Russische Flüchtlinge

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22.01.2010 17:06
avatar  Pitti53
#46
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ich war des öfteren in der garnison in marienborn der sowjetarmee und konnte mich über das essen auch nie beschweren


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22.01.2010 17:38
avatar  Wartburgfahrer ( gelöscht )
#47
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Wartburgfahrer ( gelöscht )

Hallo R-M-R,
ich habe nichts gegen russische Küche generell, aber ich war ja schon als Thälmannpionier mit dem Pojesd Druschbui drei Wochen in Moskau (grausam gechlortes Trinkwasser in Moskau, dafür super maroschenoje) und Kursk und dort im Ferienlager. Trotz der lustigen Kwas-Automaten und Borschtsch bei einer Gastfamilie in drei Wochen 10 Kilo abgenommen - noch Fragen ?

Im Winter 1986/87 dann eine Woche Klassenfahrt in Kiew im Hotel. Essen hart an der Grenze, eine Flasche Bier für zwei Personen usw. Im Jugendklub gab´s natürlich nur alkoholfreies - und das auf Klassenfahrt !

Die weißen Nächte in Sankt Petersburg in 2006 haben mir da deutlich besser gefallen.

Äh, sorry, ... völlig vom Thema abgekommen und darum Schluss!

Wartburgfahrer


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22.01.2010 17:53
avatar  Rainer-Maria-Rohloff ( gelöscht )
#48
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Rainer-Maria-Rohloff ( gelöscht )

Nein Wartburgfahrer, das sollte keine Kritik sein. Ist bloß so, andere Länder, andere Essgewohnheiten.
Bei uns in der Kaserne, damals, so erinnere ich mich, gab es immer Hammelfleisch, Unmengen aus großen Schüsseln mit viel Gemüse und noch was dazu.
Aber hier verlässt mich mein Langzeitgedächtnis.
Ich brauche anschließend nie Abendbrot.
Was mir aus den Kasernen geblieben ist, der gute Eindruck, ist die menschliche Wärme des, ich nenn ihn mal den Sowjetbürger.
Ohne Frage, es gab auch ganz Hartgesottene, die uns, den "Deutschen"( Ostdeutschen)nicht leiden konnten, aber das führe ich auf die Zeit zurück, als ihnen der Deutsche übel mitgespielt hatte, das wurde wohl von den Generationen vererbt.

R-M-R


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22.01.2010 18:09
avatar  Wartburgfahrer ( gelöscht )
#49
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Wartburgfahrer ( gelöscht )

Ja, R-M-R, es gab halt solche und solche, wie ÜBERALL ! In Kursk (eingedenk der historischen Umstände kein wirkliches Wunder) hat ein alter Kriegsveteran mit 30 Orden am Jacket im öffentlichen Bus irgendwas gebrabbelt - Faschistui war allerdings rauszuhören. Und die Mutter der Gastfamilie, bei der ich einige Tage der drei Wochen war, hat am Bahnsteig zum Abschied Rotz zu Wasser geheult.

Nochmal zu den Soldaten: ich war mal zugegen bei einem Sportwettbewerb in Schönfließ (muss ein NVA-Objekt gewesen sein ?), wo auch russische Fallschirmjäger dabei waren. Na danke, diese martialischen Typen waren mit den kleinen Bürschchen, die als Verkehrsposten tagelang irgendwo rumstanden, nicht zu vergleichen. Einer von denen auf Abwegen und ein junger GT-Soldat hätte keine Chance gehabt !

Wartburgfahrer


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22.01.2010 18:24
avatar  ABV ( gelöscht )
#50
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ABV ( gelöscht )

Fahnenfluchten von sowjetischen Soldaten kamen auch an der Grenze nach Polen häufig vor. Das lag sicher daran, dass die sowjetischen Soldaten in den allermeisten Fällen krank vor Heimweh, einfach nur nach Hause wollten. Logischerweise mussten die Soldaten dann über Polen. In meiner Eigenschaft als stellvertretender FDJ-Sekretär meiner Wachabteilung im " WKM" war ich auch einmal mit einer Delegation sowjetischer Soldaten in der Gedenkstätte auf den Seelower Höhen. Intern wies man uns, mit nachdrücklichen Hinweis auf die nahe polnische Grenze hin, auf die Soldaten aufzupassen.

