Eigene vorübergehende Festnahme in der S-Bahn (bei Potsdam)

  • Seite 1 von 2
25.07.2016 05:09
avatar  Cambrino ( gelöscht )
#1
avatar
Cambrino ( gelöscht )

Hier mal ein Bericht aus meiner Dienstzeit bei der Grenzpolizei (DGP) Mitte Januar 1960.
Ich hatte Urlaub bekommen und wollte zu meinen Eltern bei Prenzlau fahren, meine Mutter hatte am 19.Jan. Geburtstag. Bin also noch abends nach Dienstschluß ab in den Urlaub. Die Sondergenehmigung für die Durchreise durch den demokratischen Sektor von Berlin hatte ich auch. Meine Dienststelle war die Gr.Komp. Caroline Gr. Bat. Barneberg. Von hier mußte ich nun über Oschersleben, Magdeburg, Berlin nach Prenzlau. Beim Umsteigen in Magdeburg und Berlin hatte ich mach mal auch stundenlang Aufenthalt. Dieses mal hatte ich in Magdeburg den Anschlußzug verpaßt, der nächste Zug nach Berlin Ostbahnhof fuhr erst einige Stunden später. Den Fahrplan studiert und sah, daß in wenigen Minuten ein Zug nach Potsdam fuhr. Also nahm ich den Zug nach Potsdam. In Potsdam angekommen und mußte nun über Ostbahnhof nach Lichtenberg wo mein Zug (Richtung Stralsund) nach Prenzlau abfuhr. Ich nun zum S-Bahnsteig und stellte fest, alle S-Bahnen zum Ostbahnhof fuhren durch den West-Sektor. Den Südring gab es noch nicht. Ich überlegte nur kurz und stieg in die nächste S-Bahn in Richtung Ostbahnhof. Auf der ersten Station stiegen 2 Grenzpolizisten in unseren Wagen und machten Paß-Kontrolle. Ich war Uffz. der DGP in Zivil und fragte, was diese Paß Kontrolle hier bedeute ? Ich bekam als Antwort, " erst ihren Ausweis dann können sie fragen ". Als ich ihm meinen grünen Dienstausweis überreichte, sah Er mich mit großen Augen an und sagte, nächste Station steigen Sie mit uns aus. Als wir an der nächsten Station ausstiegen, gingen wir in ein kleines Häuschen auf dem Bahnsteig wo dann auch noch 2 Offz. der DGP anwesend waren. Die übliche Befragung woher und wohin und warum mit dieser S-Bahn. Koffer auf machen, Inhalt pers. Sachen, Wäsche und Sommerdienst Uniform. 2 Uffz. mit Pistole bewaffnet sollten mich zu ihrer Dienststelle bringen, ich wurde belehrt "bei Fluchtversuch wird von der Schußwaffe gebrauch gemacht" . Dann fuhren wir wieder 1 Station zurück. Dann mußten wir noch ca. 20 Min. auf einen Bus warten und sind einige Haltestellen mit dem Bus gefahren und dann ausgestiegen. Ich weiß Heute noch nicht wo wir dort angekommen waren, es war ja schon nach Mitternacht. Welche Dienststelle ? . Wenige Meter neben der Bus-Haltestelle wo wir ausstiegen, war wie eine Garten-Toreinfahrt, davor ein Wachposten, etwas zurück gesetzt ein älteres 2 Stöckiges Haus als Dienststelle. Ob dahinter noch andere Gebäude waren, ist mir bei der Dunkelheit nicht auf gefallen.Wir gingen dort hinein und eine Treppe hinauf, es war eine schmale Treppe und ich mußte auch den Kopf einziehen, damit ich mich oben nicht den Kopf stoße. Oben das erste Zimmer war die Wache, nebenan war der Offz. vom Dienst ( O.v.D. ). Nun mußte ich zu diesem O.v.D., es war ein Ltn., dem habe ich meine Geschichte erzählt, aber daß ich nicht wußte, das die S-Bahn hier immer durch Westberlin zum Ostbahnhof fährt. Dieser Ltn. hat dann noch viele Fragen gestellt und sagte dann, wissen sie auch daß ihr Urlaub jetzt hier zu Ende ist ? Ich sagte nein, warum ? Darauf sagte Er, ja wollten sie nicht doch den kürzeren Weg nehmen und in Westberlin bleiben ? Da konnte ich mich ein Lächeln nicht verkneifen und sagte, Genosse Ltn. ich mache meinen Dienst nun schon seit April 1956 direkt vorne an der Grenze zur BRD und wenn ich solche Absicht gehabt hätte, brauchte ich bei Gelegenheit nur 3 Schritte zu machen bis in die BRD. Dazu brauchte ich doch nicht hier nach Berlin zu kommen, das währe zu dumm gewesen. Nun überlegte der Ltn. einen Moment, griff zum Telefon und sagte, ich habe ihn hier sitzen und glaube, wir können ihn weiter fahren lassen. Dann winkte er mir, ich solle sein Zimmer verlasen nach nebenan, was ich auch tat. Nach einer Weile kam der Ltn. aus seinem Zimmer in die Wache, übergab mir meine Papiere und sagte mir wie ich nun zum Ostbahnhof zu fahren habe. An der Wand zeigte er mir auf dem Streckenplan. Mit dem Bus von hier nach Grünau und von Grünau mit der S-Bahn zum Ostbahnhof. Dann sagte Er zum U.v.D. Genosse Uffz. lassen sie den Wachposten draußen ablösen, der Posten gibt hier seine Waffe ab und bringt den Uffz. ohne Waffe zur Bus-Haltestelle. Der Soldat brachte mir zur B. Haltestelle, wartete bis der Bus kam und ich mit dem Bus abfuhr in Richtung Grünau. Nach dem Urlaub auf meiner Dienststelle habe ich mir vorsichtig im Privatgespräch mit meinem Spieß ( war auch Parteisekretär ) über dieses Vorkommnis unterhalten und habe ihn gefragt, ob es in meiner Urlaubszeit irgendwelche Meldungen oder Nachfragen gegeben hat, daurauf sagte er, mir ist darüber nichts bekannt geworden. Bin auch später nie deswegen angesprochen worden. Möchte diesem Ltn. von der mir unbekannten Dienststelle heute noch Dank sagen, daß die Sache so gut aus gegangen ist. ( Wenn es Ihn noch gibt )

