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Spektakuläre Fluchten bzw. Versuche

Ich kann mich den Ausführungen von Alter Fritz nur anschließen.Auch ich habe die Grenzanlagen von Kleinmachnow und den anderen Abschnitten noch sehr prägend im Gedächtnis.Es war schaurig sehen zu müssen was man Tag und Nacht dort "bewachte" oder besser gesagt WAS?
Sinn und Zweck des Soldatseins ist dem Umstand geschuldet ,dort seinen Dienst tun zu müssen.Es ist mittlerweile schon über dreißig Jahre her das ich dort in Berlin diente.Wenn ich mal im Urlaub dort bin und mir dieses Fleckchen Erde jetzt so betrachte,denk ich so bei mir: WARUM war das damals nicht schon so ?
78er

Mal was anderes:
Es muss im Frühjahr 1985 gewesen sein, in Schierke lag noch Schnee und es wurde noch zeitig dunkel. Hinter der Grenzkompanie Schierke gab es an der Brockenstraße eine Schranke, die vom Wachposten der Kompanie mit bedient wurde. Nach dem Dunkelwerden erschienen zwei Männer und gingen nicht wie üblich einfach drum herum. Sie lehnten sich drüber und pflaumten den Posten an, ob das hier schon der Westen wäre. Sie wollen abhauen...
Der Posten nahm das erst nicht für voll. Er stellte sich taub. Dumme Sprüche waren dort nicht selten. Hoffentlich hauten diese "Stänkerer" bald ab. Da kam der nächste freundlche Wink: Ob er sich denn nicht langsam mal bewegen und die Sache melden wolle! Das war ihm zu fett. "Das könnt ihr haben", er ließ die Leute stehen, ging zum Kompanietor und rief den UvD an. Hier sind zwei Kerle, die sagen, sie wollen abhauen und ich soll das melden.
Innerhalb von Sekunden war es mit dem gemütlichen Abend in der Kompanie vorbei. Während drinnen die Alarmgruppe gerufen wurde, ging der Polit raus zu den immer noch wartenden Männern und bat sie rein zu kommen. Ja, er hat sie freundlich gebeten. Wir GAK wollten da gerade raus zur USM-Kontrolle und haben uns amüsiert. Wohl ahnend, dass der Rest des Tages für uns nicht geruhsam würde. Die Leute kamen bereitwillig mit und drinnen erst mal Kaffee, während draußen Kompanie und Polizei zu rotieren begannen.
Als ich gut zwei Stunden später von der Kontrolle zurückkam, saßen die beiden immer noch mit Polit und dem ABV nebst Kaffee beisammen. Die Kripo aus Wernigerode kam erst gut eine halbe Stunde später. Es war wohl so, dass unsere Gäste Ausreiseanträge gestellt hatten, den nachfolgenden Streß leid hatten, kassiert werden wollten und auf einen späteren Freikauf hofften.
Vielleicht nicht spektakulär im Sinne des Wortes aber die Geschichte war noch lange Gesprächsthema.

Zitat von S51
Mal was anderes:
Es muss im Frühjahr 1985 gewesen sein, in Schierke lag noch Schnee und es wurde noch zeitig dunkel. Hinter der Grenzkompanie Schierke gab es an der Brockenstraße eine Schranke, die vom Wachposten der Kompanie mit bedient wurde. Nach dem Dunkelwerden erschienen zwei Männer und gingen nicht wie üblich einfach drum herum. Sie lehnten sich drüber und pflaumten den Posten an, ob das hier schon der Westen wäre. Sie wollen abhauen...
Der Posten nahm das erst nicht für voll. Er stellte sich taub. Dumme Sprüche waren dort nicht selten. Hoffentlich hauten diese "Stänkerer" bald ab. Da kam der nächste freundlche Wink: Ob er sich denn nicht langsam mal bewegen und die Sache melden wolle! Das war ihm zu fett. "Das könnt ihr haben", er ließ die Leute stehen, ging zum Kompanietor und rief den UvD an. Hier sind zwei Kerle, die sagen, sie wollen abhauen und ich soll das melden.
Innerhalb von Sekunden war es mit dem gemütlichen Abend in der Kompanie vorbei. Während drinnen die Alarmgruppe gerufen wurde, ging der Polit raus zu den immer noch wartenden Männern und bat sie rein zu kommen. Ja, er hat sie freundlich gebeten. Wir GAK wollten da gerade raus zur USM-Kontrolle und haben uns amüsiert. Wohl ahnend, dass der Rest des Tages für uns nicht geruhsam würde. Die Leute kamen bereitwillig mit und drinnen erst mal Kaffee, während draußen Kompanie und Polizei zu rotieren begannen.
Als ich gut zwei Stunden später von der Kontrolle zurückkam, saßen die beiden immer noch mit Polit und dem ABV nebst Kaffee beisammen. Die Kripo aus Wernigerode kam erst gut eine halbe Stunde später. Es war wohl so, dass unsere Gäste Ausreiseanträge gestellt hatten, den nachfolgenden Streß leid hatten, kassiert werden wollten und auf einen späteren Freikauf hofften.
Vielleicht nicht spektakulär im Sinne des Wortes aber die Geschichte war noch lange Gesprächsthema.
Nicht spektakulaer? Aber absolut real zu dieser Zeit. Und das macht die Geschichte 25 Jahre spaeter eben spektakulaer.
Danke, S51!
Du hast das spannend und nachvollziehbar geschrieben, von Deiner Seite aus, aber ohne das Phrasendreschen, das eben solche Geschichten typischerweise einseitig begleitet (und das auf beiden Seiten). Ich wuerd' diese Geschichte in den 'zeitgeschichtliche Literatur' Thread 'reinstellen.
Hab's gerade nochmal gelesen. Danke!

