Grenzverlauf am Dassower See?

11.06.2014 09:00von terraformer1
Frage
Grenzverlauf am Dassower See?

Ich habe gerade die schönen Fotos vom Dassower See in der Galerie bewundert.

Sind damals eigentlich regelmäßig Boote vom BGS und Zoll auf dem See gefahren?
Wurden dabei die Inseln im See betreten die ja noch BRD-Gebiet waren?
Der Uferstreifen war ja bei Niedrigwasser auch noch BRD-Gebiet. Wurde der vom BGS betreten?
Fuhren die Boote bis in die kleine Bucht in Dassow wo ja auch noch eine BRD-Insel lag und die Grenzlinie knapp an der Brücke vorbei ging?

11.06.2014 10:22von ( gelöscht )
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Zitat von terraformer1 im Beitrag #1
Ich habe gerade die schönen Fotos vom Dassower See in der Galerie bewundert.

Sind damals eigentlich regelmäßig Boote vom BGS und Zoll auf dem See gefahren?

Wurden dabei die Inseln im See betreten die ja noch BRD-Gebiet waren?
Der Uferstreifen war ja bei Niedrigwasser auch noch BRD-Gebiet. Wurde der vom BGS betreten?
Fuhren die Boote bis in die kleine Bucht in Dassow wo ja auch noch eine BRD-Insel lag und die Grenzlinie knapp an der Brücke vorbei ging?


Also als ich 1981 als Resi dort war--habe ich einmal auf den Dassower See, ein BGS Boot gesehen.

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11.06.2014 13:16von ( gelöscht )
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Endlich mal wieder n Grenzthema !

Wäre auch zu interessant zu wissen ,welche Boote hier zum Einsatz kamen .

Auf dem Schaalsee war der BGS meist mit dem Coronet unterwegs und der Zoll mit dem Cytra .

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11.06.2014 16:28von ( gelöscht )
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Zitat von FRITZE im Beitrag #3
Endlich mal wieder n Grenzthema !

Wäre auch zu interessant zu wissen ,welche Boote hier zum Einsatz kamen .

Auf dem Schaalsee war der BGS meist mit dem Coronet unterwegs und der Zoll mit dem Cytra .




Ja und hin und wieder legten sie dann mit dem Boot der GT so eine Art symbolische Wettfahrt hin. Haben das des öfteren vom BT aus beobachtet der unten am Schaalsee stand--war 74/75.

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11.06.2014 21:10von ( gelöscht )
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Coronet-Boot/Boote fuhren auch auf dem Dassower See.

Es gibt irgendwo auch ein Bild davon......

Gruß Rothaut

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11.06.2014 21:24von ( gelöscht )
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Roter Kreis: Auf diese Insel hat es ein Flüchtling mal schwimmend geschafft. Er musste dort sehr lange Zeit ausharren....die GT konnte ihn die ganze Zeit beobachten...mehr aber auch nicht. Er wurde dann von einem Boot aufgenommen.




Gruß Rothaut

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11.06.2014 21:42von ( gelöscht )
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Der Dassower See gehörte in alten Zeiten zu Mecklenburg . Erst als der Graf von Dassow beim Kartenspiel mit den Lübecker Ratsherren den See verlor, ging er zu Schleswig-Holstein.
Eigentlich ist es kein See ,sondern eine verengte Brackwasserbucht .

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11.06.2014 23:44von Schlutup
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Hier mal ein altes Bild vom Dassower See

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13.06.2014 15:46von terraformer1
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Zitat von Rothaut im Beitrag #6
Roter Kreis: Auf diese Insel hat es ein Flüchtling mal schwimmend geschafft. Er musste dort sehr lange Zeit ausharren....die GT konnte ihn die ganze Zeit beobachten...mehr aber auch nicht. Er wurde dann von einem Boot aufgenommen.




