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"Piwo jest" trotz Befehl 30 / 66 ?

Ich verwende als Aufhänger ein Zitat vom "Regenmann, dem Zweiten":
"... gab es dann am Abend entweder ein oder zwei Flaschen Bier pro Mann. Es war interessant, wie schnell dieses Bier zur Währung mutierte ..."
Zu meiner Zeit gab es ja das Alkoholverbot in den Kasernen, basierend auf dem berühmten "Befehl 30/66"
(irgendwann 1974 hat man uns gesagt, "den Befehl 30/66 gibt es nicht mehr"- alle freuten sich schon- dann kam, dass er jetzt durch den 30 / 74 ersetzt worden wäre- also lange Gesichter.. )
Nun kenne ich es auch aus meiner mehrmonatigen Zeit im Lager Werdeck (TÜP Nochten), dass es dort täglich pro Nase 2 kleine Flaschen Bier gab- wohl um die Stimmung zu halten..
.. wir hatten zum Beispiel Trinkwasser nur aus Wasserwagen, Kohleöfen in unserer hornalten Baracke- und haben eben den ganzen Tag richtig gearbeitet.
Das mit der "Zweitwährung" kann ich nur bestätigen- und es war ja auch schwer nachvollziehbar, ob nun einer 2 oder fünf Flaschen getrunken hat.
Einer verträgt eben mehr, der andere weniger, bis er schwankt ..
Das war auch alles letztlich kein Problem und hat wahrscheinlich der Stimmung wirklich gut getan
Habt ihr ähnliche Erfahrungen damit?
Weiß jemand, ob das ein probates Mittel in solchen besonderen Situationen zur Stimmungsaufhellung war?
Vielleicht durch Anordnung von"ganz oben"?
Siggi
(der sich beim besten Willen nicht vorstellen kann, durch welche Hintertür in diesem Thema die Stasi auftauchen könnte- aber mal sehen ..
#4


Jetzt wird mir zumindest klar warum es im Armeelager (1972) wärend des Studium pro Mann und Tag 2 Flaschen Bier gab.
Bisher dachte ich das wäre damals ein besonderes Entgegenkommen der Leitung des Lagers, welche aus NVA Offizieren bestand, geschuldet.
Ja und auch im Armeelager war es durchaus eine "Währung" .....
Gruß
Nostalgiker

In der Grundausbildung in Eisenach (1963) war Bier verboten. In der Kantine waren aber paar (eine?) nette Verkäuferinnen, die unsere biermäßigen Nöte kannten. Beim Einkauf sagte man dann: "Bitte noch eine Tüte" und man bekam eine 0,33 Flasche in einer Tüte verpackt unauffällig übereicht, ja so bescheiden waren wir.
MfG
GKUS64


Also, ich war dann sicher ein Spätstarter, was das Biertrinken betrifft. Bis zur Einberufung hatte ich mir gar nichts aus Bier gemacht. Ich konnte nicht nachvollziehen, daß die Kameraden auf der Bude jammerten, daß sie einen mächtigen Brand haben und schon seit paar Wochen kein Bier hatten. Den ersten Ausgang, noch in Begleitung durch den Vorgesetzten, gab´s dann erst nach der Vereidigung. Erst nach und nach habe ich mich an´s Biertrinken gewöhnt. Verboten war es aber bei uns auch schon, was mit in die Einheit zu schmuggeln. In der Grundausbildung war das schon nicht einfach. Wesentlich leichter dann auf der GK, da immer Fahrer irgendwann mal draußen waren und was mitbrachten.


Im August 1978 war ich mal für 2Wochen im GKM zu einem Zug von ca. 15 GWDlern kommandiert.Wir hatten die Aufgabe den Eingangsbereich zum GKM und den Aufenthaltsbereich des eben zurückgekehrten ersten DDR Kosmonauten Sigmund Jähn schick zu machen um einen ordentlichen Eindruck beim Empfang und der Beförderung zum Oberst und Verleihung von Orden zu gewährleisten.Am Vorabend des Empfangs spendierte uns der Stabskommandant eine Kiste Staropramen um unsere grandiosen Leistungen zu würdigen und seine Zufriedenheit auszudrücken.Das war das erste und einzige Mal wo wir mit Alkohol offiziell in Berührung kamen.
Die inoffizielle Feier unter uns haben wir noch nachgeholt,dazu mußten eigene Bestände angegriffen werden.Also Alkohol war sonst absolut verboten ,wir gehörten ja zum Fahrdienst,aber es gab des öfteren Gelegenheit bei Offizierstreffen in anderen Objekten Restbestände zu sichern und vor der unsachgemäßen Vernichtung zu bewahren.
Lgandyman

Zitat von der alte Grenzgänger im Beitrag #1
I...
Siggi
(der sich beim besten Willen nicht vorstellen kann, durch welche Hintertür in diesem Thema die Stasi auftauchen könnte- aber mal sehen ..

