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Erlebnisbericht eines ehem. MfS- Offiziers bzw. "Stasischweins" (Zitat)

Zitat von ABV im Beitrag #399
Gibt es eigentlich Bücher von ehemaligen MfS-Mitarbeitern, die einen sachlichen Eindruck in das Innenleben der Staatssicherheit gewähren? Ohne Verklärung und übertriebener "Selbstkasteiung"?
Gruß Uwe
@ABV
Ja Uwe, diese Bücher gibt es. Habe diese Bücher gelesen und kann sie daher auch als gut einschätzen. Kann Dir und natürlich jeden anderen interessierten User besonders das Buch "Verheizt und vergessen" empfehlen.
Hier eine Rezension von Barbara Thurau - Voigt :
In der Berliner „edition ost“ erschienen, dokumentiert das Buch auf anschauliche
Weise zwei extrem unterschiedliche Lebensläufe: Hannes Sieberer war CIA-Agent in der DDR, sein Gegenspieler Kierstein langjähriger Offizier der Staatsicherheit. Beide treffen 1982 im Untersuchungsgefängnis Berlin-Hohenschönhausen während einer Vernehmung aufeinander. Die Idee für diesen Zeitgeschichts-Report stammt von Hannes Sieberer selbst. Als österreichischer Abiturient wird er mit knapp 18 von den Amerikanern angeworben und zielgerichtet für die Militärspionage in der DDR ausgebildet. Von 1976 bis 82 ist er als „Kurt Klepp“ für den CIA in
Ostdeutschland unterwegs und betreut einen weiteren Agenten in Rostock. Die Amerikaner wiegen ihre Spione in Sicherheit, das MfS (Ministerium für Staatssicherheit) kommt den beiden aber 1982 auf die Schliche. Verhaftung,Verhöre und schließlich Verurteilung zu 15 Jahren in der Strafanstalt Bautzen. Die Amerikaner kümmern sich – im Gegensatz zu vorherigen Versprechungen - nicht um den gesundheitlich angeschlagenen Häftling. Der österreichische Bundeskanzler interveniert bei Honecker, Rechtsanwalt Vogel lässt seine guten internationalen Beziehungen spielen. 1985 endlich kann Sieberer – wie 26 andere Spione auch - auf der Glienicker Brücke ausgetauscht und in den Westen abgeschoben werden. Der einst Gejagte trifft sich nach der Wende mit seinem Verfolger von der Spionage-Abwehr. Beide begegnen sich Anfangs mit äußerster Zurückhaltung und Respekt. Dr. Sieberer, inzwischen Politikwissenschaftler, hat alle verfügbaren Akten und
„operativen Vorgänge“ studiert, er macht sich im Nachhinein ein Bild davon, was mit ihm und um ihn herum jenseits des „Eisernen Vorhangs“ passiert ist. Seiner Meinung nach wurde er als Agent zu Recht verurteilt. Herbert Kierstein berichtet im 2. Teil des Buches detailreich und akribisch genau, wie und mit welchen technischen Finessen die Staatsicherheit Sieberer und Co. enttarnen und überführen konnte. So erzählen beide Autoren atmosphärisch dicht und mit kritischer Distanz über ein besonders bizarres Kapitel das Kalten Krieges. Was ihr Buch darüber hinaus außergewöhnlich und empfehlenswert macht: Zwei ehemalige, ebenbürtige Gegner haben sich gemeinsam an die Aufarbeitung ihrer Vergangenheit gemacht, ihre grenzüberschreitenden Erinnerungen lesen sich sachlich, ohne Häme oder Hass



passport

Bücher und Berichte,alles gut und schön,
viel zu lesen im Internet oder sonstwo,
vieles ist richtig dokumentiert,ich lese auch einiges,
gerade wenn es um Häftlinge der DDR geht,
da ist manches auch gesponnen,
da sind mir die echten Zeitzeugen hier im Forum lieber,
und wenn was unklar erscheint,kann man immer noch Fragen
Lutze