Gruß Rothaut




Spektakuläre Flucht über den Dassower See
http://www.luebecker-anglerforum.de/arch.../t-450-p-2.html

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13.06.2014 20:49von ( gelöscht )
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13.06.2014 22:39von ( gelöscht )
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Hallo Fritze!

Den "Graf von Dassow" gab es so nicht. Die Brücke heißt eigentlich auch "Drei Herren Brücke". Lübeck-Mecklenburg-Strelitz-Hzgtm. Ratzeburg.
Und die Eingentumsverhältnisse des Sees waren noch vor einigen Jahren umstritten. Herr Plön hatte da sogar mal eine Art Rechtsgutachten gemacht. (Der Streit um den Dassower See und die Barbarossa-Urkunde Heinrich Ploen (1924) )

Hier etwas zu Stadt Dassow, für alle die es interessiert.
Hab mir mal vor längerem die Mühe gemacht und etwas dazu geschrieben.

>>>>>>>>>
Eine kurze Geschichte der Stadt Dassow

Zur Zeit der Völkerwanderung ca. 375 u.Z. verließen auch die germanischen Völkerstämme größtenteils das
Gebiet des heutigen Mecklenburg . Zwischen 530 und 595 drangen allmählich von Osten nach Westen slawische
Völkerstämme in das leergewordene Land, unterjochten die zurückgebliebenen Reste der germanischen
Bevölkerung und besiedelten auch diese Gegend .

Der Hauptstamm der Wenden , welche die Gegend um Dassow bevölkerten, waren Obotriten .
Sie bewohnten den Küstenstrich vom Dassower Binnensee bis nach Kröpelin. Weiter westlich , etwa im
ehemaligen Fürstentum Ratzeburg , wohnten die Polaben und im östlichen Holstein die Wagrier. Sämtliche
wendische Völkerschaften ließen das von ihnen bewohnte Land in dem ursprünglichen Zustand, den sie bei ihrer
Einwanderung vorgefunden hatten .Alten Urkunden nach war die ganze Gegend zwischen dem Dassower
Binnensee, Grevesmühlen und Klütz mit dichtem Wald bedeckt .
Dieser dichte , dornige Wald bot einerseits dem Auerochsen , Bären , Wolf und dem Luchs gute Schlupfwinkel ,
andererseits bot er den Bewohnern des Landes gute Jagdgelegenheiten . Die Haupterwerbszweige der Wenden
waren die Jagd und die Fischerei .
Zur Ausübung der Letzteren boten die vielen Seen und Flüsse Mecklenburgs und besonders auch die fischreiche
Ostsee die beste Gelegenheit .

Mit Vorliebe siedelten sich die Wenden dort an, wo sich ihnen gute Erwerbsmöglichkeiten boten. Der Ort
DASSOW entstand als wendisches Fischerdorf an der Mündung der Stepenitz in den Dassower Binnensee . Es
gilt als einer der ältesten , urkundlich erwähnten Stätten im nördlichen Mecklenburg .
Wie den Klützer Ort, so bedeckte auch einst die fruchtbare Gegend an der Binnensee südlich und östlich von der
Landzunge Priwall ein dichter Wald, dessen dornreiches Untergehölz (alt slavisch draci =Dornstrauch) ihm und
dem an seinem Rande gelegenen, 15 km westlich von Grevesmühlen entfernten Dorf Dartzowe, Dartsowe,
Darsowe den Namen gegeben haben wird.

Der westliche Zipfel dieser Binnensee (stagnum Dartzowe) nimmt die Gewässer der Trave mit ihren
Nebenflüssen der Steckenitz und Wakenitz auf der östliche die weniger bedeutende Stepenitz nut ihren
Verstärkungen durch die Maurine und die Radegast.

