Im Juni 1983, nach Beendigung des Praktikums auf dem VP Revier 253 , wurde ich dem VP Revier 234 (später 152) zugeordnet. Diesem Revier gehörte auch ein Teil der innerstädtischen Grenze, welcher an der Brücke Baumschulenstr. ( Britzer Zweigkanal ) begann und an der Einmündung Eisenhutweg/ Akeleiweg endete. Diese Tiefen wurden in Räume eingeteilt, wobei unser Revier für die Räume 76-81 zuständig war. Unsere einzige Aufgabe als Tiefenstreife war die Kontrolle sämtlicher Personen und Fahrzeuge, sowie die Einhaltung der damals geltenden Grenzordnung. Diese Kontrollen bezogen sich auch direkt vor dem Grenzgebiet verlaufende Straßen und Wege.
Kam es zur Auslösung des Signalzaunes, wurde durch die Grenztruppen eine Variante ausgelöst. Für unseren Dienstellenbereich lauteten diese wie folgt: Britz, Späth, Heide (Kleingartenkolonie "Heide am Wasswerweg") und Stern. Sofort wurden alle verfügbaren Kräfte auf einen bestimmten Abschnitt des Grenzgebietes konzentriert. Auch hier erfolgte eine Kontrolle aller Personen und Fahrzeuge, welche das Grenzgebiet verließen.
Leider erlangte unser Revier am 06.02.1989 traurige Berühmtheit, denn an jenem Tag gab es den letzten tödlichen Vorfall an der Grenze, bei dem der damals 20 Jahre alte Chris Gueffroy sein Leben verlor. Ausgerechnet auch ich hatte an diesem Tag Dienst als Pausenablöser und befand mich auf dem Weg zur Stubenrauchstraße. An der Kurve Sterndamm, wo sich heute eine Filiale von Kaiser's Tengelmann befindet, vernahm ich mehrere Feuerstöße. Von der für den Raum 67/77 zuständigen Streife erfolgte über Funk eine sofortige Klarmeldung. Kurze Zeit später folgte ein Großaufgebot von Offizieren der VP-Inspektion Treptow, dem Leitungsdienst unseres Reviers, und natürlich von Angehörigen der Kreisdienstelle und Bezirksverwaltung des Ministeriums für Staatssicherheit. Hinter verschlossenen Türen erfolgte abschließend eine Auswertung des Vorfalls. Nichts, aber auch gar nichts durfte nach außen dringen. Erst am Folgetag hatte man über den SFB, 100,6 und RIAS über Einzelheiten erfahren. Dies war und ist für mich eine der schrecklichsten Erinnerungen bei der Polizei.