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Frage
Ostheim mit seinen vier Gemeinden (Ostheim vor der Rhön, Sondheim vor der Rhön, Urspringen und Stetten), rund 3.600 Einwohnern und einer Größe von 54,24 km2 wurde durch Gebietsreformen im 19. Jhd. zur Exklave, gehörte ab 1920 zum neu gegründeten Land Thüringen und war Bestandteil des Landkreises Meiningen. Das Gebiet ist vom unterfränkischen Kreis Mellrichstadt vollständig umschlossen.
Nach dem II. WK kam es am 15.06.1945, ca. 2 Wochen vor dem Beginn des Rückzuges der Amerikaner aus Thüringen, zwischen dem künftigen sowjetischen Stadtkommandanten von Meiningen und dem amerikanischen Stadtkommandanten von Neustadt/Saale zu einer border-negotiation (Grenzvereinbarung), die besagte, dass Ostheim als Teil der amerikanischen Besatzungszone dem Freistaat Bayern zugeordnet und als thüringische Exklave unter bayerische Verwaltung gestellt wird. Das Land Thüringen nahm die Grenzvereinbarung hin, allerdings ohne offiziell auf Ostheim zu verzichten.
Dennoch fand, nachdem am 27.05.1952 in der DDR die Polizeiverordnung über die Einführung einer besonderen Ordnung an der Demarkationslinie erlassen und im Juni 1952 unter dem DN „Ungeziefer“ die Zwangsevakuierung von Bewohnern der Grenzregion durch die Staatssicherheit angeordnet wurde, laut Chronik des BGS (GSA Süd) im Zeitraum von Juni-September 1952 der Einsatz „Fladungen“ statt. Hundertschaften der GSA Süd wurden ins Gebiet von Fladungen kommandiert, mit dem Ziel, einer Evakuierung der Exklave Ostheim über die von Ostheim nach Thüringen führende Fernverkehrsstraße vorzubeugen.
Hatte die DDR damals tatsächlich vor, die Bewohner der Exklave komplett umzusiedeln?
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Zusatzfrage: Wie ist das denn rechtlich weitergegangen mit dem Gebiet? Vermutlich hat man es bald getauscht. Mit den Einwohnern?
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Harzwanderer
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noch näher lag die exklave im bereich stedtlingen an thüringen, dort befand sich nur die bayerische ortschaft willmars zwischen der exklave und dem thüringer kernland.
ostheim vor der rhön gehörte bis 1918 zum großherzogtum sachsen-weimar-eisenach.
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Die Entfernung betrug nur ca. 2,5 km. Thüringen war dort aber nur über Nebenstraßen ereichbar. Verkehrstechnisch für eine Evakuierungsaktion sicher nicht günstig.
Gruß Kalubke
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ostheim war seit 1945 ein teil bayerns, wie hätte die umsiedlung funktionieren sollen? da hätte vorher eine einnahme der exklave durch die ddr stattfinden müßen!
ein gebietsaustausch für ostheim ist mir nicht bekannt.
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Blieb das bis 1990 Thüringen? Was war denn mit den Bewohnern? Kamen die irgendwie in die DDR zur Arbeit oder so? Waren es Westler in einem Ostgebiet?
Bei West-Berlin gab es sone umgekehrte und bewohnte Insel "Steinstücken" in der DDR, die schließlich durch eine eingemauerte Art "Nabelschnur-Straße" durch die DDR an das richtige West-Berlin angebunden wurde.
Zitat
1951 versuchten die DDR-Behörden, Steinstücken zu annektieren. Die Bewohner revoltierten aber gegen diesen Machtübergriff, US-Soldaten unterstützten die Steinstücker Bevölkerung. 1952 wurde Westberlinern die Einreise in die DDR außerhalb Ostberlins untersagt, das machte den Steinstücker die Reise nach Westberlin oder Westdeutschland auf dem Landwege unmöglich. Bewohner und US-Soldaten wurden bis zur Einigung zwischen den Behörden mit dem Hubschrauber ein- und ausgeflogen. Dafür wurde eigens ein Hubschrauberlandeplatz eingerichtet. Im Zuge eines Viermächteabkommens 1971 wurde ein Gebietsaustausch mit der DDR vorbereitet. Die DDR erhielt die Nuthewiesen bei Drewitz im Tausch gegen eine Zufahrtsstraße zwischen dem Westberliner Bezirk Zehlendorf und Steinstücken.