Gruß CAMBRINO


 Antworten

 Beitrag melden
25.07.2016 09:33
avatar  Lutze
#2
avatar

Nun ja,letztendlich hast du doch etwas später die DDR verlassen
Lutze

wer kämpft kann verlieren,
wer nicht kämpft hat schon verloren


 Antworten

 Beitrag melden
25.07.2016 10:45
avatar  Sperrbrecher ( gelöscht )
#3
avatar
Sperrbrecher ( gelöscht )

Zitat von Cambrino im Beitrag #1
Ich nun zum S-Bahnsteig und stellte fest, alle S-Bahnen zum Ostbahnhof fuhren durch den West-Sektor.
Den Südring gab es noch nicht.


Ich habe mal gehört, dass vor dem Mauerbau zwischen Potsdam und Ost-Berlin spezielle S-Bahnzüge verkehrten,
die ohne Halt die Westsektoren durchfuhren, um den Angestellten in Ost-Berlin die in oder Potsdam wohnten, den
Weg zur Arbeit in akzeptabler Zeit zu gewährleisten. Der Weg über die südliche Umgehungstrecke wäre zu damaliger
Zeit durch mehrfache Umsteigerei erheblich zeitaufwändiger gewesen.

Die Umgehungsstrecke von Potsdam nach Ost-Berlin (Südring), "Sputnik" genannt, wurde nach meiner Kenntnis erst
nach dem Mauerbau installiert.


