Eurer Ausgang während der Dienstzeit in einer GK ...

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18.05.2022 08:12
#181
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Ich hatte immer Ausgang, ja schon, aber das 7 Tage die Woche,
da hätte wohl auch mein Sold nicht gereicht.

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Phantasie ist wichtiger denn Wissen, denn Wissen ist begrenzt!


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18.05.2022 08:15 (zuletzt bearbeitet: 18.05.2022 08:21)
#182
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Das Kasino wird nicht billiger gewesen sein.

Eigentlich zielte meine Frage auf das Draußen (lieber als drinnen in der Kaserne).

Wir haben gern das Kasernentor hinter uns gelassen und sind ungern zurückgekehrt, auch wenn Dorf und Kneipe recht öde waren.

Disziplin ist die Fähigkeit, dümmer zu erscheinen als der Chef. (Hanns Schwarz)


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18.05.2022 08:39
#183
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Stimmt, klar war draußen besser, Rostock bot ja einiges kulturell, Sehenswürdigkeiten, und Warnemünde gehörte zum Standort und über S-Bahn schnell zu erreichbar.

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18.05.2022 09:18 (zuletzt bearbeitet: 18.05.2022 09:22)
avatar  Hebor
#184
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Zitat von Freienhagener im Beitrag #178
Zitat von Hohenstücken7072 im Beitrag #170
Zitat von Freienhagener im Beitrag #167
Deshalb hat man sich "verpißt" wo es nur ging.

Ein Bierchen in der Gegenwart von Offizieren? Lieber nicht. Zumal man nicht seine Lieder anstimmen kann.


Stell mich hier...


Später mußte ich 1/4 Jahr zu den "Muckern".
Dort blieb man außerhalb des regulären Dienstes möglichst "unsichtbar". Und das war bei der Masse leichter möglich als in einer Grenzkompanie.



Ist Quatsch, man war als Mucker für irgendwelche Vorgesetzten, egal wo man war genauso sichtbar wie Du als Grenzer. Fast im Gegenteil, über mich konnten ungleich mehr verfügen als bei Dir mit immer den gleichen paar Vorgesetzten in Deinem relativ kleinen Objekt.

Oder meinst Du, der tatsächlich wochentägliche Dienstschluss bei den Muckern war 17Uhr, Samstag ab Mittag und Sonntags komplett frei und dann war Freiflug angesagt. Außerdem wussten Vorgesetzte immer, wo man zu finden war. Schon ein nur Verlassen des Kompaniebereiches musste erbeten werden und wenn es nach Dienstschluss beim UvD war.

Bei den Grenzern ging es im Vergleich doch eher familiär zu, so mein Deutungen hier im Forum bisher.

Lass Dich hier weiter zu aktuellen Themen oder zu sonst was aus aber erzähle keinem langgedienten Mucker wie er seine Soldatenzeit zu deuten hat.

Bereue schon fast, mein kleines "Geschichtchen" zum Thema überhaupt geschrieben zu haben.

Gruß Hebor

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18.05.2022 12:46 (zuletzt bearbeitet: 18.05.2022 12:56)
#185
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Du mußt das nicht bereuen.
Eine Provokation liegt mir fern.

Als Resi (in Bad Frankenhausen) war es tatsächlich ratsam, in der Kaserne "unsichtbar" zu sein.
Wir waren das "5. Rad am Wagen" und haben uns möglichst in der Bude aufgehalten.
Eine Begegnung auf dem Flur konnte im Handumdrehen einen 24-h-Dienst einbringen.
Auf dem Sportplatz war man auch "weit weg".
Wir hatten also nicht "frei". Deshalb das Abducken.

Wenn der ganze Zug geschlossen ausrücken mußte, waren wir natürlich dabei.
Aber Dienst in "rollender Woche", wie an der Grenze (Früh, Spät, Nacht) war das nicht.

Disziplin ist die Fähigkeit, dümmer zu erscheinen als der Chef. (Hanns Schwarz)


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18.05.2022 15:15 (zuletzt bearbeitet: 18.05.2022 15:20)
#186
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Schönes Thema!