Zitat von ABV im Beitrag #404
Daraus ergibt sich die Frage: „Haben Diejenigen, die ehemaligen Mitarbeitern des MfS Uneinsichtigkeit vorwerfen, jemals versucht, Einsichten darüber zu erlangen, welche realen Erkenntnisprozesse diese Mitarbeiter durchlebten und noch immer durchleben“?
Diese Frage halte ich für äußerst interessant! Und wert darüber zu diskutieren. Mich nerven bei der Diskussion um das ehemalige MfS immer wieder diese pauschalen Be bzw Verurteilungen. Unter dem Motto: Kennst du einen. Dann kennst du alle!
Als ich zum Beispiel vor Jahren hier im Forum schrieb, " dass ein großer Teil der Volkspolizei den politischen Parolen durchaus nachdenklich und kritisch gegenüberstand und dass dieses sicher auch für weite Teile des MfS zutraf, konterte sofort ein User: " Nein, dass stimmt nicht! Die vom MfS haben alle die Befehle und Weisungen der SED verinnerlicht und ohne Bedenken ausgeführt!"
Wow! Wer bitte sind denn alle? Oder anders ausgedrückt: kennt der User jeden einzelnen früheren MfS-Mitarbeiter persönlich? Sicher doch nicht! Trotzdem war er von seiner Aussage felsenfest überzeugt. Wie soll da eine vernünftige Aufarbeitung möglich sein?
Gruß an alle
Uwe
Rot: Das sind Leute, die erst dann zufrieden sind, wenn sich ehemalige "Systemträger", egal ob in MfS, Politik oder Wirtschaft tätig gewesen, voll die Asche auf´s Haupt schütten und Staub fressen um dann wieder sagen zu können "Seht her, ich habe es schon immer gewußt, jetzt haben sie ihr verbrecherisches Wesen selbst eingestanden".

Zitat von DoreHolm im Beitrag #408Zitat von ABV im Beitrag #404
Daraus ergibt sich die Frage: „Haben Diejenigen, die ehemaligen Mitarbeitern des MfS Uneinsichtigkeit vorwerfen, jemals versucht, Einsichten darüber zu erlangen, welche realen Erkenntnisprozesse diese Mitarbeiter durchlebten und noch immer durchleben“?
Diese Frage halte ich für äußerst interessant! Und wert darüber zu diskutieren. Mich nerven bei der Diskussion um das ehemalige MfS immer wieder diese pauschalen Be bzw Verurteilungen. Unter dem Motto: Kennst du einen. Dann kennst du alle!
Als ich zum Beispiel vor Jahren hier im Forum schrieb, " dass ein großer Teil der Volkspolizei den politischen Parolen durchaus nachdenklich und kritisch gegenüberstand und dass dieses sicher auch für weite Teile des MfS zutraf, konterte sofort ein User: " Nein, dass stimmt nicht! Die vom MfS haben alle die Befehle und Weisungen der SED verinnerlicht und ohne Bedenken ausgeführt!"
Wow! Wer bitte sind denn alle? Oder anders ausgedrückt: kennt der User jeden einzelnen früheren MfS-Mitarbeiter persönlich? Sicher doch nicht! Trotzdem war er von seiner Aussage felsenfest überzeugt. Wie soll da eine vernünftige Aufarbeitung möglich sein?
Gruß an alle
Uwe
Rot: Das sind Leute, die erst dann zufrieden sind, wenn sich ehemalige "Systemträger", egal ob in MfS, Politik oder Wirtschaft tätig gewesen, voll die Asche auf´s Haupt schütten und Staub fressen um dann wieder sagen zu können "Seht her, ich habe es schon immer gewußt, jetzt haben sie ihr verbrecherisches Wesen selbst eingestanden".
Möchtest Du sie mit Mitarbeitern z.B. des Amtes für Wohngeldwesen vergleichen?