 Antworten

 Beitrag melden
25.07.2016 10:50
avatar  Grenzerhans ( gelöscht )
#4
avatar
Grenzerhans ( gelöscht )

Ich hatte mal ein ähnliches "Vergnügen", dass war 1962, mit einer Streife der damaligen Transportpolizei auf dem Bahnhof Dresden-Neustadt. Mein Zug kam
immer gegen 00.45 von Plauen auf dem Bahnhof Dresden-Neustadt an. Ich hatte dann ca. 2 Std. Aufenthalt, bis ich meinen "Heimatzug" besteigen
konnte. Wer das Ambiente dieser Mitrop-Gaststätte kennt/kannte und das noch in der Nacht um 01.00 Uhr, weis von was ich spreche. Jedenfalls
kam eine Streife der Transportpolzei und kontrollierte verschiedene Personen nach dem PA. Natürlich viel ich in Uniform, als einziger in diesem Raum, auf. Die beiden Trapo-Genossen steuerten meinen Tisch an. Natürlich kam es zu einem Dialog, woher, wohin, warum um diese Zeit, Urlaubs-
schein. Zum Schluss forderten mich die Beiden auf, diesen Gaststätten-Raum zu verlassen und die restliche Wartezeit in den Aufenthaltsräumen der Bahnhofsmission des Roten Kreuzes zu verbringen. Den Grund, warum ich aufgefordert wurde, die Gaststätte zu verlassen, habe ich dann mal Jahre
später erfahren, da war ich schon selbst bei der Polizei, war, weil ich ein Glas Bier vor mir stehen hatte und das gehörte sich in der Öffentlichkeit nicht
und das noch in der Nacht.
Gruß Grenzerhans


 Antworten

 Beitrag melden
25.07.2016 10:55
avatar  SET800 ( gelöscht )
#5
avatar
SET800 ( gelöscht )

Zitat von Sperrbrecher im Beitrag #3

Ich habe mal gehört, dass vor dem Mauerbau zwischen Potsdam und Ost-Berlin spezielle S-Bahnzüge verkehrten,
die ohne Halt die Westsektoren durchfuhren, um den Angestellten in Ost-Berlin die in oder Potsdam wohnten, den
Weg zur Arbeit in akzeptabler Zeit zu gewährleisten.



Hallo,
eisenbahnbetriebstechnisch denke ich daß das Eilzüge waren auf den Fernbahngleisen der Stadtbahn. Da alle anderen S-Bahnen an allen Stationen hielten dürfte es kaum Fahrplantrassen für "Durchrauscher" gegeben haben. Evtl. gab es noch auf den Ferngleisen noch die Stromschienen die um 1936 für die "Bankierszüge" ( Grunewald-Friedrichsstrasse ohne Halt ) verbaut wurden. .


 Antworten

 Beitrag melden
25.07.2016 10:55
avatar  icke46
#6
avatar

Zitat von Sperrbrecher im Beitrag #3


Ich habe mal gehört, dass vor dem Mauerbau zwischen Potsdam und Ost-Berlin spezielle S-Bahnzüge verkehrten,
die ohne Halt die Westsektoren durchfuhren, um den Angestellten in Ost-Berlin die in oder Potsdam wohnten, den
Weg zur Arbeit in akzeptabler Zeit zu gewährleisten. Der Weg über die südliche Umgehungstrecke wäre zu damaliger
Zeit durch mehrfache Umsteigerei erheblich zeitaufwändiger gewesen.

Die Umgehungsstrecke von Potsdam nach Ost-Berlin (Südring), "Sputnik" genannt, wurde nach meiner Kenntnis erst
nach dem Mauerbau installiert.



Siehe http://bahn-extra.de/leseprobe/die-%C2%B...um-berlin-herum

Gruss

icke


 Antworten

 Beitrag melden
25.07.2016 14:57
avatar  Cambrino ( gelöscht )
#7
avatar
Cambrino ( gelöscht )

Zitat von Lutze im Beitrag #2
Nun ja,letztendlich hast du doch etwas später die DDR verlassen
Lutze