Aber, so winzig auch heute dies kleinere östliche Wasserstrassengebiet erscheint, so war es doch in jener Zeit, in
der sich die Landstrassen in einem durchweg äusserst mangelhaften Zustande befanden, für den Lübecker
Binnenhandel auf kleinen Kähnen und Booten von solcher Wichtigkeit, dass sowohl grosse wie kleine Herren der
anstossenden Landgebiete durch Wahrnehmung von Zöllen und - anderen Rechten aller Art ihren Vorteil daraus
zogen und diese Flüsse mit ihren Brücken in den Verträgen jener Zeiten, oft genug eine Rolle spielen.
Am meisten schädigt den Handel die Dassower Burg (castrum Dartzowe), deren Inhaber, die holsteinischen
Herren von Derzowe (de Dartzowe), sobald es ihnen passend erscheint, die Kaufleute überfallen und berauben.
Doch nach einem Vertrage mit den mecklenburgischen Landesherren am 18. Oktober 1261 gelingt es· den
Lübeckern, die Burg zu erobern, ihre holsteinischen Herren zu vertreiben und von den Mecklenburgern das
Versprechen zu erhalten, dass weder diese noch überhaupt eine Burg auf der Strecke von Dassow bis
Grevesmühlen aufgebaut werden solle. Hiermit steht es freilich in keinem Einklange, wenn noch nicht ganz
hundert Jahre später (und zwei Jahre nach Erneuerung des den Lübeckern gegebenen Versprechens) der Herzog
Albrecht von Mecklenburg den Herren von Parkentin den Wiederaufbau der alten Burg gestattet.

Die aus dem Lauenburgischen gekommene Familie von Parkentin hatte seit 1301 die Herrschaft über Dassow.
Die Brüder Marquard und Dethlev von Parkentin sind es, denen Fürst Heinrich der Jüngere von Mecklenburg am
19. Februar 130l das Dorf Dassow verkauft. Die Familie breitet sich in der Dassower Gegend überhaupt bald aus.
Als am 23. April 1332 alle ihre Mitglieder wegen Erschlagung zweier Angehörigen in einer Fehde mit dem
Ratzeburger Stift dem Bischof Marquard auf dem Priwall bei Dassow um 1500 Mark Lüb. Pf. Urfehde schwören,
sitzen sie ausser in Dassow bereits auf den Gütern Prieschendorf Wendisch-Timmendorf, Niendorf und
Behlendorf.

Und am 8. Dezember 1351 belehnt Herzog Albrecht von Mecklenburg die Brüder Nikolaus, Mako, Hinricus und
Heynekinus mit dem höchsten Gericht und der Bede des Dorfes Dassow.
Die Edelen von Dartzowe sind um diese Zeit verschwunden, von holsteinischer und lauenburgischer Seite, war
die Zerstörung ihrer und anderer Burgen im Frieden vom 1. Juni 1307 auf Herrenfähre, zugestimmt worden.
Aber die Lübecker Familie Attendorne ist in Dassow schon in der ersten Hälfte des XIV.Jahrhunderts begütert
und hat dort nach 1372 die Mühle und einen Hof. Auch die Komturei Kranckow bezieht von dort einen Zeitlang
Einkünfte.

Sehr lebhaft ist ferner das Interesse, das die Lübecker mit Stiftungen für das St. Jürgen - Haus betätigen.
Aber die Familie Parkentin behält die Oberherrschaft über Dassow, das sich inzwischen vor den übrigen Dörfern
der Umgegend zu solcher Grösse entwickelt hat, dass es nach der Mitte des XIV. Jahrhunderts nicht mehr als
villa, sondern als oppidum (kleine Stadt, Markt; Flecken, Weiler bezeichnet wird.

