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Zitat von andy im Beitrag #95
[quote] Werden oder wurden sie aber nicht.
2012 war ich mit einem user aus diesem Forum, der vor der Wende beim Westberliner Zoll in Berlin-Zehlendorf tätig war in einer Gedenkstätte an der Glienicker Brücke. Auch hier stellten wir viele Fehler in der sachlichen Darstellung fest, die wir vor Ort den MA'n auch schriftlich mitteilten. Einige Monate später war ich nochmals in dieser ...stätte. Geändert hatte sich nix...
Warum fällt mir da immer der ex- Aussen Kinkel mit seiner Aussage über die Diskreditierung der DDR ein?
Die Wahrheit ist eben nur begrenzt gewollt, sie muss eben auch brauchbar sein.
andy
warst du heute dort und hast das überprüft ? Ich habe doch selbst als eh. AGT bestätigt, dass wir im Grenzdienst solche Schlagstöcke nicht hatten und dass das in dem Museum eine falsche Interpretation des Artefaktes ist. Vielleicht ist es inzwischen aufgrund der Intervention des Threaderstellers geändert, du schließt das so definitiv aus, daher frage ich mal, ob du heute dort warst und dadurch genaueres weisst ?


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Zitat von der alte Grenzgänger im Beitrag #100
Eigentlich eine kurze, knackige "Fachfrage"... aber was wieder daraus geworden ist...allererste Güte..
Zum Thema der falschen Erläuterungen im Museum:
Hoffentlich findet niemand der "Historiker" im ehemaligen Grenzgebiet noch ein altes Fuchseisen... dann Gute Nacht, Fuchs und Hase... damit ließen sich doch bestimmt auch GV stellen ...
Siggi
sehr trollig !


RE: Kann das sein ???
in Grenztruppen der DDR 13.07.2016 23:22von vs1400 •


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ach Gert,
kurz nach der wende besuchte ich mit freunden den brocken, mit übernachtung im bahnwagon und am nächsten tag auch nen besuch im brockenmuseum, welches sich damals noch in einer kuppel der ehemaligen nva befand.
dort stand der topographische nachbau aus dem dienstzimmer des kc der 7.gk des gr.20 und den besuchern wurden dort minenfelder bekannt gegeben, welche es dort nie gab.
zig jahre später, es wird noch immer das gleiche erzählt und einsprüche gab es schon mehrfach von zb. ehemaligen der 7.gk.
nun ja, ein user dieses forums, er ist auf point alpha aktiv, erklärte es mir sinngemäß so, dass geschichte eher allgemein vermittelt wird und man sich mit derartigen kleinigkeiten nicht beschäftigt.
geschichte pauschal also, dass ist der anspruch im heute.
gruß vs
04.11.1986 - 21.04.1987 Uffz. Ausbildung In Perleberg
21.04.1987 - 28.08.1989 Gruppenführer der 2. Gr./ 2.Zug/ 7. GK - Schierke/ GR 20/ GKM- N

