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Frage
Hallo,
weiß jemand, wie die Grenze im Bereich Pötenitz gesichert war? Es gibt einen großen Wald zwischen Pötenitz-Ausbau und Pötenitzer Wiek, dort war bis 1945 das Luftzeugamt der Luftwaffe untergebracht. Anschließend sprengten die Sowjets die Anlage. Teile des Grenzzauns verliefen am Ufer durch die Reste der alten Anlage - dort, wo auch noch heute der BT11 steht. Das Gelände st recht unwegsam, wurde es dennoch irgendwie überwacht? Gab es Einrichtungen der Grenzer außer dem Wachturm!
Gruß Markus
Beste Antwort - gewählt vom Fragensteller
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Gerade gefunden zu Pötenitz:
Eines Tages machte mich mein fünf Jahre jüngerer Vetter darauf aufmerksam, dass auf dem Gelände des ehemaligen Zeuglagers der deutschen Luftwaffe bei Pötenitz, an der Pötenitzer Wiek und direkt an der schmalen Landverbindung der zu Lübeck gehörenden Halbinsel Priwall gelegen, unheimlich viele Geräte und Bauteile herumlägen, die man vielleicht gut zum Bau von Fernrohren brauchen könnte. Das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Schon am nächsten Tag bekamen wir beide vom Ernteeinsatz frei und radelten gen Pötenitz, jeder mit einer möglichst großen Kiste auf dem Gepäckträger.
An der Pötenitzer Wiek, wo mein Cousin und ich 1946 nach astronomisch verwertbarem Gerät stöberten. Bei meinem Besuch im Sommer 1990 sind immer noch Trümmerreste des ehemaligen Luftwaffen-Zeuglagers zu sehen.
Dort angekommen, begannen wir sofort mit der Schatzsuche. Obwohl wir kein schlechtes Gewissen hatten, gaben wir doch Acht, dass wir möglichst nicht auf dem ausgedehnten Gelände gesehen wurden. Da direkt am Ufer der Wiek die jahrhundertelang umstrittene Grenze zwischen Lübeck und Mecklenburg, seit 1945 Grenze zwischen Ost und West, verlief, machten wir uns sogleich einer Grenzverletzung schuldig, als wir zu einigen, im zu Lübeck gehörenden Wasser verankerten Dornier-Flugbooten wateten, um sie nach astronomisch verwertbaren Geräten abzusuchen. Leider gab es nichts zu holen.
Erfolgreicher verlief die Erkundung auf freiem Gelände. Unter Büschen, in kniehohem Gras, oft auch im aufgewühltem Erdboden, fanden wir, natürlich stark verschmutzt, jede Menge Geräte, deren ursprüngliche Funktion uns meist rätselhaft blieb. Unsere besondere Aufmerksamkeit galt natürlich allen Geräten mit drehbaren Teilen sowie allen optischen Instrumenten, insbesondere noch brauchbaren Objektiven und Okularen. Alles, was verwertbar und für unsere Kisten nicht zu groß war, wurde sorgfältig verladen und per Rad abtransportiert.
Die Materialbeschaffungstour wurde noch einige Male wiederholt, bis wir glaubten, nun wirklich alles Brauchbare entdeckt zu haben. Dabei öffneten wir auch verschlossene Kisten, die in den größtenteils zerstörten Hallen herumstanden und möglicherweise zum Abtransport in die Sowjetunion vorgesehen waren. Etliche Male hockten wir mucksmäuschenstill hinter einem Pfeiler, während ein sowjetischer Posten ganz in der Nähe patrouillierte.
Auf den Dünen am Priwall tauchten von Zeit zu Zeit ebenfalls Posten auf, die nach kurzem Rundumblick bald wieder verschwanden, wahrscheinlich in einem Unterstand. Außer uns hatten offenbar noch andere Leute diese Beobachtung gemacht, denn sobald der Posten untergetaucht war, huschten geduckte Gestalten zwischen den Dünen westwärts.
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Hallo.Hier findest du was zu Pötenitz Grenze Priwall Heute und gestern ansonsten mußt du mal die SUFU bemühen.
Lgandyman
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Hallo andyman,
Danke, aber der Link trifft das nicht so richtig. Meine Frage geht eher dahin, ob dieses Gelände DDR-Zeiten für die Grenzer und Sperrgebietsbevölkerung zugänglich war oder aber ob es gesperrt war.
Gruß Markus
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Der Bereich westlich von Pötenitz bis zur Grenze am Ufer des Pötenitzer Wieks (auf der Karte das Gebiet zwischen der roten und der blauen Linie) war Schutzstreifen und sicher auch für die Bewohner der Sperrzone nicht ohne weiteres zugänglich. Der Grenzsignalzaun verlief m. E. östlich des Waldstückes, so dass es auch innerhalb des Schutzstreifens lag. Nur der Schießplatz, der vlt. ebenfalls zum Luftzeugamt gehörte, lag außerhalb. Auffällig ist der schmale innerhalb des Schutzstreifens liegende Geländestreifen an der Ortsverbindungsstraße, die von Pötenitz aus nach Süden führt. Topographisch sind dort größere Dämme, Wälle oder Böschungen zu erkennen.
Gruß Kalubke
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Auch hier in Ergänzung zur Antwort von "Kalubke" noch einmal ein Ausschnitt meiner damaligen Grenzkarte :
Hier ist der Grenzsignalzaun (grün eingezeichnet) gut zu erkennen. Rot wieder der Metallgittelzaun.