Die Herren von Parkentin behalten es über 400 Jahre lang, bis 1746. Sie werden in der Folge oft genug in der
Landesgeschichte genannt und machen sich nach verschiedenen Richtungen hin bemerkbar. Im Jahre 1391 stehen
sie samt der ganzen Ritterschaft in der Vogtei Grevesmühlen mit Gut und Blut für den gefangenen Herzog und
König von Schweden ein. Zwei Mitglieder ihrer Familie besteigen im XIV. und XV. Jahrhundert den
bischöflichen Stuhl zu Ratzeburg. Selbstverständlich beteiligen sie sich nachher auch an der berühmten
Lübecker Fehde des Jahres 1505, welche aus einer Verkettung von Irrtümern entsteht, aber zu ernsten
Verwicklungen führt und weite Kreise zieht. Sie sind aber auch eifrige Verfechter der Reformation. Später ist
Barthold von Parkentin auf Bolz einer von den Wallenstein‘schen Vertrauensmännern.
Etwas über hundert Jahre später verkauft der königlich dänische Geheime Konferenzrat von Parkentin die Güter
Lütgenhof, Prieschendorf, Kaltenhof und Dassow, auch das Gut Schönfeld an die Freiherrn von Eyben und
besiegelt damit den Untergang seines Geschlechts in Mecklenburg. Rechtsnachfolger dieser sind seit 1816 die
Edlen von Paepke auf Lütgenhof.

Der vom Großherzoglichen Ministerium des Innern auf Vorschlag des Besitzers bestellte Ortsdirigent ist zugleich
Bevollmächtigter der Lütgenhofer Gutsherrschaft und Dassow ist somit als ritterschaftlicher Flecken zu
charakterisieren.

Seit 1859 ist der Flecken mit einer Kommunalordnung und mit eigener Kämmerei bewidmet. Das lange von
Lübeck und Mecklenburg umstrittene Hoheitsrecht über die Dassower Binnensee ist durch reichsgerichtliche -
Entscheidung vom 21. Juni 1890 der Stadt Lübeck zugesprochen worden.
Die älteste kirchliche Entwicklung des Fleckens vollzieht sich unter dem Krummstab des Bischofs von
Ratzeburg, aber nicht wie die der Parochien des Klützer Waldes unter dem Archidiakonat des Probstes von
Rehna, sondern unter dem des Probstes von Ratzeburg.

Ein auffallendes Ereignis des Mittelalters aber ist die Überweisung des Patronats der Kirche an das weit entfernte
Kloster Ribnitz durch Fürst. Albrecht von Mecklenburg im Jahre 1339. Mit grosser Gewissenhaftigkeit waltet das
- Kloster über die Zeiten der letzten Äbtissin Herzogin Ursula (V1586) hinaus, wie zahlreiche Urkunden und
Akten beweisen, dieses seines Amtes bis 1632. In diesem Jahre bringt Herzog Hans Albrecht II. zu Güstrow mit
den Gütern des Klosters auch dessen Patronatsrechte an sich. Von da an ist also der Landesherr Patron der
Kirche.

Unter den mittelalterlichen Plebanen werden genannt um 1237 Heinrich, um 1257 Rötger, zwischen 1275 und
1295 Heinrich, um 1320 Nikolaus Preen (zur selben Zeit als Vizepfarrer der schwer angeklagte Heinrich von
Dartzow, um 1321 Johannes Vogel, und um 1356 Mathias Lasche.
Gleich nach der Reformation, um 1541, ist Christianus Ringelstede Kirchherr, um 1568 Joh. Koltze, um 1578
Georg Ziegelmeister, zwischen 11588 und 1610 Joh. Schregel, von 1611 bis 1636 Christoph Schultz, von 1636
bis 1669 Hermann Tarnow, von 1670 bis 1673 Johann Marci, von 1675 bis 1692 Joh. Backmeisterr, von 1693 bis
1704 (?) Joh. Turlag (nach Cleemann Samuel Lutkemann), von 1705 bis 1730 J. Severus, von 1730 bis 1769
Christoph Siegfried Severus, von 1771 bis 1803 C. C.- Merian. (Über dessen weitere Nachfolger vgl. Walter,
Unsere Landesgeistlichen.)

