Einsatz von Angehörigen des MfS in Uniform der Grenztruppen, Grenzaufklärer und Zivilisten im Grenzbezirk zur DDR

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20.02.2015 10:51
#1
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MfS-Angehörige in Uniform der GT trafen sich mit ihren IM (West) an der Grenze. Erschien ein Besucher wurde das Gespräch abgebrochen und es entstand der Anschein, daß sich Grenzbesucher und Grenzer gegenüberstehen.

Trotz aller Vorsicht und Aufmerksamkeit bestand die Gefahr der Entdeckung durch BGS/Zoll-Streifen bei einer Unterredung oder beabsichtigten Transaktion.

Die konspirativen Treffen von MfS-Angehörigen in ziviler Kleidung mit IM hätten keine Aufmerksamkeit auf sich gezogen und wären unbemerkt geblieben!

Was ist bekannt über Art, Vorgehensweise, Anzahl sowie Ziel der Aufklärungseinsätze von Angehörigen des MfS in zivil als Touristen, Besucher, im grenznahen Raum West?

Siehe hierzu auch:

DDR Grenzaufklärer bei der Arbeit an der Innerdeutschen Grenze (7)

Ich gehe davon aus, daß die bereitgestellte Sammlung des in meinem dienstlichen Umfeld tätigen IM-Wallis (West), der in seiner Studienzeit eine Verpflichtungserklärung des MfS unterzeichnete und nach Erreichen einer herausgehobenen Position aktiviert wurde, nicht die alleinige Quelle war!

Welche Methodik wurde angewandt, um Einwohner im westlichen Grenzbezirk, die über keinen beruflichen oder privaten Bezug zur DDR
in Form von Angehörigen verfügten, für eine IM-Tätigkeit anzuwerben?

Es grüßt Euch
Kressin

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"Als ich 17 war, war in meinem Traumberuf nichts mehr frei” – Was das war? – "Rentner!
Erst Rentnerlehrling dann Jungrentner und dann Rentnergeselle!”
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20.02.2015 11:09
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#2
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tho
Vielleicht findest du was in der Suchmaschine
Ich würde anders fragen
Was sind das für Personen die für etwas Geld angeworben wurden?


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20.02.2015 11:28 (zuletzt bearbeitet: 20.02.2015 11:30)
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#3
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Bei der Werbung von inoffiziellen Mitarbeitern in der Bundesrepublik für das MfS stützte man sich vorrangig auf die namentliche Zuarbeit durch bereits im OG tätige IM/OibE.
Im OG tätige Mitarbeiter des MfS hatten dazu Personenhinweise zu erarbeiten.Meist waren das Personen aus dem engeren Umfeld:Verwandte,Freunde,Kollegen,Bekannte.Nicht zu verwechseln mit der Tätigkeit der gezielt eingesetzten Werber.
Diese Form der Anwerbung durch Hinweise bei der Suche und zur Anwerbung von neuen West-IM durch bereits im OG aktive HVA-Mitarbeiter war die erfolgreichste Methode der Agentengewinnung.
In den späteren 80er Jahren,als weitestgehend die Verlagerung der operativen Prozesse in das OG aktuell wurde,sind dabei auch die legal abgedeckten Residenturen der DDR mit eingebunden worden.

seaman

OG=Operationsgebiet.


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20.02.2015 14:24
#4
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Kaum zu glauben. Da sieht man mal, wie altmodisch das damals ablief.

Sicherlich war jeder in Verdacht, der dem BGS solcherart auffiel. Das finde ich unprofessionell.

Disziplin ist die Fähigkeit, dümmer zu erscheinen als der Chef. (Hanns Schwarz)


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20.02.2015 14:37
#5
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Mit dem heutigen Kenntnisstand möchte ich behaupten,

daß unter den zahlreichen Grenztouristen bisweilen schon mal ein MfS-Angehöriger

unter den Besuchern ein offenes Ohr hatte für einen BGS/Zollbeamten, um Erkenntnisse zu gewinnen.

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20.02.2015 14:51
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#6
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Zitat von IM Kressin im Beitrag #5


daß unter den zahlreichen Grenztouristen bisweilen schon mal ein MfS-Angehöriger

unter den Besuchern ein offenes Ohr hatte für einen BGS/Zollbeamten, um Erkenntnisse zu gewinnen.


Das unter den Grenztouristen bisweilen MfS/NVA-Aufklärer waren kann ich bestätigen.
Kontaktsuche zu BGS/Zoll zielgerichtet an der Grenze schliesse ich eher aus.Da gab es andere Möglichkeiten.

seaman


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20.02.2015 14:57
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#7
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Da die Bezahlung der Staatsbediensteten nicht so gut war, suchten Scheinbar genug eine Zweibeschäftigung und rannten dem MFS die Türen ein.


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20.02.2015 15:04
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#8
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"Da die Bezahlung der Staatsbediensteten nicht so gut war, suchten Scheinbar genug eine Zweibeschäftigung und rannten dem MFS die Türen ein."



.................Scheinbar.................. damals wars so manches.


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20.02.2015 15:07
avatar  Alfred
#9
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Zitat von damals wars im Beitrag #7
Da die Bezahlung der Staatsbediensteten nicht so gut war, suchten Scheinbar genug eine Zweibeschäftigung und rannten dem MFS die Türen ein.



Ne, mit Bezahlung - oder einem zweiten Gehalt - hatte dies bei den wenigsten zu schaffen.


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20.02.2015 15:11 (zuletzt bearbeitet: 20.02.2015 15:26)
#10
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Die Bemerkung ist nur gehässig angesichts der Westgehälter.
So gesehen hatten Unsere eher Grund, für DM zu plaudern.

