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Eisenbahngeschichten aus dem Harz

Ich möchte hier mal neben den bekannten und beliebten Threads über die Geisterbahnhöfe der Berliner S- und U- Bahn, den Eisenbahngeschichten aus Thüringen einen eigenen Thread für Eisenbahngeschichten aus dem Harz eröffnen. Hierin auch, nennen wir es mal kleine Leseproben ,eines von mir geplanten Buches zu diesem Thema Euch vorstellen.
Und hier noch ein Hinweis, eine Bitte in eigener Sache.
Aus bekannten und wohl allgemein verständlichen Gründen möchte ich dringend darum bitten, ohne Rücksprache mit mir die hier und nur für dieses Forum veröffentlichen Beiträge nicht zu kopieren oder weiter zu verbreiten.
Besten Dank im Voraus! josy95
So, hier nun die erste Leseprobe, in der es um ein altes Harzer Dampfross und um einen unliebsamen Zeitgenossen geht.
"Hammermann`s" Planlok
Ooooh, du arme Dampflok 99 6101, was mußtest du in deinem langen und erlebnisreichen Lokomotivleben alles schon ertragen, dulden!
Einst für mörderische Zwecke gebaut, solltest du Dinge befördern, die nur Verderben, Tod und Blutvergießen über die Menschheit gebracht haben. Dann ging es dir nach Ende des 1. Weltkrieges im Harz samt deiner naßdampfigen Schwester besser, obwohl Nachkriegszeit, Weltwirtschaftskries, die Vorbereitung eines neuen Krieges und schließlich dieser selbst auch bestimmt kein Zuckerschlecken waren. Du hast es aber einigermaßen heil und unbeschadet überstanden. Dann kamen die Russen mit ihren Panigewagen und alles sollte besser werden. Dir blieb ein Abtransport auf nimmer Wiedersehen gen Osten erspart, so wie es leider viele deiner Reichsbahnschwestern auch aus dem benachbarten Selketal traf.
Neue Parolen, tapfere Parteigenossen fuhren dich nun, einige bestimmt auch, die schnell die Parteifarbe von braun auf das nun alternativlose stalinistische rot gewechselt haben....! In den schweren Nachkriegsjahren kamst du sogar dort hin, von wo man einst deine Schwestern samt Wagen und Schienen entführt hatte - ins Selketal.
Irgendwann dann gab es in den 50- ern neue Schwestern, fabrikneu, leistungsfähiger und auch wesentlich moderner, obwohl für dein Geburtsjahr dein Heißdampfherz schon recht modern war. Du warst aber auch da schon um die 35 Jahre alt!
Die neuen Schwestern gönnten dir aber auch mehr Verschnaufpausen und das (wild)- romantische und gemütlichere Selketal wurde für lange Jahre deine neue Heimat.
Dann Verschlug es Dich wieder in Deine alte Heimat nach Wernigerode und hier durfterst du sogar den begehrten Oldtimerzug nach Benneckenstein befördern. Unter Eisenbahnern und Einheimischen liebevoll Erbsensuppenexpress genannt. Und hier passierte dann hinter der Steinernen Renne ein Mißgeschick, was noch weítreichende Folgen für dich und deine Schwester haben sollte.
Du wolltest keine Rekorde mehr brechen oder gar andere Züge überholen, ohne sie einzuholen, wie es auch einst der geistige Vorbeter des Sozialismus, der Spitzbart Ulbricht, wenn Du den noch kennst, mit dem Westen Deutschlands machen wollte...! Nein, du bist auf marodem Gleis der sozialistischen Planwirtschaft einfach entgleist. Ein ganz böses Foul!
Irgendein findiges Köpfchen hatte dann herausgefunden, das du und deine Schwester nach über 60 (!) Jahren treuen und braven Dienstes im Harz einfach zu schwere Beine hattest! Soll es ja bei alten Damen manchmal geben, aber das hatte hier keine kränkelnden Ursachen.
Von nun an wurde es wieder finster in deinem Leben, besser gesagt grau und braun. Grau die viele Asche, braun die gleichnamige Kohle, die du nun zu fressen bekamst, damit Parteisäkretäre und auch die Kollegen, die dich reparierten, es in der kalten Jahreszeit warm hatten. Du wurdest Heizlok - obwohl Kesseltechnidsch für diesen Dienst total ungeeignet! Du warst auch deinen Herren nicht dafür zu schade, dein Outfit durch einen angehängten Kohlewagen total zu verschandeln.
Viel Schlimmer waren da aber bestimmt auch manche Reiter, die dich als Dampfroß nun zur Abgabe von Wärme zügeln mussten.
Kennst du noch den Hammermann? Ich glaub schon, wenn du vielleicht auch viele andere Dampfroßbändiger schon vergessen hast, den bestimmt nicht! Der hatte doch sogar mal eine s. g. Planstelle auf deinem Führerstand! Ein Scherzkeks hatte es seinerzeit auch an deine Führerstanddecke geschrieben "Hammermann`s Planlok"! Für viele Kollegen der Lacher, für Dich wie auch deine Schwestern ganz bestimmt nicht! Wie würde man im etwas proletenhaften Jargon sagen? Ein Klug*cheißer und Großschwätzer à la Cart, ein notorischer Faulpelz! Nur, erinnere dich, er war immer sauber und adrett gekleidet, auch auf deinem mit Braunkohle und deren unübersehbaren Rückständen verschmutzten Führerstand. Denn er ließ sich ja gern von anderen die Arbeit nachräumen und mit seinem großen, sagen wir mal diplomatisch Mundwerk statt Maul und dem Parteiabzeichen der ruhmreichen SED hatte er es ja bis zu dieser ominösen Planstelle bei Dir weit gebracht! Aber so ist das nun mal im Leben, wenn man sich zu weit aus dem Fenster lehnt, kann man nicht nur herausfallen, sondern auch sehr tief fallen. Und so landete er eben bei dir.