RE: Kann das sein ???
in Grenztruppen der DDR 14.07.2016 08:03von sentry •



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Zitat von der alte Grenzgänger im Beitrag #100
Eigentlich eine kurze, knackige "Fachfrage"... aber was wieder daraus geworden ist...allererste Güte..
Gebe ich Dir recht. Es ist wirklich phänomenal, wie einige Kandidaten jeden beliebigen Thread gekippt kriegen.
Endlich mal wieder ein Beitrag, der zum Ursprungsthema dieses Forums passt: Gab's diesen Ausrüstungsgegenstand bei GT?
Alles läuft super. Viele, die eigene Erfahrungen haben, berichten. Es stellt sich raus: Gegeben hat's die Dinger durchaus, offensichtlich auch bei Einheiten, die an der Grenze zu tun hatten. Super, wieder was gelernt, einer der wesentlichen Gründe, warum ich überhaupt hier bin.
Bleibt nur noch die Diskussion über die Beschriftung des Ausstellungsstückes, die ganz offensichtlich sachlich nicht korrekt ist und in ihrer Art und Weise bezüglich des Einsatzes dieser Schlagstöcke ganz offensichtlich weit über das Ziel hinausschießt. Anscheinend gibt es niemanden (weder hier noch anderswo), der jemals an der Grenze den Einsatz in der beschriebenen Art und Weise erlebt hat.
Was genau ist denn nun verwerflich daran, das zu kritisieren?
@Gert
Da ich ja nun diesmal den "Hubertusknaben" gezogen habe, noch ein Wort von mir dazu:
Niemand hier außer Dir hat, glaube(!) ich, hat wegen solcher Kleinigkeiten Lügen oder Verschwörungstheorien ins Spiel gebracht. Sicher mit unterschiedlichsten Motivationen wurde lediglich das nicht korrekte und schon gar nicht objektive Umgehen mit unserer jüngeren Geschichte moniert.
Ich selbst stehe dieser Geschichte sehr kritisch gegenüber, ich bin auch nicht gerade besonders linientreu gewesen oder stolz, ein Grenzer gewesen zu sein. Dazu habe ich keine Veranlassung.
Trotzdem, oder gerade deswegen stößt aber auch mir dieser leicht "sensationsgeile", zum Teil schlecht recherchierte oder eben auch ganz offensichtlich bewusst überspitzte Umgang mit der DDR-Geschichte auf. In vielen selbst erlebten Fällen geht das Niveau kaum über BILD-Zeitung hinaus und wie ich schon schrieb, beeindruckte mich schon mehrfach, dass auch Zeitzeugen, die in diesem System mitwirken (ehemalige Flüchtlinge, Stasi-Häftlinge usw. pikiert und auch peinlich berührt einräumten, dass sie sich irgendwie missbraucht fühlen, obwohl die doch einfach nur die Welt teilhaben lassen wollen, an dem, was sie erlebt haben.
Meistens war das schlimm genug, auch die Anlagen, in denen das passiert ist, sind schlimm genug. Aber die professionellen "Aufarbeiter" verleihen dem Ganzen eben oft einen schalen Beigeschmack und, was viel schlimmer ist, hinterlassen eben oft auch den letzten, maßgebenden Eindruck bei interessierten Besuchern.
Hubertus Knabe habe ich ins Spiel gebracht, weil mir genau das in "seinem" Hohenschönhausen passiert ist. Ich war dort mit meiner gleichaltrigen "Westverwandtschaft". Ich selbst war dort vorher noch nie und wusste auch aus DDR-Zeiten nichts über diese Anlage. Wir waren also alle irgendwie auf dem gleichen Wissensstand und hatten das gleiche objektive Geschichtsintertesse, einer meiner Cousins hatte "drüben" sogar Geschichte studiert.
Als wir wieder draußen waren, nach einer langen Führung, die ich nicht weiter kommentieren möchte, standen wir alle mit großen Fragezeichen in den Augen da. Was war das jetzt? Der Informationsgewinn ging gegen null, die Agitation hätte sich hinter einer guten Staatsbürgerkundestunde nicht verstecken müssen und wir hatten praktisch nichts Wissenswertes erfahren. Im Grunde hatten wir also nur die Auswahl, das Ganze als "das war nichts" abzuhaken oder die Runde nochmal zu drehen, in der Hoffnung, dass es auch bessere Führer gibt, die auch etwas zu berichten haben.
Variante 1 hat gewonnen...Thema verfehlt, Herr Knabe.

RE: Kann das sein ???
in Grenztruppen der DDR 14.07.2016 08:25von Büdinger •



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Diesen Schlagstock, ausziehbar kenne ich nicht bei den Grenztruppen.
Das erste Mal hatte ich Kontakt zu so einem Gerät im September 1990
an der Grenzübergangsstelle Bad Muskau / Grenzschutzstelle Bad Muskau.
Vorher war mir dieser Schlagstock nicht bekannt, auch nicht als Ausbilder/Zugführer
im Grenzausbildungsregiment Halberstadt.
Das ergibt für mich die Schlussfolgerung:
1. bei den Grenztruppen der DDR nicht vorhanden,
2. bei den Passkontrolleinheiten (PKE) jedoch schon.
.
Ich finde Menschen faszinierend, die meinen mich zu kennen.
Manchmal drängt es mich sie zu fragen, ob sie mir ein bisschen was über mich erzählen können ...
Ich übernehme die Verantwortung für alles, was ich sage, aber niemals für das, was andere verstehen!
Die Dummheit ist wie das Meer. Sie bedeckt sieben Zehntel der Erde, wirft gern hohe Wellen ... und manche baden wohlig darin!
.


