Spurensuche GR10 Plauen, 8. GK Wiedersberg

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01.09.2009 19:04 (zuletzt bearbeitet: 01.09.2009 19:04)
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#1
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Nachdem ich mich im August auf Spurensuche in meinen alten Grenzabschnitt (GR10 Plauen, 8. GK Wiedersberg) begeben hatte, möchte ich hier mal die Bilder einstellen.

Erster Teil, die Kompanie:
hier war ich von April 1988 bis Januar 1990 als UaZ untergebracht. Heute ist das Gelände in Privatbesitz, es befindet sich in den Garagen eine Kfz.-Werkstatt und das Munitionsdepot ist zu Wohnräumen umgebaut worden. Leider lässt der Besitzer niemanden in die alte Grenzkompanie rein. Hinter dem Kompaniegebäude befand sich zu meiner Zeit ein schöner hoher Fichtenwald, den inzwischen der Orkan Kyrill fast dahingerafft hat. Zwischen Gebäude und Wald waren früher auch mehrere R67-Signalgeräte aufgestellt.

1. Blick vom Tor zur Kompanie
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2. Blick vom Tor zur Kompanie 1989, zum Vergleich
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3. die Kompanie von hinten (früher ein Bereich mit R67-Signalgeräten, dahinter Fichtenwald)
4. Seitenansicht und Garagenkomplexe
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5. das Eingangstor 2009, mal mit dem nächsten Bild vergleichen
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6. das Eingangstor 1989, zum Vergleich
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Teil 2 folgt...


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01.09.2009 19:11 (zuletzt bearbeitet: 01.09.2009 19:12)
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#2
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Zweiter Teil, der Grenzabschnitt:
hier habe ich mich vom früheren Tor 106 (Vorsperre Wiedersberg) mit dem Fahrrad zum Ami-Zipfel (früherer Postenpunkt) begeben. Damals waren links neben dem Tor Hundelaufanlagen, mir haben die armen Kreaturen immer ziemlich leid getan. Der Kolonnenweg vom Tor 106 bis zum Ami-Zipfel war 1989 eine der letzten Neubaumaßnahmen im Grenzabschnitt. Vom Ami-Zipfel (nahe der Grenzsäule 2693) ging es über den Kolonnenweg zum Standort des ehemaligen B-Turm Kammweg. Dort bietet sich eine schöne Sicht auf die Orte Sachsgrün, Loddenreuth und auf den in den 1970-er Jahren geräumten Ort Troschenreuth. Der Kolonnenweg ist nach 20 Jahren noch gut zu nutzen, mit dem Fahrrad gibt es aber heute die gleichen Probleme wie früher mit den Diensträdern. Wenn man den zugewachsenen K6- Kontrollstreifen überquert, kann man im Kfz.-Sperrgraben schon richtig mächtige Bäume sehen. Grenzsäulen auf dem früheren vorgelagerten Hoheitsgebiet gibt es natürlich nicht mehr, leider sind auch die Grenzsteine zerstört oder geplündert worden. Weiter ging es über den Kammweg nach Troschenreuth durch das Naturschutzgebiet Feilebachtal, vorbei am früheren Indikationsteich Troschenreuth. Hier wurde bis 1990 an Hand der eingesetzten Fische die Wasserqualität des aus Bayern kommenden Oberhartmannsreuther Baches überwacht. Dieser mündet in den Feilebach und dieser schließlich in die Talsperre Dröda. Heute gehört die jetzige Stauhaltung Troschenreuth zur Talsperre Dröda. Auf dem Kammweg kommt man an den früheren Postenpunkt Mützepöhl und weiter nach Loddenreuth (ehemaliges Tor 107), einen Ortsteil der Gemeinde Sachsgrün. Den weiter südöstlich liegenden Grenzabschnitt bis zur Trennung zur 9. GK (Posseck) südöstlich der Gemeinde Sachsgrün (am früheren Tor 109) habe ich dieses Mal ausgespart.

