nach der Entlassung

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16.02.2016 10:03von Sonne
Frage
nach der Entlassung

Als ich im Herbst1967 entlassen wurde habe ich mich sehr gefreut wie sicher viele.
Kurz danach erhielt ich "Besuch" vom Zoll der mich aus meinem normalen Arbeitsleben abwerben wollte.
Da ich zu dieser Zeit im Schichtbetrieb arbeitete und aus diesem Rhytmus raus wollte kam mir dies nicht ungelegen, allerdings konnte mir keiner garantieren beim Zoll nur in der Tagschicht zu arbeiten.
Also blieb ich bei meiner alten Firma, Gott sei Dank das ich nicht gewechselt habe, als 20 jähriger war man nicht so weit denkend,heute bin ich froh.
Im übrigen das finanzielle war gleich, zumindest zu beginn also auch kein Anreiz.
Ja wie das Leben manchmal so spielt !?
Wer hat ähnliche Erfahrung gemacht?

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16.02.2016 10:13von ( gelöscht )
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Einen ähnlichen Besuch erhielt ich von der Trapo. Ich sagte dazu auch ganz spontan: "Nein."
Ein "Ja" hätte nach dem damaligen Kenntnisstand einen sofortigen Abbruch zu meiner Westverwandtschaft bedeutet und womöglich so manch andere Umstellungen im Leben.
Dass damals, im Frühjahr/Sommer 1988 das ganze System nur noch eine kurze Restlaufzeit hatte, konnte niemand wissen.
So entging mir womöglich eine Karriere beim Bundesgrenzschutz / Bundespolizei.
Hinterher ist man immer schlauer.

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TOMMI ( gelöscht )
16.02.2016 10:15von ( gelöscht )
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Ich habe Ähnliches erlebt.
Einige Monate vor meiner Entlassung (1967), ich war schon EK, wurde ich von zwei Herren des MfS mit Angeboten überrascht, die recht verlockend waren. Neben sofortiger Bereitstellung einer Wohnung, auch lukrativer Bezahlung und die Aussicht studieren zu dürfen, wurde mir die Übernahme meines Dienstgrades in Aussicht gestellt. Ich glaube ich habe sie dreimal gesehen. Arbeitsort sollte die Kreisdienststelle in Henningsdorf sein. Tja, was soll ich sagen, auch ich war 22 Jahre alt und viel von der Welt hatte ich noch nicht gesehen. Dennoch blieb ich dabei in meinem Beruf wieder einzusteigen, was ich auch tat.
Schwer zu sagen, ob das gut war oder nicht, denn später hatte ich beruflich des Öfteren mit Leuten vom MfS zu tun, die alle einen fachlich kompetenten Eindruck machten und konnte nichts schlechts über diese Männer sagen.
Aber bitte, ich wusste damals nichts oder nicht viel über das was das MfS sonst noch so trieb. Hätte ich es gewusst, wäre mir die Entscheidung mit Sicherheit viel leichter gefallen.

Gruß
Dieter

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Pitti ( gelöscht )
16.02.2016 10:20von Udo
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Bei mir waren sowohl Zoll als auch Volkspolizei. Ich hatte so die Schnauze voll von Uniformen und dem Gebrülle auf dem Kasernenhof, dass mein NEIN sofort feststand. Eine gute Entscheidung - damals.
Heute bin ich beim Zoll, trage keine Uniform bzw Dienstkleidung und anbrüllen lasse ich mich schon gar nicht. Eine gute Entscheidung - heute.

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Udo
16.02.2016 10:37von ( gelöscht )
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Bei uns kam man von der Polizei und Zoll kurz vor der Entlassung auf die Kompanie, und führte solche Bewerbungsgespräche. Ich habe da nur gesagt-das ist nicht mein Ding ich gehe in meinen Beruf zurück. Als ich dann wieder auf der Werft auf lief--fragte mich einer am Werfttor vom Bertriebsschutz (VP) ob ich nicht bei ihnen einsteigen will.Hab ihn links liegen gelassen. Nach der Wende hab ich mir mal die Frage gestellt. Hättest das mal damals gemacht--vielleicht hätte man dich übernommen und man hätte ne ruhige Kugel geschoben statt sich auf Rangierbähnhöfen als Montageschlosser rumzutreiben. Man muss ja nicht gerade dem System in den A*** kriechen, wo und wie gerade die Fahne weht--aber die Kohle oder die Pansion hätte vielleicht gestimmt.

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Rostocker ( gelöscht )
16.02.2016 11:45von ( gelöscht )
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Interessant, was euch alles wiederfahren ist. Ich kenne das aus Berlin nicht, weder habe ich so etwas erlebt noch ist
mir im Bekannten- und Verwandtenkreis irgend etwas in dieser Richtung zu Ohren gekommen.

Hat man da Ostberlin ausgeklammert oder war das Zufall ?

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Heckenhaus ( gelöscht )
16.02.2016 11:50von Udo
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Keine Ahnung ob Berlin ausgeklammert war.
Zoll und Polizei kamen zu uns nach Hause. Ob die vorher einen Termin vereinbart hatten, kann ich heute nicht mehr sagen. Das war vor 29 Jahren.