Am 28.Oktober 1927 gab es für den Flecken Dassow ein besonderes Ereignis . Dem Flecken wurde nämlich das
Wappen verliehen . Dabei ging man bei der Gestaltung auf den Ursprung des Ortes und auf die Deutung des
Ortsnamens zurück . Der Name ist slawischen Ursprungs und bedeutet soviel wie ,,Dornenstrauch". Das Wappen
macht dabei deutlich , daß Dassow mit der dargestellten Burg abgegrenzt wurde . Das Wappen zeigt in silbernem
Felde (hier durchsichtig) ein offenes , rotes von zwei Türmen begrenztes Stadttor , das einen auf Rasen
wachsenden Dornstrauch umrahmt.

Die Dassower Kirche:

Das Schiff der Kirche- von Dassow ist ein Granitbau, bei dem man sich für die Herstellung der Portal- und
Fensterschmiegen nicht die Mühe sparte, den harten spröden Stein mit sorgfälltigster Bearbeitung den
gewünschten Formen anzupassen.

Auf jeder Seite drei Lichtöffnungen, die mit Ausnahme des mittleren Fensters auf der Südseite, als fünfteiliges
Rund oder Radfenster ausgebildet ist, den Spitzbogen der Frühgotik haben . Unterhalb des Rundfensters, sowie
unterhalb des ihm entsprechenden Spitzbogenfensters auf dem Nordseite, ein Portal .
Eine flache Decke ist über dem Raum des Schiffes gespannt. Ob einst, wie man nach Ansätzen im Innern
vermuten könnte, Gewölbe vorhanden waren, die möglicherweise bei dem grossen Brande von 1632
zusammenstürzten, ist heute nicht mehr zu ermitteln.

Der um eine Stufe erhöhte, aus Ziegelsteinen erbaute Chor ist schmaler und niedriger als das Schiff, schliesst
nach Osten glatt ab und trägt ein auf vier Ecksäulen mit Laubkapitellen aufsteigendes Gewölbe.
In der Ostwand die herkömmlichen drei Fensterschlitze aus der Zeit des Überganges vom romanischen zum
gothischen Stil, von denen der mittlere höher ist als die beiden seitlichen. Wie der Chor, so ist auch der Turm aus
Ziegelsteinen erbaut, aber über seine ursprüngliche Form lässt sich nach dem Brande von 1632 der ihn stark
mitnahm, nicht mehr recht urteilen. Jetzt deckt ihn ein zweiseitiges Satteldach, mit einem Dachreiter-Türmchen.
Der Altar ist ein Werk der spät Renissance und eine Stiftung der Wieschendorfer BULOW‘s nach dem grossen
Brande von 1632. Die Kunsttischlerei daran, verdient ebensoviel Aufmerksamkeit wie die Gemälde, die
jüngeren Datums sind und von dem verstorbenen Maler Griebe in Grevesmühlen herstammen.

Die Kanzel, eine Stiftung der Familie VON BÜLOW auf Harkensee, ist ein sehr zu beachtendes Kunstwerk der
Renaissance vom Jahre 1633, mit reichem Figuren- und Intarsienschmuck. Der Deckel trägt die Inschrift:
ZU GOTTES EHREN DIESEN PREDIGTSTUHL VEREHRT DER WOHLEDEL GESTRENGE U.
VESTER JURGEN VON BÜLOW, ANNA VON DER LUHE, MARGRETA VON
BVLOW, CORD JURGEN VON BÜLOW, AGATA VON BÜLOW, VICKE VON BÜLOW.
Unten an der Kanzel steht die Jahreszahl 1633.

