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Kommunikation über die Grenze

Wie war das eigentlich in der Grenztruppe geregelt mit der Kommunikation über die Grenze.
Bis in die 60 er traf man sich an der Grenzlinie, schnackte und rauchte, dann wurde die Entfernung größer und es war vorbei.
Gruß verboten. Der Westen sollte nicht grüßen, weil es eine Provokation gewesen wäre.
Ab 73 mit dem Grundlagenvertrag kamen die Telefonleitungen die GIP´s für die Übermittlung von "Schadensereignissen".
Beim BGS gab es aber auch die Anweisung, wenn es eilt kann auch in diesen Fällen der Grenzsoldat angerufen und ihm die Nachricht übermittelt werden.
Mit den Grenzzolldienstbeamten wurde schon mal Ost - West von GAK geschnackt, warum nur mit denen und nicht mit BGS`lern?
85 habe ich im Boizer Bogen bei Minensprengarbeiten protestiert. 3 Offiziere kamen, nachdem ich einen GAK angesprochen hatte, sie hatten mich 30 Minuten warten lassen, kamen sicher aus Zarrentin oder vom Bat. Lassahn. Nach 10 Sec. war alles vorbei.
Auf dem Grenzbegang mit der Grenzkommisssion 85 kam ich kurz ins Gespräch mit 2 Offizieren und 89 im Dezember dann mit 2 Offizieren in meinem geheizten Dienstwagen.
Bin gespannt, wie dies bei anderen geregelt war.

Uns war es verboten ,ein Gespräch mit den Kräften der andern Seite zu führen . Militärische Grusserweisung sollte erwidert werden !
Auf zu geworfene Anrufe haben wir nicht reagiert oder haben nur genickt und gegrinst .
Bei Territoriumsverletzungen durch BRD- Bürger wurde eine mdl. Zurückweisung (meist über Lautsprecher) gemacht !
Bei dem Termin der Grenzkomission durften wir auf Befehl nicht reden . Einige kleine Wortaustäusche gab es aber bedingt ! Z.B. "Wirf bitte die Leine rüber ! " oder "Können sie das mal Losmachen ! "
MfG Fritze

Zu meiner Grenzzeit (1979/1980 im Eichsfeld) war jegliche Kommunikation mit auf dem Territorium der damaligen BRD befindlichen Personen untersagt.
Nur autorisierte Kräfte, die wir in der Regel nicht zu Gesicht bekamen, waren befugt in verbalen Kontakt zu treten.
Es gab die Ausnahme, dass bei humanitären Handlungen (Bergung von Schuss/Minenopfern) mit der "Gegenseite" gesprochen werden durfte.
Von westlicher Seite initiierte militärische Grußerweisung durfte aber musste nicht erwidert werden.
Im Fall von Betreten des Hoheitsgebietes der DDR, musste eine Meldung an die Zugführungsstelle erfolgen, um gegebenenfalls die befehlsmäßige Erlaubnis zu erhalten, einen mündlichen Verweis zum Verlassen auszusprechen.


Also mir ist es mal so ergangen--Die Kompanie hatte Park und Putztag,einige fuhren raus zu Grenzarbeiten im eigenen Abschnitt. Als es beendet war und wir waren auf der Rückfahrt,grüßte uns ein Bauer von der anderen Seite--mit guten Morgen. Ich tat das gleiche von der Ladefläche des LO;s aus. Durfte später beim KC antanzen--der mir mit ein Du Du darauf hinwies , das es versuchte Kontaktaufnahme war. Später traf ich den Bauern in meinen Abschnitt mal wieder--als er grüße, hab ich nur mit den Kopf genickt.

Wenn es keiner sehen und hören konnte wurde das von einigen Gakels auf dem Vorgelagertem nicht so eng gesehen mit dem Sprechverbot, da waren ja auch aufgekohlte Fähnriche und BGSler und Zoll die kannten sich schon 20 Jahre, wo halt die Grenze Anfang der 60er noch nicht so ausgebaut war, denen sind nun die Stimmbänder nicht zusammengeklebt nur weil es Befehl war.
Die Briten waren auch etwas speziell was die Kommunikation anbetraf wenn mal so eine Rheinarmee-Streife vorbeikam, trockener englischer Humor halt.



Auch im zivilen Bereich war es nicht immer leicht, mit der östlichen Seite in Kontakt zu treten.
Innerhalb meiner Tätigkeit bei der Schlaf- und Speisewagengesellschaft DSG war es zuweilen erforderlich,
die DDR-Schwestergesellschaft MITROPA zu kontaktieren. Das war oftmals etwas beschwerlich, weil nicht
jeder den man ans Telefon bekam über die "höheren Weihen" verfügte, mit uns sprechen zu dürfen.
Da musste man dann immer einige Zeit warten, bis jemand herbeigeholt worden war, der die entsprechende
Befugnis innehatte, mit uns zu kommunizieren.
Auf Grund meines sächsischen Zungenschlags, bekam man das nicht immer gleich mit, dass ich ein Gesprächspartner
von der bösen westlichen Seite war. Dann unterbrach man das Gespräch und musste erst jemanden suchen, der über
die Befähigung und Berechtigung besaß, mit uns/mir zu sprechen.

