Historische Verbrechen

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21.04.2014 17:03
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#31
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ABV

@Hackel39
Deutschland hat ziemlich strenge Datenschutzrichtlinien. Ein Verstoß dagegen gehört bereits zu den "absoluten Todsünden"! Tatsächlich ist technisch vieles nicht, oder nur unter größerer Anstrengung möglich, als im Fernsehen gezeigt. Ich finde es zum Beispiel absolut witzig, wenn ein normaler Sachbearbeiter vom Schreibtisch aus, Handys ortet.
Ob das Ansprechen von Kindern bereits als versuchte Straftat zählt, kann man pauschal nicht sagen. Meist wird es wohl am endgültigen Beweis hapern. Des Weiteren kommt es auf den konkreten Inhalt des Gespräches an.

Gruß Uwe

21.04.2014 17:36
#32
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Zitat von ABV im Beitrag #31
@Hackel39
Deutschland hat ziemlich strenge Datenschutzrichtlinien. Ein Verstoß dagegen gehört bereits zu den "absoluten Todsünden"! Tatsächlich ist technisch vieles nicht, oder nur unter größerer Anstrengung möglich, als im Fernsehen gezeigt. Ich finde es zum Beispiel absolut witzig, wenn ein normaler Sachbearbeiter vom Schreibtisch aus, Handys ortet.
Ob das Ansprechen von Kindern bereits als versuchte Straftat zählt, kann man pauschal nicht sagen. Meist wird es wohl am endgültigen Beweis hapern. Des Weiteren kommt es auf den konkreten Inhalt des Gespräches an.

Gruß Uwe


Nein Uwe, am Beispiel der Handyaufnahmen meinte ich, daß gefilmte Straftaten direkt und notfalls auch anonym an ein zentrales Postfach eines Polizeiservers gesandt werden könnten, später würde der Zeuge dann Kontakt zur Polizei aufnehmen, eine angefügte Rückrufnummer kann der Aufnahme ja beigefügt werden um für Rückfragen den beobachteten Tatverlauf konkretisieren zu können.
Einen solche Bericht über die technischen Möglichkeiten hatte ich einmal im Fernsehen gesehen und wo Züge auf Funksignal fahren und Drohnen ohne Besatzung Bomben abwerfen können ist so etwas auch lösbar, wenn es gewollt wäre aber leider sind Opfer keine zahlenden Kunden und die Versicherungen als mögliche Interessenten solcher Projekte halten wie immer erst mal die Taschen zu.
Ich hatte übrigens schon illegale Müllhalden an unser Ordnungsamt per Handyaufnahme übermittelt, da waren verräterische Details wie Stromzähler, ein Mopedkennzeichen und bestimmte Zeitschriften mit Adressaufklebern enthalten, was draus geworden ist, weiß ich allerdings auch nicht, bedankt hatten die sich aber immerhin.
Ich schätze die Lage jedoch realistisch genug ein, daß so etwas im Sande verläuft, ich meinte allerdings auch, daß bei größeren Straftaten derartige Aufnahmen nützlich sein könnten.

Viele leben zu sehr in der Vergangenheit.
Aber die Vergangenheit soll ein Sprungbrett sein und kein Sofa.

Der Hahn mag krähen, aber die Hennen legen die Eier.

(Margaret Thatcher)

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21.04.2014 17:46
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#33
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Hans ( gelöscht )