Kann dir dazu auch noch was tröstendes erzählen! Muntert dich garantiert auf! Wenn wir beide auch bestimmt nicht gewalttätig sind, aber hier muß ich dir ehrlich beichten, bin ich es einmal fast geworden. Es kam ja 1989 die Wende und Dein neues Einsatzgebiet war ja schon vor dieser Zeit wieder dein altes Einsatzgebiet, der Rollbockgüterverkehr nach Hasserode. Wenn nun auch mit angeordneter geringerer Geschwindigkeit, aber alte Damen soll man ja auch nicht mehr zur Olympiade schicken! Nun, ich hatte einen dieser Tage erwischt, wo man lieber nicht aufgestanden wär..., Kinder krank, selbst nicht aus den Puschen gekommen, na Du weißt schon. Die Straßen waren zu dieser Zeit mehr als verstopft, da sich endlose Kollonen von Trabbis, Wartburgs & Co in Richtung Westen und auch zurück bewegten. Ich weiß nicht mehr genau, ob meine alte Emma, mein Jawa- Moped an diesem Morgen auch noch irgendwelche Zicken wieder machte, ein Unglück kommt ja selten allein..., jedenfalls kam ich ein paar Minuten zu spät zum Dienst.
Dienst hatte ich an diesem Tag auf der linken Seite am Löffel auf deiner großen Schwester 99 7246 - 4, die an diesem Tag deinen Rollbockdienst erledigte. Mit wem? Dreimal darfst du raten! Natürlich bei unserem gemeinsamen "Freund" Hammermann. Der hatte in seiner bekannten Art und Weise nichts besseres zu tun, als mit Riesengeschrei, Mordsgetöse sich wichtig zu tun und jedem, den er auf dem Bw- Hof traf, natürlich auch dem Abteilungsleiter auf die Nase zu binden, das ich überfällig war. Obwohl es bei besagtem Rollbockdienst eher gemütlicher zuging und die Zeiten so bemessen waren, das immer genug Spielraum da war, auch wenn mal jemand zu spät kam. Es war eben seine penetrante Art, die ihn nur bei den wenigen, sagen wir mal Artgenossen belíebt machte. Um die Summe von ihm und seiner Artgenossen zu ermitteln, brauchte man bei uns in der Dienststelle höchsten zwei, wenn überhaupt drei Finger nur gerade zu machen, dann hatte man sie zumindest rein rechnerisch beisammen. Die Alten sagten immer beschwichtigend zu uns jungen Heißspornen, ...regt euch nicht auf, auch solche Menschen muß es geben, es sind und bleiben Blindgänger, nur berührt sie nach Möglichkeit nie unsaft, sie explodieren leicht...!
Nun konnte man sich ja bestimmte Schichten und auch den Kollegen nicht frei aussuchen und es blieb mir weiter nichts übrig, mich meinem Schicksal zu beugen.
Seine zweite unangenehme Eigenschaft war die, Leute, Mitmenschen, Kollegen ständig zu provozieren, er sah es eher als Necken an, doch da gibt es feine Unterschiede und vor allem Grenzen. Nur die kannte er nicht! Er fing dann an zu philosophieren, holte die verletzensten Dinge hervor und meinte, ich wär der Erste, da ja nun mit der Wende alles anders käme, der seinen Arbeitsplatz verlieren würde... ! Wie gesagt, ich hatte einen schlechten Tag erwischt, machte mir nebenbei noch Sorgen um meine erkrankten Kínder und hatte ihn mehrfach gebeten, mich einfach in Ruhe zu lassen. Auch ein weiterer Kollege, unser Rangierleiter und mein damaliger Freund Kalle W., der kurz vor der Abfahrt in Hasserode mit auf die Lok gestiegen war, sagte ihm das. Für ihn war es eher und nun erst Recht eine Animation, richtig weiterzumachen.
Irgendwann, so werden das auch unsere Leser kennen, ist dann mal Schluß mit lustig! Nur sollte man sich auch ganz besonders auf einer Lokomotive emotional sehr gut im Griff haben. Doch mir brannten dann einige Sicherungen durch, die Blutdruck- Ackermänner bliesen schon, konnten den angestauten Druck aber nicht mehr bewältigen! Ich schnappte ihn am Kragen seiner blitzesauberen Uniformbluse und drosselte ihm etwas unsanft die Atemluft. In gewissen Kreisen nennt man das heute wohl auch Atemkontrolle...!
Ein wildes Geschrei entstand..."...ich bin verletzt, ich steige jetzt ab und laß mich ablösen, Du bekommst ne Anzeige...!" usw. Zu meinem Kollegen Kalle: "du hast doch das gesehen, du bist mein Zeuge...!" Kalle, etwas besser muskolös bestückt wie ich, puterrot angelaufen pumpte und baute sich nun vorm Hammermann auf, von dem ich betreffs der Wiederherstellung seiner Sauerstoffzufuhr bereits abgelassen hatte und gab ihm genauso unmißverständlich zu verstehen, das er gleích richtig eine "auf`s Maul" bekäme wenn er besagtes Sprachorgan nicht sofort halte, sich in seine Ecke verkrümele und losfahre..., denn er sei doch zuerst handgreiflich geworden...!
Das war´s. Der Hammermann, numehr sichtlich geschockt, war in seiner chicken, durch meinen Handgriff nun nicht mehr ganz so sauberen hellblauen Reichsbahnuniformbluse klein mit Hut und Stock und fuhr seiner Wege...!
So, nun liebe 99 6101, ist dir und bestimmt auch deinen von diesem erzsymphatischen Kollegen maträltierten Schwestern das für jahrelang mit eiserner Geduld ertragene Pein ein kleiner Trost?
Dann freue ich mich mit Dir!
(Fortsetzungen folgen!)
josy95
Günter Schabowski hatte es in seiner legendären Pressekonferenz am 09.11.1989 wahrlich nicht leicht und vor allem keine Zeit, den genauen Zeitpunkt der Einführung der neuen DDR- Reisegesetze bei Krenz oder im SED- Politbüro zu hinterfragen.
Jeder kennt das Ergebnis.
Politiker von heute haben den Vorteil, nicht unter Zeitdruck zu stehen wie einst Schaboweski und das Politbüro der SED.
Und bevor sie in die Öffentlichkeit gehen, nocheinmal die Lobbyisten zu fragen, die ihnen die Gesetze geschrieben haben ...

