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Die Geschichte des 20.Jahrhunderts - die Sicht eines Zeitzeugen

Heute fand in Berlin im Schloß Bellevue die Gedenkveranstaltung "1914 – 2014. Hundert europäische Jahre" mit vielen Reden statt. Der Gastgeber fasste seine Sicht auf das 20. Jahrhundert wie folgt zusammen:
Der Erste Weltkrieg hat aber nicht nur die Grenzen Europas und die ethnische Zusammensetzung in den einzelnen Ländern verändert. Auch die geistige Landkarte des Kontinents erhielt neue Koordinaten. Ich sehe hier drei große Strömungen, die im Widerstreit miteinander lagen. Sie bestimmten die Geschichte – auch den Weg in den Untergang – der ersten deutschen Republik.
Die erste dieser Strömungen ist die Hinwendung zur westlichen Demokratie, zur offenen Gesellschaft, die auf der Würde und Freiheit des Einzelnen gründet, und zu einem Staatswesen, in dem das Recht über der Macht steht. Hinzu kam bei vielen der Wunsch nach Frieden und Versöhnung. Sie wollten sich nicht nur als Deutsche, Franzosen oder Polen verstehen, sondern als Europäer. Bereits Anfang der 1920er Jahre warb der österreichische Politiker Richard Coudenhove-Kalergi für eine europäische Einigungsbewegung. Soldaten und Freischärler kämpften noch mit der Waffe in der Hand um die Grenzen der neuen Nationalstaaten, als er schon die Vereinigten Staaten von Europa propagierte, eine politische und wirtschaftliche Gemeinschaft, die einen neuen Krieg verhindern sollte. Zur selben Zeit wurde der Völkerbund gegründet, mit dem Ziel der internationalen Verständigung und der friedlichen Konfliktlösung.
Auf der anderen Seite standen zwei politische Strömungen, die man wohl eher als Erlösungsideologien bezeichnen muss, nämlich der Kommunismus und der völkische Nationalismus. Beide hatten ein Heilsversprechen: die Auflösung sozialer und politischer Gegensätze in einem mythisch überhöhten Gemeinschaftsideal, das im einen Fall ""Klasse"" und im anderen Fall ""Rasse"" hieß. Beide folgten dabei expansionistischen Zielen.
http://www.bundespraesident.de/SharedDoc...14-mittags.html
Das das Sozialismus - Modell gescheitert ist, darüber brauchen wir nicht zu diskutieren. Aber tritt er mit der Aussage nicht auch die Lebensleistung eines deutschen Philosophen und dessen Werk mit Füßen? - Das Kommunistische Manifest - noch letztes Jahr von der UNESCO ins Weltdokumentenerbe aufgenommen - also mit einer Auszeichnung geehrt? - Gab es schon einmal etwas vergleichbares?
Diese Aussage wird viele Menschen im In- und Ausland vor den Kopf stoßen. Welche Folgen wird das für die Geschichtsschreibung haben? Oder wird man das ganz schnell vergessen wollen?
An der Veranstaltung nahmen internationale Gäste aus Kultureinrichtungen, zeithistorischer Lehre und Forschung und der Politik teil, sowie Historiker aus Belgien, Frankreich, Großbritannien, Kroatien, Polen, Russland, der Türkei und Deutschland.
Oder verstehe ich schon wieder etwas falsch?
LG von der Moskwitschka

Das wird keine Folgen haben, er sagt doch was stimmt. Zumal er im nächsten Absatz das dazu sagt:
Zitat
Und beide, so unterschiedlich sie ansonsten waren, standen im scharfen Gegensatz zu Freiheit und Demokratie.
Was ist daran falsch und sollte die Geschichtsschreibung verändern? Er bezog sich sicherlich nicht auf Marx sondern auf das, was daraus gemacht wurde.