In Jahre 1884, bei der Gelegenheit der Restauration des Innern der Kirche, wurde unter der dick aufgetragenen
Schicht von Ölfarbe, eine Fülle der schönsten Intarsien gefunden. Sie sind durch den Kunsttischler Petersen in
Dassow wieder aufs beste hergestellt worden.
Ein in derber Bauernrenissance geschnitzter Taufbecken Behälter vom Jahre 1672, eine Stiftung der Herren von
Parkentin auf Lütgenhof, steht jetzt im Großherzoglichen Museum zu Schwerin. Die dazugehörige Schüssel,
eine gute Treibarbeit in Messing , enthält das Parkentin`sche Wappen und darunter die Inschrift:
DER VON BERKENTIN
Dazu das Datum: ANO 1672

Das Gestühl.
Die Sakristei enthielt ehemals einen von den PARKENTIN‘s auf Lütgenhof im Jakre 1633 gestifteten, jetzt im
Museum zu Schwerin stehenden Sitz für den Pastor, der einen auf geschnitzten Säulen ruhenden, reich im
Spätrenaissance-Stil gezierten Baldachin über sich hat. Von den mit Wappen geschmückten Aufsätzen der
Stuhlwangen trägt die eine die Namen:
MARQVARDT· V· BARKENTHIN und IDA · HEDEWICH ·V· BARKENTHIN (darüber das
Parkentin‘sche und Rantzau‘sche Wappen), die andere die Namen: BARTOLT · V · BARKENTHIN ·
DETLEF · V · BARKENTHIN · CASPAR · V · BARKENTHIN. Darüber dreimal das Parkentinsche

In der Saikristei ist noch erhalten die geschnitzte Wand des früheren Predigerstuhles, welche mit den
Bildnissen des Heilandes und seiner drei Hauptjünger, sowie mit kleineren Gruppendarstellungen von
Vorgängen aus der alttestamentarischen Geschichte geschmückt ist.
Als Rückwand des Wieschendorfer Chors ist die frühere Vorderwand des alten Hauptstuhls mit dem
Bülow‘schen Allianzwappen (Wappen von Bülow doppelt mit dem Datum 1712) angebracht. In der
Nordostecke des Chors befindet sich der Prediger-Frauenstuhl mit guter Renaissance Schnitzerei von 1633.
Im Turm hängen drei Glocken.

Die größte gibt als Inschrift die Geschichte ihrer Entstehung in folgenden Versen:
DAS SECHS (zehn) HUNDERT DREI UND DREIßIGST JAHR DER ANFANG UNSRES KLANGES
WAR,
HANS ALBRECHT, FÜRST ZU MECKLENBORCH, TRUG DAMALS ALS PADRONUS SORG .
IM KIRCHSPIEL CASPAR BARKENTIN BARTOLD SEINEM BRUDER GEHOLFEN FIEN.
JÜRGEN UND MARTWIG VON BÜLOWN UNS AUCH MIT REICHER GAB ANSCHAWN.
MATTHIAS UND BOCKWOLD‘N ERBEN LIESSEN UNSER WERK AUCH NICHT VERDERBEN.
CHRISTOFFER SCHULZE WAR PASTOR, DURCH DESSEN FLEISS GING ALLES VOR.
Die mittlere Glocke trägt die Inschrift:
ICH UND DIE LIEBSTE SCHWESTER MEIN, ZU EINER ZEIT GEGOSSEN SEIN, ARENT
KLEINMANN DER MELSTER WAR,
DES KUNST MACHT UNS SO FEIN UND KLAR, GOTT GEB. SO LANG DIE WELT NOCH STEH,
DASS UNSER KLANG MIT FREUDEN GEH, IHM, ALS DEM ALLERHÖCHSTEN HERRN, UND
CHIRISTEN FROMM ZU LETZTEN EHRN.

Auf der andern Seite des Feldes die Namen der Juraten:
ASMUS SÖVENMARK. CLAUS STERLIE. FRANZ MEYER. HEINRICH KLINCKEBIEL.
Die dritte und kleinste Glocke trägt die Inschrift:
SOLI DEO GLORIA ! M. ADAM PLAUER GOSS MICH IN LÜBECK ANNO 1769.
Sämmtliche Gemälde der Kirche gehören der neuesten Zeit an, mit Ausnahme eines Ölgemäldes über dem
Rosenhäger Stuhle, welches den früheren Dassower Pastor Hermann Tarnovius in Lebensgrösse darstellt.