Hallo Lutze, ja Du hast recht, 3 Jahre später habe ich dann die DDR verlassen und keiner wußte genau wann und wo ich die DDR verlassen habe. So steht es in einem Schreiben der Staatsanwaltschaft an das Kreisgericht Wernigerode. Meine Fluchtgeschichte steht schon hier im Forum.
1960 wurde ja die DGP der NVA unterstellt, 1961 der Mauerbau in Berlin und an der Westgrenze wurde das Minenfeld angelegt. Durch die Einführung der Wehrpflicht hatte man bis 1962 genug Unfreiwillige heran gezüchtet und konnte somit einen Großteil der Freiwilligen entlassen.
Bei diesen Entlassungen war ich auch dabei am 8.11.1962. Nun brauchte ich ja eine sinnvolle angenehme und für meine Zukunft ausgerichtete Tätigkeit. Ich war damals 25 Jahre alt und hatte meine Zukunft noch vor mir, diese Zukunft konnte ich mir in der DDR ohne politische Bevormundung nicht mehr vorstellen und wanderte am 10.02.1963 durch das Grenzgebiet und durch das Minenfeld bis ich in der BRD angekommen bin. Hilfreich dabei waren meine Grenzerfahrungen und die Kenntnis über den Aufbau des Minenfeldes in meinem ehemaligen Grenzabschnitt. Mit diesem Handeln, mit diesem Schritt habe ich erst den Grundstein gelegt für meine heutige gute Rente, die ich jetzt im Rest meines Lebens (Sept.79 J.) überhaupt nicht allein verbrauchen kann. Vom Grenzübertritt bis zur Rente nur einen Arbeitgeber. Außer einen kleinen Herzinf. vor 2 Monaten bin ich noch voll da und hoffe doch, daß ich meinen Lebensabend nach meinen Vorstellungen ohne fremde Hilfe noch einige Jährchen in vollen Zügen genießen darf.

Gruß CAMBRINO


 Antworten

 Beitrag melden
25.07.2016 19:36
avatar  andyman
#8
avatar

Zitat von Cambrino im Beitrag #7
Zitat von Lutze im Beitrag #2
Nun ja,letztendlich hast du doch etwas später die DDR verlassen
Lutze



Nun brauchte ich ja eine sinnvolle angenehme und für meine Zukunft ausgerichtete Tätigkeit. Ich war damals 25 Jahre alt und hatte meine Zukunft noch vor mir, diese Zukunft konnte ich mir in der DDR ohne politische Bevormundung nicht mehr vorstellen
Gruß CAMBRINO


Du wärst also dageblieben wenn du nicht entlassen worden wärest?
Lgandyman

Gruß aus Südschweden
Was nützt alles Hasten und Jagen,auch du bist nur ein Tropfen im Meer der Unendlichkeit. Confuzius

 Antworten

 Beitrag melden
25.07.2016 20:29
avatar  eisenringtheo ( gelöscht )
#9
avatar
eisenringtheo ( gelöscht )

Zitat von andyman im Beitrag #8
Zitat von Cambrino im Beitrag #7
Zitat von Lutze im Beitrag #2
Nun ja,letztendlich hast du doch etwas später die DDR verlassen
Lutze



Nun brauchte ich ja eine sinnvolle angenehme und für meine Zukunft ausgerichtete Tätigkeit. Ich war damals 25 Jahre alt und hatte meine Zukunft noch vor mir, diese Zukunft konnte ich mir in der DDR ohne politische Bevormundung nicht mehr vorstellen
Gruß CAMBRINO


Du wärst also dageblieben wenn du nicht entlassen worden wärest?
Lgandyman

Das würde mich auch interessieren; so wie die Situation von @Cambrino beschrieben, nicht unbedingt. Die Arbeitssituation hat sich mit der Umstrukturierung (DGP->NVA) und dem Mauerbau sehr verschlechtert.


 Antworten

 Beitrag melden
25.07.2016 21:07
avatar  Cambrino ( gelöscht )
#10
avatar
Cambrino ( gelöscht )

Zitat von andyman im Beitrag #8
Zitat von Cambrino im Beitrag #7
Zitat von Lutze im Beitrag #2
Nun ja,letztendlich hast du doch etwas später die DDR verlassen
Lutze



Nun brauchte ich ja eine sinnvolle angenehme und für meine Zukunft ausgerichtete Tätigkeit. Ich war damals 25 Jahre alt und hatte meine Zukunft noch vor mir, diese Zukunft konnte ich mir in der DDR ohne politische Bevormundung nicht mehr vorstellen
Gruß CAMBRINO


