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Das erste Weihnachtsfest nach der Wende 1989

Das erste Weihnachtsfest nach der Wende 1989
Deutsch-deutsche Grenze in Boizenburg, Bezirk Schwerin gegen Mitternacht: Heiligabend beginnt hier, wie anderenorts, mit einem Volksfest. Visum und Zwangsumtausch sind seit wenigen Minuten für Bundesbürger offiziell abgeschafft.
Familienfeste des Wiedersehens. Tausende durch Republikflucht getrennte Familien feiern wieder gemeinsam das Weihnachtsfest.
Berlin: Die ganze Stadt scheint auf den Beinen. Haupttreffpunkt ist immer wieder das Brandenburger Tor, durch das jeder mindestens einmal hindurchgehen möchte.

Wie habt Ihr es eigentlich gefeiert?
Ich war bei meinen Großeltern,wo am Heiligabend die Braunschweiger Verwandschaft aufkreuzte und gleich den Wegfall des Zwangsumtausches nutzte.So konnte ich die Truppe auch endlich mal persönlich kennenlernen und meine Mutter die Truppe wiedersehen.
War emotional schon schön!

Wir haben nicht anders gefeiert, als wie das vorher auch war, nur die Geschenke fielen etwas anders aus - es gab Bananen für jeden, Apfelsinen und Kokosnüsse, letztere hatten wir nie vorher, weder eine mal gesehen noch in der Hand mal eine gehalten
Die Kinder wünschten sich einen C64 - das war gleich für alle unser schönstes und einzigstes Geschenk, was unterm Tannenbaum lag.
Etwas nachdenklich war es aber schon, denn 3 Wochen vor Heilig Abend hatte es uns mit unserem Trabi in der Nähe von Hof ( genau in Gefrees) überschlagen - die Straße war vereist und etwas abfällig in einer Kurve, da ging die Post ab auf ein Feld.
Zum Glück war kein anderer Verkehrsteilnehmer auf der Straße - wir kamen nach ca.50m auf überfrorenem Boden zum Stehen, eher zum Liegen auf der Beifahrerseite und konnten nur durch das Dachfenster raus, das mein Mann ausgehängt hatte.
An Bord waren noch meine Mutter und mein Schwiegervater.
Sehr hilfsbereite Menschen kamen uns dann zur Hilfe und veranlassten erstmal den Abtransport in eine Werkstatt - aber es war nur ein großes Loch in der Seitenwand beim Trabi, und wir konnten wieder nach Hause fahren.
Und bis Weihnachten war das Loch wieder "gestopft" mit der "Freien Presse", wurde eingeleimt und dann kam Farbe drüber und alles war gut.
Trotzdem hatten wir alle großes Glück, das niemanden etwas passiert war und konnten dann doch Weihnachten feiern - die Brillengläser von meinem Schwiegervater haben wir erst Monate danach hinter der Sonnenblende gefunden.

Bitte nicht falsch verstehen,aber wegen der Brillengläser mußte ich schmunzeln!
Bananen und Co. hatte ich in Berlin ja schon,aber Onkel konnte es sich nicht verkneifen,mir damals 16-jährigem Bengel zu Weihnachten ne gewisse Erotikzeitschrift untern Boom zu legen!Breites Grinsen in allen Gesichtern und die Senioren waren erstemal beschäftigt mit Lektürestudium und ich konnte als Junior erst nachm Frühstückt des ersten Feiertages drinne blättern!Böse alte Männer!

Tja, Weihnachten anno 1989; es war das letzte zu DDR-Zeiten. Aber der Westen hatte schon ein bissel Einzug gehalten. Wenige Tage zuvor hatte ich mich auch endlich gen Berlin-West aufgemacht, um das berühmte Begrüßungsgeld in Empfang zu nehmen, von welchem ich nur einen Teil ausgab. Ein ordentliches Päckchen Kaffee, ein gute Anzahl Schokoladentafeln und als Erfüllung eines Traumes für mich als Rock/Beat/Pop -und Beatles-Fan die beiden Beatles-LPs "Revolver" und "Abbey Road", die ich auf dem DDR-Schwarzmarkt noch nicht erwischt hatte.
Bohne & Kakao gingen festtags in den Familienschlemmerfundus ein, wie auch viele gute Dinge aus dem "Fress-Ex" u.a.m.
Weihnachten/Silvester war bei uns (ich wohnte relativ lange bei meinen Eltern) immer DER Höhepunkt des Jahres, da gönnten wir uns so ziemlich alles und genau das war das Besondere am Weihnachtsfest in der DDR. Da war Weihnachten noch etwas, aber heute ..
... heute klinke ich mich aus der Weihnachtszeit, die ja schon Ende August/Anfang September ihre Schatten vorauswirft, aus, um mir wenigstens noch ein bisschen Freude aufs Fest zu bewahren.
Nein, früher war nicht alles besser, aber es war anders.

