Westsachen im Paket

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21.04.2014 21:21
#1
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Hallo @all

Jeder Grenzsoldat hat ja mal bestimmt bei seinen Dienst bei den GT ein Paket von der Familie erhalten
mit leckeren Sachen drin,die er sich dann mit seinen Kameraden auf der Stube geteilt hat.
Was wäre denn nun gewesen wenn ein AGT ein Paket bekommen hätte wo " Westsachen" drin gewesen wären. Z.B. Schokolade und Pflegemittel
Meine Fragen an Euch:
Wieviele Pakete durfte man denn empfangen im Monat?
Welchen Inhalt durften diese haben?
Wurden diese kontrolliert?
Was wäre demjenigen passiert wenn solche Sachen darin gewesen wären?
Wie hätte man ihn bestraft?
Wer hat so etwas mal erlebt von sich oder seinen Kameraden und kann darüber berichten?
Auf Eure Antworten freue ich mich

MFG Batrachos

Drosseln sind Vögel. Sie in Motorräder zu stecken ist Tierquälerei!!
Motorradfahren ist das schönste, was man angezogen machen kann.
45° ist das zu schräg-bist du zu schwach


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21.04.2014 21:28
avatar  planchetti ( gelöscht )
#2
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planchetti ( gelöscht )

Zumindest bei der NVA war das kein Problem.

Wir hatten einen im Zug, der hat Pakete empfangen, da hatten seine Eltern nur den Paketaufkleber der Bundespost abgelöst und einen der Deutschen Post draufgeklebt, der Inhalt wurde nicht verändert.


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21.04.2014 21:30
avatar  Mike59
#3
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Zitat von Batrachos im Beitrag #1
Hallo @all

Jeder Grenzsoldat hat ja mal bestimmt bei seinen Dienst bei den GT ein Paket von der Familie erhalten
mit leckeren Sachen drin,die er sich dann mit seinen Kameraden auf der Stube geteilt hat.
Was wäre denn nun gewesen wenn ein AGT ein Paket bekommen hätte wo " Westsachen" drin gewesen wären. Z.B. Schokolade und Pflegemittel
Meine Fragen an Euch:
Wieviele Pakete durfte man denn empfangen im Monat?
Welchen Inhalt durften diese haben?
Wurden diese kontrolliert?
Was wäre demjenigen passiert wenn solche Sachen darin gewesen wären?
Wie hätte man ihn bestraft?
Wer hat so etwas mal erlebt von sich oder seinen Kameraden und kann darüber berichten?
Auf Eure Antworten freue ich mich

MFG Batrachos

Die Anzahl der Pakete welche empfangen werden durften war nicht reglementiert. Alkohol, Westliteratur o.ä. war nicht erwünscht. Das Paket mußte bei "Verdacht" in Gegenwart des HfW geöffnet werden und verbotene Gegenstände wurden eingezogen. Der Empfänger wurde aufgefordert diese zurück zu senden. Ich gehe einmal davon aus das Westliteratur durch die Esse ging, hatte mal ein geiles Bild von den CHiPs über meinem Bett (R.I.P. seufz) war damals echt naiv.
Also so sollte das eigentlich laufen - ohne den letzten Satz.


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21.04.2014 21:32
#4
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Habe leider das entsprechende Foto nicht gespeichert, aber es zeigt unter der Bezeichnung " Einfluss von West-Berlin" etliche Kleinigkeiten westlichen Ursprungs, die wir so hatten. Ich erinnere mich an Nivea-Seife, Nesskaffee löslich u.a. Da gab es keine Probleme. War ja auch eine etwas lockerere Zeit, Mitte/Ende der 60er.


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21.04.2014 21:33
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#5
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@Batrachos, eine Einschränkung, wie viele Pakete man bekam gab es nicht. Kontrolle des Inhaltes, war zu meiner Zeit sehr lasch, Westsachen (Schockolade u,s.w.) wurden aus der orginal Verpackung genommen und nur so verschickt! Dosen wurden ( Saft) angebohrt aus geschüttet und Schnaps ein gefüllt.
Grüsse steffen52


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21.04.2014 21:52
avatar  HG19801 ( gelöscht )
#6
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HG19801 ( gelöscht )

Man konnte so viele Pakete empfangen wie einem geschickt wurden, ein Limit gab es nicht.