Zitat von HG19801 im Beitrag #3
Zu meiner Grenzzeit (1979/1980 im Eichsfeld) war jegliche Kommunikation mit auf dem Territorium der damaligen BRD befindlichen Personen untersagt.
Nur autorisierte Kräfte, die wir in der Regel nicht zu Gesicht bekamen, waren befugt in verbalen Kontakt zu treten.
Es gab die Ausnahme, dass bei humanitären Handlungen (Bergung von Schuss/Minenopfern) mit der "Gegenseite" gesprochen werden durfte.
Von westlicher Seite initiierte militärische Grußerweisung durfte aber musste nicht erwidert werden.
Im Fall von Betreten des Hoheitsgebietes der DDR, musste eine Meldung an die Zugführungsstelle erfolgen, um gegebenenfalls die befehlsmäßige Erlaubnis zu erhalten, einen mündlichen Verweis zum Verlassen auszusprechen.
Uns wurde gesagt, dass der Gruß eine Ehrenbezeichnung sei und deshalb die Grenztruppe nicht antworten dürfe, denn die Ehrenbezeichnung für den Klassenfeind ging gar nicht.

Zitat von Kalubke im Beitrag #6Zitat von Ratze im Beitrag #1
[...]
85 habe ich im Boizer Bogen bei Minensprengarbeiten protestiert.
[...]
Hi @Ratze,
was war der Grund Deines Protestes? Lärmbelästigung, irgendwelche Teile, die bei den Sprengungen rüber geflogen sind ....?
Gruß Kalubke
Bei den Minenräumarbeiten war am 8.8.85 ein Plastikteil durch die Luft geflogen und hatte sein Zeil im Westen gefunden. Da lag das unsc huldige 9 x 4 cm große Stück ca. 7,50 auf Bundesgebiet. Da haben ich wegen der "unsachgemäßen" Sprengungen protestiert.

Hin und wieder gab es auch mal Ausnahmen, die die Regel bestätigten.
Einmal in unseren Abschnitt: LO mit 4 Mann auf dem Kolonnenweg. Auf der westlichen Seite ein VW-Bus des BGS.
Unsere Leute: Fenster herunter, ausgerolltes Bandmaß herausgehalten. Reaktion von Westseite: Für ein paar Sekunden Blaulicht an
und gehupt.

Es ist richtig, dass in den ersten Jahren ( 1949-1952) Grüsse und Gespräche zwischen Grenzpolizisten und Zöllnern stattfanden, ich habe sogar einmal in der Nähe von Arendsee mit Zöllnern Skat gespielt. Meist war das harmlos, harmlos auch die kleinen Streiche. Mal haben die Zöllner unsere provisorischen Sitze zwischen den Bäumen umgekippt oder wir haben starke Äste in ihre Wege hineingezogen, was vor allem für die berittenen Zöllner lästig war. In Drösede hatten die Polizisten sich einen kleinen Unterstand angelegt mit einer Tür, die man abschließen konnte. ( Wegen ungebetener Gäste). Die Zöllner bemerkten die beiden Posten im Bunker und stellten fest, dass sie schliefen. Daraufhin haben sie die Tür vernagelt. Alles Schimpfen half nicht, erst die Ablösung befreite die Beiden.
Waren immer nur Späße, wenn auch manchmal recht derb. Nach Gründung der DDR und der Übertragung von bestimmten Rechten und Pflichten durch SMA änderte sich das schrittweise. Schließlich war dann mit der Grenzordnung und dem Kontrollstreifen die Distanz da und der Kontakt bestand nur noch aus förmlichem Gruß. Später verblieb das auch.
In Hötensleben, Hessen und Beendorf wurde dann ein anderer "Kontakt" gepflegt. Von westlicher Seite rückten Lautsprecherwagen an und beschallten uns und die Bewohner auf ziemlich gehässige Weise. Wir konnten zunächst nichts dagegen tun. Doch dann tauchte eines Tages ein sowjetischer Lautsprecherwagen auf( in Beendorf war ich dabei) und beschallte den Westlautsprecher lautlos mit dem Ergebnis, dass die Anlage in dem westl Wagen zerstört war. Bin selber in Brunnental gewesen und habe mich umgehört, was passiert war (Natürlich in Zivil)
Als dann auch noch Minen gelegt wurden, sah der Kontakt dann so aus. Auf westlicher Seite wurde eine Treibjagd veranstaltet und die Hasen und was sonst noch dabei war nicht etwa geschossen, sondern auf die Grenze zu getrieben. Für eine Viertelstunden krachte es wie im Krieg. Das habe ich in Sommersdorf erlebt.
Aus der frühen Zeit an der Grenze vom 39.