Gruß an alle
Uwe


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22.01.2010 18:34
avatar  TOMMI ( gelöscht )
#51
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TOMMI ( gelöscht )

Jedenfalls ging allen die Düse, wenn es hieß, ein Russe ist flüchtig.
Die hatten nichts mehr zu verlieren. Wenn so jemand die Einheit verließ,
war er de facto schon ein toter Mann. So galt für ihn: Alles oder Nichts!


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22.01.2010 18:47
avatar  Rainer-Maria-Rohloff ( gelöscht )
#52
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Rainer-Maria-Rohloff ( gelöscht )

Deswegen, ABV, Wartburgfahrer und Tommi wollen wir doch mal sehen, wo der Fallschirmjäger Chaim Jahudin am Ende rauskommt, entweder im goldenen Westen, in Polen oder auf dem Friedhof?
Der interessierte Leser findet die Geschichte unter" Letzte Beiträge, Seite 2.
Und Wartburgfahrer, deren Ausbildung, der Elitetruppe durfte ich mal eine Woche auf einem großen Flugblatz in der Nähe von Leipzig miterleben.
Unser Heizhaus, die Baustelle gleich am Rollfeld, das war wie Kino.

R-M-R


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22.01.2010 23:01
avatar  ( gelöscht )
#53
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( gelöscht )

Zitat von Rainer-Maria-Rohloff
Hallo zusammen, habe noch etwas gefunden über Grenztote/ Fahnenflüchtige Sowjetsoldaten
Vor dem 13.08.1961 gleich 11 Personen, nach dem 18.08.1961 gleich 10 Personen, gesamt 21 Personen.
Ich hoffe, es stößt sich keiner an den Personen, ich hätte auch Soldaten schreiben können.
Quelle: Das Buch "Keiner kommt durch" von Dietmar Schultke.
Das wollte ich noch anfügen, ich habe im Laufe meiner 15 jährigen Tätigkeit in den Kasernen der GSSD unzählige Male mitgegessen( Mannschaftsverpflegung/ Frühstück/ Mittagessen)
Also verhungert ist da keiner, es gab reichlich und Abendbrot war dann nicht mehr von Nöten.
Bananen, die gab es genug in den Magazinen ( Verkaufseinrichtungen), nur für die Mannschaftsstärken der Garnisonen hätte deren Menge natürlich nicht gereicht.
Denn wichtig war, das es für die Offiziere und uns deutsche Handwerker gereicht hatte, und auch da musste man schon den hübschen stolzen Russinen schöne Augen machen, aber wo ich jünger war, da war ich noch ein schmuckes Kerlchen....he, war ein Spass, ek40, nicht gleich wieder in die Luft gehen und bitte keine "dummen Bemerkungen..."R-M-R

Bin ja nicht das HB-Männchen,welches gleich in die luft geht.
Meine Erfahrungen während eines Kasernenbesuches bei den "Freunden" war eine andere,hatte ich schon mal woanders drüber geschrieben.Vielleicht war es ja auch in den vielen Kasernen der GSSD unterschiedlich?
Jeder Standortkommandant war in "seinem Gebiet" sein eigener kleiner Herrscher und schrieb seine eigenen Gesetze.
Kann doch möglich sein,oder nicht?
Aber es ist mir jetzt auch schnurz egal,weiß noch, was ich selbst gesehen und erlebt habe.

R-M-R,wenn du von "dummen Bemerkungen" sprichst,kannst du mich nicht meinen.
Fass dir endlich mal an deine eigene Nase.Wie oft soll ich dir das denn nun noch sagen.
Lies mal ein paar deiner eigenen Beiträge durch und du weißt was ich meine.
Wie du vor dem W50 stehst sieht schon "Stolz und Stramm" aus,du schmuckes Kerlchen.
(Achtung-Spaß?)ek40


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23.01.2010 06:47
avatar  Rainer-Maria-Rohloff ( gelöscht )
#54
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Rainer-Maria-Rohloff ( gelöscht )

