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08. November 1989 Bonn - Sitzung im Deutschen Bundestag

08. November 1989
Bonn - Sitzung im Deutschen Bundestag
"Bericht zur Lage der Nation" Bundestag Einzelheiten der Rede wörtlich
Quelle: Kohl 117
GENSCHER 652-653; 660-661; 671
Elbe 27
In seiner Rede vor dem Deutschen Bundestag läßt der Kanzler am 8. November noch einmal die Jüngsten Ereignisse Revue passieren: »Die Flucht von Zehntausenden vor allem jüngerer Menschen aus der DDR in den freien Teil Deutschlands ist vor aller Welt eine Abstimmung mit den Füßen, ein unübersehbares Bekenntnis zu Freiheit und Demokratie, zur Rechtsstaatlichkeit, zu einer Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung, die den Menschen einen gerechten Anteil an den Früchten ihrer Arbeit sichert. ... Die Bilder und die Äußerung der Flüchtlinge, die in großer Zahl zu uns kommen, haben mehr als alles andere deutlich gemacht, um was es geht: um Freiheit. Diese überwiegend jungen Leute sind ja nicht ahnungs- und willenlose Menschen, die verderblichen Sirenengesängen des Kapitalismus gefolgt wären Es sind selbstbewußte, tüchtige Leute, die oft genug schweren Herzens ihre Heimat, ihre Freunde und Familien verlassen haben, um im freien Teil Deutschlands in einer freiheitlichen Demokratie ein neues Leben zu beginnen.«
In der anschließenden Debatte hätten sich einmal mehr die unterschiedlichen deutschlandpolitischen Positionen gezeigt, so Kohl, aber auch »eine bemerkenswerte Fehleinschätzung des Willens der Menschen in der DDR«. Der Partei- und Fraktionsvorsitzende der SPD, Hans-Jochen Vogel, warnt davor, jetzt »die Frage der Staatlichkeit« in den Vordergrund der Debatte zu stellen. Er bekennt sich zwar zum Selbstbestimmungsrecht aller Deutschen und hebt hervor, daß es zunächst einmal Sache der Menschen in der DDR sei - sobald sie dazu imstande seien ,darüber zu befinden, für welche Form des Zusammenlebens mit den Westdeutschen sie sich entscheiden wollten. Zur Begründung dieser Position beruft er sich jedoch auf das Bekenntnis zu einer eigenständigen DDR aus den Reihen der dortigen Opposition, die er offenbar mit der Mehrheitsmeinung gleichsetzt.
Antje Vollmer von den Grünen bezeichnet die »Rede von der Wiedervereinigung« als »historisch überholter denn je«. Zum ersten Mal entstünde eine eigene DDR-Identität. »Jetzt ausgerechnet in dieser Lage von Wiedervereinigung zu sprechen, heißt, das Scheitern der Reformbewegung vorauszusetzen.... Wenn aber die demokratische Reform in der DDR gelingt, dann kann die Mauer weg, und dann kann die DDR bleiben und ihren eigenen Weg zum europäischen Haus suchen.«
Genscher 652-653
Genscher 660-661
Was ich nur zwei Tage zuvor im Deutschen Bundestag erklärt hatte, war nun brennende Aktualität geworden: »Wir wollen unseren Bürgern in der Bundesrepublik Deutschland schon heute sagen: Das wird von uns große Leistungen erfordern, Diese Leistungen sind nicht Opfer, sie sind Investitionen in eine freiheitliche und friedliche Zukunft der Deutschen und der Europäer dort und hier. Was sich täglich fortsetzt, das bezeugt: Der Teil unserer Nation, der seit 1945 die schwerere Last unserer Geschichte zu tragen hat, dieser Teil ist von dieser Last nicht erdrückt worden ! Der Freiheitswille der Deutschen in der DDR ist ungebrochen, und er ist stark. Sie wissen, was die Freiheit bedeutet, für die sie streiten. Vierzig Jahre der Trennung haben aus dem einen Europa nicht zwei und aus der einen deutschen Nation nicht zwei gemacht. Nationen gründen sich nicht auf Ideologien. Die Deutschen in der DDR schreiben ein neues Kapitel deutscher und europäischer Geschichte. Sie allein haben zu entscheiden, wie sie ihr Verhältnis zu uns bestimmen werden und auch darüber, wie und wo sie ihren Platz im gemeinsamen Haus Europa einzunehmen haben. Wir haben die Verantwortung, daß wir ihnen den Weg zu uns offen halten und nicht versperren. Die Beseitigung von Mauer und Stacheldraht wird außer der Abhaltung freier Wahlen der Glaubwürdigkeitstest sein.«

Hallo Joerg, vielen Dank fuer diesen Artikel.
Es Zeigt (fuer mich zumindest) eine Seite dieser Geschichte die ich nie gehoert habe: Wie der Westen darauf reagiert und darueber geredet hat, das diese Bewegung in der DDR Richtung Westen immer mehr Zuspruch fand...
War sehr interessant.
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