Leider habe ich privat nicht mehr so viele Fotos, aber hier ist es einigermaßen zu erkennen:
Gruß
waldersee
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Waldersee
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Zitat von Schlutup im Beitrag #6
@Waldersee
TOP
Hallo zusammen,
dem kann ich mich nur anschließen. Davon ist ja heute nix mehr zu sehen. Außer am Ufer sind noch alte Reste von Grenzzaunmatten und uralt-Drahtverhauen zu sehen. Die Schießstände gehörten übrigens zum LZA. Verlief der Zaun damals dann teilweise unterhalb der Straße bis zu dieser "Tasche" bei der Brücke und Abzweig Pö.-Ausbau? Ich erinnere mich, dass dort vor Pötenitz ein Kontrollpunkt war - wie auch weitere in Richtung Brook und Co.
Gruß Markus
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Zitat von Waldersee im Beitrag #5
[...]
Gruß
waldersee
Was sind das da für tonnenartige Gebilde ganz rechts im Schrägluftbild von @Waldersee? Die müssen doch unmittelbar am nördlichen Rand des LZA-Geländes gestanden haben? Oder stehen sie vieleicht noch? Waren das evt. irgendwelche alten Lagerhallen des LZA?
Aus der Karte von @Waldersee geht auch hervor, dass die Verläufe des GSZ und der Schutzstreifengrenze nicht lageidentisch sind. Der Schutzstreifen fing schon vor dem GSZ unmittelbar westlich der Straße Pötenitz-Johannstorf an und der GSZ verlief quer über das LZA-Gelände in ca. 100-200 m Entfernung zum GZ I.
Gruß Kalubke
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@kalubke
Hallo,
diese "tonnenartigen" Gebilde sind Siedlungshäuser in der Ortschaft Pötenitz. Die Straße verläuft schnurgerade und liegt ziemlich dicht an der ehemaligen Grenze. Es handelt sich um Doppelhaushälften, die aus den 1930er stammen dürften Die Hauser waren von der Westseite am Ufer der Pötenitzer Wiek deutlich zu erkennen,
schöne Grüße
Zange
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Zitat von Waldersee im Beitrag #5
Auch hier in Ergänzung zur Antwort von "Kalubke" noch einmal ein Ausschnitt meiner damaligen Grenzkarte :
Hier ist der Grenzsignalzaun (grün eingezeichnet) gut zu erkennen. Rot wieder der Metallgittelzaun.
Leider habe ich privat nicht mehr so viele Fotos, aber hier ist es einigermaßen zu erkennen:
Gruß
waldersee
östlich davon , etwa ab Barendorf bin ich damals Grenzstreife gelaufen(Grenzkompanie Brook 6.GrenzBrigade Küste) bis vor Boltenhagen war unser Abschnitt.

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Gert
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Gabs da bei Barendorf noch Sperranlagen und lag Barendorf schon im Schutzstreifen?
Gruß Kalubke
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Noch etwas zur Grenze im Pötenitzer Bereich.
Bis in die 1970er Jahre hinein war von Westen der Zugang zum Ufer der Pötenitzer Wiek nicht möglich, da dieser Bereich bereits zur DDR gehörte.
Am Ende der Halbinsel Priwall war ein großes Hinweisschild errichtet, das den Zugang untersagte. Der Grenzzaun befand sich seinerzeit ziemlich dicht am Ufer.
Die Grenzkommission stellte fest, dass es ein altes Wasser- Landrecht, wohl aus dem Mittelalter stammend, gab. Dieses Recht besagte, wem das Wasser gehört, dem gehört auch das Land.
Da die Pötenitzer Wiek, der Dassower See und die Trave zur Bundesrepublik gehörten, musste die DDR einen ca. zwei Meter breiten Uferstreifen bis hin zum Grenzübergang Selmsdorf abtreten.
Das hatte zur Folge, dass man am Ostufer theoretisch bis nach Schlutup marschieren konnte, wenn kein Hochwasser war. Man hätte also auch bis in den Dassower Bereich gehen können.
Danach wurden die Sperranlagen im Pötenitzer Bereich ein ordentliches Stück "freundwärts" versetzt.
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Zitat von Kalubke im Beitrag #11
Gabs da bei Barendorf noch Sperranlagen und lag Barendorf schon im Schutzstreifen?
Gruß Kalubke
ja, doppelter Stacheldrahtzaun mit K6 oben auf der Steilküste. Der ganze Abschnitt war bis Großklützhöved, einer Landspitze vor Boltenhagen so gesichert.
Es war Sperrgebiet, kein Mensch durfte an der Küste und am Strand herumlaufen außer uns . Erst ab Ende der Zäune war der Strand wieder frei zugänglich. Das war 1963/64
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Gert
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Ich kann mich an einen Bericht in den Lübecker Nachrichten nach der Wende erinnern, es ging um die Bewohner von Rosenhagen. Dieser Ort liegt bei Pötenitz, unmittelbar am Strand. Der Zugang zum Strand war den Bewohnern jedoch durch den Grenzzaun verwehrt, weil die gesamte Küste in dem Bereich der Lübecker Bucht Grenz- und Sperrgebiet war..
In einem Interview sagte eine Bewohnerin: "Manchmal konnten wir das Wasser und den Strand riechen."
Das fand ich schon sehr anrührend
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