Guten Morgen ek, ich hatte sie extra in Anführungsstrichel gesetzt, die dummen B....,aber in gewisser Weise gebe ich dir Recht, denn ich bin auch nicht fehlerfrei.
Kein Mensch ist das, aber deswegen lese ich nicht nocheinmal meine eigenen Texte durch, denn da bräuchte ich bestimmt drei Wochen.
Deswegen bin ich aber doch ein sehr zurückhaltender Mensch, also das sieht immer nur so aus, auch wenn ich da so schön vor dem W50 LA/A stehe, so in Siegerpose.
Das Bild war ja eigentlich nur für meine Frau gedacht, damals und nicht fürs Forum, denn das war doch zu der Zeit noch Quark im Schaufenster, in den 70er Jahren.
Und unbestritten, was die Kasernen und die Erinnerungen angeht, das hat halt jeder anders erlebt. Die große Sowjetunion bestand ja aus ca. achtundsechzig Völkergruppen, die waren teilweise schon sehr gegensätzlich, ihre Menschen, der Bürger dieser UdSSR. Und bei mir überwiegen die positiven Erinnerungen aus dieser Zeit und das finde ich auch gut so.
So mein Freund, ich denke unser kleiner Streit ist gegessen. Das werde ich ebenfalls gleich tun, frühstücken.

R-M-R

R-M-R


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28.03.2010 15:52 (zuletzt bearbeitet: 28.03.2010 15:53)
avatar  Altermaulwurf ( gelöscht )
#55
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Altermaulwurf ( gelöscht )

Gefreiter
Uwe Dittmann
08.08.1964 22.03.1985

Er wurde geg. 03.45 Uhr von einem Angehörigen der GSSD, Soldat W. K., bei einem versuchten Grenzdurchbruch erschossen. Der Fahnenflüchtige wurde im Feuergefecht schwerverletzt und tötete sich selbst. Uwe Dittmann wurde postum zum Unteroffizier ernannt.

Uwe Dittmann war aus dem Batallionsstab in Schnellmannshausen, hatte noch ca. 30 Tage zu Dienen gehabt

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,208415,00.html

Ich verneige mich im ehrenden Gedenken


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28.03.2010 15:58
avatar  Altermaulwurf ( gelöscht )
#56
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Altermaulwurf ( gelöscht )

Einge Monate später wurde ein Hundeführer der Volkspolizei bei Eisenach von einen Fahnenflüchtigen Angehörigen der GSSD erschossen

Unglücklicher Weise wurde eine Suche trotz Dunkelheit nicht abgebrochen und der GSSD Angehörige schoss auf ein Taschenlampenlicht

Wer weiss mehr davon ?

War zu diesen Zeitpunkt gerade nicht vor Ort


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28.03.2010 16:28
avatar  karl143 ( gelöscht )
#57
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karl143 ( gelöscht )

Es endete ja zum Glück nicht immer mit Toten und Verletzten:

Am 07.12.1986 flüchteten zwei russ. Soldaten, beide vom San.Bataillon 58780 in Grimma, in den Morgenstunden westl. der B 79 in die Bundesrepublik. Die Soldaten desertierten am 5.12. von ihrer Einheit, stahlen einen zivilen Lada und fuhren mit Hilfe einer Karte von Leipzig über Osterwieck nach Hessen/DDR. Von dort setzten die ihre Flucht zu Fuß fort.Beim Überklettern des SSZ lösten sie Alarm aus, wurden jedoch nicht entdeckt. Beide Soldaten kannten sich aus Estland(damals noch UdSSR) und hatten schon seit längerem die Absicht zu flüchten und dies auch schon länger geplant.
Die Befragung wurde auf bitten der Soldaten in englischer Sprache vorgenommen. Russisch sprachen sie nur mäßig. Sie wollten in die Vereinigten Staaten von Amerika weiterreisen.

Wer weiß, was aus dieser Flucht geworden wäre, hätten GT Angehörige nach dem Alarm am SSZ entdeckt und es wäre zu einem Schusswechsel gekommen.


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28.03.2010 18:25
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#58
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( gelöscht )

Zitat von karl143
Es endete ja zum Glück nicht immer mit Toten und Verletzten:
Am 07.12.1986 flüchteten zwei russ. Soldaten, beide vom San.Bataillon 58780 in Grimma, in den Morgenstunden westl. der B 79 in die Bundesrepublik. Die Soldaten desertierten am 5.12. von ihrer Einheit, stahlen einen zivilen Lada und fuhren mit Hilfe einer Karte von Leipzig über Osterwieck nach Hessen/DDR. Von dort setzten die ihre Flucht zu Fuß fort.Beim Überklettern des SSZ lösten sie Alarm aus, wurden jedoch nicht entdeckt. Beide Soldaten kannten sich aus Estland(damals noch UdSSR) und hatten schon seit längerem die Absicht zu flüchten und dies auch schon länger geplant.
Die Befragung wurde auf bitten der Soldaten in englischer Sprache vorgenommen. Russisch sprachen sie nur mäßig. Sie wollten in die Vereinigten Staaten von Amerika weiterreisen.
Wer weiß, was aus dieser Flucht geworden wäre, hätten GT Angehörige nach dem Alarm am SSZ entdeckt und es wäre zu einem Schusswechsel gekommen.



