän zur See Fritz Fischer (ab 01. 10. 1964/m.d.F.b.)
01. 12. 1964 bis 30. 11. 1979 Kapitän zur See Heinrich Jordt
Konteradmiral Heinrich Jordt (ab 01. 03. 1974)
01. 12. 1979 bis 30. 09. 1990 Kapitän zur See Herbert Städtke
Konteradmiral Herbert Städtke (ab 01. 03. 1984)
Sonstiges
Taktische Nummerierung am Beispiel G-424
G - Grenzbrigade Küste
4 - Kondor Klasse
2 - 2. Grenzschiffsabteilung
4 - 4. Schiff
Besondere Vorkommnisse
Entführung eines Grenzschiffes durch Bodo Strehlow
Personal und Ausbildung
Die seemännischen Kräfte (Berufskader) wurden durch die Volksmarine ausgebildet. Die Mannschaften,
see- wie landseitig wurden regulär in der Grenzschiffsausbildungsabteilung und dem
Grenzausbildungsbatallion ausgebildet. Die landseitigen Berufskader wurden an der OHS der
Grenztruppen ausgebildet.
Exkurs - Ebenso, wie die 6. Grenzbrigade Küste nach ihrer Aufstellung 1957 im Zuge der
Einführung der Brigadestruktur bei der Deutschen Grenzpolizei erfolgte und hier über die
gesamte Zeit der Existenz erhalten blieb, war die Existenz eines Grenzausbildungsbatallions in
der Grenzbrigade etwas, was schon 1957 in allen Grenzbrigaden praktiziert wurde. Diese
dedizierten Ausbildungsbatallione exisierten ebenso in der NVA und blieben, bezogen auf die GBK
hier erhalten, dies im Gegensatz zur NVA und den Grenztruppen sonst (wo schrittweise,
beginnend mit der Zusammenführung in den Offiziersschulen und später Offiziershochschulen,
den Unteroffiziersschulen und den Ausbildungszentren zusammengeführt wurde).
Die Personalstärke der Grenzbrigade Küste belief sich durchschnittlich auf 2000 Mann.




Der turm steht an der oberen Steilküste kurz vor dem Ostseebad Binz.
Das dieser Turm einmal zu Beobachtungszwecke genutzt wurde ist schon durch die örtliche Anordnung erkennbar. Das früher vom Bewuchs freigehaltene Sichtfeld erfasste den Bereich Prorer Wieck mit den Strandbereichen von Binz und Prora. Ob die GT oder die VM diesen Turm nutzte kann ich nicht beantworten, der auf dem Turm befindliche Signalmast ist ein Zeichen, dass hier auch Signale für den Schiffsverkehr übermittelt wurden. Inzwischen ist der Turm vom Rost arg mitgenommen und alle Bohlenbeläge sind herabgestürzt.

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28.09.2009 13:28von sentry
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In Antwort auf:
Wie wurde die Sicherung der Staatsgrenze auf See eigentlich gewährleistet ? Wann wußte ich als Bürger das ich mit meinem Boot auf DDR Gebiet fahre?



Für Otto-Normalverbraucher (sprich: DDR-Bürger an Land) formuliere ich die Antwort 'mal anders: So lange Du Dich mit Deinem Schlauchboot nicht dem Ostseestrand genähert hast, waren die Chancen gering, wegen des Verdachts auf Republikflucht festgehalten zu werden. Die Chancen stiegen proportional zur Annäherung an den Ostseestrand.
Ich erinnere mich an eine kleine Story einer halbstarken Jugendlichen-Gang aus Rostock, die eines abends in der Dämmerung zwischen den Dünen ein mit diverser Ausrüstung versehenes Boot vorfanden.
Als sie sich plötzlich von schon im Hinterhalt liegenden Angehörigen der bewaffneten Organe umringt sahen, waren sie doch in argem Erklärungsnotstand, dass das Boot nicht ihnen gehörte...

19.05.2010 11:40von Angelo
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19.05.2010 12:55von ( gelöscht )
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Wäre mal ein Ding wenn sich jemand von der GBK hierher verirren würde und aus seinem Dienstalltag berichten könnte.

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19.05.2010 14:45von Harsberg
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die sind wahrscheinlich alle Baden gegangen!

