Vorgang - Einreise in die DDR über Checkpoint Charlie für Ausländer
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Frage
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Tino83
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Hallo,
ich bin ganz frisch hier angemeldet, habe auch schon etwas im Forum gesucht und recherchiere gerade den Vorgang der Einreise in die DDR über den Checkpoint Charlie für Ausländer. Ich habe einige Fragen dazu und wollte einfach mal überprüfen, ob ich mit meiner Recherche soweit richtig liege.
Es geht um folgende Situationen: Ost-Berlin, 1972, Checkpoint Charlie
1. Ein Schweizer Bürger reist von West-Berlin nach Ost-Berlin für einen Tag
2. Ein Mann mit britischem und deutschem Pass reist am gleichen Grenzübergang auch für einen Tag von West- nach Ost-Berlin - durch seinen britischen Pass müsste er doch auch als Ausländer gelten, oder?
Ich habe erfahren, dass der Checkpoint Charlie grundsätzlich nur von Ausländern benutzt wurde und mit Ausländer meine ich in dem Fall nicht BRD Bürger. Ist das richtig? Diese bräuchten ja eigentlich keinen Berechtigungsschein - sobald diese beiden Personen ihren ständigen Wohnsitz aber in West-Berlin gehabt hätten, hätten sie den "Berechtigungsschein zum Empfang eines Visums der DDR" gebraucht egal welcher Nationalität, richtig?
Soweit ich das verstanden habe, gab es also folgende Dokumententeile: evtl Berechtigungsschein / Visum als stempel im Pass / Grenzstempel unter dem Visumsstempel im Pass.
Und zum Ablauf: ich besorgte mir einen Berechtigungsschein
ging damit und meinem Pass zur Grenze - dann wurde mir vor Ort dieser Stempel in den Pass gedrückt
und das ganze dann bei Ein und Ausreise mit dem Grenzstempel abgestempelt
Bekam man direkt an der Grenze noch eine Wertmarke aufs Visum geklebt?
Ich denke einiges an Fragen deckt sich mit hier schon Behandeltem, aber die Informationsfülle zum Beispiel im Netz ist so riesig und teilweise dann eben doch ungenau. was zum Beispiel die Ausstellung des Visumstempels angeht, das ich mich nochmal an euch wende
Beste Grüße
Tino
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die Einreise über Checkpoint Charly Friedrichstr. war für Ausländer und alliierte Military möglich, für Deutsche nicht.Aber es gab Ausnahmen.
Ca. 1973 war ich mit meiner Frau in WB mit Auto. Wir wollten nach Ostberlin fahren. Meine Frau hatte zu der Zeit noch eine ausl- Staatsbürgerschaft.
Wir also mit Auto zur Friedrichstr., ich parkte die Karre an der Amiwachstube dort und ging die paar Meter bis zum ersten DDR Posten. Dort fragte ich wie und wo wir als "gemischtes " Ehepaar einreisen können? Der lachte sich kaputt und sagte , na hier über den Grenzübergang. Das ging dann auch ganz normal und fix bei der Abfertigung über die Bühne. Meine Bedenken waren gegenstandslos. So bin ich als Deutscher einmal über Checkpoint Charly nach Ostberlin eingereist.
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Gert
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Zitat von Gert im Beitrag #2
die Einreise über Checkpoint Charly Friedrichstr. war für Ausländer und alliierte Military möglich, für Deutsche nicht.Aber es gab Ausnahmen.
Ca. 1973 war ich mit meiner Frau in WB mit Auto. Wir wollten nach Ostberlin fahren. Meine Frau hatte zu der Zeit noch eine ausl- Staatsbürgerschaft.
Wir also mit Auto zur Friedrichstr., ich parkte die Karre an der Amiwachstube dort und ging die paar Meter bis zum ersten DDR Posten. Dort fragte ich wie und wo wir als "gemischtes " Ehepaar einreisen können? Der lachte sich kaputt und sagte , na hier über den Grenzübergang. Das ging dann auch ganz normal und fix bei der Abfertigung über die Bühne. Meine Bedenken waren gegenstandslos. So bin ich als Deutscher einmal über Checkpoint Charly nach Ostberlin eingereist.
Wie jetzt @Gert , der Scherge hat echt Humor gehabt und gelacht?

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exgakl
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Die DDR hatte für die ständigen Einwohner Westberlins besondere Grenzübertrittsbestimmungen. Ausländer (inkl. Staatsbürger der BRD), die ihren gesetzlichen Hauptwohnsitz in Westberlin hatten, mussten in den Besucherbüros in Westberlin einen Antrag stellen und erhielten einen (Mehrfach)Berechtigungsschein; dieser erlaubte mehrere Einreisen mit maximal 2 Tagen Aufenthalt in der DDR und der Haupstadt Berlin. Ohne Antragsstellung auf dem Besucherbüro war keine Einreise möglich. Ausländer, die ihren Hauptwohnsitz nicht in Westberlin hatten, konnten direkt an der Grenzübergangsstelle gegen Vorlage eines gültigen Grenzübertrittpapieres ein Visum bekommen. Das Visum war eine Anlage, die etwa so aussah:
Recto:
Verso:
http://www.ddr-militaria-onlineshop.keep...nte-grenze.html
Ob nun zum Beispiel ein Schweizer mit festem Wohnsitz den Grenzübergang für Ausländer (Friedrichstr./Zimmerstr.) oder eine Güst für WBerliner benutzen musste, weiss ich leider nicht, kann hier aber sicher noch geklärt werden.