Klasse und unterhaltsam zu lesen. Die Fortsetzung wird also von mir mit Spannung erwartet.
Mir gefällt die von Dir gewählte Form der Erzählung. Das ist nicht alltäglich und für mich liest sich das dann ganz anders. Gute Idee also.
Ja was wäre der Glatte nicht ohne eine Rosine. Also, bitte nicht böse sein. Da es um eine geplante Veröffentlichung geht, solltest Du Dir darüber im Klaren sein, wie Du als Autor in den Geschichten das "DU", "Dich", "Deiner" etc. schreiben willst. Groß wie in einem Brief oder lieber klein. Nur einheitlich sollte es im Werk dann sein.
Gruß Reiner

Zitat von der glatte im Beitrag #2
Klasse und unterhaltsam zu lesen. Die Fortsetzung wird also von mir mit Spannung erwartet.
Mir gefällt die von Dir gewählte Form der Erzählung. Das ist nicht alltäglich und für mich liest sich das dann ganz anders. Gute Idee also.
Ja was wäre der Glatte nicht ohne eine Rosine. Also, bitte nicht böse sein. Da es um eine geplante Veröffentlichung geht, solltest Du Dir darüber im Klaren sein, wie Du als Autor in den Geschichten das "DU", "Dich", "Deiner" etc. schreiben willst. Groß wie in einem Brief oder lieber klein. Nur einheitlich sollte es im Werk dann sein.
Gruß Reiner
@der glatte , Reiner.
Ich habe aus meinem Entwurf kopiert, der noch keiner endgültigen Korrekturlesung unterzogen wurde.
Als Dank für Deinen Hinweis bekommst Du, die Forengemeinde sofort einen Nachschlag!