Nach der Einberufung gab es ja bis zur Vereidigung erstmal gar keinen Ausgang. 6 Wochen ohne jegliche Belustigung (außer Sturmbahn & Co.) waren erstmal eine ganz schöne Durststrecke. Aber man beschäftigte uns schon so, dass wir nicht viel Zeit hatten, darüber nachzudenken.

Vor dem Ausgang in Plauen wurden wir dann immer ermahnt, uns von den anderen dort stationierten Waffengattungen fernzuhalten. Die seien auf die Grenzer nicht gut zu sprechen. An diesbezügliche Vorfälle kann ich mich persönlich jedoch nicht erinnern, wohl aber an auffällig viele Militärstreifen (die mit dem weißen Koppelzeug).

Die zweite Hälfte des Ausbildungshalbjahres verbrachten wir fast komplett im Kohleeinsatz bei Lübbenau. Dort gab es Bier in der Unterkunft (1 Flasche pro Tag, aber immerhin) und wir waren ja auch immer 8 oder 12 Stunden in sehr kleinen Gruppen im Tagebau unter den Bergleuten. Exzellente Verpflegung inclusive. Hier ist mir in Erinnerung, dass letztlich auch die Offiziere den Lagerkoller bekamen und sich häufiger bis zum Verlust der deutschen Sprache betranken. Ausgang gab es keinen, wohl aber ab und zu einen gemeinschaftlichen Ausflug zu Sehenswürdigkeiten - so waren wir mal alle im Wörlitzer Park. Das fanden wir damals wahnsinnig langweilig.

Auf der Grenzkompanie im Eichsfeld gab es schätzungsweise alle drei Wochen einmal Ausgang, so genau weiß ich das nicht mehr. Im Nachbarort Lengenfeld unterm Stein empfingen uns 2 Kneipen: Das Bauernhaus (Kult) und der Eichsfelder Hof (zum Betrinken reichte es). Im Bauernhaus war ein oder zweimal sogar Disco. Im Gegensatz zu einigen Bemerkungen meiner Vorschreiber hier, zeigten die Mädels hier durchaus Interesse an den Grenzern, auch in dieser sehr katholischen Gegend. Unsere Alten munkelten, dass die Frauen hier, quasi eingeschlossen in der Sperrzone, in den Grenzern so etwas wie den Hauch der weiten Welt - und die Chance, diesem Ort zu entkommen - sahen. Nun, da war sicher auch viel Wunschdenken dabei.
Ansonsten sahen wir zu, dass immer alle - gleich welchen Zustands - pünktlich um 00:00 im Objekt waren. Ihr kennt das: spätestens 00:05 hieß es "Kompanie Grenzalarm", wenn ein Ausgänger noch fehlte. Einmal konnten wir den UVD bis 00:15 besänftigen, weil wir genau wussten, dass der Kamerad noch kurz beschäftigt war. Der Diensthabende hat dabei Blut und Wasser geschwitzt, aber es hat alles wie geplant geklappt.
Ein andermal meldete sich Soldat S ordnungsgemäß zurück, nahm sich eine der grauen NVA - Decken, schlich sich am UVD vorbei und erklärte dem Wachposten draußen unterm Pilz (ebenfalls aus unserer Gruppe), dass er noch schnell ein Date hat. Dieses stand auch tatsächlich noch wartend am Zaun um die Ecke und die beiden verdrückten sich ins Weizenfeld gegenüber des Kasernentors. Der Wachposten hatte sie noch im Blick und ich kann nicht sagen, ob das für ihn gut oder schlecht war :-). Klingt wie eine Räuberpistole, war aber so.
Über einen spektakulären "Ausgang" hatte ich schon vor Jahren mal was geschrieben.