Was drin sein dürfte? Nun, alles Mögliche. Es ist leichter, die Frage danach zu stellen was nicht drin sein durfte. Da gab es einiges: Alk, Luftis, UFOs, westliche Druckerzeugnisse, Spiritustabletten, Selbstgeschlachtetes z.B.

Westschokolade oder Pflegemittel waren sicher nicht gern gesehen, aber solche Artikel gab es teils auch in der DDR zu erwerben (Ich sage mal Fress-Ex). Den Intershop will ich hier mal außen vor lassen, ist ein Kapitel für sich.

Kontrollen gab es, die Pakete mussten von uns teilweise/zeitweise im Beisein des Hauptfeldwebels geöffnet werden.

Bestrafung? Gab es eigentlich nicht, denn die Pakete wurden schließlich von Angehörigen und Bekannten gepackt. Dummes Gequake durfte man sich schon anhören, Missliebiges Zeug wurde beim Spieß verwahrt und teilweise (Alk) beim nächsten Urlaub oder Ausgang ausgehändigt.

Beim Selbstgeschlachteten drückte unser Hauptfeld beide Augen zu, weil er selbst ein großer Fan davon war.


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21.04.2014 21:53
#7
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Zitat von Batrachos im Beitrag #1
Hallo @all

Jeder Grenzsoldat hat ja mal bestimmt bei seinen Dienst bei den GT ein Paket von der Familie erhalten
mit leckeren Sachen drin,die er sich dann mit seinen Kameraden auf der Stube geteilt hat.
Was wäre denn nun gewesen wenn ein AGT ein Paket bekommen hätte wo " Westsachen" drin gewesen wären. Z.B. Schokolade und Pflegemittel
Meine Fragen an Euch:
Wieviele Pakete durfte man denn empfangen im Monat?
Welchen Inhalt durften diese haben?
Wurden diese kontrolliert?
Was wäre demjenigen passiert wenn solche Sachen darin gewesen wären?
Wie hätte man ihn bestraft?
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Auf Eure Antworten freue ich mich

MFG Batrachos


Mein beschissenstes Erlebnis hatte ich im 1. Monat meines Grundwehrdienstes in der ABK auf der "Schleiferhütte " !

Morgenappell ,- Stabsfeldwebel Hil..ert zieht eine Riesenschau ab von wegen Geheimnissverrat und Staatssicherheit usw und dann brüllt er :

Soldat G. nach vorn heraustreten ...

Ich armes Schwein hab ausser den üblichen Dingen nix angestellt ,- steh da wie ein Doofer und begreife nicht , warum der Arsch mich vor den angetretenen Kompanien öffentlich zur Sau macht ...

Ich wurde wegen Geheimnissverrat öffentlich angeprangert ,- die Kompanien mussten einzeln an mir vorbeimarschieren - und jeder Einzelne dem Spieß seinen Meinung zu diesem Delikt laut sagen ,- was da so geplappert wurde , muss ich wohl nicht erwähnen !

Übrigens ,- ich wusste bis dahin immer noch nicht ,- was der Spieß eigentlich vorhatte oder was der von mir wollte ....

Fünf Minuten später die Gala-Schau :
Der KP tritt heraus , wedelt mit ner bunten Postkarte und brüllt ewig lang herum - wieso ich unwürdige Flasche als Erstes die Daten der Kompanie an den Klassenfeind liefere usw....

Danach das Übliche. Spinddursuchung , Abschleppen zum Leutnant "Kugelblitz" ( der Stasichef - sein Büro war im Kulturhaus ),- und dann, dann endlich hab ich erstmal erfahren , was mein furchtbares Verbrechen gegen den Staat auslöste :

Meine Mutter - die Gute , hatte in der besten Absicht einer meiner Patentanten aus dem Westen meine Postadresse von der Dittrichshütte gegeben ,- damit diese mir paar aufmuntende Worte schreiben möge - und diese Nuss schickt mir ne schöne klitschbunte Ansichtskarte aus Köln - und dann noch so Text drauf ,- wie : lass Dicht nicht ärgern von den Paspelträgern usw...

Ich steh da und grins mir Einen ,- selbst der Stasi -Kugelblitz ( der war anscheinend sehr viel klüger als mein Spieß ) grinst leicht - und genau das hat mir mein Spieß nie verziehn - daß seine große geplante Polit-Show nur begrinst wurde !

So passiert im Juni 1969 in der 1. KP der Schleifferhütte - wie sehr mich solch eine Erfahrung ideologisch der DDR und ihren treuen Dienern näherbrachte - muss ich wohl nicht näher erläutern...