Abend, Gemeinde, wie Pastor Holm immer sagte…
Zu Hackels #30 :
Schwer zu vergleichen, weil – die eingestellte Zeitung ist von 1957, und da waren die rechtlichen Grundlagen – in beiden damaligen…- eben auch anders als heute. Genauso wie die jeweils eingesetzten polizeilichen Mittel.
In einem Punkt – respektive in einer Annahme-hast Du aber sicher Recht: Vorbeugende Streifentätikeit , wann findet diese heute noch statt, und wo? Und 50 % Trefferquote – na ja, da ist nicht genau gesagt, 50 % von was. Von eingeleiteten Ermittlungsverfahren? – ist da sicher nicht gemeint.
Und die Sache mit den Handy-Filmen – wir haben nun mal ein grundlegend anderes Rechts-und Justitzsystem als die Amis. Und daran hat sich die Behörde zu halten. Bestes Beispiel: Das Gequatsche einiger Provinzpolitiker hier in Berlin, man müsse sich an der damals so hoch gelobten
Null-Toleranz-Politik des New Yorker Bürgermeisters (war´s Giuliani - oder ein anderer?) im Bezug auf Polizeiarbeit ein Beispiel nehmen und das auch so machen. Schön, aber ein Riesenreinfall- weil-man hätte vorher etliche Gesetze ändern müssen – also schlief es leise weinend ein. Wie einige andere, ähnlich tolle Ideen.
Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass sich kriminalistische Arbeitsmethoden weiterentwickeln, und auch eingesetzt werden. Sogar erfolgreich ! Man muss dabei aber sehen, das Polizeiarbeit eben meist Kleinarbeit ist, die eben nicht durch die Presse geht, es interessiert eben nicht, wenn irgend ein Kleinkrimineller erwischt wird. Ist aber ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit. Und sicher notwendig.
Soviel zur „Verteidigung“. Damit Du aber sehen kannst, das ich die Sache durchaus differenziert
sehe: Die Letzten vier Innensenatoren von Berlin haben alle den Satz: Mehr Grün (jetzt Blau) auf die Straßen! propagiert.
Schon die Logik sagt ja, drei können das Ziel nicht so erreicht haben. Das stimmt m.M. nach leider.
73 Hans


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21.04.2014 19:16
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#34
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✝thomas 48 ( gelöscht )

Ruhla
1912
24.04
Ein Mann aus Winterstein hat sein 3 Monate altes Kind so geschlagen und geschüttelt ,das es am Montag starb. Die Leiche hatte Wunden am Hals und am Kopf. Die Mutter soll an der Krümme wohnen. Der Täter wurde gestern in Winterstein verhaftet,.
8.09
Gestern wurde im Pfarrhaus G-T. eingebrochen. Der Schreibtisch und die Schränke wurden aufgebrochen und 40.00 Mark gestohlen.
10.09
Der Einbrecher ein Kellner aus Thal wurde heute verhaftet und dem Amtsgericht übergeben.

1914
24.10
Der vorbestrafte Arbeiter Casparie aus Ruhla W.-A. wurde wegen erneuten Diebstählen vom Landgericht zu 4 Jahren Zuchthaus verurteilt


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21.04.2014 19:35
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#35
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damals wars ( gelöscht )

Michael Bloomberg
Während seiner Amtszeit sank die Kriminalitätsrate, die bereits unter seinem Vorgänger Giuliani stark gesunken war, weiter. Das wichtigste Mittel für diese Senkung war die kontroverse „Stop and Frisk“- Methode, bei der Bürger von der Polizei routinemäßig angehalten und auf Waffen und illegale Substanzen durchsucht werden. Kritisiert wurde dabei unter anderem, dass ein unverhältnismäßig großer Anteil der kontrollierten Personen Afro-Amerikaner und Latinos war. „Stop and Frisk“ wurde von einem Bundesgericht der USA im August 2013 als inkompatibel mit der amerikanischen Verfassung bezeichnet und damit verboten.[13]


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21.04.2014 19:50
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#36
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✝thomas 48 ( gelöscht )

Lauchröden
1912
16.03
Das Eisenacher Schwurgericht verurteilte den 20 jährigen Müller Christoph August wegen fahrlässigen Falscheid zu 3 Monaten Gefängnis.