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Harzwanderer
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ostheim war ab 1945 ein teil der amerikanischen zone. die einwohner waren ab 1949 bürger der bundesrepublik deutschland. ob die ddr überhaupt so eine aktion zur rückholung des ostheimer gebietes plante wage ich zu bezweifeln!
der bgs hatte wohl nach der aktion ungeziefer in der ddr die befürchtung, diese wolle sich jetzt auch das ostheimer gebiet zurück holen.
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Die Grundstücke müssten doch aber weiter Thüringen gehört haben, wenn es keinen offiziellen Tausch gab? Wie äußerte sich das praktisch?
Das sagt Wiki:
Zitat
1920 kam die Exklave Ostheim zum neu gegründeten Land Thüringen und war Bestandteil des Landkreises Meiningen. 1945 wurde Ostheim als Teil der amerikanischen Besatzungszone dem Freistaat Bayern zugeordnet und stand als thüringische Enklave unter bayerischer Verwaltung.[4] Seit der Gebietsreform von 1972 gehört Ostheim zum Regierungsbezirk Unterfranken. Die evangelische Kirchengemeinde gehörte noch bis 1972 zur Landeskirche Thüringens, die katholische Kuratie Ostheim vor der Rhön – wie früher größere Gebiete Thüringens – gehört weiterhin kirchenrechtlich (auf Grund der Landesgeschichte!) zum Bistum Fulda, wird jedoch seit 1945 von der Diözese Würzburg seelsorgerisch betreut.
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Harzwanderer
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interessantes Thema @Kalubke . Diese Gegend war mein Corpus Delicti, also meine Fluchtort. Ziemlich nah am nördlichsten bayerischen Grenzstein gelegen ( nahe Melpers/Rhön). Mein erster Ort, den ich in der Bundesrepublik erreichte, war Oberfladungen, ein OT von Fladungen. Bin total überrascht, dass das bis 1945 zu Thüringen gehörte. Da war ich ja immer noch nicht im Westen.........., ooohch neee, als ich Fladungen erreichte.
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Gert
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Ich habe mal eine Uraltkarte von 1867 ( ? ) rausgesucht, da ist die Exklave farbig eingezeichnet (unten rechts, mit der Maus ranzoomen)
http://www.deutschefotothek.de/ete?actio...mKhv136D0-kzRQ*
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Guten Morgen,
ein interessanter Aspekt.
Wenn kein Gebietsaustausch, dann stellt sich mir z.B. die Frage was mit den Grundsteuern passiert ist. Die hätten ja theoretisch der DDR gehört. Im Gegenzug wäre die DDR zum Unterhalt der Infrastruktur verantwortlich gewesen. Möglicherweise hat man das auf beiden Seiten einfach so hingenommen?
MfG Berlin
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Ich habe in der BGS-Chronik noch zwei Einträge gefunden, die Ostheim betreffen:
26.06.1952-01.07.1952: Abordnung der 2. Hu des GSA Süd III zum Einsatz „Enklave Ostheim v.d. Rhön“ zum Schutz der Enklave gegen evtl. Übergriffe der Volkspolizei, da die Enklave ursprünglich zum Land Thüringen gehörte. Die Bevölkerung war stark beunruhigt, zum Teil der Arbeit fern geblieben und hob Bankguthaben ab.
27.08.1952: Zweiter Einsatz in Enklave Ostheim, Streifentätigkeit ist zu verdoppeln.