19.05.2010 20:31von ( gelöscht )
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das thema lautet "sicherung auf hoher see". das ist etwas irreführend da die Grenzschiffsabteilungen und Bootsgruppen der 6.GBK meist innerhalb oder höchstens auf der grenze der hoheitsgewässer handelten. gewöhnlich in der zone von 3-5 sm von der küstenlinie. das ist aber keine "hohe see". auf "hoher see", also ausserhalb der hoheitsgewäser der DDR handelten die gefechtsdienst einheiten der VM. ihr augenmerk galt aber keinen republikflüchtlingen sondern den schiffen und flugzeugen der NATO sowie der anderen ostseeanlieger.

die landseitige sicherung der seegrenze erfolgt ähnlich wie der der grünen grenze wobei es aber bis auf wenige ausnahmen keinen grenzzaun sondern den küstensaum gab. ein unterschied wäre dass auf einigen B-Türmen der 6.GBK Funkmessanlagen vom typ TSR 333 und 222 vorhanden waren die auch von FuM-Personal bedient wurde. diese kamen ebenso wie die besatzungsangehörigen der schiffe und boote der 6.GBK ohne ausnahme von den ausbildungseinrichtungen der VM. bei der einberufung zur VM wusste keiner wer zur 6.GBK versetzt werden würde. das wurde erst kurz vor dem bordpraktikum bekannt gegeben welches meist in den einheiten erfolgte in welche man später versetzt werden sollte. an bord wurde auschlieslich personal verwendet welches sich mind. für eine 3 oder 4 jährige dienstzeit in der VM entschieden hatte

SCORN

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09.06.2010 13:39von ( gelöscht )
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Feliks hat im Mai mal geschrieben, dass es schön wäre wenn sich ein Ehemaliger der GBK hierher verirren würde und etwas schreiben könnte. Kurz danach habe ich mich in das Forum"verirrt" und ich bin ein solcher, allerdings schon etwas länger her ( 1963/64 18 Monate Wehrdienst ).( Neandertaler der GBK
Also was haben wir gemacht : Ich gehörte zu den "Landeiern" also nicht zu den Besatzungen auf den Vorpostenbooten. Diese Boote fuhren entlang der 3 Meilen Grenze, also Küstennähe und kontrollierten die Wassergrenze. Dazu kann ich aber nicht so viel sagen.
Wir waren in Marineunformen gekleidet, hatten als Funktionsabzeichen seltsamerweise einen gelben Anker auf dem Ärmel, seemännisches Personal hatte einen gelben Stern und Maschinenpersonal ein gelbes Zahnrad.
Bis zum Obermaat ( Stabsunteroffizier ) trugen wir Matrosenkleidung Matrosenmützen mit 2 schwarzen Bändern achtern ( hinten), ab Bootsmann ( Feldwebel ) blaue Anzüge mit Schulterstücken, und Schirmmützen. Die Litzen auf den Rangabzeichen waren gelb auf blauem Grund. Unsere Kommandosprache war von der Marine übernommen.
Eingezogen wurde ich in Rostock Markgrafenheide, Grundausbildung in Greifswald. Danach war ich 6 Wochen an der polnischen Grenze in GK Ahlbeck, anschließend Versetzung zum IV. Grenzbataillon nach Tarnewitz ( westlich Wismar / Boltenhagen ). Ich habe 1 Jahr Grenzdienst in der GK Brook ( Kreis Grevesmühlen in Mäck Pomm ) gemacht. Der Ort lag schon im Sperrgebiet. Die DDR hatte den Küstenstreifen vom Priwall ( da geht die Landgrenze in die Ostsee) bis kurz vor Boltenhagen zum Sperrgebiet erklärt. Auf den Steilküsten oben war ein doppelter Drahtzaun mit einem Kontrollstreifen landeinwärts davor.
Es gab in dem Sperrgebiet natürlich keinen Urlauberverkehr usw. Die einzigen Badegäste waren wir unter Aufsicht eines Zugführes. Zum Ausgang wurden wir mit LKW nach Boltenhagen gefahren.
Auf der Steilküste waren auch B-Türme ( Metallgitter mit Holzhäuschen oben drauf ). Unser Dienst war entweder Streife mit 2 Mann entlang des Zauns oder Dienst auf dem Turm ( 8 Stunden ). Auf dem Turm hatte ich die Übersicht über die gesamte Lübecker Bucht. Ich musste ein Logbuch führen wo der gesamte Schiffsverkehr dokumentiert wurde ( Kurs, Geschwindigkeit, Name Herkuft, Schiffsart usw) Wir hatten entspr. Einrichtungen wie Peilgerät, starkes Fernrohr um diese Infos zu sammeln. Ganz schwierig wurde es wenn das westdeutsche U Boot mitten in der Bucht auftauchte, diese Daten zu bestimmen. Es war auch viel Fährverkehr von Travemünde nach Skandinavien ( Stenaline ) Gelunge Fluchten gab es auch, wir fanden dann morgens die Klamotten der Flüchtlinge am Strand. Sie schwammen zu Fahrstraße in der Lübecker Bucht( ca. 2 - 3 km) und setzten sich auf die Markierungstonnen wo sie auf Schiffe warteten die sie mitnahmen. Die A Karte hatten sie aber, wenn unsere Vorpostenboote sie entdeckten. Diese Art von Schiff wollten sie natürlich nicht treffen. Die Fahrstraße war in der Bucht auch die Grenze zwischen ost und west. Unseren Grenzdienst machten wir aber nicht in Marinuniform, sondern Tarnanzug wie bei Landstreitkräften, auf dem Kopf eine Schiffchenmütze ( allerdings in blau weil Marine) und Stiefel.
Schießübungen fanden in Prora auf der Insel Rügen statt.
Die letzten 6 Wochen vor der Entlassung war ich in Dranske ( Nordwestspitze der Insel Rügen) zu Sprengarbeiten eingesetzt. Wir beseitigten Bunker aus dem 2.Weltkrieg, weil die Volksmarine dort einen Hafen für Torpedo/Raketen ?- Schnellboote bauen wollte. Das war ein Heidenspass, zumal es ein Goldener Oktober war. Den ganzen Tag haben wir gesprengt.
Ja so war das . Ich hoffe ich habe alles korrekt wiedergegeben aber es ist schon so lange her, da kann man schon mal einen Fehler machen.Wenn jemand Fragen dazu hat , nur zu.
Viele Grüße aus Düsseldorf, Gert