Thal
1913
23.06
Das Schwurgericht verurteilte heute den Arbeiter Emil Seebach aus Kittelsthal zu 5 Jahren Zuchthaus und zu 5 Jahren Ehrverlust . Er überfiel am 10.3 ein Mann zwischen Kittelsthal und Farnroda

Farnroda
1914
17.06
Am Tode der 80 jährigen Witwe Kaiser war der Tischler Fritz Debes schuld. Er hat nach einer Vergewaltigung der alten Frau, sie beim Treppen runtergehen sie so geschuppt, das sie danach starb.


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21.04.2014 19:54
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#37
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Hans ( gelöscht )

Hi, Hubert,
Danke, hätt ich jetzt glatt dem falschen Bürgermeister zugerechnet.
Ich kenn diese "Methode" allerdings als "Zero Toleranz" - gehen wir mal davon aus, das das selbe gemeint ist.
Mit dem deutschen Rechtssystem eben nicht kompatibel.
73 Hans


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21.04.2014 20:20
#38
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Zitat von thomas 48 im Beitrag #36
Lauchröden
1912
16.03
Das Eisenacher Schwurgericht verurteilte den 20 jährigen Müller Christoph August wegen fahrlässigen Falscheid zu 3 Monaten Gefängnis.

Thal
1913
23.06
Das Schwurgericht verurteilte heute den Arbeiter Emil Seebach aus Kittelsthal zu 5 Jahren Zuchthaus und zu 5 Jahren Ehrverlust . Er überfiel am 10.3 ein Mann zwischen Kittelsthal und Farnroda

Farnroda
1914
17.06
Am Tode der 80 jährigen Witwe Kaiser war der Tischler Fritz Debes schuld. Er hat nach einer Vergewaltigung der alten Frau, sie beim Treppen runtergehen sie so geschuppt, das sie danach starb.


Hallo Thomas,
Was mich sehr zum Nachdenken anregt ist, ob es damals möglicherweise doch eine höhere Hemmschwelle für kriminelle Handlungen gegeben haben könnte, wenn man als Folge damit rechnen mußte, den eigenen oder den Namen eines Familienmitglieds in der Zeitung lesen zu müssen.
Von denen nahm doch bestimmt keiner mehr einen Knochen, auch wenn es eigentlich unangemessen ist von den Verbrechen einzelner Familienmitglieder auf die gesamte "Restverwandtschaft" irgendwelche Schlußfolgerungen zu ziehen.
Ob so ein Pranger gerechtfertigt ist oder nicht mag kontrovers zu diskutieren sein, ich schlage mich schon mal auf die Seite der Befürworter, auch im Interesse potentieller Opfer.
Ich bedaure sogar, daß hierzulande nicht einmal regionale Serienstraftäter öffentlich benannt werden dürfen, man hat selbst schon Angst davor die einschränkende Täterbeschreibung "ausländisch" anzuwenden, da so etwas sofort diskriminierend rüberkommen könnte.
Auch wäre mit Blick auf die historische Berichterstattung interessant, ob es damals schon Gegendarstellungen in den Zeitungen gab zu möglicherweise falsch wieder gegebenen Sachverhalten, vielleicht kannst Du es aufklären.
Sicherlich gab es auch eine Dunkelziffer von Suizidentscheidungen vor dem Hintergrund des Verlustes von Ansehen und Würde durch die Schande, die Straftaten von Familienangehörigen über Verwandte gebracht haben, dann wiederum ist der Pranger alles andere als fortschrittlich, wobei in der damals wenig mobilen Gesellschaft auch der Wegzug aus der Gegend eine Lösung gewesen wäre.
Da wären wir auch schon bei der Frage, ob es denn damals so etwas wie ein polizeiliches Führungszeugnis gab.