Du wärst also dageblieben wenn du nicht entlassen worden wärest?
Lgandyman



Hallo andyman, deine Frage kann ich nicht mit einem glatten ja beantworten. Siehe mal, ein Uffz. mußte damals eine Gesamtdienstzeit 5 Jahre voll machen und bekam dann die Med. für treue Dienste in Bronce. Ich hatte mich für weitere 2 Jahre verpflichtet, also bis April 1963. Über weitere 2 Jahre hatte ich auch schon nach gedacht, dazu ist es aber nicht mehr gekommen und auf eine vorzeitige Entlassung war ich auch nicht vorbereitet. Wenn es ohne die Entlassung dann zu einer Weiterverpflichtung gekommen währe, hätte ich mich spätestens beim Erkennen des weiteren Ausbaus der Sicherungsanlagen, sowie der Umbenennung in Grenztruppen der DDR, sowie der gefechtsmäßigen Grenzsicherung in die BRD abgesetzt. Auch als Ausbilder in einer Ausbildungseinheit die jungen Soldaten zurecht zu schleifen, käme für mich nicht in Frage.
Du wirst jetzt verstehen, ich hatte mich unter ganz anderen Voraussetzungen zur Grenzpolizei gemeldet, diese Voraussetzungen waren dann nicht mehr gegeben und den ruhigen Grenzdienst hätte es nicht mehr gegeben. Ich hoffe, deine Frage ist nun hiermit beantwortet.

Gruß CAMBRINO


 Antworten

 Beitrag melden
26.07.2016 00:34
avatar  StabsfeldKoenig ( gelöscht )
#11
avatar
StabsfeldKoenig ( gelöscht )

Zitat von Sperrbrecher im Beitrag #3
Zitat von Cambrino im Beitrag #1
Ich nun zum S-Bahnsteig und stellte fest, alle S-Bahnen zum Ostbahnhof fuhren durch den West-Sektor.
Den Südring gab es noch nicht.


Ich habe mal gehört, dass vor dem Mauerbau zwischen Potsdam und Ost-Berlin spezielle S-Bahnzüge verkehrten,
die ohne Halt die Westsektoren durchfuhren, um den Angestellten in Ost-Berlin die in oder Potsdam wohnten, den
Weg zur Arbeit in akzeptabler Zeit zu gewährleisten. Der Weg über die südliche Umgehungstrecke wäre zu damaliger
Zeit durch mehrfache Umsteigerei erheblich zeitaufwändiger gewesen.

Die Umgehungsstrecke von Potsdam nach Ost-Berlin (Südring), "Sputnik" genannt, wurde nach meiner Kenntnis erst
nach dem Mauerbau installiert.



Es gab im Frühberufsverkehr nach Berlin und im Spätberufsverkehr in die Vororte 2-3 Durchläuferzüge (Anfang-Mitte der 50er Jahre mehrere strecken, auf der Strecke Bernau-Nord-Südbahn bis zum 13.08.1961). Diese fuhren ohne Halt in Westberlin uns "schwammen" durch eine geringere Fahrgeschwindigkeit mit (wie auch Betriebsfahrten). Lediglich auf der Stadtbahn konnten sie theoretisch als "Eilzug" andere S-Bahnen überholen (Friedrichstraße, Charlottenburg, Westkreuz, Grunewald oder Wannsee). Entsprechend des Baufortschrittes am Außenring wurde der Sputnik Süd (Karlshorst-Schönefeld-Potsdam) und Nord (Lichtenberg/Oranienburg - Hennigsdorf Nord - Falkensee/Wustermark) eingerichtet. Zeitweise fuhren auch Dampf-S-Bahnen von Birkenwerder über Blankenburg nach Greifswalder Straße (Der Außenring-Abschnitt und die Verbindungskurve wurde erst Herbst 1961 mit Stromschiene versehen) teils über elektrische S-Bahn-Gleise. Ab 1983/84 standen der S-Bahn (heute S8) eigene Gleise zur Verfügung.


 Antworten

 Beitrag melden
26.07.2016 00:40
avatar  StabsfeldKoenig ( gelöscht )
#12
avatar
StabsfeldKoenig ( gelöscht )

Zitat von SET800 im Beitrag #5
Zitat von Sperrbrecher im Beitrag #3

Ich habe mal gehört, dass vor dem Mauerbau zwischen Potsdam und Ost-Berlin spezielle S-Bahnzüge verkehrten,
die ohne Halt die Westsektoren durchfuhren, um den Angestellten in Ost-Berlin die in oder Potsdam wohnten, den
Weg zur Arbeit in akzeptabler Zeit zu gewährleisten.