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Zitat von vs1400 im Beitrag #103
ach Gert,
kurz nach der wende besuchte ich mit freunden den brocken, mit übernachtung im bahnwagon und am nächsten tag auch nen besuch im brockenmuseum, welches sich damals noch in einer kuppel der ehemaligen nva befand.
dort stand der topographische nachbau aus dem dienstzimmer des kc der 7.gk des gr.20 und den besuchern wurden dort minenfelder bekannt gegeben, welche es dort nie gab.
zig jahre später, es wird noch immer das gleiche erzählt und einsprüche gab es schon mehrfach von zb. ehemaligen der 7.gk.
nun ja, ein user dieses forums, er ist auf point alpha aktiv, erklärte es mir sinngemäß so, dass geschichte eher allgemein vermittelt wird und man sich mit derartigen kleinigkeiten nicht beschäftigt.
geschichte pauschal also, dass ist der anspruch im heute.
gruß vs![]()
ich würde es nicht als allgemein nennen sondern die "Geschichte der DDR Westgrenze als Ganzes". Und als Ganzes waren Minenfelder ein Bestandteil dieser Grenze, ich bin Augenzeuge, da ich ein solches Minenfeld überquert habe! Also hat der Kollege vom point alpha schon recht



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Zitat von sentry im Beitrag #104
@Gert
Da ich ja nun diesmal den "Hubertusknaben" gezogen habe, noch ein Wort von mir dazu:
Niemand hier außer Dir hat, glaube(!) ich, hat wegen solcher Kleinigkeiten Lügen oder Verschwörungstheorien ins Spiel gebracht. Sicher mit unterschiedlichsten Motivationen wurde lediglich das nicht korrekte und schon gar nicht objektive Umgehen mit unserer jüngeren Geschichte moniert.
Ich selbst stehe dieser Geschichte sehr kritisch gegenüber, ich bin auch nicht gerade besonders linientreu gewesen oder stolz, ein Grenzer gewesen zu sein. Dazu habe ich keine Veranlassung.
Trotzdem, oder gerade deswegen stößt aber auch mir dieser leicht "sensationsgeile", zum Teil schlecht recherchierte oder eben auch ganz offensichtlich bewusst überspitzte Umgang mit der DDR-Geschichte auf. In vielen selbst erlebten Fällen geht das Niveau kaum über BILD-Zeitung hinaus und wie ich schon schrieb, beeindruckte mich schon mehrfach, dass auch Zeitzeugen, die in diesem System mitwirken (ehemalige Flüchtlinge, Stasi-Häftlinge usw. pikiert und auch peinlich berührt einräumten, dass sie sich irgendwie missbraucht fühlen, obwohl die doch einfach nur die Welt teilhaben lassen wollen, an dem, was sie erlebt haben.
Meistens war das schlimm genug, auch die Anlagen, in denen das passiert ist, sind schlimm genug. Aber die professionellen "Aufarbeiter" verleihen dem Ganzen eben oft einen schalen Beigeschmack und, was viel schlimmer ist, hinterlassen eben oft auch den letzten, maßgebenden Eindruck bei interessierten Besuchern.
Hubertus Knabe habe ich ins Spiel gebracht, weil mir genau das in "seinem" Hohenschönhausen passiert ist. Ich war dort mit meiner gleichaltrigen "Westverwandtschaft". Ich selbst war dort vorher noch nie und wusste auch aus DDR-Zeiten nichts über diese Anlage. Wir waren also alle irgendwie auf dem gleichen Wissensstand und hatten das gleiche objektive Geschichtsintertesse, einer meiner Cousins hatte "drüben" sogar Geschichte studiert.
Als wir wieder draußen waren, nach einer langen Führung, die ich nicht weiter kommentieren möchte, standen wir alle mit großen Fragezeichen in den Augen da. Was war das jetzt? Der Informationsgewinn ging gegen null, die Agitation hätte sich hinter einer guten Staatsbürgerkundestunde nicht verstecken müssen und wir hatten praktisch nichts Wissenswertes erfahren. Im Grunde hatten wir also nur die Auswahl, das Ganze als "das war nichts" abzuhaken oder die Runde nochmal zu drehen, in der Hoffnung, dass es auch bessere Führer gibt, die auch etwas zu berichten haben.
Variante 1 hat gewonnen...Thema verfehlt, Herr Knabe.
@sentry ich versteh nicht so recht was du mir sagen willst. Was nun HSH angeht, das du hier als Beispiel beschreibst. Das ist ok, hast du und deine Begleitung sicher so erlebt. Ich habe es 2 x angesehen, mit sehr glaubwürdigen Führern ( kann ich einschätzen, da ich in meinem Berufsleben viel mit Menschen zu tun hatte und ich mich bei Einschätzungen dieser Menschen ganz selten geirrt habe). Ob die vielen ausgestellten Artefakte immer 100 % richtig ware, weiss ich nicht und kann ich auch nicht bei allen überprüfen. Ich denke das Gesamtbild zählt und das war schlimmgenug.
Schon das Innere des Gebäudes vermittelt einem beim Betreten kein gutes Gefühl. Ich spürte, das ist ein schlechter Ort, ein Bauchgefühl eben.