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(Margaret Thatcher)

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29.04.2014 17:21
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#39
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✝thomas 48 ( gelöscht )

Ruhla
1915
16.12
Der verschollene Meerschaumarbeiter Karl Ferdinand Wilhelm Iffert, geb. am 18.10.1841, wird als tot erklärt. Weitere Auskünfte erteilt der Abwesendheitspfleger Polizeiwachtmeister Alfred Zocher.
1920
14.02
In der Kirche (W-T) wurde am Sonntag nach dem Gottesdienst zwei aus Silber schweren Abendmahlteller gestohlen.
16.02
Für die Ergreifung der Täter die in der Kirche die Opferstöcke aufbrachen wird eine Belohnung von 800 Mark festgelegt.


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29.04.2014 17:36
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#40
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✝thomas 48 ( gelöscht )

Farnroda
1916
13.03
Am Samstag brach in dem Haus des Kaufmanns Louis Baumbach ein Feuer aus. Die Feuerwehr konnte das Haus außer dem Dachstuhl noch retten. Wegen den Verdachtes der Brandstiftung wurde der Kaufmann sofort verhaftet.

Thal
5.06
Wegen der Ermordung von 15 Einwohnern am 25.03 bei Mechterstädt durch marburger Burschenschaftlern beginnt am 17.06 am Landgerichtsgebäude in Marburg vor dem Kriegsgericht der ehemaligen 22. Division eine Verhandlung statt


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29.04.2014 17:50
avatar  ✝thomas 48 ( gelöscht )
#41
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✝thomas 48 ( gelöscht )

Mit der Ermordung von 15 Arbeitern von Thal ist es etwas komisch.
jeder Schüler im Wartburgkreis hat die Geschichte in der Heimatkunde gelernt und jeder Thaler war jedes Jahr zu einer Kundgebung auf dem Friedhof bei dem Ehrenmal dabei.
Nur warum und wer ist eine politische Frage.
Die Arbeiter wurden erschlagen und erschossen, das stimmt. Bei der Beerdigung sprach der kommunistischer Oberlehrer Dr.. Neugebauer aus Ruhla.
Ich lernte mal was von Burschenschaftlern und später was von Studenten. Warum hatten die Waffen, wie kamen die Marburger in das kleine Dörfchen Thal bei Ruhla. Jetzt findet immer eine kleine Kundgebung der Linken statt, vermute der Bürgermeister ist nicht dabei.


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07.05.2014 15:03
avatar  ✝thomas 48 ( gelöscht )
#42
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✝thomas 48 ( gelöscht )

1922
10.07
Auf dem Weg Eisenach-Wutha wurde ein Ruhlaer von 2 Männern überfallen und 300 Mark gestohlen.
1923
8.08
Aus dem Zuchthaus Untermaßfeld konnte bei Außenarbeiten der Häftling Caspari aus Ruhla fliehen
1924
keine Meldung


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12.05.2014 17:07 (zuletzt bearbeitet: 12.05.2014 17:09)
avatar  eisenringtheo ( gelöscht )
#43
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eisenringtheo ( gelöscht )

[quote=Moskwitschka|p347370]@turtle

Schau Dir das mal an


http://www.technoseum-blog.de/?p=437


Vielleicht war noch diese Platte drin: "Tramp, Tramp, Tramp, Hoffnung des Gefangenen komponiert 1864"... hat indirekt etwas mit Ernst Busch zu tun
Und die meisten können es wohl mitsingen.

Theo


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12.05.2014 17:25
avatar  damals wars ( gelöscht )
#44
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damals wars ( gelöscht )

Das ist jetzt aber nicht politisch korrekt:


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12.05.2014 17:28
avatar  eisenringtheo ( gelöscht )
#45
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eisenringtheo ( gelöscht )

Erstaunlich, wie sich ein Lied mit der genau gleichen Melodie, aber anderer Spielweise und anderem Text verändert. Die Version von Ernst Busch wird als Kampflied wahrgenommen, das andere drückt die Sehnsucht nach Freiheit aus.
https://www.youtube.com/embed/XSjJIXOY2_A
Theo


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