Siggi, Dir kann geholfen werden.
Die HA I hatte ja bekanntlich in Stintenburg am Schaalsee eine Schule, in der sie u.a. Absolventen der USVI zu Fernaufklärern ausbildete. Während dieser Ausbildung gab es keinen normalen Ausgang.
Das WE war, bis auf die normale Stuben- und Revierreinigung in der Regel dienstfrei. Um die Stimmung positiv zu beeinflussen oder warum auch immer, wurden pro Mann pro WE-Tag 2 kleine Flaschen (0,33 l) ausgegeben. Da die meisten von uns ja frisch aus Perleberg kamen, wo wimre ja mit Ausgängen rumgeworfen wurde, waren wir großen Alkohlkonsum ja sowieso nicht gewöhnt. Die Entwöhnung setzte sich dann in Stintenburg fort.
Da wir einige Antialkoholiker dabei hatten, konnte man sich am WE dann schon ein paar Pullen mehr organisieren und es warschon erstaunlich, was ein paar Pullen in dieser weitgehend abstinenten Zeit so bewirken konnte ...

andy

Zitat von damals wars im Beitrag #8
Bei uns war es so streng, das sich ein Bierschmuggel nicht gelohnt hätte. KDL passiert, und dann fast im Laufschritt zur Kompanie, der OfD lauerte gern auf Urlaubsrückerer, um das "Handgepäck" zu kontrollieren. Bier daher nur im Ausgang😄
Mangelnde Kreativität oder anders ausgedrückt "Schlafwagen" würde ich meinen.

Im ABB Halberstadt gab es bis Ende 1965 in der dortigen Gaststätte sowohl Bier und auch scharfe Sachen soviel du bezahlen konntest bzw. vertragen hast. Dann hieß es, als der Befehl wirksam wurde, dass der Wirt die Restbestände noch verkaufen dürfe. Der muss scheinbar Unmengen
an Spirituosen in seinen Lager deponiert gehabt haben, solange gab es dann noch harte Sachen; oft haben wir nach den Revierreinigen dann noch schnell 100g getrunken. Mit Bier hatte es sich aber schnell erledigt. Aber auch auf der GK Veltheim (andere kenne ich nicht) kann ich mich 65/66 erinnern, konntest du im Kioskraum täglich 2 Flaschen Bier kaufen und trinken. Wenn du dem KC einen ausgabst, konnten es auch einige mehr werden. Richtig ist auch, dass bei bestimmten Anlässen damit die Stimmung gehoben werden sollte. So gab es im ABB Mönchhai am 1. März 66 zum 10. JT der NVA neben Gänsebraten/Rotkohl/Klößen auch für jeden 2 Flaschen Bier kostenlos. Richtig ist auch, dass die Kraftfahrer auf den GK wichtig als Kuriere waren, die viele Dinge reinschmuggeln konnten. Die haben sich aber bei uns fair verhalten und haben daraus keine
Vorteile herausgeschlagen.


Zitat von GKUS64 im Beitrag #5
In der Grundausbildung in Eisenach (1963) war Bier verboten. In der Kantine waren aber paar (eine?) nette Verkäuferinnen, die unsere biermäßigen Nöte kannten. Beim Einkauf sagte man dann: "Bitte noch eine Tüte" und man bekam eine 0,33 Flasche in einer Tüte verpackt unauffällig übereicht, ja so bescheiden waren wir.
MfG
GKUS64
Mensch Bernd habt Ihr denn geschlafen, hinten in Ecke war doch die Gastätte in den Kleingärten! Die Bedienung ließ doch manche Flasche rüberwachsen.
Natürlich kondest Du auch bei uns Kraftfahren eine Lieferung bestellen.


Es ist interessant zu lesen, dass es da doch eine Reihe von Ausnahmen zu geben schien. Danke für die Geschichten dazu. Wie an anderer Stelle schon angeführt, kannte ich das nur von den Paraden (1979-82). 1982 wurde während der ersten 2 Wochen des Trainings auf einer Autobahn bei Oelsnitz (nur die beiden Marschblöcke der Grenztruppen) eine Neuerung eingeführt. Es gab schon zum Mittagessen während des Trainings eine Flasche Bier (0,5 l) pro Mann. Einige wollten nicht, was andere nutzten, etwas mehr zu sich zu nehmen. Ich weiß nicht mehr, ob das nur an einem oder mehreren Tagen so war, ich erinnere mich nur noch, dass den einen Tag der Stellvertreter für politische Arbeit des Kommandeurs der Marschformation, wir nannten ihn PSH (Panke sein Hund), mit verärgert nachdenklicher Miene an den leeren Flaschen am Fahrbahnrand vorbeiging. Nach der Mittagspause hieß es antreten. Dann das Kommando "Stillgestanden" worauf das verhasste "Achtung, Stehprobe!" kam. Wir hatten also in der Formation nahezu die ganze Zeit in einer Art Stillgestanden zu verharren, MPi vor der Brust, auch die linke Hand an der Waffe. Es war sehr warm und man wusste nicht, wie lange das dauern sollte. Dies war eine der längeren Stehproben. Nach einer Weile wächst einem der Stahlhelm ins Hirn, der Trageriemen arbeitet sich durch die Schulter, die Stiefel werden immer enger, ein Schweißtropfen auf der Nase treibt dich in den Wahnsinn und so weiter und so fort. Hin und wieder verschwindet plötzlich ein Stahlhelm vor Dir. Am Ende der Stehprobe nach fast 90 Minuten sind es 12 bis 15 Mann, die umgekippt sind. Das war mehr als üblich. Der Kommandeur lässt sie vorn antreten und fragt einen nach dem anderen, warum er umgekippt ist. Die Antworten hatten kurz und laut zu erfolgen. Und einer der Vollpfosten sagt tatsächlich, dass es daran lag, dass er mehr als ein Bier zum Mittagessen getrunken hatte. Ein lautloses Stöhnen aus 287 Kehlen ... Damit war es vorbei mit dem Bier zum Mittag. Es gab dann erst wieder Abends eins. Zwei Flaschen gab es nur noch bei sehr guten Marschleistungen während der zweiten 2 Wochen des Trainings auf dem Flughafen Schönefeld, aber ach da erst am Abend.
ciao Rainman


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