Der Einsatz schien mit einiger Wahrscheinlichkeit tatsächlich vorbeugenden Charakter gehabt zu haben. Gesicherte Erkenntnisse, dass die DDR Ostheim räumen wollte, gab es offensichtlich nicht. Außerdem wurden die Räumungsaktionen vom MfS im Geheimen geplant und unangekündigt ausgeführt. Das führte offensichtlich auch auf der fränkischen Seite und erst Recht in der ehem. Exklave Ostheim zu großer Verunsicherung in der Bevölkerung, der die Zunahme der Fluchten über die Grenze nach dem Beginn der Evakuierungen nicht verborgen blieb.
Gruß Kalubke
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war damals eine angespannte situation in diesen bereich, zu der sicher auch der tod des zollbeamten gerhard palzer seinen teil beitrug.
http://www.fu-berlin.de/sites/fsed/Das-D...hard/index.html
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Zitat von Gert im Beitrag #9
interessantes Thema @Kalubke . Diese Gegend war mein Corpus Delicti, also meine Fluchtort. Ziemlich nah am nördlichsten bayerischen Grenzstein gelegen ( nahe Melpers/Rhön). Mein erster Ort, den ich in der Bundesrepublik erreichte, war Oberfladungen, ein OT von Fladungen. Bin total überrascht, dass das bis 1945 zu Thüringen gehörte. Da war ich ja immer noch nicht im Westen.........., ooohch neee, als ich Fladungen erreichte.
Das Gebiet um Fladungen war fränkisch. Die thüringer Exklave bestand aus den südlich an die Gemarkung Fladungen angrenzenden Ortschaften. Also zunächst warst Du in Franken, wärst aber weiter südlich wieder nach Thüringen gelangt. Wie verlief Deine Fluchtroute? Über Erbenhausen in den Fladunger Streuwald und das Streutal?
Gruß Kalubke
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Zitat von Kalubke im Beitrag #14Zitat von Gert im Beitrag #9
interessantes Thema @Kalubke . Diese Gegend war mein Corpus Delicti, also meine Fluchtort. Ziemlich nah am nördlichsten bayerischen Grenzstein gelegen ( nahe Melpers/Rhön). Mein erster Ort, den ich in der Bundesrepublik erreichte, war Oberfladungen, ein OT von Fladungen. Bin total überrascht, dass das bis 1945 zu Thüringen gehörte. Da war ich ja immer noch nicht im Westen.........., ooohch neee, als ich Fladungen erreichte.
Das Gebiet um Fladungen war fränkisch. Die thüringer Exklave bestand aus den südlich an die Gemarkung Fladungen angrenzenden Ortschaften. Also zunächst warst Du in Franken, wärst aber weiter südlich wieder nach Thüringen gelangt. Wie verlief Deine Fluchtroute? Über Erbenhausen in den Fladunger Streuwald und das Streutal?
Gruß Kalubke
ja, in Kaltennordheim vor der 5 km Sperrzone haben wir unseren Fluchtwagen abgestellt und sind zu Fuß querbeet weiter. An Erbenhausen sind wir vorbei gegangen, so glaube ich. Wie der Wald hieß , an dem wir rauskamen weiss ich nicht. Nach Überwindung der Grenzzäune kam direkt wieder dichter Wald. Wir konnten uns nicht orientieren, fanden zunächst keinen Weg oder Straße. Es ging bergauf auf eine Bergkuppe. Als es hell wurde, erkundete ich die Gegend und fand einen Forstweg, der auf der anderen Seite ( westwärts) aus dem Wald heraus führte. Wir schauten auf ein großes Tal und da lag auch Fladungen vor uns.
Nach der Wende war ich dort. Es war ein Abschnitt, nördlich Melpers, die Grenze verlief aus Richtung Melpers erst einen Bogen und dann ziemlich gerade einen Bergabhang hinauf Richtung Nordwesten bis zum nördlichsten Grenzstein Bayerns. Dort auf halber Höhe dieser Geraden habe wir die Grenze passiert.

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Gert
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