Die nahmen sogar Ostmark als Judaslohn und verpetzten ihre Nächsten.

Disziplin ist die Fähigkeit, dümmer zu erscheinen als der Chef. (Hanns Schwarz)


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20.02.2015 15:21
#11
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Zitat von seaman im Beitrag #3

Im OG tätige Mitarbeiter des MfS hatten dazu Personenhinweise zu erarbeiten.Meist waren das Personen aus dem engeren Umfeld:Verwandte,Freunde,Kollegen,Bekannte.

Nicht zu verwechseln mit der Tätigkeit der gezielt eingesetzten Werber.

Diese Form der Anwerbung durch Hinweise bei der Suche und zur Anwerbung von neuen West-IM durch bereits im OG aktive HVA-Mitarbeiter war die erfolgreichste Methode der Agentengewinnung.


seaman

OG=Operationsgebiet.




Danke für die Antworten!

Wie darf ich mir das vorstellen? Wo erfolgte die Ansprache?

Neutraler Ort? In vertrauter Umgebung? Wann war der IM fertig für den Einsatz?

Wie erfolgte seine Ausbildung? Wie erfolgte die Prüfung seiner Zuverlässigkeit?

Wie wurde er vergütet?

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20.02.2015 15:36 (zuletzt bearbeitet: 20.02.2015 15:37)
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#12
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Zitat von IM Kressin im Beitrag #11
Zitat von seaman im Beitrag #3

Im OG tätige Mitarbeiter des MfS hatten dazu Personenhinweise zu erarbeiten.Meist waren das Personen aus dem engeren Umfeld:Verwandte,Freunde,Kollegen,Bekannte.

Nicht zu verwechseln mit der Tätigkeit der gezielt eingesetzten Werber.

Diese Form der Anwerbung durch Hinweise bei der Suche und zur Anwerbung von neuen West-IM durch bereits im OG aktive HVA-Mitarbeiter war die erfolgreichste Methode der Agentengewinnung.


seaman

OG=Operationsgebiet.






Wie darf ich mir das vorstellen? Wo erfolgte die Ansprache?

Neutraler Ort? In vertrauter Umgebung?



Beides ist zutreffend, der neutrale Ort sowie das vertraute Umfeld.
Die Personen waren bereits "getippt",d.h. Persönlichkeitsprofile waren erstellt und die Personen bereits in der engeren Wahl für eine Ansprache durch das MfS.Der "Tipper" nahm die Anwerbung nicht vor.
Verwandte wurden als Familienmitglied zu Hause angesprochen.Freunde,Kollegen usw. im Sportverein,bei Veranstaltungen bzw. unverfänglichen Anlässen.Es war ein Vorgang mit einem längeren Vorlauf.Geld war nicht der ausschlaggebende Grund für eine Bereitschaftserklärung des Betreffenden.

Anwerbung Beispiel-siehe hier:
Die Agentenkarriere des 1945 in Saarlouis geborenen Rainer Rupp hatte 1968 mit einem Teller Gulaschsuppe begonnen. Nach einer Demonstration gegen die Notstandsgesetze saß der Student mit Kommilitonen in einem Mainzer Restaurant und konnte seine Zeche nicht bezahlen - ihm fehlten 50 Pfennig. Ein freundlicher Mann am Nebentisch, der sich als Kurt vorstellte, spendierte den Fehlbetrag und lud die Gruppe zu einer weiteren Runde ein. Es war, wie sich später erwies, ein Werber des DDR-Geheimdienstes.

Zitat Spiegel

seaman


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20.02.2015 15:52
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#13
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( gelöscht )

Zitat von IM Kressin im Beitrag #11


Neutraler Ort? In vertrauter Umgebung? Wann war der IM fertig für den Einsatz?

Wie erfolgte seine Ausbildung? Wie erfolgte die Prüfung seiner Zuverlässigkeit?

Wie wurde er vergütet?



Bezogen auf IMs die schon immer im Bundesgebiet lebten könnte ich auch nur Unterlagen und aus Büchern zitieren.
In der Praxis hatte ich u.a. eher mit schon langjährig aktiven West -IM,unterschiedlicher Kategorien zu tun.
Ein im OG tätiger DDR-Bürger mit geheimdienstlichen Hintergrund wurde nach der Besoldungsordnung der NVA bzw. des MFS(OiBE,HIM) vergütet.

seaman


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20.02.2015 17:59
#14
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Zitat von seaman im Beitrag #12
Zitat von IM Kressin im Beitrag #11
Zitat von seaman im Beitrag #3







Die Personen waren bereits "getippt",d.h. Persönlichkeitsprofile waren erstellt und die Personen bereits in der engeren Wahl für eine Ansprache durch das MfS.

Der "Tipper" nahm die Anwerbung nicht vor.
seaman



Welches Persönlichkeitsprofil war dienlich für eine Anwerbung bzw.

welche Kriterien waren erfolgversprechend für eine Rekrutierung?

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20.02.2015 18:14
#15
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Zitat von Freienhagener im Beitrag #10
Die Bemerkung ist nur gehässig angesichts der Westgehälter.
So gesehen hatten Unsere eher Grund, für DM zu plaudern.

Die nahmen sogar Ostmark als Judaslohn und verpetzten ihre Nächsten.



Geld war die geringste Motivation bei den meisten IM,s. Das ist auch so ein Irrfglaube der gern verbreitet wird.
In den 80ziger Jahren arbeiteten zB. nur ca. 1/3 der West-IM für Geld. Der Rest aus Überzeugung oder auch unter "fremder Flagge"


passport


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