Grenzsoldat

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27.08.2008 21:37
avatar  js674 ( gelöscht )
#1
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js674 ( gelöscht )

Ja ich war dabei und wäre es heute noch. Es war für mich keine Berufung es war für mich mein Beruf(und das Freiwillig)
Mal Kurz was zu meiner Person
Bin Baujahr 1967 und habe alles genossen was es gab in der DDR :....Kita - Schule - Lehre und mein Freiwilliger Dienst an der Waffe
Für mich stand schon als kleiner Junge fest ....Du wirst Uniformträger und so wurde es auch. Zwar bekam ich einen Schock als ich damals in die US - 6 einrückte weil es nicht die Richtung war die man mir versprochen hatte, aber ich sagte mir, dass ziehst du durch. Und ich zog es durch bis zum Februar 90, wo ich meinen Abschied einreichte weil ich mit dem Fall der Mauer das Ende meines Traumberufes sah. Ja und für alle ex DDRler - Hasser , erst mit dem Fall der Mauer sah ich wie weit ich mit dem System verbunden war und ich schäme mich nicht dafür. Meine Land die DDR gab mir alles was es konnte und jeder exDDR-Bürger hat es genommen, das kann keiner abstreiten.
Nur mal ein paar Gedanken von einen Feldwebel der Grenztruppen

gruß Jens


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02.09.2008 00:57
avatar  skylight ( gelöscht )
#2
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skylight ( gelöscht )

Hallo Jens!
Da bin ich wohl der guten alten DDR noch was schuldig,für alles was sie mir so geboten hat?
Gruss Skylight,ehemaliger Gefreiter


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02.09.2008 15:25 (zuletzt bearbeitet: 02.09.2008 15:27)
avatar  js674 ( gelöscht )
#3
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js674 ( gelöscht )
Zitat von skylight
Hallo Jens!
Da bin ich wohl der guten alten DDR noch was schuldig,für alles was sie mir so geboten hat?
Gruss Skylight,ehemaliger Gefreiter



@skylight,

Dein Hohn kannst du dir schenken, ich sprach von mir und nicht von den anderen !
Und wer lesen kann ist voll im Vorteil.
Und nicht immer was in die Texte von anderen hinein interpretieren!

Jens

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02.09.2008 23:20
avatar  skylight ( gelöscht )
#4
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skylight ( gelöscht )

Entschuldigung,bei dem Satz:Meine Land die DDR gab mir alles was es konnte und jeder exDDR-Bürger hat es genommen, das kann keiner abstreiten.-da hab ich mich schon angesprochen gefühlt.Oder wen meinst Du mit "jeder exDDR-Bürger".Als Admin solltest Du vielleicht
auch etwas weniger agressiv sein.Zu befehlen hast Du mir nämlich garnix.Tschüß,Skylight


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03.09.2008 11:50
avatar  js674 ( gelöscht )
#5
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js674 ( gelöscht )

Zitat von skylight
Entschuldigung,bei dem Satz:Meine Land die DDR gab mir alles was es konnte und jeder exDDR-Bürger hat es genommen, das kann keiner abstreiten.-da hab ich mich schon angesprochen gefühlt.Oder wen meinst Du mit "jeder exDDR-Bürger".Als Admin solltest Du vielleicht
auch etwas weniger agressiv sein.Zu befehlen hast Du mir nämlich garnix.Tschüß,Skylight


Was ich schreibe ist meine Persönliche Meinung und nicht als Admin. Oder darf ich nicht mehr meine Meinung mehr sagen?
Und wenn ich als Admin auftrete dann mach ich das per PN und nicht öffentlich.

Jens


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19.09.2008 19:40
avatar  Alter_Fritz ( gelöscht )
#6
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Alter_Fritz ( gelöscht )