Fortsetzung:
Es war im Jahre Anno 1980.
War gerade einige Monate von Hoffmann`s Trachtentruppe (NVA) zurück und fuhr als Heizer bei Paule (Punne H.) den berühmt- berüchtigten und s. g. Kaffeezug nach Benneckenstein und zurück. War ein Samstag, werd ich nicht vergessen.
War den Freitag davor nicht zur Sparkasse mehr gekommen und hatte ca. 1400, DM- ost in der Geldbörse. Da bei dieser Tour und dem Umspannen in Benneckenstein die Zeit immer knapp war, muß ich irgendwie mit der Gesäßtasche in der Hektik beim Absteigen vom Führerstand irgendwo unbemerkt hängengeblieben sein und hab diese genauso unbemerkt aufgerissen. Dabei ist auch die Geldbörse rausgefallen! Hab das aber erst bemerkt, als wir auf der Rückfahrt kurz vor Sorge waren! Was für ein Schreck!!!
Zu dieser Zeit war gerade das Funksystem mit dem heute noch gebräuchlichen Kennwort "Kuno" endlich flächendeckend auf den Harzer Strecken im Betrieb. Also schnell "Kuno Benneckenstein" angefunkt und "Problem- (chen)" geschildert. In Benne hatte Fritze Bor***n Dienst als Fahrdienstleiter. Der hat dann auch sofort nachgeschaut und kurze Zeit später - welch freudige Nachricht, "...alles wieder da...!" über den Äther gesendet und dann alles per EDS (s. g. Eisenbahndienstsache, simpel gesagt Dienstpost, die die Zugbegleiter zwischen den Bahnhöfen transportierten) mit dem nächsten Zug nach Wernigerode hinterhergeschickt. Dort konnte ich dann überglücklich meinen nicht gerade geringen Besitz unversehrt und selbstverständlich vollständig wieder in Empfang nehmen!
Natürlich muß man sich für sowas angemessen bedanken! Klar. Ein paar nette Worte auf ein Blatt Papier geschrieben, einen 20- Markschein als kleines Dankeschön anbei und per EDS das Brieflein zurück!
Ein paar Tage später hatte ich Spätschicht in der Est. Benneckenstein. Solange war ich ja nun noch nicht dabei und genauso wie viele Kollegen mich noch nicht kannten, kannte ich diese auch nicht oder nur wenig. Jedenfalls sprach mich eine ältere Kollegin aus der Fahrkartenausgabe des Bahnhofs Benneckenstein an und fragte mich, ob ich denn der Herr J**t sei. Auf meine artige Antwort, das ich es sei, fing sie sichtlich aufgebracht, sehr energisch und resulut an zu scheddern: "...wie können sie meinem Mann 20 Mark geben..., der kam ja stinkevoll nach Hause...!"

Ich wußte im ersten Moment gar nicht, wie mir geschah, war mir keiner Schuld bewußt...!
Die schmunzelnden Kollegen, der "Vorfall" war mittlerweile Streckengespräch, natürlich nur bei mir noch nicht angekommen, klärten meine jugendliche Naivität, mein desaströses Unwissen schnell auf. Der liebe Fritze pichelte gern einen nach Dienstschluß. Da aber offenkundig seine Frau die Hosen an hatte und logischer Weise auch das familiäre Haushaltsbuget voll verwaltete und im berühmten "weiblichen Griff" hatte, hielt sie ihn natürlich auch etwas sparsam in Bezug auf Taschengeld. Vermutlich auch, um gewisses naschhaftes Verhalten ihres Göttergatten unter Kontrolle zu halten. Dem guten Fritze kamen natürlich meine 20 Mark Finderlohn wie gerufen. Nirgens offiziell vereinnahmt, in keiner weiblich- korrekt- strengen Buchführung vermerkt...!

Um auch ja nicht noch etwas davon übrigzulassen und in die weiblichen Schürzentaschen auf nimmer- wiedersehen fließen zu lassen, hat er wohl schleunigst alles umgesetzt...!

Ja, und wer es noch weiß, zu DDR- Zeiten konnte man mit 20 Mark noch ganz schön was anrichten, hoppla, gegen die chronische Unterhopfung wirksam (!!!) was ausrichten! Anders gesagt, sich mehr als volllaufen lassen...

Wer es nicht weiß, ein 0,25-l-er Bier kostete damals in den Gaststätten der s. g. Preisstufe 2, wie es meißtens die Bahnhofsgaststätten und Mitropa`s hatten, 49 Pfennige, ein doppelter "Klarer" so um die 1,50 Mark...
Hab der liebe Herrgott die beiden nun seelig und mögen sie wegen meiner unendschuldbaren Verfehlung mir nicht mehr zürnen, auch der liebe Herrgott mir inzwischen nachhaltig meine Sünde vergeben haben, und beide nach einem arbeitsreichen Leben im Eisenbahnerhimmel ihre wohlverdiente, ewige Ruhe gefunden haben.
Vielleicht schauen sie heute selbst schmunzelnd und lachend zu uns, zu mir herab...!
josy95
Günter Schabowski hatte es in seiner legendären Pressekonferenz am 09.11.1989 wahrlich nicht leicht und vor allem keine Zeit, den genauen Zeitpunkt der Einführung der neuen DDR- Reisegesetze bei Krenz oder im SED- Politbüro zu hinterfragen.
Jeder kennt das Ergebnis.
Politiker von heute haben den Vorteil, nicht unter Zeitdruck zu stehen wie einst Schaboweski und das Politbüro der SED.
Und bevor sie in die Öffentlichkeit gehen, nocheinmal die Lobbyisten zu fragen, die ihnen die Gesetze geschrieben haben ...