Schusswechsel!!
Kamen die nicht unbewaffnet an!


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28.03.2010 19:05
avatar  Boelleronkel ( gelöscht )
#59
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Boelleronkel ( gelöscht )

Zitat von Wartburgfahrer
Hallo, zu dem Lebensumständen der "Freunde" kann ich auch eine Anekdote erzählen. Ich war ca. im Herbst ´88 als Fahrer bei der Abschiedsveranstaltung des Regimentskommandeurs (es könnte auch der zweite Mann gewesen sein - ich weiß es nicht mehr ganz genau) der Garnison bei Schönwalde/Bln. mit dabei.
Die Bausubstanz war schon sehr eigenartig - allein die Art und Weise eine Wand zu mauern. Diesen Mauerverbund gibt es sonst nirgends. Die Farben - gruselig.
Der UvD stand 8 Stunden auf seiner Fussbank im komisch riechenden (Bohnerwachs mit Desinfektionsmittel ?) Flur. Die Zimmer (oder besser Schlafsääle) mit etwa 24 Betten. Jeder hatte wohl nur eine halbe Schublade für private Sachen.
Mitten im Objekt eine Art Wildgehege - ein paar Rehe auf 1.000 qm. Merkwürdig.
Wir (drei Fahrer) durften im Offiziers-Speiseraum zu abend essen - nahe an der Ungenießbarkeit. Wenn ich mich recht erinnere kalte Zunge mit kalten Nudeln und dazu Leitungswasser aus dem Krug. Dafür lief RIAS 2 volles Rohr.

Als bei mir im Fahrzeug dann die "Auswertung" gesprochen wurde, hieß es zwischen den "Geflochtenen" hinter mir: "Denke nur mal, der hat sich von uns zum Abschied eine warm gefütterte GT-Felddienst-Kombi gewünscht!" Zurück in die Heimat war wohl für den hohen Offizier die Reise in die absolute Ungewissheit.

Als in meiner Heimatstadt die Anwohner im Winter den frierenden Soldaten (die mußten Weichen gangbar machen wegen Panzer-Bahnverladung) heißen Tee bringen wollten, hat der Vorgesetzte diesen weggeschüttet. Bravo !

Von der Sowjetunion lernen heißt, siechen lernen !

Grüße vom Wartburgfahrer



........................................................................................
Ja Wartburgfahrer,
Schlafsäle mit hundert mann waren keine Seltenheit.
Die Soldaten hatten ein sehr hartes Leben und vergessene Regulierer auf Strassenkreuzungen an der Tagesordnung.
Die bekamen öfters etwas Essen und Trinken,erwischen lassen durften Sie sich nicht.
Ein einfacher Soldat kam ja nur im Gruppenausgang raus,wenn überhaupt in den 2 jahren in der DDR.
Das war nicht gut,was die "Freunde"mit Ihren Jungs veranstaltet haben.


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28.03.2010 19:19
avatar  Rainer-Maria-Rohloff ( gelöscht )
#60
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Rainer-Maria-Rohloff ( gelöscht )

Boelleronkel, warst du mal zu tiefsten DDR-Zeiten in einer Sowjetischen Garnison/ Kaserne. Musst nicht so direkt antworten, so genau will ich es nicht wissen, aber ca....wann und wo?
Weil, die Schlafsäle mit hundert Mann und hattest du die Zeit, um die Betten zu zählen? Also ich nicht, und ich stand öfters mal darin.
"Auch diese mangelnde Freizeit", also Nachmittag saßen die Jungs beim Schach, Domino, im Kino, im Soldatenkasino oder sonstwo herum, nur Dienst war bestimmt nicht mehr angesagt. Eigenes Erleben, setze du deines daneben?
Sorry, ich sehe gerade, das mit der " Freizeit" war nicht von dir.

R-M-R


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