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Der 04. November 1989 - Demo auf dem Alex

Zitat von Rainman2 im Beitrag #75Zitat von Moskwitschka im Beitrag #72
...
Na und dann kam der 9. November, der die Welt auf die Beine gestellt hat - oder auf den Kopf.
LG von der Moskwitschka
Liebe Moskwitschka,
Der Kopfstand ist ein Kunststück, auf die Füße zu kommen eine Tugend...
Mich hat es damals umgehauen. Aber da ich dick und kugelrund bin, kipple ich - mal mehr zu den Füßen hin, mal mehr zum Kopf. Bin noch etwas unentschlossen zwischen Kunststück und Tugend. Bin ja aber noch jung, hab's nicht eilig.
Ciao Rainman
@Rainman2 , dann laß mal auspendeln......

Die von mir geschilderte erste Demo am 7.10. war bis auf das "schließt euch an" eher ein Schweigemarsch, Transparente konnten ja schlecht mitgeführt werden weil man die hätte zum Startpunkt transportieren müssen, die Staatsmacht hätte es sicherlich gefreut schon Leute an der Straßenbahn in "Empfang" nehmen zu können.
4 Wochen später war alles viel lauter, Werner Lorenz der SED-Chef vom Bezirk K.-M.-Stadt wurde vom ersten Wort an niedergebrüllt, etliche wollten, so wie ich auch, doch gerne hören was er zu sagen hat, aber die "revolutionäre Masse", die sich 4 Wochen vorher noch vor Angst in die Hosen gemacht hat, hatte nun die Oberhand, da war der Drops mit der gewendeten DDR eigentlich gelutscht, die Leute wollten keine Experimente mehr, die wollten die D-Mark.
Kann man aber verstehen.
Vielleicht wäre manches schon anders gelaufen wenn die SED Krenz in der Thronfolge übersprungen hätte und eventuell gleich einen unverdächtigeren wie Modrow installiert hätte, Krenz war das Signal für die Leute das sich bis auf ein wenig Kosmetik eigentlich gar nichts ändern soll.