Inschrift:
HERMANN TARNOVIUS, NATUS GREVISMOLAE 1605, PIE DENATUS 1669. TEMPLI HUIUS
DASSOWIEMSIS PER 34 ANNOS PASTOR MERITISSIMUS.
Kleinkunstwerke:
Ein 31 cm hoher Kelch auf sechspassigem Fuss mit auf gelötetem Krucfixus als Signaculum und den beiden
Namen:
JÜIRGEN V. BULOW und ANNA VON DER LUHE
(samt den entsprechenden Wappen).

Die Wappen sind als hochovale Silberplatten behandelt und mit blauem Email gefühlt. Sie werden von einander
und vom Signaculum durch je ein Feld mit eingravierten Frucht- und Blätterbündeln getrennt.
Die unteren Glieder des Fusses sind ebenfalls mit Blätter- und Fruchtbündeln belebt, des gleichen in
hervorragend schöner Weise auch der untere Teil der Kupa.

Am Knauf, der die Grundform einer Kugel hat, ist Treibarbeit mit Gravierung vereinigt.
Der Pracht des Kelches entspricht die 19 cm im Durchmesser haltende Patene; deren Rand zwölf einpassige
Vertiefungen hat. Als Werkzeichen beider der lübbsche Doppeladler und der Stempel V Vom Anfange des XVII.
Jahrhunderts, die Gravierungen freilich noch im Charakter der zweiten Hälfte des XVI. Jahrhunderts.
Ein Renaissance Kelch, silbervergoldet, auf sechspassigem Fuss, mit reicher Treibarbeit. Höhe 23 cm. Um die
vergoldete Kupa eine ausgeschnittene Silberverzierung, die den unteren Teil bedeckt. Der sechsseitige Knauf hat
die Form eines Eies. Von den unteren sechs Feldern des Fusses sind vier mit den zu Gruppen
zusammengestellten Marterwerkzeugen gefüllt. Das fünfte hat ein Monogramm, das sechste ein Allianzwappen.
Am Fuß die eingravierte Inschrift OB HELM -WRANGEL · MARIA V · BOCKWOLT 1543.-
Auf der Unterseite des Fusses- sind eingraviert die Buchstaben H. W. M v B 1643 .
<<<<<<<<


Schöne Grüße,
Eckhard

Zitat von FRITZE im Beitrag #7
Der Dassower See gehörte in alten Zeiten zu Mecklenburg . Erst als der Graf von Dassow beim Kartenspiel mit den Lübecker Ratsherren den See verlor, ging er zu Schleswig-Holstein.
Eigentlich ist es kein See ,sondern eine verengte Brackwasserbucht .

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13.06.2014 22:46von ( gelöscht )
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Sehr fleißig mein Freund ! Und wirklich interessant !
Gruss FRITZE

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18.06.2014 17:50von ( gelöscht )
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Zitat von terraformer1 im Beitrag #9
Zitat von Rothaut im Beitrag #6
Roter Kreis: Auf diese Insel hat es ein Flüchtling mal schwimmend geschafft. Er musste dort sehr lange Zeit ausharren....die GT konnte ihn die ganze Zeit beobachten...mehr aber auch nicht. Er wurde dann von einem Boot aufgenommen.




Gruß Rothaut




Spektakuläre Flucht über den Dassower See
http://www.luebecker-anglerforum.de/arch.../t-450-p-2.html



Hallo terraformer...

Dann haben es doch mehrere geschafft...
Ich meinte einen Vorfall in den 80ziger Jahren.
Habe die Info von einem Augenzeugen....

Gruß Rothaut

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