Zitat von der Anderdenkende im Beitrag #5
Bitte nicht falsch verstehen,aber wegen der Brillengläser mußte ich schmunzeln!
Keine Sorge, ich verstehe das nicht falsch.
Uns hat es ja selbst nach paar Montaten Spaß gegeben, dass wir die noch gefunden haben.
Die beiden "Alten" hatten schon ihre Zeit gebraucht, bis sie das verdaut hatten, und mir tat der Trabi schon leid...., denn den habe ich gepflegt und gehegt.
Das wir auf der Seite noch zum Liegen kamen, hatten wir wohl dem 20 Liter - Benzinkanister zu verdanken, denn dieser ist, nachdem wir erst auf der Seite und dann hauptsächlich auf dem Dach über dem zugefrorenem Boden entlang geschlittert sind, dann irgendwie "rübergerutscht" hinten im Kofferraum und mit diesem Kracher hatte es uns auf die Seite "rumgekippt".
Na ja, dieses erste Weihnachtsfest nach der Wende werde ich wohl nie vergessen.

Zitat von Hanum83 im Beitrag #8
Für mich war es ein Weihnachten wie alle anderen auch, für meinen Sohn, damals 7 Jahre alt, war es bestimmt spielzeugtechnisch ganz neu, er hat da angefangen seine Playmobil-Kisten zu befüllen
Ja, mein Jüngster war damals genauso alt.
Erst dann so nach und nach hatten wir geschnallt, was es doch so alles gab, gerade spielzeugmäßig.
Zu DDR - Zeiten habe ich oft mal was unmittelbar nach Weihnachten bekommen und dieses dann aufgehoben bis zum nächsten "Heiligen Abend" oder um Ostern rum gab es z.B.mal die Metallbaukästen.
#10


Für mich war das Weihnachten 1989 auch ein ganz besonderes, es war das erste Weihachten in der eigenen Wohnung!!
Im Sommer bekam ich eine Ausbauwohnung von meiner Arbeitsstelle, selber Dusche eingebaut, Lagerbalken im Schlafzimmerfußboden ausgetauscht, kompl. Elektrik erneuert und unter Putz verlegt, Küche gefliest, selber Türen eingebaut, losen Putz abgeklopft, Fliesen getauscht gegen Glasbausteine für Dusche u.s.w.u.s.f.
Kurz vor Weihnachten zogen wir ein, werde ich nie vergessen..., ach ja hätte ich fast vergessen, eine bittere Pille gab es dann noch: hatte alle Weihnachtsfeiertage Spät und Sylvester Nachtschicht, aber was zählte war die eigene Wohnung.
gruß h.

Mal Hand auf Herz und abgesehen davon,das wir schon im September Schokoweihnachtsmänner kaufen können,aber vom Gefühl her wirds zu jedem kommenden Weihnachtsfest immer unfamiliärer und kommerzieller.H
aben wir uns vor 20 bis 30 Jahren wirklich mehr gefreut oder tickt da bei mir nur was anders?Haben wir damals in der Vorweihnachtszeit wirklich mehr mit der Familie und Freunden gemacht?Irgendwie ist alles schnelllebiger,oberflächlicher geworden!