Zitat von Rainman2 im Beitrag #70Zitat von damals wars im Beitrag #68
Auf keiner Wendedemo ging es so staatstragend und ordentlich zu wie auf dieser.
Es wurde zugehört, brav geklatscht und es war vergleichsweise ruhig.
wie bei einem Pioniernachmittag.😉
Ähmmm, naja - da gestatte ich mir nun doch zwei Bemerkungen dazu:
1. Mir ist kein Pioniernachmittag bekannt, bei dem ausgerechnet die Vertreter der Staatsmacht ausgepfiffen und ausgebuht wurden. Ein Umstand übrigens, der mir auch das Wort "staatstragend" als nicht ganz geglückt erscheinen lässt. "Systemtragend" hätte gestimmt, denn selbst Stefan Heym sprach vom Sozialimus. Aber sei es. By the Way: Du musst irgendwann mal über Deine Pioniernachmittage schreiben - da muss ja man bannig was losgewesen sein. ;-)
2. Dass diese Demo friedlich blieb ist nicht hoch genug zu würdigen. Das Deeskalationskonzept mit den Schärpen "Keine Gewalt!" war sehr gut und hat funktioniert. Ich habe als Verantwortlicher der Ordnungskräfte bei Demos mit mehr als zehntausend Leuten mit erleben müssen, was abgehen kann, wenn da nur ein paar Dutzend Revolution spielen wollen ... Um Himmels Willen, wenn da irgendwas auf dem Alex losgegangen wäre ... Dass der November mit seinen großen Ereignissen friedlich blieb, ist ein Glück für unsere Geschichte. Was meinst Du, was am 09.11. passiert wäre, hätte es am 04.11. so richtig "gekracht"? Möglicherweise hat der 04.11. auch einen Einfluss auf Führungskräfte der Sicherheitsorgane am 09.11. gehabt?!
Ciao Rainman
Rot: Gestern fand in Erfurt in der Gedenkstätte ein Forum zu en Ereignissen vor und während der Wendezeit sowie auch über die Rolle der Stasi und die Stimmung innerhalb dieser Organisation. Der Raum war voll. Anwesend waren u.a. der Landesbeauftragte für die SED-Aufarbeitung Ch. Dietrich, Stasi-Besetzerin K. Schön, Journalist J. Schönfelder, E. Richter als Mitbegründer d. Demokratischen Aufbruchs sowie B. Roth als hauptamtl. Mitarbeiter der Bez.-Verwaltung des MfS Gera. Es wurden einige für mich doch bisher unbekannte Ereignisse zund Zusammenhänge dargelegt. Angenehm überrascht war ich über den sachlichen Umgang aller Beteilgten und man merkte, daß sie sich schon lange über diese Ereignisse austauschten, wie wir hier eben im Forum. Durch alle hier Anwesenden, die damals zu den Akteuren gehörten, wurden an konkreten Abläufen beispiele aufgeführt, wie von den führenden Kräften aller Seiten alles unternommen wurde, um es nicht zu einer Eskalation kommen zu lassen. Interessant waren die durch Frau Schön berichteten Ereignisse, als eine Gruppe Oppositioneller (oder ware diese kleine Gruppe konkret gar nicht an einer Verbesserung der Zustände in der DDR interessiert, sondern an Randale und Gewalt) versuchen wollte, die NVA-Kaserne zu stürmen. Das konnte glücklicherweise unterbunden werden. Die NVA hätte sich in dieser Zeit und durch diese Leute nicht die Waffenkammer leerräumen lassen.
Erstaunt, oder sagen wir besser, schockiert waren die Oppositionellen über die Ausstattung der Waffenkammer der Bezirksverwaltung und daß die Mitarbeiter dort eine Waffe mit sich führten. Es wurde über einige Dutzend MP´s, mehrere tausend Schuss Munition, zwei RPG´s sowie Nebelkörper ein Drama gemacht. Fand ich etwas sehr naiv und weltfremd von den Besetzern. Waren die nie bei der NV? Das war die ganz normale Ausstattung einer militärischen Einheit, zu der das MfS eben auch gehörte. So ähnlich sieht es in den Waffenkammern der Polizei, des Zoll gestern und heute ebenfalls aus, auch beim BGS und heutige Bundespolizei wird es m.E. heute nicht anders aussehen. Und daß in solchen Zeiten die Waffe am Mann getragen wird, ist m.E. ebenfalls normal. Auch die Leute in den MfS und diejenigen Zivilisten, die auf Grund ihrer Dienststellung eine persönliche Waffe besitzen, werden sie damals meist bei sich gehabt haben.
Mit dem Mitrarbeiter der BV d. MfS Gera hatte ich mich nach der Veranstaltung noch unterhalten und einige Fragen gestellt. Leider war es auf der Veranstaltung zu keiner Zeit möglich, als Zuhörer selbst Fragen zu stellen. Zu der Stimmung unter den Mitarbeitern meinte er nur, daß auch dort eine angespannte Stimmung herrschte und es sehr viele kontroverse Diskussionen gab. Was die Passivität des MfS zur Wendezeit betrifft bestätigte er meine Ansicht, die sich auf ein Gespräch meinerseits mit einem ehem. mitarbeiter der BV Erfurt hatte, der nach der Wende in unserer Firma in der Produktion anfing. Das MfS war bestens über die Stimmung in der Bevölk. informiert. Hr. Roth arbeitete in der Abteilung, die sich mit Wirtschaftsfragen beschäftigte (Korruption, Bestechung, Havarien u.a.). Detailierte Berichte gingen an die bez.-Leitung der SED, im Falle des Bezirkes Erfurt an den Gen. Müller. Von diesem wurden diese Berichte ignoriert und vom Tisch gewischt. Irgendwann war die Stimmung unter den entscheidenden Mitarbeitern des MfS so gekippt, daß in der kritischen Zeit so gehandelt wurde, wie mal ein Sachsenkönig sich geäußert haben soll wie "macht doch Euren Kram allein". Auch ein nicht zu unterschätzender Beitrag zur Deeskalation.
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