1. der Kolonnenweg und K6 im Bereich des früheren BT Kammweg (Blick Richtung Kammweg, Amizipfel, am Horizont Heinersgrün)
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2. Blick von Standort des ehemaligen BT Kammweg zu den Gebäuden der 8. GK
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3. der Kfz.-Sperrgraben am Gassentor Kammweg 2009
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4. der Kfz.-Sperrgraben am Gassentor Kammweg 2001 zum Vergleich
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5. zerstörter Grenzstein (Oberseite abgeschlagen)
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6. 2001 stand er noch
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7. der frühere Indikationsteich Troschenreuth, hier wurde bis 1990 an Hand der eingesetzten Fische die Wasserqualität des aus Bayern kommenden Oberhartmannsreuther Baches überwacht
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8. der in den 1970-er Jahren im Schutzstreifen geräumte Ort Troschenreuth im Hintergrund Loddenreuth
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Teil 3 folgt...


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01.09.2009 19:16
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#3
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Dritter Teil, die B-Türme um Blosenberg:
Aus der Ortslage Blosenberg kommt man über einen leichten Anstieg, vorbei am ehemaligen Tor 104, zum gleichnamigen Berg Blosenberg, hier befindet sich noch ein relativ intakter 2x2m-B-Turm (BT 9). Zu Beginn der 1980-er Jahre betrieben hier die Angehörigen der GSSD des Panzeraufklärungsregiment Plauen visuelle und Funkaufklärung Richtung Hof. Die zugehörige Wohnbaracke lag 50m nordöstlich. Der Turm hieß bei uns nur Russen-B-Turm. Wir durften da eigentlich nicht hoch, obwohl er ja inzwischen (Ende der 1980-er Jahre) leer stand, aber da er nicht an die Signalisierung unserer Führungsstelle angeschlossen war, sind wir schon mal hinaufgeklettert. Man hat einen wirklich schönen Blick Richtung Westen. Im oberen Bereich der Kanzel hatten die Russen verschiedene Panzerabbildungen zum Vergleich befestigt. Heute ist der Turm im Besitz eines Funkklubs und daher auch nicht mehr zugänglich. Oben sind diverse Antennen und ein TV-Parabolspiegel angebracht.
Vom Blosenberg kann man zu dem in unmittelbarer Nähe liegenden B-Turm (BT 9) „MG-Nest gelangen, hier sind zwar alle Scheiben zerschlagen und Schmierereien zieren die Wände, aber man kommt ohne Probleme auf die Kanzel und hat einen herrlichen Blick über die wunderschöne vogtländische Landschaft.

1. der Blosenberg mit dem B-Turm der GSSD
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2. der B-Turm der GSSD
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3. B-Turm MG-Nest
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Teil 4 folgt...


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01.09.2009 19:27 (zuletzt bearbeitet: 01.09.2009 19:30)
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#4
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klappt nicht mit den Bildern (data missing), neuer Versuch folgt


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01.09.2009 19:38
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#5
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neuer Versuch