Grüße
Tino


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18.05.2022 18:57
avatar  mibau83
#187
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Zitat von HHausen88 im Beitrag #186

Vor dem Ausgang in Plauen wurden wir dann immer ermahnt, uns von den anderen dort stationierten Waffengattungen fernzuhalten.


das kenne ich von rudolstadt auch noch.
im stadtteil cumbach war ja die bepo des bezirkes gera stationiert. bestimmte kneipen waren nur für uns, andere nur für die bepo.

an der grenze dann war ein ausgang in meiningen auch was besonderes.
wir als letzte gk des grenzregimentes 3 lagen quasi vor der meininger haustür. in meiningen befand sich schon der regimentsstab des grenzregimentes 9 und die bepo des bezirkes suhl.

ein uns fremder grenzer fragte uns mal ob wir auch vom drachenberg wären (stab gr 9 + bepo).
da anwortete einer von uns, nee wir sind vom ameisenkopp.

unser kc hatte unter uns den spitznamen ameisenkopp, weil sein gesicht irgendwie an eine ameise erinnerte.


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18.05.2022 22:06
avatar  Dirk
#188
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Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen, dass empfohlen wurde anderen Waffengattungen aus dem Weg zu gehen. So was nannte sich Volksarmee?


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19.05.2022 00:41
avatar  andyman
#189
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Zitat von Dirk im Beitrag #188
Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen, dass empfohlen wurde anderen Waffengattungen aus dem Weg zu gehen. So was nannte sich Volksarmee?

Das Problem gab es wohl auch in früheren Armeen,einfach aus dem Glauben meine Waffengattung ist etwas Besonderes und unsere Ausbildung ist die beste ,härteste und überhaupt wer seid ihr denn.
Zu DDR Zeiten waren Grenzer ,je nach Ortslage gut oder auch schlecht angesehen,in Berlin jedenfalls gab es in meiner Kompanie Kneipenlisten die in Uniform nicht zu betreten waren um Ärger mit der Bevölkerung zu vermeiden.Zum Verständnis,Berlin war ab 61 geteilte Stadt ,in fast jeder Familie gab es Ost-West Beziehungen und dementsprechend auch sehr starke emotionale Bindungen.
Lgandyman

Gruß aus Südschweden
Was nützt alles Hasten und Jagen,auch du bist nur ein Tropfen im Meer der Unendlichkeit. Confuzius

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19.05.2022 06:46
avatar  gaigler
#190
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In der "Pampa" an sich begegnete man ja kaum anderen Waffengattungen, dies war dann mehr bei Urlaubsfahrten auf den größeren Umsteigebahnhöfen oder eben in den Zügen. Gerade auf den großen Bahnhöfen trafen sich ja alle Waffenfarben kunterbunt durcheinander.
Ich selbst habe es nicht erlebt, dass es mit Angehörigen anderer Waffengattungen zu Streitigkeiten kam.
Einige unserer Alten hingegen hatten aus irgendwelchen Gründen immer einen "Rochus" auf Mucker. Warum das so war, konnten die aber auch nicht so richtig erklären, wenn man sie danach fragte.

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„Geijeln Se‘ hier nich rum, Mann ! Sie Niesfisch, Sie Feuertüte !“
(Gängiger Spruch unserer Ausbilder im GAR-7)

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19.05.2022 12:48
avatar  sockel
#191
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Du , es war wirklich so 77-78 , es durfte keiner die 80 Meter zurück gehen. Mehr als 12 Mann waren nie im Ausgang. Auch einzeln wurden wir abgeholt. Als Gefr. hatte ich im letzten viertel Jahr einen Gipsarm. Da ich in keine Ausgangsuniform damit kam, folgte kein Urlaub. Ohne Mist, ich durfte im Dorfkonsum nach einem Anruf vom KC dort Bier und Schnaps kaufen. Jede 2. Schicht musste ich bis zur Entlassung UvD machen. Alle, auch der KC , wussten ab diesem Zeitpunkt , dass ich immer etwas da hatte.


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19.05.2022 13:07
#192
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Ich habe solche Reibereien nicht erlebt.

Es ist doch absurd, Wehrpflichtige für ihren Einsatz verantwortlich zu machen.

Korpsgeist war und ist eher was für höhere Chargen.

Disziplin ist die Fähigkeit, dümmer zu erscheinen als der Chef. (Hanns Schwarz)


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19.05.2022 16:04
avatar  GKUS64
#193
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Habe mal wieder einen alten Beitrag von mir gehoben, passt ganz gut zum Thema:

Die Ausgangs, - und Urlaubssperre ...


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