nunja , was soll ich sagen, : ich war berufssoldat im gr 44 in babelsberg. das geld hat mich gereizt und das versprechen der musterungskommission bezüglich wohnung usw. ist alles eingetreten was man versprochen hatte--wenn auch mit nachdruck meinerseits. richtig jens, ich bin der ddr dankbar für eine wundervolle kindheit, jugendzeit --sozusagen ohne probleme. in die gst musste ich nicht eintreten aber es hat mir spass gemacht als junger matrose auf dem süssen see bei eisleben. dann 69 die einbeufung nach potsdam an die us 7 . das ging ja alles noch--war eben so mit dem drill. trotzdem, schikaniert wurde ich nie ,im gegenteil ,wir waren eine dufte truppe. dann bin ich als schirrmeister nach babelsberg und hab die grenze 1972 das erste mal gesehen- mir war ehrlich gesagt mulmig zu mute. bis dahin habe ich noch geglaubt alles hat seine richtigkeit mit der mauer--nur: wieso waren die anlagen nicht gegen den feind ausgerichtet. es hies doch immer antifa schutzwall!!! wieso dier kfz sperrgraben und alles andere an zäunen auf ddr seite. und wozu dann diese hunde. die frage stand. ich war 21 jahre und hab die welt nicht mehr begriffen. verarscht hat man uns ???? oder wie sollte ich die sache sehen. dann hats klick gemacht bei mir. war auch nicht bereit alles zu glauben was man uns erzählt hat. klar die ddr wurde durch den warschauer vertrag dazu verdonnert die mauer gegen den feind zu errichten-- aber am ende ging es gegen die eigene bevölkerung. das kann nun wirklich keiner bestreiten. und ich habe im grenzgebiet gewohnt habe dort allerhand müll erlebt ich dachte immer hört auf zu quatschen ,sondern erzählt den leuten die wahrheit was die grenze anbetraf. dann jammert die alte garde die generäle ,und kommandeure der GR. von den politniks ganz zu schweigen , bei denen war die kunst der doppelten zunge zu beherrschen immer vorteilhaft. und trotzdem bin ich dabei geblieben , das geld stimmte ja auch und in gewisser weise hat man sich doch arrangiert mit dem system. zur meiner zeit gabs den vietnamkrieg und das hat meine einstellung zum westen sicher geprägt. das sozialistische system war eine hervorragende erfindung , nur gab es genügend lumpen, die mehr für sich herausgeschunden haben ,als für das eigene völkchen
nunja ich wollte eigentlich nur sagen, dass ich meine lebensgeschichte in form eines 500 seitigen buches herausgeben will. der termin ist der sept 2009. es sind eigene erfahrungen beginnend im alter von vier jahren . es wird manchem gefallen denke ich


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20.09.2008 14:23
avatar  Alter_Fritz ( gelöscht )
#7
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Alter_Fritz ( gelöscht )

hi jens--du hast ein green barett auf deinem haupt? woher stammt das denn? vielleicht kannst du dich entsinnen, als die absicht seitens der grenzführung in peatz bei königswusterhausen bestand ,die grenzer mit vollkommen neuen uniformen auszustatten. ich habe die austellungsstücke gesehen. sah richtig schnieke aus. Springerstiefel, graue sogen. "Pluderhosen" mit dicken festen Schlaufen fürs Koppel ,Bluse drüber und das grüne Barett. wir hatten hoffnung , dass der alte Filz endlich abgelegt werden konnte. denn denke ich an die steife Schirrmütz, die gleich beim geringsten lufthauch vom kopf gepustet wurde, war mir das barett natürlich sehr willkommen. die begründung,dass diese uniformen nicht eingeführt wurden war. : 1. Man wollte an den Traditionen festhalten, was die Formgestaltung der herrkömmlichen uniform anbetraf. 2. es war sicher auch ein wirtschaftlicher faktor und 3. man wollte keine verbindung zu den green baretts in vietnam herstellen. schade eigentlich, denn irgendwie war die grenztruppe schon ein besonderer haufen --meinste nicht auch ? gruss sagt der Alte-Fritz


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22.09.2008 17:09
avatar  js674 ( gelöscht )
#8
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js674 ( gelöscht )

Hallo Alter Fritz,

Es ist kein Original Barett, es ist ein umgebautetes von der BW.
Wir sollten ja ab 1990 neu Eingekleidet werden mit neuer FDA und das ganze Drumrum. Genau wie die Stiefelhosen und die Stiefel verschwinden sollten. Und als Kopfbedeckung sollten wir ein Einstrich Keinstrich Basecupe bekommen und die Schirmmütze wäre auch ausgemußtert gewesen, dafür wäre das Barett gekommen, nur etwas heller wäre es gewesen.
Wenn du die neue Uniform gesehen hast dann weißt du ja auch das Sie in jeder BA-Kammer auf Lager schon lag.
IM GKS würde die FDA ja schon ab mitte 1989 Probe in vereinzelten Kompanien getragen.

gruß Jens


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12.06.2009 08:52
avatar  Jens ( gelöscht )
#9
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Jens ( gelöscht )