RE: Kann das sein ???
in Grenztruppen der DDR 14.07.2016 09:11von SET800 •


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Hallo,
warum über Details sich streiten, warum Lügen erfinden ( Hubertusjünger )?
Ich traue mir zu schreiben im Rahmen der weltpolitischen Systemfrage und der speziellen Vorgaben aus Moskau im Gebiet der defakto noch "SBZ" eine funktionierende Volkswirtschaft zu betreiben und die UdSSR wirtschaftlich zu unterstützen, in diesen Umfeld löste die DDR die Grenzprobleme annährend optimal und so humanitär wie möglich.
Massenauswanderung in den Westen waren nicht akzeptabel, materielle Bestechung durch Westwohlstand war im RGW nicht möglich, riesige Aufbauleistungen in der UdSSR, pro Kopf ca. 3-fache Rüstungslasten, technisch deutlich teurere Rohstoffe. Kaum Importe aus Billigslohnländern!
( Z.B. Schulen, Kliniken und Reallohn waren für Arbeiter grusinischer Teekolchosen deutlich besser als in Indien, Ölarbeiter in Sibiriens Norden waren sozial besser gestellt als Pakistanis in Saudi, Kuraufenthalte am Schwarzen Meer! )
Ich denke mit dem komplexen Grenzsystem ( was leider teuer war ) aus TraPo an Bahnhöfen, freiwilligen Grenzhelfern, Sperrgebiet usw. wurde viel unternommen um scharfe Schüsse direkt am Zaun möglichst zu vermeiden. ( SM70 und Bodenminen sollten die Sache auch billiger machen )

RE: Kann das sein ???
in Grenztruppen der DDR 14.07.2016 09:13von vs1400 •


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Zitat von Gert im Beitrag #106
ich würde es nicht als allgemein nennen sondern die "Geschichte der DDR Westgrenze als Ganzes". Und als Ganzes waren Minenfelder ein Bestandteil dieser Grenze, ich bin Augenzeuge, da ich ein solches Minenfeld überquert habe! Also hat der Kollege vom point alpha schon recht
es darf ja jeder seine ansichten haben, Gert,
doch dann sollte man dieses museum wohl eher nicht als brockenmuseum bezeichnen.
gruß vs

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21.04.1987 - 28.08.1989 Gruppenführer der 2. Gr./ 2.Zug/ 7. GK - Schierke/ GR 20/ GKM- N