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09.06.2010 14:08von ( gelöscht )
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Hallo Gert, schön auch endlich einen Zeitzeugen aus diesem Bereich hier zu haben.

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09.06.2010 16:58von ( gelöscht )
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na Felix D. - die Infos zum MSR Projekt 89.1 hast du ja schön aus meinen Beiträgen aus dem NVA-Forum (dort bin ich bitti 62) kopiert. Hättest wenigsens dazu schreiben können, dass diese Dinge nicht auf deinem "Mist" gewachsen sind.

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09.06.2010 17:00von Angelo
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Zitat von dornbusch
na Felix D. - die Infos zum MSR Projekt 89.1 hast du ja schön aus meinen Beiträgen aus dem NVA-Forum (dort bin ich bitti 62) kopiert. Hättest wenigsens dazu schreiben können, dass diese Dinge nicht auf deinem "Mist" gewachsen sind.




Da du der Urheber bist kannst du die Löschung beantragen wenn du möchtest

09.06.2010 17:09von ( gelöscht )
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Ich seh gerade, das die gesamte Thematik der Schiffe und Boote angefangen von den 26-m Seekuttern bis zu den Projekten und dann das Thema MSR (sogar mit meinen Schreibfehlern 'g') aus dem NVA-Forum übernommen sind.

Naja lassen wir es so stehen wir wissen ja jetzt wo die Quelle ist ...

bitti

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09.06.2010 17:11von ( gelöscht )
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Zitat
Wir waren in Marineunformen gekleidet, hatten als Funktionsabzeichen seltsamerweise einen gelben Anker auf dem Ärmel



Dieser Anker stand ganz einfach für Küstendienstlaufbahn.

bitti

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09.06.2010 17:17von ( gelöscht )
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Kühlungsborn; Boltenhagen; Ahrenshoop

Nach den Angaben aus dem Schiffsnummernverzeichnis für Schiffe, Boote und Betriebsfahrzeuge der Deutschen Marine und des Wehrtechnischen Bereiches wurden die genannten Schiffe zu folgenden Zeitpunkten außer Dienst gestellt:

Ahrenshoop 01.04.1995, Verkauf nach Tunesien

Boltenhagen 30.06.1996, Verkauf nach Malta

Kühlungsborn 01.04.1995, Verkauf nach Kap Verde

bitti

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09.06.2010 17:38von ( gelöscht )
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Zitat von dornbusch
na Felix D. - die Infos zum MSR Projekt 89.1 hast du ja schön aus meinen Beiträgen aus dem NVA-Forum (dort bin ich bitti 62) kopiert. Hättest wenigsens dazu schreiben können, dass diese Dinge nicht auf deinem "Mist" gewachsen sind.



Hallo bitti62 bitte entschuldige die fehlende Quellenangabe, dazu eine kurze Erklärung von mir.

Diesen Beitrag hatte ich einen Monat nach meiner Anmeldung verfasst, daher hatte ich noch nicht wirklich die Ahnung von Quellenangaben und was so dazugehört. Ob ich ihn aus dem NVA Forum habe kann ich nicht mit Sicherheit sagen, ich hatte über Google gesucht. Wenn du das sagst, dann wird es aber ganz sicher auch stimmen.

Da ich nie den GT angehört habe war mein Gedanke das niemand denken wird ich sei der Uhrheber des Textes, um sicher zu gehen habe ich ihn extra als Zitat veröffentlicht. Als ich gestern von Gert angesprochen wurde woher ich dies alles wußte habe ich ihm auch geantwortet das Wissen stammt nicht von mir, sondern es ist aus dem Internet kopiert. Der veröffentlichung dieser PN durch Gert stimme ich hiermit zu falls dies gewünscht ist.

Bitte dich also nochmals um Entschuldigung, zu dem Zeitpunkt war ich auf dem Gebiet was Foren betrifft absoluter Neuling.

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