Ich war auch dabei und ich würde auch heute noch dabei sein,
Ich bin 1968 geboren, Kita ,Schule, Lehre. Sportlich erst Radsport und dann im TZ Schießen. Meine Kindheit und Jugend war abwechslungs- und lehrreich. Da ich in einer Garnisonsstadt lebte und auch durch den Sport im Armee-Gelände war, wollte ich auch Berufssoldat werden. Ich hatte mich für die Grenztruppen entschieden und ich würde es heute wieder tun.
Bin im Mai, es war am 5., Angehöriger der Grenztruppen geworden. Nach der Uffz-Schule Perleberg bin ich in das GR 38
4.Kompanie gekommen.Nach der Wende war ich noch kurz in der 1.Kompanie bis ich meinen E-Gesuch geschrieben habe. Das Angebot als Uniformträger in der Bundeswehr bzw. Zoll, konnte ich mit meinen Gewissen nicht vereinbaren.
Ich hatte ein Fahneneid geschworen und ich war nicht bereit, diesen zu verleugnen.
Das sind Gedanken von einen anderen Feldwebel, die sich gleichen und wir sind bestimmt nicht nur die einzigen.


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12.06.2009 09:35
avatar  Augenzeuge ( gelöscht )
#10
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Augenzeuge ( gelöscht )

Zitat von Jens
Das Angebot als Uniformträger in der Bundeswehr bzw. Zoll, konnte ich mit meinen Gewissen nicht vereinbaren.
Ich hatte ein Fahneneid geschworen und ich war nicht bereit, diesen zu verleugnen.
Das sind Gedanken von einen anderen Feldwebel, die sich gleichen und wir sind bestimmt nicht nur die einzigen.


Hallo Jens,
deinen Beitrag finde ich erstaunlich. Einerseits musst du ja sehr von dem Staat überzeugt gewesen sein, und bist es sicher noch, ok. Die falschen Wahrheiten der DDR waren für dich sicher keine Erfordernis (und sind es wohl auch heute noch nicht) zur Überprüfung und ggf. Revidierung deines mit 21 Jahren ausgeprägten Gewissens?! Andererseits musst du dich damals sehr loyal verhalten haben, sonst hättest du das Angebot zur Übernahme in die Bundeswehr sicher nicht bekommen.
Noch eins. Wieso verleugnet man einen Fahneneid, den man geschworen hat, wenn es diesen Staat gar nicht mehr gibt?
Damit hätte also jeder Soldat der Wehrmacht nach '45, der später in die SED eingetreten war, teilweise aus Überzeugung, seinen Eid verleugnet?

Gruß, Augenzeuge

@Alter Fritz: Danke für den ehrlichen Beitrag.


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12.06.2009 09:59
avatar  turtle ( gelöscht )
#11
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turtle ( gelöscht )

Hallo Alter Fritz,
Dein Beitrag hat mir gefallen.Ich denke so wie Du beim betrachten der Grenzanlagen gedacht hast,hätten es alle eigentlich so sehen müssen! Natürlich hat jeder Staat das Recht seine Grenzen zu sichern, zumal das auch die Grenze zwischen zwei Militärblöcken war. Doch in dieser Form war die Grenze gegen die eigene Bevölkerung aufgebaut.Dein Buch würde mich interessieren.Bitte teile mir per pers Nachricht den Titel,sobald das Buch erschienen ist mit!
Gruß Peter(Turtle)


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12.06.2009 10:38
avatar  turtle ( gelöscht )
#12
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turtle ( gelöscht )

Hallo Jens,
Ich mag Menschen welche zu ihrer Überzeugung stehen! Nur fällt es mir manchmal schwer Menschen zu verstehen,wenn ich persönlich diese Überzeugung einer Ansicht überhaupt nicht teilen kann! Vielleicht kannst Du mir oder uns einmal mitteilen was für dich die vorwiegenden Gründe sind warum Dein Fahneneid für Dich immer noch so wichtig ist! Was war eigentlich für Dich in der DDR alles so gut das Du auch heute noch so verbunden fühlst? Obwohl nach der Wende so viel Negatives über die DDR bekannt wurde,ist Deine Einstellung für mich umso erstaunlicher,auch wenn ich lese
Ich hatte mich für die Grenztruppen entschieden und ich würde es heute wieder tun.
Ist für Dich die Ex-Grenze wie sie war auch heute noch so gerechtfertigt?? Vielleicht verstehe ich Dich nach Deiner Antwort besser! Gruß Peter(Turtle)


