Grenzübertritt von Grenztouristen an der innerdeutschen Grenze

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01.09.2009 16:18von Angelo
Frage
Grenzübertritt von Grenztouristen an der innerdeutschen Grenze

Wie oft kam es eigentlich vor,das Grenztouristen absichtlich oder auch unabsichtlich der Staatsgrenze zur DDR überschritten haben. Viele dachte ja das die Grenze erst am Zaun angefangen hat. Wie haben die Grenzaufklärer und die Wachposten auf der DDR Seite darauf reagiert? Wurden die Grenztouristen festgenommen? Wie wurde da verfahren? Und was spielte der Bundesgrenzschutz dabei für eine Rolle?

01.09.2009 16:36von ( gelöscht )
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Angelo,
ein paar dieser Fälle hatten wir ja schon mal beschrieben https://www.forum-ddr-grenze.de/t1054f76-...e-Richtung.html

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karl143 ( gelöscht )
01.09.2009 16:47von Angelo
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Ja da hast du recht,aber das Thema wurde dann doch wieder in eine andere Richtung gegangen. Ich möchte jetzt einfach mal das Zwischenmenschliche erzählt bekommen. Auch wie die Grenzsoldaten persönlich darauf reagiert haben. z.B "Schon wieder so eine Grenztourist der es nicht geschnallt hat" Ich meine es gibt ja auch noch die Seite hinter dem Offiziellen Grenzsoldat gibt es bei uns im Rettungsdienst auch

01.09.2009 18:43von Ernest
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Uns (in Döhren) gegenüber lag Mackendorf. Von dort bekamen wir regelmäßig Besuch von einem jüngeren Mann, der, na sagen wir mal leicht geistig verwirrt war. Er kam bis zum BT11 und sang uns Lieder vor, sprang, hopste und tanzte auf unser Gebiet. Das war ein ganz harmloser Vertreter. Da gab es eine interne Anweisung in keiner Hinsicht zu reagieren.
War eigentlich immer eine ganz nette Abwechslung. Nur ansprechen durfte man ihn nicht. Das haben mal welche von uns gemacht und haben ihn gelobt, weil er so schön singen kann, da sind sie ihn bald die ganze Schicht nicht mehr losgeworden. Da mußte dann erst seine Mutter kommen und ihn von weiten rufen.

Nun gut, das war zwar kein Grenztourist, sondern ein Anwohner von der anderen Seite, aber ich glaube, es paßt trotzdem hier her.

Gruß
Herbert

01.09.2009 19:32von ( gelöscht )
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In meiner Heimat ist das auch öfters passiert, obwohl der BGS immer vor Ort war und den Touristen einschärfte, daß nicht erst der Zaun zur DDR gehört.
Einmal waren ein paar Schulkinder aus dem Ruhrpott, die sich hier auf Klassenfahrt befanden, auf einer stillgelegten Bahnlinie gelaufen und wurden festgenommen. Ihre Eltern konnten sie dann ein paar Tage später in Eisenach in Empfang nehmen und über den Grenzübergang Herleshausen nach Hause holen.

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Heldrasteiner ( gelöscht )
01.09.2009 19:37von ( gelöscht )
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Bei solchen Übertritten sind ja gern die Schilder an den Betonsäulen geklaut worden.

Die vielen Zwischenfälle waren ja auch ein Grund für die Aufstellung der weißen Kunststoffpfosten.

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manudave ( gelöscht )
01.09.2009 19:56von ( gelöscht )
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Die weissen Kunststoffpfosten-auch unter dem Namen Streichhölzer bekannt

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Zermatt ( gelöscht )
01.09.2009 19:59von ( gelöscht )
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Zitat von Heldrasteiner
In meiner Heimat ist das auch öfters passiert, obwohl der BGS immer vor Ort war und den Touristen einschärfte, daß nicht erst der Zaun zur DDR gehört.
Einmal waren ein paar Schulkinder aus dem Ruhrpott, die sich hier auf Klassenfahrt befanden, auf einer stillgelegten Bahnlinie gelaufen und wurden festgenommen. Ihre Eltern konnten sie dann ein paar Tage später in Eisenach in Empfang nehmen und über den Grenzübergang Herleshausen nach Hause holen.


ja. das der zaun nicht die grenze das wusten auch meine eltern. die hätten mich am liebsten bei unseren besuchen in herleshausen am liebsten an die leine genommen.. ich war auch sehr neugierig.

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glasi ( gelöscht )
08.09.2009 13:15von Angelo
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So ich habe hier mal ein Bild,das hatte mir mal ein Holländer geschickt die zwei sind damals mit der Vespa die ganze innerdeutsche Grenze bereist. Wie man auf dem Foto sehen kann steht der junge Holländer schon dicke im DDR Gebiet. Wenn die Grenzaufklärer das gesehen hätten was wäre dann passiert ?