Zitat von der Anderdenkende im Beitrag #11
Mal Hand auf Herz und abgesehen davon,das wir schon im September Schokoweihnachtsmänner kaufen können,aber vom Gefühl her wirds zu jedem kommenden Weihnachtsfest immer unfamiliärer und kommerzieller.H
aben wir uns vor 20 bis 30 Jahren wirklich mehr gefreut oder tickt da bei mir nur was anders?Haben wir damals in der Vorweihnachtszeit wirklich mehr mit der Familie und Freunden gemacht?Irgendwie ist alles schnelllebiger,oberflächlicher geworden!
Ja, ich stimme dir da zu.
Ich habe mir da auch so meine Gedanken gemacht.
Liegt wohl auch daran, je älter man wird, desto weniger hat man noch Angehörige und gerade wenn die Eltern verstorben sind, fehlt einen da was, gerade an Weihnachten.
Und im Erzgebirge ist es nach wie vor die schönste Zeit im Jahr, zumindest für mich.
Und da es eben nach der Wende so ziemlich alles gab das ganze Jahr über, wo man was kaufen konnte, sind dann eben auch Geburtstage und andere "Schenkereifeste" etwas aus dem Blickfeld geraten.
Das familiäre, so wie es zu meiner Kinderzeit war, oder eben vor 30 Jahren,vermisse ich auch irgendwie.

Ja stimmt, Weihnachten ist seit der Wende zum Konsum-Event geworden.
Überfluß macht, glaube ich zumindest, keineswegs glücklicher.
Schockiert war ich, als ich 2003 aus berufl. Gründen die Vorweihnachtszeit in Stuttgart verbrachte.
Das Schwaben geizig (sparsam) sind, das war schon bekannt. Aber daß im Ländle derart sparsam mit
Dekoration zum Weihnachtsfest umgegangen wird, das kannte ich so nicht.
An den Schaufenstern erkannte man jedenfalls kaum, daß das Weihnachtsfest naht.
An den Fenstern der Wohnungen ebenfalls nicht.
Zitat
Und im Erzgebirge ist es nach wie vor die schönste Zeit im Jahr,
Da stimme ich zu. Wir waren 2008 und 2009 in Rittersgrün zur Adventszeit, das habe ich nirgends woanders
so vorgefunden wie im Arz´gbirg.
Stuttgart dgegen wirkte regelrecht nackt. Außer der völlig überfüllte Weihnachtsmarkt.
Jetzt müßte ich mir erst Winterreifen kaufen, um das nochmal sehen zu können. Die brauche ich hier nicht.
Aber wer weiß...
#14


Ich habe den Eindruck, dass Weihnachten zum blanken Kommerz verkommen ist. Es fängt im August oder September mit den Süssigkeiten in den Supermärkten an und endet mit den Umtauschtagen nach den Weihnachtfeiertagen in den Kaufhäusern und dem blöden Elektronikmarkt. Ganz zu schweigen von den Vor-Weihnachtsrabattaktionen für Handy´s, noch größeren Flachbildfernsehern und und und ..
gruß h.

Zitat von Heckenhaus im Beitrag #13
Ja stimmt, Weihnachten ist seit der Wende zum Konsum-Event geworden.
Überfluß macht, glaube ich zumindest, keineswegs glücklicher.
Schockiert war ich, als ich 2003 aus berufl. Gründen die Vorweihnachtszeit in Stuttgart verbrachte.
Das Schwaben geizig (sparsam) sind, das war schon bekannt. Aber daß im Ländle derart sparsam mit
Dekoration zum Weihnachtsfest umgegangen wird, das kannte ich so nicht.
An den Schaufenstern erkannte man jedenfalls kaum, daß das Weihnachtsfest naht.
An den Fenstern der Wohnungen ebenfalls nicht.Zitat
Und im Erzgebirge ist es nach wie vor die schönste Zeit im Jahr,
Da stimme ich zu. Wir waren 2008 und 2009 in Rittersgrün zur Adventszeit, das habe ich nirgends woanders
so vorgefunden wie im Arz´gbirg.
Stuttgart dgegen wirkte regelrecht nackt. Außer der völlig überfüllte Weihnachtsmarkt.
Jetzt müßte ich mir erst Winterreifen kaufen, um das nochmal sehen zu können. Die brauche ich hier nicht.
Aber wer weiß...
Wir Schwaben wissen, worauf es ankommt. Das ganze Lametta kannst Du Dir sparen. Weihnachten war früher viel schöner, da weniger Kaufzwang herrschte und die Familie zusammenkam. Gottesdienst, Essen, Singen, Bescherung am Weihnachtsbaum. An 1989 hab ich allerdings keine besonderen Erinnerungen, wohl wie jedes Jahr.
Heute nervt das Geblinke, es geht nur noch ums Kaufen.
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