An die 99 6101 mit ihren Güterwagen Richtung Hasserode kann ich mich noch erinnern. 1973 oder 74 war ich Bewohner des Internats der Agraringenieurschule (Fachhochschule Harz). Damals kam diese kleine Lok fast täglich den Berg hoch gedampft.
Zu der Zeit fand auch die 75-Jahr Feier der Harzbahn statt. Zu diesem feierlichen Anlass kam auch ein der Malletloks, die wohl zuvor nur auf der Selketalbahn fuhren, zum Einsatz.
Fuhr man zu dieser Zeit noch Güterzüge auf den Brocken? Öfter fuhren nämlich auch Güterzüge mit zwei Neubauloks an der Spitze in den Harz.
Habe gerade mal im "Dampflok Archiv 4, Baureihen 97,98 und 99" von Weisbrod und Petznick nachgeschlagen. Die 6101 und 6102 sind dort nicht aufgeführt.
Übrigens @josy95 , wenn Du dieses Buch nicht besitzt aber daran interessiert bist, ich überlasse es Dir gern. Denn wer weiß, wo es in Zukunft mal landen wird.

Zitat von furry im Beitrag #4
An die 99 6101 mit ihren Güterwagen Richtung Hasserode kann ich mich noch erinnern. 1973 oder 74 war ich Bewohner des Internats der Agraringenieurschule (Fachhochschule Harz). Damals kam diese kleine Lok fast täglich den Berg hoch gedampft.
Zu der Zeit fand auch die 75-Jahr Feier der Harzbahn statt. Zu diesem feierlichen Anlass kam auch ein der Malletloks, die wohl zuvor nur auf der Selketalbahn fuhren, zum Einsatz.
Fuhr man zu dieser Zeit noch Güterzüge auf den Brocken? Öfter fuhren nämlich auch Güterzüge mit zwei Neubauloks an der Spitze in den Harz.
Habe gerade mal im "Dampflok Archiv 4, Baureihen 97,98 und 99" von Weisbrod und Petznick nachgeschlagen. Die 6101 und 6102 sind dort nicht aufgeführt.
Übrigens @josy95 , wenn Du dieses Buch nicht besitzt aber daran interessiert bist, ich überlasse es Dir gern. Denn wer weiß, wo es in Zukunft mal landen wird.
@furry , noch auf die Schnelle...,muß ins Bett!
Die beiden Heresfeldbahnlokomotiven 99 6101 und 99 6102, Baujahr 1914 waren Anfang der 70-er wieder verstärkt im s. g. Rollbockverkehr innerhalb Wernigerodes eingesetzt, d. h. zwischen Spurwechselbahnhof am heutigen Luffahrtmuseum/ Elmowerk und Wernigerode- Hasserode. Per Rollbock, auch als Huckepackverkehr regelspuriger Güterwagen auf schmalspuigen Untersetzern, fachsprachlich als Rollböcke oder Rollwagen bezeichnet, wurden die an der Strecke der Harzquerbahn im Stadtgebiet Wernigerode gelegenen Werksanschlußgleise bis Ende 1990 bedient. Das waren die Kinderbettenfabrik direkt am Spurwechselbahnhof Veckenstedter Weg (in der Nähe des heutigen Luftfahrtmuseums, Gleisreste noch erkennbar), dann das Anschlußgleis Bäckergenossenschaft/ OGS. Heute Bowlingcenter in der Nähe Hauptbahnhof Wernigerode, wer es kennt, dort wo man heute auf den Betriebshof der HSB schauen kann. Gleisreste, bauliche Anlagen heute nix mehr vorhanden.
Dann kam das Anschlußgleis Papiefabrik Hasserode, kurz hinter dem HP Kirschstraße, heute Fachhochschule Harz. Auf dem Gelände der ehem. Papierfabrik befindet sich heute der Campus der FH Harz, die Gleise sind alle zurückgebaut, Reste von Planum und einer Brücke nur für den Insider noch erkenbar.
Im Bahnhof Hasserode waren zwei Anschlußgleise. 1 mal in die bekannte Schokoladenfabrik "Argenta", u.a. bekannt für Harzer Tröpfchen und Brockensplitter - heute auch wieder erhältlich. Direkt hinter/ neben dem Bahnhofsgebäude Hasserode gab es noch ein Anschlußgleis in die dortige Kisten- und Holzpalettenfabrik. Von allen diesen Anschlußgleisen sind heute noch Gleisreste zu finden. Hatte auch schon mal Bilder dazu hier im Forum eingestellt. Benutzt bitte mal die Suchfunktion oder schaut unter meinem Nick mal in die Fotogalerie.