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12.06.2009 17:42
avatar  skbw ( gelöscht )
#13
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skbw ( gelöscht )

Hallo Jens,
erst einmal freue ich mich Dich hier als ehemaligen GKM`ler zu treffen. Und da Du bis zum Schluß dabei warst, teilen wir schon eine Gemeinsamkeit. Für Deine Entscheidung nicht beim BGS (BW etc.) "anzuheuern" hast Du meinen vollen Respekt. Den Mut hatte ich nicht. Zu spät habe ich begriffen, daß wir nur dazu gebraucht wurden, den personellen Engpass bei der neuen "Ostgrenze" zu überbrücken. Nach dem das neue Grenzkommando Ost aufgebaut und mit "sauberen" Personal aufgefüllt war, dürften viele wieder gehen. Hast also nicht´s verpasst.
Schön wäre es gewesen, wenn sich unser Land verändert hätte, nach den Vorstellungen derer ,die geblieben sind und auf die Straße gingen. Abhauen konnte keine Lösung sein. Leider hatten die erstrebten Veränderungen keine Chance, weil die DDR "aufgekauft" wurde. Trotzdem kann ich persönlich auf vieles in der DDR stolz sein.
Bis bald


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12.06.2009 20:26 (zuletzt bearbeitet: 12.06.2009 20:29)
avatar  Bunkerkommandant ( gelöscht )
#14
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Bunkerkommandant ( gelöscht )
Hallo Jungs,
ich kann Jens verstehen.
Ein Eid ist für mich ein Versprechen. Und mein Wort zählt. Verständnis habe ich voll und ganz dafür.

Wenn ich jemandem mein Wort gebe, es dann breche und mich in eine völlig andere Richtung begebe, könnte ich demjenigen gegenüber nicht mehr in die Augen sehen, dem ich den Eid geleistet habe (und das war nicht nur der Staat DDR, der ist weg - auch das Volk in der DDR, seine Werktätigen, Arbeiter und Bauern - und die gibt es heute noch). Mein Eid gilt mir somit auch heute noch sehr viel. Man kann Einsichten gewinnen, und mag Kritik am System DDR äußern können, aber es war letzten Endes mein Land, und an dem werde ich nicht zum Verräter. Auf die Gefahr hin, wieder böse Stimmen zu ernten, die Bundesrepublik Deutschland ist nicht mein Land. Sie ist ein Siegerland, in dem ich mich zurecht finden muss.
In einem andern Thread geht es derzeit um Günther Schabowskie, den rainman2 als Verräter bezeichnet. Da geht die Diskussion um Wendehälse und Opportunisten. Die werden beschimpft. Jens ist kein Wendehals, steht zu seinem Vaterland und sieht dankbar zurück. Aber auch er wird beschimpft. Komisch?!
Ich habe der DDR auch sehr viel zu verdanken, eigentlich alles. Ich war dort glücklicher als heute in diesem Land. Ich stehe hier im Forum auch zu meiner Vergangenheit und sage, ich helfe Euch, wenn es etwas aufzuklären gibt. Dafür ernte ich Beifall ringsum. Bin ich dann nicht auch ein Wendehals? Verdiene ich nicht genauso Schimpf und Schande, wie Schabowskie...weil ich hier mitarbeite. Oder verdiene ich Schimpf und Schande, wie Jens,... weil ich zu meinem Vaterland stehe?

Da solltet Ihr Euch schon entscheiden!

Wer ist hier im Recht? Wer will hier richten über Menschen, die immer davon ausgehen, hoffentlich das Richtige zu tun? Wer entscheidet, was richtig und was falsch ist, Recht oder Unrecht?

Ganz ehrlich: Ich weiß es nicht. Ich folge nur noch meinem Herzen und höre nie wieder auf andere.
Mein Herz sagt: Hilf bei der Aufklärung von Unrecht, aber stehe zu Deinem Vaterland! Aber das heißt nicht Bundesrepublik Deutschland.

Danke für's zuhören.
Wir lesen uns,
Thomas.

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12.06.2009 20:34
avatar  Pitti53
#15
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gute rede bunkerkommandant.seh ich genauso.ich habe auch nicht den neuen eid geschworen(auch nicht auf eppelmann)
auch ich stehe zu dem was ich getan habe.bin genauso gezwungen mangels alternative mich hier zurechtzufinden.und das ist manchmal nicht so einfach.aber wir sin ja lernfähig


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