Servus,
-Th

Zitat von S51
Vielleicht nicht spektakulär im Sinne des Wortes aber die Geschichte war noch lange Gesprächsthema.
Die augenscheinliche Banalitaet des "Fluchversuches", macht er, m.E., gerade zu einer der spektakulaersten.
Man muss nicht immer mit einem Bagger herkommen um "agressiv" vorzugehen.
Gute Geschichte, ich bedanke mich ebenfalls.

Berliner


Zitat von karl143
[...]Wenn ich daran denke, was Reisende alles nach der Fahrt auf der Transitstrecke von Berlin nach Helmstedt dem GSE über Schikanen und Behinderungen berichtet haben. Das erinnert mich an eine Dokumentation eines hohen Mitarbeiters in einem Film des MDR, wo er die Fahrt über die Grenze mit einem Grenzübertritt nach den Niederlanden vergleicht. Auch der glaubt an seine Worte.[...]
Hi Karl,
Du meinst sicher die Doku "Autobahn-Ost". "Verglichen" wird/wurde dort ganz allgemein z.B. mit einem Grenzübertritt nach Kroatien und das man dabei zu damaligen Zeiten meist ein seltsames Gefühl im Bauch hatte. Der dort interviewte hohe Mitarbeiter ist übrigens genau unser User "PKE"!
Wenn ich an die Zeit der 80er zurückdenke und mir die Grenzpassagen nach z.B. Italien oder Frankreich in Erinnerung rufe, dann hatte ich dort genauso ein flaues Gefühl im Bauch wie bei der Einreise in die DDR 1988. Auch der Umgangston samt Gestik waren absolut vergleichbar.
Zitat von Alter_Fritz
[...]die bittere erkenntnis, dass damit das eigene volk in schach gehalten werden sollte,vermisse ich in deinen büchern, die sich übrigens wie dienstvorschriften lesen ,immer wieder.[...]
In Kapitel 2 des Buches von "PKE" geht er genau auf diesen Punkt ausführlich ein. Die Problematik wird seitenlang dargestellt.
Laut Aussage eines ehem. Angehörigen der westdeutschen Grenzüberwachungsorgane soll es einige kleine Fehler im Hinblick auf die westl. Grenzüberwachungsorgane im Buch geben, was aber nicht gravierend ist und auch nicht Hauptthema des Buches.
Ansonsten schließe ich mich der Meinung von Gilbert Wolzow zum Buch an.
Gruß
Stefan



Es gab 87 einen gelungenen Grenzdurchbruch im Bereich der 4.GK GR 24. Zwischen Luckauer und Jeetze muss es glaub ich gewesen sein. Der für mich schon spektakulär in der hinsicht war weil dort der GZ1 von westdeutscher seite mittels eines Fahrzeugs eingerissen worden sein soll und dem /den flüchtenden innerhalb kürzester zeit also von auslösung GSZ bis Überwindung GZ1 die Flucht gelang. Es gab einigen Trubel im GB und auf der Gk auch. Die dort eingesetzten GP wurden danach eine Woche in unserer wach Gruppe eingegliedert, was danach mit ihnen geschah entzieht sich meiner Kenntnis.
Vlt kann Thunderhorse dazu etwas ausgraben ich hab dazu nichts gefunden.
Hein


Da habe ich auch noch einen
Den hat der Autor des Buches "Drüben - eine spektakuläre Fluchtgeschichte - im letzten Jahr im Grenzhus vorgestellt.
Der damals 19 jährige wohnte direkt an der Mauer im Grenzdorf Dutzow und war bei der LPG angestellt.
Nachdem er immer wieder Ärger bekam entschied er sich durch ein Abwasserrohr in den Westen zu kriechen. Das Rohr begann ostwärts der Sperranlagen und mündete im Goldensee/DDR.
Im Rohr wurde es sehr eng, weil am Ende viel Sand lag. Gitte gab es an beiden Seiten nicht.
Er musste dann nur noch den See durchschwimmen um im Westen zu sein.
Für diese "Fluchtgeschichte" haben sich auch die Amis in München interessiert.

Zitat von GMN Fuchs im Beitrag #70
Es gab 87 einen gelungenen Grenzdurchbruch im Bereich der 4.GK GR 24. Zwischen Luckauer und Jeetze muss es glaub ich gewesen sein. Der für mich schon spektakulär in der hinsicht war weil dort der GZ1 von westdeutscher seite mittels eines Fahrzeugs eingerissen worden sein soll und dem /den flüchtenden innerhalb kürzester zeit also von auslösung GSZ bis Überwindung GZ1 die Flucht gelang.
Hein
Welcher Monat des Jahres 1987 soll da gemeint sein?

@Thunderhorse
Den Monat kann ich dir nicht genau sagen aber es muss im Frühjahr 87 gewesen sein.

Siegfried Widera: Bericht der DDR-Grenztruppen
24. August 1963
ABSCHLUßBERICHT
zum gewaltsamen schweren Grenzdurchbruch im Grenzabschnitt 1 des GR - 42, WG Massantebrücke
Am 23.08.1963 gegen 19.50 Uhr wurde auf den WG Massantebrücke im Abschnitt 1, 5. GK / GR - 42 durch drei (3) unbekannte männliche Personen ein Überfall getätigt mit anschließendem schweren Grenzdurchbruch in Richtung Westberlin.
https://www.chronik-der-mauer.de/todesop...dr-grenztruppen
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