Genau ! An Karl Marx traut sich Herr Gauck nicht. Über den leninschen Kommunismus versucht er es. Was ist sonst von einem bekennenden Anti-
kommunisten zu erwarten. Nichts anderes. Weder als Bundespräsident noch als Pfarrer. Den " Kommunismus " vom Karl Marx mit Religion gleich-
setzen, so als Wolkenkuckucksheim.
#4



Zitat von Moskwitschka im Beitrag #1
Heute fand in Berlin im Schloß Bellevue die Gedenkveranstaltung "1914 – 2014. Hundert europäische Jahre" mit vielen Reden statt.
[...]
Auf der anderen Seite standen zwei politische Strömungen, die man wohl eher als Erlösungsideologien bezeichnen muss, nämlich der Kommunismus und der völkische Nationalismus. Beide hatten ein Heilsversprechen: die Auflösung sozialer und politischer Gegensätze in einem mythisch überhöhten Gemeinschaftsideal, das im einen Fall ""Klasse"" und im anderen Fall ""Rasse"" hieß. Beide folgten dabei expansionistischen Zielen. [/i]
[...]
Natürlich ist das eine Gleichsetzung zweier totalitärer Konzepte, welche durchaus diese Ableitung haben kann : Kommunismus = Nationalsozialismus. In D ist diese Verkürzung, wenn ich nicht irre, eine Straftat, welche Volksverhetzung heisst.
Alle Theorien, welche aus den Krisen herausführen wollen, können als Erlösungsideologien bezeichnet werden, so auch pazifistische Strömungen.
Es ist möglich zu sagen, dass Nationalsozialismus und der praktizierte Kommunismus viele ähnliche Elemente der Konditionierung der Völker haben, die an eine Ersatz-Religion denken lassen. Transparente, Bilder = Monstranz; offentliche Verkündigungen; Einfordern eines Glaubes.
Und doch: Marx & Engels wollten die bestehende Gesellschaft incl. ihrer wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Verfassung komplett zerstören. Die Nationalsozialisten hingegen haben das Grundprinzip der Gesellschaft nicht angetastet. Interessant ist, dass administrative und militärische Karrieren aus der nationalsozialistischen Zeit in Deutschland anerkannt wurden. Die Pensionsansprüche selbst eines Otto ABETZ oder eines Walter HAUCK wurden in Deutschland, so scheint mir - bitte korrigieren, wenn ich irre! - nicht in Frage gestellt.
Das ist ganz sicher das Ergebniss der notwendigen inneren Aussöhnung in Deutschland nach dem Krieg, es ist aber auch ein Zeichen einer gewissen Kontinuität.
Zitat von Moskwitschka im Beitrag #1
Das das Sozialismus - Modell gescheitert ist, darüber brauchen wir nicht zu diskutieren. Aber tritt er mit der Aussage nicht auch die Lebensleistung eines deutschen Philosophen und dessen Werk mit Füßen? - Das Kommunistische Manifest - noch letztes Jahr von der UNESCO ins Weltdokumentenerbe aufgenommen - also mit einer Auszeichnung geehrt? - Gab es schon einmal etwas vergleichbares?
Diese Aussage wird viele Menschen im In- und Ausland vor den Kopf stoßen. Welche Folgen wird das für die Geschichtsschreibung haben? Oder wird man das ganz schnell vergessen wollen?
An der Veranstaltung nahmen internationale Gäste aus Kultureinrichtungen, zeithistorischer Lehre und Forschung und der Politik teil, sowie Historiker aus Belgien, Frankreich, Großbritannien, Kroatien, Polen, Russland, der Türkei und Deutschland.
Oder verstehe ich schon wieder etwas falsch?
LG von der Moskwitschka
Die Sicht von aussen muss nicht die Sicht von innen sein. In Ostdeutschland und bei den kommunistischen Linken in Westeuropa war das Manifest ein wichtiges Dokument, aber Du solltest nicht glauben, dass die Mitglieder und Anhänger dieser Parteien hier im Westen das auch wirklich immer gelesen hatten, was Marx & Engels zu Papier gebracht hatten. Lenin war oft leichter zu rezipieren. Er bot einfache, drastische «Wahrheiten» und er hatte 1917 bereits geliefert (russische Oktoberrevolution)
In Philosophie wurde der Marxismus als eine von vielen Strömungen gezeigt oder auch diskutiert. Die Idee von der Wissenschaft des Marxismus-Leninismus existierte so nicht, also wurde diese Ideologie auch nicht als einzigartig und wirklich zielführend wahrgenommen.
Das Konzept überzeugte nicht wirklich. Denn wir wussten, dass Diskussionen, ja auch Kritik im Sinne des Kommunismus von der roten Theokratie nicht zugelassen wurde. Solche Dinge endeten mit Ausbürgerung (ich meinte Stefan HEYM habe eine Parallele zur Ausbürgerung Einsteins im 3. Reich genannt) oder Gefängnis.
Hier im Westen konnte man ORWELL 1984 lesen, bis heute ist der Begriff «Big Brother is watching you» oft gebraucht. Das Ministry of Truth von ORWELL wechselte Fakten und Geschichte aus, in allen archivierten Zeitungen und Büchern. Den Historikern hier war nicht unbekannt, dass nach dem (oft nicht gloriosen) Ende einer Kampagne der DDR-SED (z. B. marktwirtschaftlicher Sozialismus von Herrn ULBRICHT), alle verfügbaren Publikationen vernichtet wurden. Man kontrollierte auch die Strukturen der Partei, dass diese solche oft roten Hefte nicht aufbewahrten.
Ich weiss, dass in Bibliotheken die Bücher von Stalin nicht einfach gelesen werden konnten. Für Stalin brauchten die Leute eine Genehmigung, wie sie auch eine Genehmigung brauchten um auch Publikationen zur Geschichte aus dem Westen zu lesen (i. e. FEST oder CHURCHILL)
So etwas wurde auch mit der Lektüre des Manifests und des Kapitals verbunden. Das machte den Kommunismus nicht sehr attraktiv.
Diese fragmentarische Beobachtungen relativieren den Sinn Deiner Fragestellung. Oder?
Stringer49