RE: Kann das sein ???
in Grenztruppen der DDR 14.07.2016 09:51von sentry •



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Zitat von Gert im Beitrag #107
@sentry ich versteh nicht so recht was du mir sagen willst...
Ich denke das Gesamtbild zählt ...
Ich will Dir sagen, dass ich das nicht so sehe.
Zunächst einmal, wenn man dieser Meinung ist, sollte dieser selbst gewählte Maßstab auch allgemeingültig sein. Ich kann nicht auf Details 'rumreiten, wenn ich mit meinen "Gegnern" streite und Details vernachlässigen und das Gesamtbild in den Vordergrund rücken, wenn die gleichen "Gegner" Probleme mit meinem Standpunkt haben.
Mein Problem als Geschichtsinteressierter, aber z.B. auch als Journalismuskonsument ist, dass ich (wie viele von Euch hier sicher auch) auf vielen Gebieten "Insiderinformationen" habe. Es gibt einfach Bereiche, in denen man aus eigener Erfahrung, Bildung, aus dem Berufsleben heraus oder persönlichen Interessen, denen man akribisch nachgeht, Informationen hat, die einen das Gesagte, Geschriebene, Gezeigte bewerten und auf seinen Wahrheitsgehalt und seine Korrektheit überprüfen lassen.
Wenn man nun wie bei den hier aufgeführten Beispielen feststellt, dass viele kleine Details nicht stimmig sind, dann kommt man beinahe zwangsläufig zu dem Schluss, dass das auch für viele Details gelten könnten, die man nicht selbst beurteilen kann und das vielleicht sogar dadurch das "Gesamtbild" verzerrt oder sogar falsch dargestellt wird.
Beim Journalismus kann man das schnell abtun. Ich bin kein Freund der Theorie der ferngesteuerten Lügenpresse. Ich denke einfach, es geht um Kommerz. Man will schnell, mit wenig Aufwand die Sensationsgelüste der Allgemeinheit befriedigen, dengelt irgendetwas zusammen oder schreibt es irgendwo ab, wo es ein anderer zusammengedengelt hat, versucht irgendwie politisch korrekt zu bleiben oder eben populistisch zu sein und fertig ist das Produkt. Journalismus ist schnell und billig und das passt nicht immer mit "gut" zusammen.
Bei Museen, Gedenkstätten oder allgemein Einrichtungen, die sich mit politischer oder historischer Bildung beschäftigen, MUSS meiner Meinung nach die Sache anders laufen.
Wir Ossis meines Alters, deren gesamte geschichtliche und gesellschaftspolitische Vorbildung auf dem Bildungssystem der DDR beruht, wissen wovon wir reden. Wir wurden genug verarscht und uns wurde genug Mist erzählt. Wir haben nur die Chance, mittels Eigeninitiative und den zur Verfügung stehenden Mitteln einen anderen Blickwinkel zu kriegen und aufzuklären, wo wir schamlos belogen wurden oder wo man einfach Sachen weggelassen hat.
Wenn nun diese Institutionen heute mit ähnlichen Methoden arbeiten oder zumindest die Ernsthaftigkeit ihrer Arbeit eher an die von mir skizzierte Arbeitsweise schlechter Journalisten erinnert, haben sie ihr Ziel zumindest in meinen Augen verfehlt. Denn Menschen, die Gedenkstätten wie Marienborn oder HSH besuchen, interessiert wahrscheinlich gerade eben nicht das Gesamtbild. Sie dürften meist dort sein, weil ihnen das Gesamtbild geläufig ist und sie nun Details wissen wollen. Bei mir und meinem Bekanntenkreis war das jedenfalls so, denn wir lebten und leben "im Gesamtbild".

RE: Kann das sein ???
in Grenztruppen der DDR 14.07.2016 14:33von SET800 •


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Hallo,
eine interessante Frage ist wie sich die Zahlen der ernsthaften illegalen Grenzübertrittsversuche im Lauf der Jahrzehnte entwicketen.
Zunehmend, abnehmend, wenn warum?
Akzeptanz ( zähneknirschend ) der realen Situation?
Einsicht in die Gefahren des Versuches?
Ventilwirkung der Ausreiseantragsstellungen?
Nachwachsen von mehr und mehr DDR-sozialisierten Bürgern?
Erkennen daß es weltweit gesehen im Land sehr gut geht, daß real nur Skandinavien, BRD, Benelux, Schweiz, Frankreich und Österreich wirklich mehr Volkswohlstand bieten?