Theo
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eisenringtheo
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Okay, das bringt doch schonmal Licht ins Dunkel
Die Anlage, hatte die das gleiche Format wie der Pass und wurde dann in den Pass geklebt (und an welcher stelle, am Ende?) oder wie muss ich mir das vorstellen?
Und kam da immer eine 5 Mark Marke drauf?
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Tino83
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Zitat von eisenringtheo im Beitrag #4
Die DDR hatte für die ständigen Einwohner Westberlins besondere Grenzübertrittsbestimmungen. Ausländer (inkl. Staatsbürger der BRD), die ihren gesetzlichen Hauptwohnsitz in Westberlin hatten, mussten in den Besucherbüros in Westberlin einen Antrag stellen und erhielten einen (Mehrfach)Berechtigungsschein; dieser erlaubte mehrere Einreisen mit maximal 2 Tagen Aufenthalt in der DDR und der Haupstadt Berlin. Ohne Antragsstellung auf dem Besucherbüro war keine Einreise möglich. Ausländer, die ihren Hauptwohnsitz nicht in Westberlin hatten, konnten direkt an der Grenzübergangsstelle gegen Vorlage eines gültigen Grenzübertrittpapieres ein Visum bekommen. Das Visum war eine Anlage, die etwa so aussah:
Um variabel zu sein besaß ich einen (west)deutschen Reisepass und einen (West)berliner Personalausweis.
Somit hatte ich immer die Möglichkeit entweder die eine oder die andere Variante zu nutzen.
Zitat von Tino83 im Beitrag #5
Die Anlage, hatte die das gleiche Format wie der Pass und wurde dann in den Pass geklebt (und an welcher stelle, am Ende?)
oder wie muss ich mir das vorstellen? Und kam da immer eine 5 Mark Marke drauf?
Dieses Visum wurde nicht eingeklebt, sondern nur in den Pass gelegt.
Bei der Ausreise wurden es dann von den DDR-Kontrollbeamten wieder einbehalten.
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Zitat von exgakl im Beitrag #3Zitat von Gert im Beitrag #2
die Einreise über Checkpoint Charly Friedrichstr. war für Ausländer und alliierte Military möglich, für Deutsche nicht.Aber es gab Ausnahmen.
Ca. 1973 war ich mit meiner Frau in WB mit Auto. Wir wollten nach Ostberlin fahren. Meine Frau hatte zu der Zeit noch eine ausl- Staatsbürgerschaft.
Wir also mit Auto zur Friedrichstr., ich parkte die Karre an der Amiwachstube dort und ging die paar Meter bis zum ersten DDR Posten. Dort fragte ich wie und wo wir als "gemischtes " Ehepaar einreisen können? Der lachte sich kaputt und sagte , na hier über den Grenzübergang. Das ging dann auch ganz normal und fix bei der Abfertigung über die Bühne. Meine Bedenken waren gegenstandslos. So bin ich als Deutscher einmal über Checkpoint Charly nach Ostberlin eingereist.
Wie jetzt @Gert , der Scherge hat echt Humor gehabt und gelacht?
Ja Karsten, hat mich auch verblüfft und die ganze Situation sehr entspannt

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Gert
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Zitat von Tino83 im Beitrag #5
Okay, das bringt doch schonmal Licht ins Dunkel
Die Anlage, hatte die das gleiche Format wie der Pass und wurde dann in den Pass geklebt (und an welcher stelle, am Ende?) oder wie muss ich mir das vorstellen?
Und kam da immer eine 5 Mark Marke drauf?
Wie der Name schon sagt,es war eine Anlage,sie wurde in den Pass oder in den westberliner Personalausweis eingelegt und bei Ausreise wieder eingezogen. Die Wertmarke kam in dem Fall auch auf die Anlage oder war schon aufgedruckt.
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KARNAK
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- Doppelbeitrag gelöscht -
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Sperrbrecher
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Zitat von Gert im Beitrag #2
die Einreise über Checkpoint Charly Friedrichstr. war für Ausländer und alliierte Military möglich, für Deutsche nicht.Aber es gab Ausnahmen.
Ca. 1973 war ich mit meiner Frau in WB mit Auto. Wir wollten nach Ostberlin fahren. Meine Frau hatte zu der Zeit noch eine ausl- Staatsbürgerschaft.