Was die Aussensicht betrifft - Ja @Stringer49 Was die Innensicht betrifft - Nein. Aber wahrscheinlich bin ich eine zu hoffnungsvolle Optimistin, die zu sehr vom Versöhnungsgedanken getrieben wird. Und wahrscheinlich ist es auch mein Unvermögen diese Rede losgelöst von innenpolitischn Entwicklungen in Deutschland zu sehen.
Daher bin ich gespannt, was die anderen so sagen oder schreiben.
LG von der Moskwitschka
#9



Zitat von Moskwitschka im Beitrag #1
[...]
Auf der anderen Seite standen zwei politische Strömungen, die man wohl eher als Erlösungsideologien bezeichnen muss, nämlich der Kommunismus und der völkische Nationalismus. Beide hatten ein Heilsversprechen: die Auflösung sozialer und politischer Gegensätze in einem mythisch überhöhten Gemeinschaftsideal, das im einen Fall ""Klasse"" und im anderen Fall ""Rasse"" hieß. Beide folgten dabei expansionistischen Zielen. [/i]
[...]
Zitat von Moskwitschka im Beitrag #1
[...]
Das das Sozialismus - Modell gescheitert ist, darüber brauchen wir nicht zu diskutieren. Aber tritt er mit der Aussage nicht auch die Lebensleistung eines deutschen Philosophen und dessen Werk mit Füßen? - Das Kommunistische Manifest - noch letztes Jahr von der UNESCO ins Weltdokumentenerbe aufgenommen - also mit einer Auszeichnung geehrt? - Gab es schon einmal etwas vergleichbares?
Diese Aussage wird viele Menschen im In- und Ausland vor den Kopf stoßen. Welche Folgen wird das für die Geschichtsschreibung haben? Oder wird man das ganz schnell vergessen wollen?
[...]
Ich denke, daß es dem Bundespräsidenten um die rund 100 Millionen Toten des vergangenen Jahrhunderts geht, welche im Zusammenhang mit dem Kommunismus stehen.
Gruß
Ari