Güterzüge zum Brocken fuhren nur im Sommerfahrplan Mo - Fr bis 1986 und nach Einstellung des Personenverkehrs am 13.08.1961 fast täglich. Vornehmlich Versorgungsgüter wie Kohle und Heizöl für Sowjetarmee, Deutsche Post (Sender Brocken) und GT der DDR. Baumaterial für die GT, ab Sommer1980 auch alle Betonteile der Brockenmauer.
Es war zu dieser Zeit und im Sommerfahrplanabschnitt von Ende Aprilbis Oktober das typische Bild, das der morgendliche Güterzug, der Wernigerode gegen 07:30 Uhr Richtung Oberharz verließ, mit zwei Lokomotiven gefahren wurde. In Drei Annen Hohne wurde wieder geteilt, die eine Hälfte fuhr mit Sonderpersonal zum Brocken, die andere nach Benneckenstein. Zeitweise, besonders zur Zeit des Baues der Brockenmauer Anfng der 80-er, fuhr der Brockenzug separat zum Benneckensteiner Güterzug und auch mit 2 Lokomotiven. Hier aber nur bis zum Bahnhof Schierke, dort wurde die 2. Lokomotive abgehängt und fuhr Lz, also leer wieder nach Wernigerode. Der Grund war, man hatte nicht genügend genehmes Brockenpersonal, also Kollegen, die den Sonderpassierschein für den Brocken besaßen. Die Lok mit dem Brockenpersonal fuhr dann den ersten Zugteil zum Brocken, dann Lz nach Schierke zurück, um den 2. Zugteil nachzuholen. Nachmittags ging es dann mit den auf dem Brocken entladenen Wagen wieder zurück nach Wernigeode
1986 fuhr Ende Oktober der letzte dieser Güterzüge.Der Oberbau oberhalb der 2. Brockenstraßenquerung, die s. g. Brockenspirale etwa ab km 15, war in einem derart desolaten Zustand (Oberbau noch aus Gründerjahr Brockenbahn 1897 !) , das man die Strecke ab dort vorsorglich sperrte. Zu groß war die Gefahr von Entgleisungen besonders im Sichtfeld des Klassenfeindes.... Die ohnehin schon knappen Recourcen an Gleisbaumaterial und Kapatzitäten der Deutschen Reichsbahn ließen eine Sanierung bzw. Oberbauerneuerung bis zur Wende 1989 nicht zu. Auch fehlte es wohl an geeigneten Bauleuten, die im vorgelagerten Grenzgebiet hätten arbeiten dürfen...
Die Heizung für GT und Deutsche Post (Sender) auf dem Brocken hatte man auch auf Grund des Neubaus einer 15- KV-Leitung von Ilsenburg über den Scharfenstein und entlang des heutigen Kollonenweg auf E- Betrieb umgestellt. Ein dazugehöriges und heute noch in Betrieb befindliches Trafohaus befindet sich direkt am Kollonenweg vom Scharfenstein zum Brocken am s. g. "Eisernen Tisch" in der Nähe der 1000- Marke über NN.
Die Sowjetarmee fuhr ab 1987 ihre Kohle vom Bahnhof Wernigerode (Entladestelle Wagon nach typisch russischer Weise = Handkohle) selbst zum Brocken. Sie übernahm auch teilweise die Kohletransporte für die GT für deren Heizung im Keller des Bahnhof Brocken
Noch was zur Ölfeuerung der Harzquerbahnlokomotiven. Alle 17 Dampfloks der s. g. Neubauserie LKM Babelsberg, Bj. 1954 bis 1957 waren zwischen 1977 und 1984 (oder Anfang 1985?) auf die s. g. Ölhauptfeuerung mit Schweröl umgebaut. Ab Mitte 1983 erfolgte der schrittweise Rückbau auf die herkömmliche Rostfeuerung (Kohlefeuerung). Grund war die s. g. Ölkriese bzw. die bekannten Probleme mit den Erdöllieferungen aus der SU.
josy95
Günter Schabowski hatte es in seiner legendären Pressekonferenz am 09.11.1989 wahrlich nicht leicht und vor allem keine Zeit, den genauen Zeitpunkt der Einführung der neuen DDR- Reisegesetze bei Krenz oder im SED- Politbüro zu hinterfragen.
Jeder kennt das Ergebnis.
Politiker von heute haben den Vorteil, nicht unter Zeitdruck zu stehen wie einst Schaboweski und das Politbüro der SED.
Und bevor sie in die Öffentlichkeit gehen, nocheinmal die Lobbyisten zu fragen, die ihnen die Gesetze geschrieben haben ...