Wir also mit Auto zur Friedrichstr., ich parkte die Karre an der Amiwachstube dort und ging die paar Meter bis zum ersten DDR Posten. Dort fragte ich wie und wo wir als "gemischtes " Ehepaar einreisen können? Der lachte sich kaputt und sagte , na hier über den Grenzübergang. Das ging dann auch ganz normal und fix bei der Abfertigung über die Bühne. Meine Bedenken waren gegenstandslos. So bin ich als Deutscher einmal über Checkpoint Charly nach Ostberlin eingereist.
Leider war man nicht immer so großzügig und tolerant.
Als ich einmal mit meiner Frau (Ausländerin) von Westberlin aus, in die DDR (nach Dresden) einreisen wollte (die dafür erforderlichen Visa lagen vor) und wir deshalb den nächstgelegenen Grenzübergang, Waltersdorfer Chaussee, nutzen wollten, wurde uns (bzw. meiner Frau als Ausländerin) die Einreise über die Kontrollpunkt nicht gestattet. Wir mussten zurückfahren und über den Kontrollpunkt Dreilinden einreisen. nutzen
Es war also genau geregelt, welche Art von welchen Menschen diesen oder jenen Grenzübergang nutzen durften/mussten. Da wurde akribisch zwischen West-Berlinern, West-Deutschen und Ausländern unterschieden. Ob es bei letzteren auch noch unterschiedliche Klassifizierungen gab (z.B. Bruderländer und/oder Angehöriger kapitalistischer Staaten), weiß ich allerdings nicht.
Einer meiner Kollegen (Deutscher), der mit einer Mexikanerin verheiratet war, durfte jedenfalls nicht zusammen mit seiner Frau über den Checkpoint Charlie, er musste einen anderen Grenzübergang. Seine Frau hat daraufhin auf einen Besuch in Ost-Berlin verzichtet.
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Sperrbrecher
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Als die Mauer frisch auf war sind wir im Grenzöffnungschaos als West-Berliner mal extra "illegal" über den Checkpoint-Charlie westwärts wieder raus, "ausgereist" kann man nicht sagen, um auch mal dort rübergegangen zu sein.
West-Alliierte in Uniform ließen sich beim Grenzübertritt in Friedrichstraße übrigens nicht von DDR-Posten kontrollieren oder sonst wie zurechtweisen. Die haben sie ignoriert, da sie sich gemäß Siegerrecht in "Groß-Berlin" (komplett Ost+West) frei bewegen durften. Höchstens die Sowjets durften unter Siegern kontrollieren.
Sonst bin ich meistens über Drewitz, Friedrichstraße oder Invalidenstraße rüber, letzterer Übergang galt als vergleichsweise lockerer, weil da viele Botschaften und sonstige Offizielle rüberreisten.Man sah dort auch oft verlängerte Volvos mit Ost-Nummernschildern.
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Harzwanderer
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Jetzt muss ich doch nochmal nachhaken. Meine beiden Personen, Schweizer und Brite/Westdeutscher haben beide den Wohnsitz in West-Berlin, müssen also einen Berechtigungsschein holen. Mit dem kommen sie dann zur Grenze und der Grenzübertritt wird direkt auf dem Berechtigungsschein festgehalten oder wird dieser Berechtigungsschein nochmals gegen ein Visum (Anlage) getauscht das dann in den Pass (Schweizer Reispass / Britischer Reisepass) gelegt wird?
Danke
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Tino83
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West-Berliner und West-Deutsche hatten mindestens seit dem Passierscheinabkommen unterschiedliche Verfahren.
West-Berliner beantragten ihre Passierscheine in den genannten Büros. Westdeutsche konnten wohl direkt an der Grenze ohne vorherigen Antrag rüber aber im Prinzip erst mal nur nach Ost-Berlin (WIMRE). Die kriegten manchmal auch irgendwelche Gebührenmarken reingeklebt, ich nicht. War kein Westdeutscher, sondern West-Berliner, deshalb immer mit "behelfsmäßigem Personalausweis" unterwegs.
Ganz früher, vor dem Passierscheinabkommen, durften West-Berliner noch nicht nach Ost-Berlin. Deshalb hatten viele westdeutsche Schein-Wohnsitze und -Pässe, mit denen es damals schon rüber ging.
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Harzwanderer
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Nach meiner Kenntnis gab es diese Berechtigungsscheine nur für West-Berliner, sprich deutsche Staatsangehörige.
Ausländer die in Berlin wohnten, betraf das nicht. Die konnten doch ohnehin, ohne vorherige Antragstellung, jederzeit
nach Ost-Berlin einreisen.
Maßgebend in solchen Dingen, war damals ebenso wie heute, nicht der Wohnsitz, sondern die Staatsangehörigkeit.
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Sperrbrecher
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Nee. Staatsangehörigkeit war deutsch und es gab drei unterschiedliche Regelungen.("BRD, WB, DDR")
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Harzwanderer
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