Das war meine Geschichte von der unerfreulichen Westüberraschung ( auch wenns kein Paket war )

....................................
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21.04.2014 22:30
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#8
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Alle Pakete die der Schreiber von der Post mitbrachte ,wurden im Zimmer des Spießes abgelegt . Einer von uns musste bei der Ausgabe dabei sein . Der Spieß kippte das Paket hin und her und welches gluckerte ,das wurde vom Empfänger gleich geöffnet . Ja , wenn Alk dabei war , wurde die Flasche Im Panzerschrank eingeschlossen , Bei der nächsten Urlaubsfahrt wurde die Flasche dem Empfänger wieder übergeben.
Da viele Soldaten vom Dorf kamen , wurde damals alles alkoholische in Blechbüchsen gefüllt und verschlossen . Diese waren unauffällig . ratata


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21.04.2014 22:52
avatar  grenzgänger81 ( gelöscht )
#9
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grenzgänger81 ( gelöscht )

@Ostlandritter

Dir war bestimmt nicht zum lachen,dennoch schmunzeln muss ich trotzdem.


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21.04.2014 23:15
#10
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Zitat von grenzgänger81 im Beitrag #9
@Ostlandritter

Dir war bestimmt nicht zum lachen,dennoch schmunzeln muss ich trotzdem.

@grenzgänger81
Nein,- im tiefstem Grunde meines Herzens hatte ich ein empörte Stinkwut auf den Spieß und seine abgefeimte Show,- mein Grinsen war eigentlich nur oberflächlich ,- während ich schon ahnte , was noch auf mich zukommen wird....

( aber jetzt ,-44 Jahre später - überwiegt das Schmunzeln doch... )

....................................
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21.04.2014 23:33
avatar  Pitti53
#11
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Zitat von Ostlandritter im Beitrag #10
Zitat von grenzgänger81 im Beitrag #9
@Ostlandritter

Dir war bestimmt nicht zum lachen,dennoch schmunzeln muss ich trotzdem.

@grenzgänger81
Nein,- im tiefstem Grunde meines Herzens hatte ich ein empörte Stinkwut auf den Spieß und seine abgefeimte Show,- mein Grinsen war eigentlich nur oberflächlich ,- während ich schon ahnte , was noch auf mich zukommen wird....

( aber jetzt ,-44 Jahre später - überwiegt das Schmunzeln doch... )



Hab mich grad was von kaputtgelacht...aber sicher leider war. Solche Typen gab es


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21.04.2014 23:55
#12
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Zitat von Pitti53 im Beitrag #11
Zitat von Ostlandritter im Beitrag #10
Zitat von grenzgänger81 im Beitrag #9
@Ostlandritter

Dir war bestimmt nicht zum lachen,dennoch schmunzeln muss ich trotzdem.

@grenzgänger81
Nein,- im tiefstem Grunde meines Herzens hatte ich ein empörte Stinkwut auf den Spieß und seine abgefeimte Show,- mein Grinsen war eigentlich nur oberflächlich ,- während ich schon ahnte , was noch auf mich zukommen wird....

( aber jetzt ,-44 Jahre später - überwiegt das Schmunzeln doch... )



Hab mich grad was von kaputtgelacht...aber sicher leider war. Solche Typen gab es


@pitti53

Das freut mich jetzt wirklich ,- daß ich Dir am ausgehenden Ostermontag noch ne Freude bereiten konnte ,- indem ich Dich zum Lachen brachte....

Dummerweise hatte ich noch öfter das Pech ,- gerade an solche Typen zu geraten !

Heute sage ich mir allerdings ,- das waren alles Begegnungen auf einem Weg , der einem anscheinend vorher bestimmt ist und gegen den man einfach nicht ankommt ,- man kann es Schicksal oder unglückliche Verknüpfung von Zufällen oder göttliche Vorsehung nennen....

( Ach nee - Gott laß ich als Atheist mal raus - obwohl mein oberster Dienstherr ja der Papst ist )

....................................
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22.04.2014 00:43
#13
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Zitat von HG19801 im Beitrag #6
Man konnte so viele Pakete empfangen wie einem geschickt wurden, ein Limit gab es nicht.

Was drin sein dürfte? Nun, alles Mögliche. Es ist leichter, die Frage danach zu stellen was nicht drin sein durfte. Da gab es einiges: Alk, Luftis, UFOs, westliche Druckerzeugnisse, Spiritustabletten, Selbstgeschlachtetes z.B.