Die Oberbauprobleme finde ich interessant. Irgendwie trotzdem noch neu gemacht war ja ein Stück Gleis zwischen Goetheweg und Brockengipfel, wo, direkt an der Grenze, die Schienen so straßenbahnmäßig in neue Fertigteile eingelassen waren, offenbar, damit die Grenztruppen da auch als Patrouillenweg mit Jeeps fahren konnten.

Zitat von Harzwanderer im Beitrag #7
Die Oberbauprobleme finde ich interessant. Irgendwie trotzdem noch neu gemacht war ja ein Stück Gleis zwischen Goetheweg und Brockengipfel, wo, direkt an der Grenze, die Schienen so straßenbahnmäßig in neue Fertigteile eingelassen waren, offenbar, damit die Grenztruppen da auch als Patrouillenweg mit Jeeps fahren konnten.
@ Harzwanderer,
die allgemeine postenpunktbezeichnung war ok/ obere kreuzung. links begann dieser postenbereich am pp- goethebahnhof und er endete, theoretisch, am letzten durchlass/ tor zum vorgelagerten.
der straßenbahnmäßige ausbau endete an der letzten querung der brockenstraße, unterhalb der henkerkurve.
gruß vs


Habe noch ein Foto vom Bf. Goetheweg dazu gefunden. Verblüffend, dass sich die Sowjets da einfach durch die Untätigkeit der DDR ihre Kohlenbahn auf den Gipfel einstellen ließen. Per LKW wurde das ja richtig aufwändig, Kohlen raufzufahren. Und der Gipfel mit deren Abhörstation war nicht unwichtig und direkt an Moskau angebunden.
Interessante Geschichte auf der Seite dort:
http://www.google.de/imgres?imgurl=http%...0CLEBEK0DMDk4ZA

Zitat von vs1400 im Beitrag #9
@ josy95,
gab es die letzte fahrt nicht erst im jahr 1987?
gruß vs
@vs1400 , ich bin mir nicht hunderprozentig sicher, bin aber der Meinung, es war Ende Oktober oder schon Anfang November 1986. Mach mich aber nochmal schlau, o. k. !
Es standen nämlich noch 3 E- Wagen auf Rollwagen auf dem Brocken. Und es hatte schon ein paar Zentimeter Schnee gegeben und die Dinger mußten unbedingt runter. Einer von den Wagen war noch voll beladen, einer zur Hälfte mit Briketts für die Sowjetarmee.. Den haben die wohl nicht mehr leerbekommen, weil ihre Lager voll waren. Das Problem bei der Beförderung von beladenen Regelspurwagen auf den schmalspurigen Rollwagen, die Regelspuragen müssen gleichmaßig (Ladefläche) beladen sein. Im Regelfall ist das auf der Normalspur auch so. Aber im Rollwagenbetrieb birgt einseitige Beladung zusätzliche Gefahr.
Der verantwortliche Offizier der Sowjetarmee wollte damals die Briketts sogar an die Eisenbahner verschenken oder Freundschaftspreis Flasche Vodka...

Die Kollegen hätten schon Interesse gehabt, aber wie bitte sollte das funktionieren, die Kohlen nach Hause zu bekommen?
Jedenfalls hat man den halb entleerten Wagen dort oben noch leer gemacht, paar Muschkoten rangepfiffen, dann gab es die bekannte Handentladung. Der noch volle wagon ging dann nach Wernigerode und wurde meines Wissens nach für die Raumheizanlagen der örtlichen Reichsbahndienststellen verteillt.
Weil im darauf folgenden Frühjahr noch mehr Oberbaumängel festgestellt wurden, setzte man die ab oberer Brockenstraße ohnehin schon geringe Geschwindigkeit von 5 km/ h auf 0.Das war auch damals eine art juristischer Trick, um die Strecke nicht sperren zu müssen.
So lange, wie noch gefahren wurde, schimpften die Kollegen, die dort hoch mußten über diesen Zustand mächtig. Denn 5 km/ h ist eine mit Last am Haken verdammt schlechte, wenn nicht fast unmöglich zu fahrende Geschwindigkeit sowohl mit Dampflok als auch Diesellok.
Zusätzliches Problem: da die Strecke nicht regelmäßig befahren, waren die Schienköpfe stark verrostet. Beim Befahren sich lösender Rost + etwas Feuchtigkeit, die es quasi dort durch das Moor und die hydrolgischen Verhältnisse immer gibt, ist fast schlimmer als Schmierseife oder Glatteis...
Und der Oberbau des Streckenabschnittes zwischen Goethebahnhof und oberer Brockenstraßenquerung bei km 15,0 wurde mit Bau der Brockenmauer und Ausbau des Grenzkollonenweges ab Anfang der 80- er komplett mit erneuert. Anschließend, wie schon festgestellt, mit Betonplatten ähnlich wie bei der Straßenbahn ausgelegt. Darauf verlief von oberer Brockenstraße bis Goetheweg der Kollonenweg.
Es hieß auch immer, die s. g. Brockenspirale ab oberer Brockenstraße soll auch irgendwann mal erneuert werden..., nur wann, sagte niemand! Das hat dann die Wende eingeholt. Ab Juni 1991 wurden vorrangig die maroden Abschnitte saniert, die anderen, noch besser erhaltenen Abschnitte nur durchgearbeitet (nachgeschottert, nachgestopft, vereinzelte Schwellen ausgetauscht)
Die maroden Abschnitte war besagte Brockenspirale, ein Abschnitt im Bereich Eckerloch und noch ein Abschnitt zwischen Schierke und Bobbahn.
Was die Wenigsten wissen, der Abschnitt vom Königsbergbogen (etwa km 9) bis Goetheweg (km 13) war in den 50- Jahren über eine FDJ- Initiative in 3 oder 4 Abschnitten erneuert wurden. Ob das schon über den s. g. Studentensommer lief, entzieht sich meiner Kenntnis.
Ein Teil dieses Abschnittes im Bereich Goetheweg ist im Baujahr der Brockenbahn 1897/1898 auch von einem Eisenbahnpionierregiment erbaut wurden. Man hat es wohl als eine Art Übung abgehalten. Darum befindet sich in der Nähe des Goethebahnhofs der s. g. Soldatenstein.
Es folgen nicht die besten Linktips, aber wenigstens etwas!
http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&e....81828268,d.d24
http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&e...8,d.d24&cad=rja
josy95
Schreibfehlerteufel - Killing...