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Udo
16.02.2016 12:19von ( gelöscht )
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Zitat von TOMMI im Beitrag #2
Einen ähnlichen Besuch erhielt ich von der Trapo. Ich sagte dazu auch ganz spontan: "Nein."
Ein "Ja" hätte nach dem damaligen Kenntnisstand einen sofortigen Abbruch zu meiner Westverwandtschaft bedeutet und womöglich so manch andere Umstellungen im Leben.
Dass damals, im Frühjahr/Sommer 1988 das ganze System nur noch eine kurze Restlaufzeit hatte, konnte niemand wissen.
So entging mir womöglich eine Karriere beim Bundesgrenzschutz / Bundespolizei.
Hinterher ist man immer schlauer.


na das hättest du sicher im Jahre 1990 nachholen können. Die suchen immer neue Polizisten.

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Gert ( gelöscht )
16.02.2016 12:25von Theo85/2
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Bei mir war es ähnlich wie bei TOMMI.
Kurz vor der Entlassung kam jemand von der Trapo und warb uns in Einzelgesprächen.
Ein einfaches NEIN genügte aber und man hatte seine Ruhe
Später gab es nochmal im Betrieb die Frage nach dem Eintritt in die Kampfgruppe. Das war bei mir mit dem Hinweis auf meine Freizeitbeschäftigung als Feuerwehroffizier auch schnell vom Tisch.

Theo 85/2

16.02.2016 12:28von ( gelöscht )
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Ist OT
Ich war viele Jahre bei der ZV
tho.

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✝thomas 48 ( gelöscht )
16.02.2016 13:19von ( gelöscht )
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Es geht zwar um die Zeit nach der Entlassung.
Vor der Entlassung schlug bei mir der Zoll auf, hat viel erzählt und war ehrlich. Ausschlußkriterium war für deren Forderund jederzeit für einen
Wohnortwechsel bereit zu sein.
Die VP war auch da mit einem guten Angebot. Hätte ich sofort gemacht, Waffenwerkstatt in Leipzig. Dann hat die VP den Rückzug angetreten,
ich sollte erstmal Ordnung in meine familiären Verhältnisse bringen. Heißt mit Allem brechen was westlastig ist.
Gemmeint war die Westverwandschaft zu der ich keinen Kontakt hatte. In meinen 10 Jahren bei den GT hat sich keiner dran gestört.
Gerd

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( gelöscht )
16.02.2016 13:25von ( gelöscht )
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Zitat von Theo85/2 im Beitrag #9
Bei mir war es ähnlich wie bei TOMMI.
Kurz vor der Entlassung kam jemand von der Trapo und warb uns in Einzelgesprächen.
Ein einfaches NEIN genügte aber und man hatte seine Ruhe
Später gab es nochmal im Betrieb die Frage nach dem Eintritt in die Kampfgruppe. Das war bei mir mit dem Hinweis auf meine Freizeitbeschäftigung als Feuerwehroffizier auch schnell vom Tisch.

Theo 85/2


Kampfgruppe hatte ich auch keine Lust und ZV: Dann hatte man sich wohl gedacht--den Bruder schicken wir mal öfters zu Reservistendienst--ja 2x Residienst und 1x Vorbereitung zu Mob-Übung. Wenn man das zusammenrechnet, kommt man auch auf 10 Jahre Kampfgruppe und ZV:

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Rostocker ( gelöscht )
16.02.2016 13:31von Theo85/2
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Kampfgruppe hatte ich auch keine Lust und ZV: Dann hatte man sich wohl gedacht--den Bruder schicken wir mal öfters zu Reservistendienst--ja 2x Residienst und 1x Vorbereitung zu Mob-Übung. Wenn man das zusammenrechnet, kommt man auch auf 10 Jahre Kampfgruppe und ZV:[/quote]


Da hatte ich Glück, zur Reserve musste ich nicht, aber einen M-Befehl hatte ich wohl.

Theo85/2

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16.02.2016 13:47von Harsberg
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KG hatten wir nicht in der Firma , also wurde mit der ZV gewinkt habe ich abgelehnt, dauerte keine 3 Jahre durfte ich als Reservist einziehen und weitere 3 Jahre später noch mal. . Dann war die Altersgrenze für Offiziere erreicht. Das gute war, Gehalt ging weiter, zuzüglich dem Sold.
Aber zu Mobübungen waren wir nicht zu alt, da durfte ich noch 3 mal ran

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16.02.2016 13:58von ( gelöscht )
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Bei mir war der Zoll dann auch gleich nach dem Grundwehrdienst 1982. Ich hatte aber wirklich nicht de Lust schon wieder in eine Uniform zu steigen.
Dann stellte sich wohl die Frage Parteimitglied zu werden und das war mir auch gegen den Strich. Meine Arbeit und mein Umfeld machten mir Spaß. Mit 21 Jahren hatte ich auch nicht ganz tief darüber nachgedacht.
Aus heutiger Sicht hätte ich es wagen sollen. Wenn man nach der Wende bleiben durfte? Einige durften auch gehen. Aber wer kann schon in die Zukunft blicken.

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Aki ( gelöscht )
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