Vierter Teil, die Führungsstelle:
aus der Ortslage Heinersgrün in Richtung Gutenfürst kommend, sah man früher, oberhalb der gesperrten Autobahn Plauen-Hof, die Führungsstelle (BT 6) der 8. Grenzkompanie Wiedersberg. Inzwischen sind in etwa 20 Jahren um den Turm zahlreiche Büsche und Bäume gewachsen, die die Führungsstelle teilweise verbergen. Lediglich aus Richtung Gutenfürst bzw. von der heutigen A72 kann man dieses Relikt einer vergangenen Zeit noch sehen. Wenn man entlang des Autobahn-/Feldrandes zur alten Führungsstelle läuft, hat man schon mächtige Probleme, sich über den nicht mehr zu erkennenden Weg zu kämpfen. Brennesseln, Disteln, Kletten und Sträucher haben die Zufahrt komplett überwuchert. Am Eingang der FüSt, ein desolates Bild, keine Türen im Erdgeschoss vorhanden, die technischen Räume und die Toilette verwüstet, Schmierereien an den Wänden. Die Treppe ins 1. OG (Alarmgruppen-Raum) hat nur noch zwei Stufen, also sportlich über die schiefe Ebene heraufziehen. Der A-Gruppen-Raum ist vollkommen leer. Die Treppe zur Beobachtungsetage (2. OG) ist wieder ohne Stufen, also folgt die nächste Kletteraktion. Oben ist das alte Podest noch vorhanden, die Fenster sind alle zerschlagen, die Dachluke halb geöffnet. Eine Leiter zum Dachausstieg ist nicht mehr zu finden. Hier hat man nun manche Stunde als A-Gruppe, Posten und ab Ende 1988 auch als KGSi verbracht. So sehr man damals diese Zeit und diese Räume auch verflucht hat, so wehmütig stimmen einen die zerstörten Gebäude heute. Der Dienst als KGSi war nicht schlecht, man hatte Zeit und Muße, auch mal ein Buch zu lesen. Ganz besonders, weil unser Abschnitt extrem selten das Ziel von fluchtwilligen Bürgern unseres Landes war. Der Autobahnlärm holt einen schnell in die Realität zurück. Noch einen letzten Blick auf die reizvolle Landschaft um Heinersgrün mit der kleinen Kapelle St. Clara und dem Rittergut/Schloss, dann beginnen der Abstieg und der erneute Kampf gegen die Brennnesseln. Mal sehen, ob ich noch mal herkomme, so bald wird es sicher nicht werden.

1. äußerer Zustand 2009
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2. äußerer Zustand 1989, zum Vergleich und noch mal Zustand Winter 1989/1990
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3. zur Begrüßung im verwüsteten EG ein "netter" Spruch
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4. die ehemalige Toilette im EG
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5. das 1. OG mit dem Alarmgruppenraum
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6. die Beobachtungsetage
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7. Blick von der FüSt nach Heinersgrün
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01.09.2009 22:05
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Hallo Michael,

klasse Exkursion mit super Fotos.

Für Wessis immer wieder interessant, die Bilder im Innern eines BTs.

Was ich immer wieder toll finde, ist wenn man Fotos von heute denen von vor ein paar Jahren gegenüber stellen kann. Hast Du toll gemacht. Auch wenn man leider zugeben muss, dass die Zeit nicht stehen bleibt.

@ Angelo: Empfehle Beförderung zum Spurensucher!


Gruß LEGO


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14.07.2017 21:09
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#7
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Hallo ZA 412,
bin verhälnismäßig neu hier im Forum. siehe meinen Beitrag vom 12.11.2016
Nun komme ich mit der Suchfunktion auf deine Bilder von der GK. Wiedersberg, wo ich von Juli 69 bis April 70 als Posten bzw. PF diente.
Mit Hilfe dieser Bilder sind viele Erinnerungen wieder gekommen. Deshalb von mir Danke, herzliche Grüße und alles Gute.
Das Gelände habe ich sofort wieder erkannt, denn es sah damals schon so aus, wie auf deinen Bildern.
Ich war im 2.Zug und der war im 1. Stock rechter Gebäudeteil untergebracht. Links unten war der Speisesaal.
Nur einen großen Unterschied zu 89 gibt es schon! Zu meiner Zeit befand sich direkt rechts hinter dem Tor neben dem WP Objekt ein Pferdestall mit Pferden und Nebengebäude. Mit ihnen wurde meistens die Post und Konsumartikel aus Wiedersberg geholt. Ihre ehemalige eigentliche Aufgabe -Eggen des KS- machten sie nicht mehr. Sie erlebten wohl damals ihr Gnadenbrot.
Auch waren unsere Postengebiete nicht so weitläufig, da rechts vom Blosenberg der Bereich der GK Heinersgrün Schloss begann. Links war es auch Sachsgrün als Trennung zu GK Posseck. Die Türme (Blosenberg, F 175, SKK beim Kammweg und Sachsgrün) waren alle noch Holzkonstruktionen. Der komfortabelste war dabei der an der F 175 gegenüber Ullitz.
Der Blosenberg als Postengebiet war, mal abgesehen von der fantastischen Aussicht nach Hof, aber auch nicht ohne; hier sollte es an der Trennlinie zu Heinersgrün eine Schleusengasse für das MfS durch die Minensperre gegeben haben und die Sowjets aus Plauen waren mittels Holzhütte auf der Kuppe im Wäldchen mit Sichtluken Richtung Hof auch schon da.
Das Bauerngehöft Troschenreuth (ein stattliches unbewohntes großes Gehöft) wurde im sehr kalten Winter 69/70 von mir verbotenerweise kurzzeitig zum Unterstellen und Aufwärmen genutzt.
Nun soll es aber mit den Anekdoten erst einmal gut sein.
Grüße Abruhender