RE: Kann das sein ???
in Grenztruppen der DDR 14.07.2016 15:55von Büdinger •



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#111
... interessante Entwicklung des Threads ... vom Schlagstock zu ......................
.
Ich finde Menschen faszinierend, die meinen mich zu kennen.
Manchmal drängt es mich sie zu fragen, ob sie mir ein bisschen was über mich erzählen können ...
Ich übernehme die Verantwortung für alles, was ich sage, aber niemals für das, was andere verstehen!
Die Dummheit ist wie das Meer. Sie bedeckt sieben Zehntel der Erde, wirft gern hohe Wellen ... und manche baden wohlig darin!
.

RE: Kann das sein ???
in Grenztruppen der DDR 14.07.2016 16:10von Zkom IV •


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Also so einen Schlagstock hatten wir beim Bundesdeutschen Zoll jederzeit dabei. Er gehörte zur "Mannausstattung".
Das Ding nannte sich bei uns "Stahlrute".
War auch etwas anders als das hier gezeigte Bild, im Prinzip aber das Gleiche.
Für mich völlig nachvollziehbar, das solche eine Gegenstand im Bereich der GÜsten bei der Pass- und Zollkontrolle vorhanden waren.
Ich glaube allerdings nicht, dass so ein Schlagstock/Stahlrute an den GÜSten vorhanden war, um damit Grenzdurchbrüche zu verhindern.
Da kann ich eher den Ausführungen von Kristian folgen, der sagte, dass man die Dinger im Schrank hatte, für den Fall, das ein Reisender
vor Ort mal durchdrehte und anders nicht "beruhigt" werden konnte.
Natürlich hätte man das Ding auch gegen einen vermeintlichen GV einsetzen können.
Gruß Frank

RE: Kann das sein ???
in Grenztruppen der DDR 14.07.2016 16:33von KARNAK •


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Zitat von Zkom IV im Beitrag #113
Da kann ich eher den Ausführungen von Kristian folgen, der sagte, dass man die Dinger im Schrank hatte, für den Fall, das ein Reisender
vor Ort mal durchdrehte und anders nicht "beruhigt" werden konnte.
Natürlich hätte man das Ding auch gegen einen vermeintlichen GV einsetzen können.
Gruß Frank

Zum zweiten Satz,natürlich ,hätte man,um ihn ein bisschen damit zu verprügeln,dass will man doch unterschwellig erklären und irgendwie beweisen,weil man damit bewiesen hätte was für ein übler Verein das dort war,und das ist eben das was nervt,dieses alberne Versuchen abzurechnen.
Wir brauchen uns um das Grundsätzlice der Fragwürdigkeit des DDR-Grenzregimes heute nicht mehr streiten,ich würde nie versuchen es zu rechtfertigen oder schönzufärben.Etwas ganz anderes ist es aber den Leuten die das durchzusetzen hatten eine unprofessionelle Herangehensweise im Stile einer kriminellen Organisation anhängen zu wollen.Es stand die Aufgabe Grenzdurchbrüche zu verhindern und den GV festzunehmen ,wenn es irgendwie ging, und ihm nicht nebenbei noch die Leviten zu lesen indem man ihn mit einem Schlagzstock durchprügelt, eine völlig sinnlose Aktion die nur mit einer gewissen Bösartigkeit und Hass gegen den Festgenommenen zu erklären wäre. Das das Duxsus und flächendeckendes,anerzogenes Denken war,DASS will man mit solchen"Stöckchendiskussionen"beweisen. Um einen Durchgedrehten an einer Güst zur Raison zu bringen,dafür wäre er aber geeignet und durchaus"nützlich" gewesen und genau deswegen war er an den Güsten im Bestand und am normalen Kanten eben nicht.
Übrigens war solch eine Güst der denkbar ungeeignetste Ort um einen Grenzdurchbruch zu wagen,Aktivitäten in dieser Hinsicht hielten sich dort deswegen in Grenzen.
"Das Unglück ist,dass jeder denkt, der Andere ist wie er,und dabei übersieht, dass es auch anständige Menschen gibt."