Zitat von Freienhagener im Beitrag #9
Heute wird vermeldet, daß in Sarajevo dem Attentäter ein Denkmal errichtet wurde.
Das ist falsch. In Sarajevo war heute eine große Gedenkveranstaltung zum Beginn des 1. WK unter Mitwirkung der
Wiener Philharmoniker und im Beisein verschiedener Regierungschefs aus Osterreich, Montenegro, Kroatien und
Mazedonien sowie des Parlaments von BiH.
http://www.klix.ba/vijesti/kultura/velic...-rata/140628103
Lediglich Milorad Dodig, Präsident der Republika Srbska (Teil von BiH) war nicht dabei. Die nationalistischen Serben ehrten
bereits gestern den Attentäter !!!(der bosnischer Serbe war.
In Sarajevo gibt es eine Ausstellung im Museum zu dieser Thematik.
http://www.slobodnadalmacija.hr/BiH/tabi...26/Default.aspx
aber sicher kein Denkmal für Gavrilo Princip

Zitat von Freienhagener im Beitrag #9
Heute wird vermeldet, daß in Sarajevo dem Attentäter ein Denkmal errichtet wurde.
Mehr dazu:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/er...o-a-977937.html
War weder beim Attentat noch bei der Erichtung des Denkmals dabei, daher nur der Link...

Ari

Zitat von Ari@D187 im Beitrag #12Zitat von Freienhagener im Beitrag #9
Heute wird vermeldet, daß in Sarajevo dem Attentäter ein Denkmal errichtet wurde.
Mehr dazu:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/er...o-a-977937.html
War weder beim Attentat noch bei der Erichtung des Denkmals dabei, daher nur der Link...
Ari
Richtig, die Serben in Ost-Sarajevo. Stimmt, die haben eins errichtet. Das läuft aber nicht konform mit der Politik von BiH.
Steht natürlich nicht in Klix.ba (Bosnisch-Kroatische Föderation)sondern hier
http://www.nezavisne.com/novosti/drustvo...ipu-250990.html
einer Web-Seite der Republika Srbska aus Banja Luka.
Hier kann man sehen, was das in diesem Land für ein Durcheinander ist.
Wie ich schon schrieb, die Serben haben bereits gestern genau diesen Princip als Helden gefeiert.
Genau den Menschen, der den II.WK ausgelöst hat mit seinen Todesschüssen.
Übrigens steht seit Monaten bereits noch ein Denkmal dieses Verbrechers in Belgrad/Serbische Republik.

Zitat von Heckenhaus im Beitrag #13Zitat von Ari@D187 im Beitrag #12Zitat von Freienhagener im Beitrag #9
Heute wird vermeldet, daß in Sarajevo dem Attentäter ein Denkmal errichtet wurde.
Mehr dazu:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/er...o-a-977937.html
War weder beim Attentat noch bei der Erichtung des Denkmals dabei, daher nur der Link...
Ari
Richtig, die Serben in Ost-Sarajevo. Stimmt, die haben eins errichtet. Das läuft aber nicht konform mit der Politik von BiH.
Steht natürlich nicht in Klix.ba (Bosnisch-Kroatische Föderation)sondern hier
http://www.nezavisne.com/novosti/drustvo...ipu-250990.html
einer Web-Seite der Republika Srbska aus Banja Luka.
Hier kann man sehen, was das in diesem Land für ein Durcheinander ist.
Wie ich schon schrieb, die Serben haben bereits gestern genau diesen Princip als Helden gefeiert.
Genau den Menschen, der den II.WK ausgelöst hat mit seinen Todesschüssen.
Übrigens steht seit Monaten bereits noch ein Denkmal dieses Verbrechers in Belgrad/Serbische Republik.
Sorry du meinst den 1.WK
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