Westschokolade oder Pflegemittel waren sicher nicht gern gesehen, aber solche Artikel gab es teils auch in der DDR zu erwerben (Ich sage mal Fress-Ex). Den Intershop will ich hier mal außen vor lassen, ist ein Kapitel für sich.

Kontrollen gab es, die Pakete mussten von uns teilweise/zeitweise im Beisein des Hauptfeldwebels geöffnet werden.

Bestrafung? Gab es eigentlich nicht, denn die Pakete wurden schließlich von Angehörigen und Bekannten gepackt. Dummes Gequake durfte man sich schon anhören, Missliebiges Zeug wurde beim Spieß verwahrt und teilweise (Alk) beim nächsten Urlaub oder Ausgang ausgehändigt.

Beim Selbstgeschlachteten drückte unser Hauptfeld beide Augen zu, weil er selbst ein großer Fan davon war.


selbstgeschlachtetes durfte nicht in den Paketen sein? Ist doch was feines.
Was war die Begründung dafür?

MFG Batrachos

Drosseln sind Vögel. Sie in Motorräder zu stecken ist Tierquälerei!!
Motorradfahren ist das schönste, was man angezogen machen kann.
45° ist das zu schräg-bist du zu schwach


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22.04.2014 12:00 (zuletzt bearbeitet: 22.04.2014 12:10)
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#14
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( gelöscht )

Zitat von Batrachos im Beitrag #13
Zitat von HG19801 im Beitrag #6
Man konnte so viele Pakete empfangen wie einem geschickt wurden, ein Limit gab es nicht.

Was drin sein dürfte? Nun, alles Mögliche. Es ist leichter, die Frage danach zu stellen was nicht drin sein durfte. Da gab es einiges: Alk, Luftis, UFOs, westliche Druckerzeugnisse, Spiritustabletten, Selbstgeschlachtetes z.B.

Westschokolade oder Pflegemittel waren sicher nicht gern gesehen, aber solche Artikel gab es teils auch in der DDR zu erwerben (Ich sage mal Fress-Ex). Den Intershop will ich hier mal außen vor lassen, ist ein Kapitel für sich.

Kontrollen gab es, die Pakete mussten von uns teilweise/zeitweise im Beisein des Hauptfeldwebels geöffnet werden.

Bestrafung? Gab es eigentlich nicht, denn die Pakete wurden schließlich von Angehörigen und Bekannten gepackt. Dummes Gequake durfte man sich schon anhören, Missliebiges Zeug wurde beim Spieß verwahrt und teilweise (Alk) beim nächsten Urlaub oder Ausgang ausgehändigt.

Beim Selbstgeschlachteten drückte unser Hauptfeld beide Augen zu, weil er selbst ein großer Fan davon war.


selbstgeschlachtetes durfte nicht in den Paketen sein? Ist doch was feines.
Was war die Begründung dafür?

MFG Batrachos
Wir durften selbstgeschlachtetes empfangen,egal ob in Gläsern oder Dosen.
Da gab es kein Verbot.
Sicherlich sind mit "verbotenem Selbstgeschlachtetem" ,Wurstwaren gemeint, die im Wurst-Darm abgefüllt waren.
Hier kann man ein Verbot auch nachvollziehen, hätte sich die ganze Kompanie noch ne Lebensmittelvergiftung geholt und wäre am "Schutzwall" ausgefallen.
Nicht auszudenken.....
Außerdem hätte das bstimmt auch massive Geruchsbelästigungen verursacht.

Ausschließen will ich nicht, dass vor den 80er Jahren vielleicht wirklich solch ein Verbot bestand, aus eben genannten Gründen.
Stellt euch vor, die GT hätten "Kollektiven Dünnsch.ss" bekommen.

Edit: Vähler


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22.04.2014 12:23 (zuletzt bearbeitet: 22.04.2014 12:24)
#15
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Wir hatten auch ein paar Kameraden dabei, die vom Dorf waren. Wenn die zum Schlachten Urlaub hatten, brachten die einen großen klumpen frisches Gehacktes mit. Der wurde auf der Stube und wenn es zu viel war, im Zug geteilt und aufgegessen. Ebenso Kuchen, Plätzchen und dergleichen. Da konnte die mutti oder Oma noch so eindringlich gesagt haben, daß es NUR für den lieben Sohn/Enkel ist und er das ganz allein essen soll.


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