Günter Schabowski hatte es in seiner legendären Pressekonferenz am 09.11.1989 wahrlich nicht leicht und vor allem keine Zeit, den genauen Zeitpunkt der Einführung der neuen DDR- Reisegesetze bei Krenz oder im SED- Politbüro zu hinterfragen.
Jeder kennt das Ergebnis.
Politiker von heute haben den Vorteil, nicht unter Zeitdruck zu stehen wie einst Schaboweski und das Politbüro der SED.
Und bevor sie in die Öffentlichkeit gehen, nocheinmal die Lobbyisten zu fragen, die ihnen die Gesetze geschrieben haben ...

Zitat von berlin3321 im Beitrag #11
Josy, schöne Geschichten, toll. Bitte mehr davon.
Hast Du eigentlich meine PN gelesen?
MfG Berlin
Danke für die Blumen, @berlin3321

Und PN

Jaaaa!
Schreib Dir morgen auch eine..., o. k. !
josy95
Günter Schabowski hatte es in seiner legendären Pressekonferenz am 09.11.1989 wahrlich nicht leicht und vor allem keine Zeit, den genauen Zeitpunkt der Einführung der neuen DDR- Reisegesetze bei Krenz oder im SED- Politbüro zu hinterfragen.
Jeder kennt das Ergebnis.
Politiker von heute haben den Vorteil, nicht unter Zeitdruck zu stehen wie einst Schaboweski und das Politbüro der SED.
Und bevor sie in die Öffentlichkeit gehen, nocheinmal die Lobbyisten zu fragen, die ihnen die Gesetze geschrieben haben ...

Zitat von Harzwanderer im Beitrag #14
Wann war eigentlich der Bau der Stasi-Moschee damals? Ging alles per Bahn hoch oder fuhren da auch LKW? Mit der Brockenmauer muss das ja eine Phase der Hochbelastung für die alte Strecke gewesen sein. Vielleicht hat es ihr den Rest gegeben?
@Harzwanderer , (rot) das vermute ich auch mal. Wie ich schon schrieb, der Oberbau in der s. g. Brockenspirale ab oberer Brockenstraßenquerung war noch aus den Gründerjahr 1898/99. Danach sind dort auch durch die ehem. NWE nur Instandhaltungsmaßnahmen durchgeführt worden. Im Krieg und danach ist mit Sicherheit auch nix passiert. Die Holzschwellen waren im April 1990, als ich das erste mal die Strecke abwanderte, in Mehrzahl so faul, das man Nägel und Schrauben mit der Hand rausziehen konnte. Dazu war die Bauform von 1898 eine damals gängige und für heutige Verhältnisse total vereinfachte, wo die Schienen nur über eine unterliegende Grundplatte direkt mit der Schwelle vernagelt oder verschraubt sind. Einige Schwellen waren bereits schon wieder zu Erde verrottet. Dazu waren die Schienen sehr schmächtig, die s. g. "Form 6", eher einem Feldbahnschienenprofil ähnlich.
Als Notmaßnahme hatte man über die Jahre immer mal wieder hier und da eine neue Schwelle eingezogen oder Spureisen eingebaut, die die Schienen zusamnmen- oder besser auf Spurweite hielten. In einem Gleisbogen ist nämlich der Druck auf die Außenschiene doch ganz enorm und die Gefahr einer s. g. Spurerweiterung und damit Entgleisungsgefahr sehr groß.
Spureisen mußt Du Dir vorstellen wie große Spannschlösser, die unten um die Schienenfüße greifen und zusammengezogen werden können.
Die Moschee ist auch ab Anfang der 80-er mit der Brockenmauer und dem verstärkten Ausbau der Grenzanlagen am Brocken gebaut. Genaue Jahreszahl weiß ich nicht. Das Baumaterial ist jedenfalls auch fast alles mit der Bahn hochgefahren worden. Die E- Wagen, womit Mauerteile und Baumaterial transportiert wurde, waren meißt mit großen Planen abgedeckt.
josy95
Günter Schabowski hatte es in seiner legendären Pressekonferenz am 09.11.1989 wahrlich nicht leicht und vor allem keine Zeit, den genauen Zeitpunkt der Einführung der neuen DDR- Reisegesetze bei Krenz oder im SED- Politbüro zu hinterfragen.
Jeder kennt das Ergebnis.
Politiker von heute haben den Vorteil, nicht unter Zeitdruck zu stehen wie einst Schaboweski und das Politbüro der SED.
Und bevor sie in die Öffentlichkeit gehen, nocheinmal die Lobbyisten zu fragen, die ihnen die Gesetze geschrieben haben ...
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