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17.07.2017 17:17
#8
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Hallo,
ich habe in einem Archiv folgende Bezeichnung für die GSSZ-Tore bei Sachsgrün gefunden: Tor 108 WHW; Tor 109 KHW. Weiß jemand,
wofür die Abkürzungen stehen?

MfG Galliner


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17.07.2017 23:53
#9
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Die Abkürzung kann ich so nicht erklären. Um einen "Schreib,- bzw. Lesefehler" kann es sich deinerseits aber nicht handeln, oder ???

Aber ... Tor 108 war der Zugang / Zufahrt in der Ortslage Sachsgrün zur FüSt, Tor 109 war dann der direkte Zugang / Zufahrt zum Kolonnenweg östlich am Ortsrand von Sachsgrün.

Kann jetzt aber auch nichts aus der Abkürzung her ableiten, die Örtlichkeit kenn ich ja.

Gruß vom Grenzfuchs

Wer mit dem Strom schwimmt, wird nie die Quelle sehen!

GT der DDR, 1972-1975, GKS Süd -> GR-10 "Ernst Grube", II. Bat. Göttengrün / 8.GK Juchhöh - Uffz. - FW. d. Res.


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18.07.2017 10:37
#10
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Hallo Grenzfuchs,
die Abkürzungen stimmen. Die Bezeichnungen stammen aus einer Liste, in der die Tore des GR aufgelistet sind mit
Informationen über die Art der Sperre. Weitere Abkürzungen sind beispiesweise 3 TW oder BW 108. Die ließen sich
aber mit topografischen Angaben aus Karten rekonstruieren. Für WHW oder KHW passt aber keinerlei topografischer
Bezug. Ich danke dir trotzdem für die Antwort.
Gruß Galliner


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10.09.2017 10:14
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Hier findet man auch schöne Aufnahmen aus dieser Ecke.
https://archiv.schaffner-doku.de


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10.09.2017 18:11
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#12
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Tolle Aufnahmen dabei....Danke für diesen Link!

Gruß Rothaut


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12.09.2017 17:13
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#13
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12.09.2017 17:24
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#14
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Noch ne Frage...

Kann jemand nachvollziehen wo diese Gsä stand ?
Dann könnte ich das zweite Bild zuordnen....

https://archiv.schaffner-doku.de/img/4fvika?l=de
https://archiv.schaffner-doku.de/img/le2rmq?l=de


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12.09.2017 17:48
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#15
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Zitat von Rothaut im Beitrag #13
https://archiv.schaffner-doku.de/img/s9ricr?l=de
https://archiv.schaffner-doku.de/img/58ozmy?l=de
https://archiv.schaffner-doku.de/img/1qduo4?l=de
https://archiv.schaffner-doku.de/img/jbk39f?l=de
https://archiv.schaffner-doku.de/img/op532k?l=de

Kann mir jemand weiterhelfen?
Um was für ein Objekt handelt es sich ( Wetzstein )?
Wer hat dort was gemacht?

Gruß Rothaut


Wetzstein; Standort der NVA LV mit Radarstellung und Standort der HA III mit dem Objekt RADAR.
Schau auch mal hier:
http://www.manfred-bischoff.de/index1.htm
https://www.nva-futt.de/index.html?https...n/lehesten.html


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