RE: Kann das sein ???
in Grenztruppen der DDR 14.07.2016 16:35von Pit 59 •



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Kann das sein das hier um ein kleines Stöckchen grosser Wirbel gemacht wird ?

RE: Kann das sein ???
in Grenztruppen der DDR 14.07.2016 16:40von KARNAK •


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Der ist nur Mittel zum Zweck, sowas nervt mich immer wieder,weil es eben Teil einer,zudem noch durchschaubaren,Abrechnerei ist.Und NUR DESWEGEN mache ich meinen Teil des Wirbels.
"Das Unglück ist,dass jeder denkt, der Andere ist wie er,und dabei übersieht, dass es auch anständige Menschen gibt."

RE: Kann das sein ???
in Grenztruppen der DDR 14.07.2016 18:36von Zkom IV •


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Ich finde die bei der Gedenkstätte abgegebene Beschreibung nun nicht so arg schlimm, natürlich kann man da viel hinein interpretieren.
Die Bedenken zu einer fairen und wahrheitsgemäßen Geschichtsschreibung kann ich nur zu gut nachempfinden.
Aber hier trifft wohl die alte Weisheit zu "Der Sieger schreibt die Geschichte".
Nur so kann ich mir erklären, warum es zu solchen Fehlern kommt.
Das absolut Gute (sprich der Westen) hat nun mal das absolut Böse (Sprich Osten) besiegt.
Dazu gehört wohl auch, alles was mit dem Grenzregime zu tun hat, in einen Strudel der Inkarnation des Bösen zu reissen.
Das es bei allen Vollzugsorganen der Welt Schlagstöcke (in welcher Form auch immer) gab und gibt wird dabei völlig ausgeblendet.
Insofern kann ich den Groll von Kristian durchaus verstehen.
Gruß Frank

RE: Kann das sein ???
in Grenztruppen der DDR 15.07.2016 12:48von SET800 •


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Zitat von KARNAK im Beitrag #114
Es stand die Aufgabe Grenzdurchbrüche zu verhindern und den GV festzunehmen ,wenn es irgendwie ging, und ihm nicht nebenbei noch die Leviten zu lesen indem man ihn mit einem Schlagzstock durchprügelt, eine völlig sinnlose Aktion die nur mit einer gewissen Bösartigkeit und Hass gegen den Festgenommenen zu erklären wäre.
Halllo,
es gab leider Waffeneinsätze mit tödlicher Wirkung, das ist bekannt, auch in Gerichtsverfahren als Tatsache gewertet worden. Gab es nach 1989 denn je ein Verfahren wegen vorsätzlicher Körperverletzung durch Zusammenprügeln usw. gegen aktive Grenzer?
Was gaben denn später "freigekaufte" gegenüber Westbehörden zu Protokoll über die Behandlung ab Stellung als Grenzverletzter bis Überstellung in U-Haft? Daß die nicht mit Sahnetorte und Congnac bewirtet wurden ist wohl auch klar. ( Es sei es war Verhörtaktik bei einem festgenommenden Alkoholiker.... )

RE: Kann das sein ???
in Grenztruppen der DDR 15.07.2016 20:21von LO-Wahnsinn •



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Ich finde die bei der Gedenkstätte abgegebene Beschreibung nun nicht so arg schlimm, natürlich kann man da viel hinein interpretieren.
Ich schon, den ich war Grenzer und dort steht Grenzer.
Natürlich können Fehler unterlaufen, kein Historiker ist perfekt.
Doch wenn es so ist, dass darauf bereits hingewiesen wurde und sich nichts tut, dann ist es kein Fehler mehr, kein Versehen, dann ist es Hetze.
Selbiges mit anderen Ausstellungen und Ausstellungsstücken.
Eigentlich müsste man rechtlich dagegen vorgehen, macht nur keiner, die Leute haben andere Sorgen.
Edit: Ich kenne das Teil auch nicht aus meiner Dienstzeit, wohl aber kam es glaube in den 80zigern zur Polizei.
Das Oberteil mit dem Kugelkopf war glaube aus Gummi.
Verloren ist der Tag, an dem man nicht gelacht hat.

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