Hallo,
eisenbahnbetriebstechnisch denke ich daß das Eilzüge waren auf den Fernbahngleisen der Stadtbahn. Da alle anderen S-Bahnen an allen Stationen hielten dürfte es kaum Fahrplantrassen für "Durchrauscher" gegeben haben. Evtl. gab es noch auf den Ferngleisen noch die Stromschienen die um 1936 für die "Bankierszüge" ( Grunewald-Friedrichsstrasse ohne Halt ) verbaut wurden. .


Die Bankier-Züge fuhren vom Posdamer Bf (Nähe Potsdamer Platz, heute Park) bis Zehlendorf auf Ferngleisen (parallel zur heutigen S1). Weitere FS-Strecken (Express-S-Bahnen) waren geplant, wurden aber kriegsbedingt nicht mehr gebaut. An der östlichen S 3 kann man im Bereich Wuhlheide-Köpenick-Friedrichshagen vorbereitete Planumserweiterungen bis heute sehen.


 Antworten

 Beitrag melden
30.01.2018 15:28
avatar  Rudi66
#13
avatar

Ich bin auch 'mal (17 jahre alt) vorübergehend festgenommen und verhört worden. Am 13.8.61 nach übertreten der Grenze zwischen Ostberlin und Hönow ("DDR"). Dann bekam ich einen Stempel in den Ausweis und wurde trotzdem 4 Jahre später zur Grenztruppe eingezogen.
Gruß
Rudi


 Antworten

 Beitrag melden
30.01.2018 16:05
avatar  GKUS64
#14
avatar

Zitat von Rudi66 im Beitrag #13
Ich bin auch 'mal (17 jahre alt) vorübergehend festgenommen und verhört worden. Am 13.8.61 nach übertreten der Grenze zwischen Ostberlin und Hönow ("DDR"). Dann bekam ich einen Stempel in den Ausweis und wurde trotzdem 4 Jahre später zur Grenztruppe eingezogen.
Gruß
Rudi


Wieso war das verboten? War ja alles innerhalb der DDR.
Übrigens stand ich am 13.08.1961 am Pariser Platz und beobachtete mit einem weinenden Auge die Schließung.
Am 12.08. waren wir noch am Ku-Damm im Kino.

MfG

GKUS64


 Antworten

 Beitrag melden
30.01.2018 16:26
avatar  Heckenhaus ( gelöscht )
#15
avatar
Heckenhaus ( gelöscht )

Zitat von GKUS64 im Beitrag #14
Zitat von Rudi66 im Beitrag #13
Ich bin auch 'mal (17 jahre alt) vorübergehend festgenommen und verhört worden. Am 13.8.61 nach übertreten der Grenze zwischen Ostberlin und Hönow ("DDR"). Dann bekam ich einen Stempel in den Ausweis und wurde trotzdem 4 Jahre später zur Grenztruppe eingezogen.
Gruß
Rudi


Wieso war das verboten? War ja alles innerhalb der DDR.
......

MfG

GKUS64

Jaaaa, alles theoretisch.

Der Ostsektor wurde währenddessen mehr und mehr in die DDR integriert. Im August 1962 beendete der sowjetische Stadtkommandant seine Arbeit und wurde durch einen deutschen “Stadtkommandanten für die Hauptstadt der Deutschen Demokratischen Republik” ersetzt. Ab 1976/77 erfolgte die allmähliche Gleichstellung des Ostsektors mit den Bezirken der DDR. So wurden beispielsweise im Jahr 1976 die Kontrollposten an den Ausfallstraßen von Ostberlin geschlossen. Der Sonderstatus Groß-Berlins, der in der von den Vier Mächten gemeinsam verwalteten Stadt seinen Ausdruck finden sollte, wurde damit weiter unterlaufen.
https://www.berlin.de/landesdenkmalamt/d...1961-646275.php


 Antworten

 Beitrag melden
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!