08.09.2009 13:57von ( gelöscht )
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Es gab eine Dienstvorschrift (DV), wie in einem solchen Fall zu verfahren ist. Die Person sollte angesprochen werden - etwa in der Art:"Achtung Grenztruppen der DDR! Sie befinden sich auf dem Teritorium der Deutschen Demokratischen Repulik und werden aufgefordert, dieses umgehend zu verlassen." Eine Meldung an die FÜST war sowieso fällig. Ist die Person der Auforderung nicht gefolgt und hat sich evtl. noch an Anlagen vergriffen ( z. B. Abschrauben der Schilder von den Grenzsäulen) hat der KGGSi weitere Massnahmen befohlen bzw. eingeleitet. Am effektivsten aber am Rande der Legalität war folgende Methode: Hinter einer Deckung verschwinden, das Magazin herausnehmen und einmal hörbar die Kaschi durchziehen. Da haben die meisten schon das Rennen bekommen. Wichtig war das man die Aktion weder von freund- noch von feindwärts sehen sondern nur hören konnte. Es wäre aber nie geschossen worden. Rainman kann da bestimmt mehr dazu sagen.

Gruß

westsachse

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westsachse ( gelöscht )
08.09.2009 14:04von Angelo
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Jetzt muß ich ja echt mal ein bisschen Schmunzeln,ich habe mir gerade vorgestellt wenn die Grenztruppen im Busch gesessen haben und mal durchgeladen haben wie die Touristen dann angefangen haben zu rennen
Ich meine das muß doch auch ein Genuss gewesen sein das mit anzusehen

08.09.2009 14:19von ( gelöscht )
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@glasi In der Nähe der von Herleshausen gab es die Autobahnsperre Wommen. Da man von dort einen grossen Teil der Grenze beobachten konnte, war das ein beliebter Ort für - so haben wir es genannt - Einweisungen durch den BGS. Es wurden Reisebusse mehrmals wöchentlich - meist mit Rentnern - dahin geschafft und ein oder zwei BGS-Beamte erklärten den Zivilisten, manchmal auch BW das Grenzregime. Im Winter befand sich einmal eine Schulklasse und BGS auf jener Autobahn (84/85). Wir hatten einen Befehl, zu dessen Ausführung wir unterhalb der Sperre langlaufen mussten und bekamen einen ordentlichen Hagel Schneebälle ab. Der BGS hat nicht eingegriffen. Es hat auch ein par Anpöbelungen gegeben an deren Wortlaut ich mich aber nicht erinnern kann. Wir haben mit dem DF nach oben geschaut und sind dann ruhig weiter gegangen. Mir kam es so vor, als ob der BGS-Beamte die Schüler noch ermuntert hat. Evtl. können unsere Mitglieder vom BGS was dazu sagen.

Gruß

westsachse

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westsachse ( gelöscht )
08.09.2009 14:25von ( gelöscht )
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@ Angelo Ja schon aber es durfte keiner sehen. Man wusste ja nicht, ob doch nicht einer - wie das Foto beweist - eine Kamera mit hatte und am nächsten Tag hätte die Bildzeitung mit dem schiesswütigen Grenzer aufgemacht. Zum Lachen war uns in dieser Situation nicht. Wir wollten einfach nur eine unkomplizierte Lösung finden.

Gruß

Westsachse

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westsachse ( gelöscht )
08.09.2009 15:33von ( gelöscht )
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Zitat von westsachse
Es gab eine Dienstvorschrift (DV), wie in einem solchen Fall zu verfahren ist. Die Person sollte angesprochen werden - etwa in der Art:"Achtung Grenztruppen der DDR! Sie befinden sich auf dem Teritorium der Deutschen Demokratischen Repulik und werden aufgefordert, dieses umgehend zu verlassen." Eine Meldung an die FÜST war sowieso fällig. Ist die Person der Auforderung nicht gefolgt und hat sich evtl. noch an Anlagen vergriffen ( z. B. Abschrauben der Schilder von den Grenzsäulen) hat der KGGSi weitere Massnahmen befohlen bzw. eingeleitet. Am effektivsten aber am Rande der Legalität war folgende Methode: Hinter einer Deckung verschwinden, das Magazin herausnehmen und einmal hörbar die Kaschi durchziehen. Da haben die meisten schon das Rennen bekommen. Wichtig war das man die Aktion weder von freund- noch von feindwärts sehen sondern nur hören konnte. Es wäre aber nie geschossen worden. Rainman kann da bestimmt mehr dazu sagen.

Gruß

westsachse


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Es reichte auch schon,wenn man die Kaschi sehr langsam von der einen Schulter auf die Andere umhängte.

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Rostocker ( gelöscht )
08.09.2009 15:41von ( gelöscht )
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Ich glaube,schon der Anblick eines Grenzers mit MG (Kaschi) zeigte Wirkung,der brave BRD Bürger trat
in Ehrfurcht einige Meter zurück.

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Zermatt ( gelöscht )
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