Zitat von der 39. im Beitrag #11
Es ist richtig, dass in den ersten Jahren ( 1949-1952) Grüsse und Gespräche zwischen Grenzpolizisten und Zöllnern stattfanden, ich habe sogar einmal in der Nähe von Arendsee mit Zöllnern Skat gespielt. Meist war das harmlos, harmlos auch die kleinen Streiche. Mal haben die Zöllner unsere provisorischen Sitze zwischen den Bäumen umgekippt oder wir haben starke Äste in ihre Wege hineingezogen, was vor allem für die berittenen Zöllner lästig war. In Drösede hatten die Polizisten sich einen kleinen Unterstand angelegt mit einer Tür, die man abschließen konnte. ( Wegen ungebetener Gäste). Die Zöllner bemerkten die beiden Posten im Bunker und stellten fest, dass sie schliefen. Daraufhin haben sie die Tür vernagelt. Alles Schimpfen half nicht, erst die Ablösung befreite die Beiden.
Waren immer nur Späße, wenn auch manchmal recht derb. Nach Gründung der DDR und der Übertragung von bestimmten Rechten und Pflichten durch SMA änderte sich das schrittweise. Schließlich war dann mit der Grenzordnung und dem Kontrollstreifen die Distanz da und der Kontakt bestand nur noch aus förmlichem Gruß. Später verblieb das auch.
In Hötensleben, Hessen und Beendorf wurde dann ein anderer "Kontakt" gepflegt. Von westlicher Seite rückten Lautsprecherwagen an und beschallten uns und die Bewohner auf ziemlich gehässige Weise. Wir konnten zunächst nichts dagegen tun. Doch dann tauchte eines Tages ein sowjetischer Lautsprecherwagen auf( in Beendorf war ich dabei) und beschallte den Westlautsprecher lautlos mit dem Ergebnis, dass die Anlage in dem westl Wagen zerstört war. Bin selber in Brunnental gewesen und habe mich umgehört, was passiert war (Natürlich in Zivil)
Als dann auch noch Minen gelegt wurden, sah der Kontakt dann so aus. Auf westlicher Seite wurde eine Treibjagd veranstaltet und die Hasen und was sonst noch dabei war nicht etwa geschossen, sondern auf die Grenze zu getrieben. Für eine Viertelstunden krachte es wie im Krieg. Das habe ich in Sommersdorf erlebt.
Aus der frühen Zeit an der Grenze vom 39.
Als die Minen 85 mit dem Räumpanzer gesprengt wurden, knallte es auch ununterbrochen. Da konnte man schon Angst bekommen, wenn man nicht gewußt hätte, dass dies geplant und in größerem Abstand ungefährlich war.
Ich habe nur immer bedauert (1984 - 11.11.89), dass nie der Gruß beantwortet wurde. Mein "moin moin" wurde nicht mal durch eine Geste zur Kenntnis genommen. Na klar, die Vorschrift, aber mein Gruß war ja auch nicht vorschriftsgemäß.
Habe aber verstanden, dass keine Reaktion erfolgen konnte. Deshalb war es umso schöner, als es anschließend zu Gesprächen kam. Nicht nur an der Grenze direkt, jeder auf seiner Seite, sondern auch mal zusammen diesseits oder jenseits. Als dann die Grenze weg war, Okt. 90, ging jeder seinen Weg und alle gerade geknüpften Kontakte waren erledigt. Ist mir damals gar nicht so störend aufgefallen, denn man mußte sich ja beruflich neu orientieren, aber heute denke ich doch, der Informationsaustausch hätte erweitert werden können.

Hallo Ratze !
Als dann die Grenze weg war, Okt. 90, ging jeder seinen Weg und alle gerade geknüpften Kontakte waren erledigt. Ist mir damals gar nicht so störend aufgefallen, denn man mußte sich ja beruflich neu orientieren, aber heute denke ich doch, der Informationsaustausch hätte erweitert werden können.
Das wird für viele nicht leicht gewesen sein ab 1990 ,denn während die BGS Angehörigen ja höchstens den Dienstort wechseln mussten ,war doch für fast alle GT Angehörigen Schluss !
Wenn ich von mir ausgehe ,hatte ich auch wegen der ständig wechselnden Arbeit , mich von 1990- 2010 nur sehr wenig mit dem Thema befasst ! Es gab halt wichtigere persönliche Prioritäten !
Aber zum Austausch gibt es ja ,dank Angelo dieses Forum ! Und ich denke auch hier wurden schon viele Kontakte geknüpft und Austausch findet statt !
Hoffentlich halten die Jungen das weiter ,denn bei uns alten Zeitzeugen tickt die biologische Uhr !
MfG Fritze
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