Zitat von Alfred im Beitrag #402Zitat von ABV im Beitrag #399
Gibt es eigentlich Bücher von ehemaligen MfS-Mitarbeitern, die einen sachlichen Eindruck in das Innenleben der Staatssicherheit gewähren? Ohne Verklärung und übertriebener "Selbstkasteiung"?
Gruß Uwe
Wie man die Bücher wertet ist immer eine subjektive Sache.
Zum Beispiel hat der Ltr. der HV A Generaloberst Großmann ein Buch - "Bonn im Blick " geschrieben.
Ein Oberst der BV Rostock - Artur Amthor - hat z.B. das Buch " Ruhe in Rostock ? Von wegen " verfasst. U.a. mit einigen interessanten Betrachtungen zu Herrn Gauck.
Wenn auch keine Mitarbeiterin des MfS hat G. Gast ein interessantes Buch geschrieben "Kundschafterin des Friedens - 17 Jahre Topspionin der DDR beim BND ".
Nur mal so eine Frage, @Alfred, was wäre mit Frau Gast geschehen, hätte man sie umgekehrt als DDR-Bürgerin der Spionage in der DDR für die BRD angeklagt, tunlichst noch als leitende Mitarbeiterin in einer auswärtigen Vertretung der DDR?? Wäre diese Dame nach dem Urteil noch zum Bücher schreiben gekommen?

Zitat von studfri im Beitrag #410Zitat von Alfred im Beitrag #402Zitat von ABV im Beitrag #399
Gibt es eigentlich Bücher von ehemaligen MfS-Mitarbeitern, die einen sachlichen Eindruck in das Innenleben der Staatssicherheit gewähren? Ohne Verklärung und übertriebener "Selbstkasteiung"?
Gruß Uwe
Wie man die Bücher wertet ist immer eine subjektive Sache.
Zum Beispiel hat der Ltr. der HV A Generaloberst Großmann ein Buch - "Bonn im Blick " geschrieben.
Ein Oberst der BV Rostock - Artur Amthor - hat z.B. das Buch " Ruhe in Rostock ? Von wegen " verfasst. U.a. mit einigen interessanten Betrachtungen zu Herrn Gauck.
Wenn auch keine Mitarbeiterin des MfS hat G. Gast ein interessantes Buch geschrieben "Kundschafterin des Friedens - 17 Jahre Topspionin der DDR beim BND ".
Nur mal so eine Frage, @Alfred, was wäre mit Frau Gast geschehen, hätte man sie umgekehrt als DDR-Bürgerin der Spionage in der DDR für die BRD angeklagt, tunlichst noch als leitende Mitarbeiterin in einer auswärtigen Vertretung der DDR?? Wäre diese Dame nach dem Urteil noch zum Bücher schreiben gekommen?
Was wäre wenn ?
Herr Stiller hat doch auch ein Buch geschrieben ......
Aber ich möchte Frau Gast nicht mit Herrn Stiller vergleichen.

Guten Tag,
Ich denke über diese Dinge nach und ich stelle Fragen:
1. Die SS wurde in Nürnberg durch den internationalen Militärgerichtshof zu einer verbrecherischen Organisation erklärt. Die Mitglieder der einzelnen Strukturen sollten dann also entsprechend behandelt werden. Das war im Fall von Walter Hauck* nicht so. In Frankreich wurde er wegen seiner Schuld zum Tod verurteilt. Dann wurde seine mögliche Beteiligung an einem anderen Kriegsverbrechen in CZ bekannt. Die Justizbehörden in D reagierten nicht.
Die Rente für die ehemaligen SS war gewiss nicht sehr klein :
http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/1997/erste6952.html
2. In einem kleinen Buch über den Bau der Mauer habe ich dieses Zitat gefunden: « Keinem wünsche ich, dass er jemals so etwas erlebt, was sich damals in Berlin und um Berlin ereignet hat. Das Nichtaufbegehren der Menschen im Jahre 1961 war der Ausdruck einer tiefen Depression. Die Erinnerung daran beschäftigt die ältere Generation sicher mehr als die jüngere. Zurückliegende Ereignisse dürfen jedoch, solange Menschen keine Schuld auf sich geladen haben, nicht in neue Demütigungen und Ausgrenzungen ausarten. »**
Geschrieben hat das ein deutscher Zeitzeuge, ein Eisenbahner.
3. Obzwar es viele Urteile der Justiz in der DDR gibt, die juristische Zweifel bei mir wecken, weiss ich, dass ich « Rechtsbeugung » (deutsches Wort ) beweisen muss, in jedem einzelnen Fall. Eine Kollektivschuld gibt es nicht. Natürlich kann ich immer eine St Bartolomew's Nacht verlangen, aber sie zerreisst die Gesellschaft und sie wird Menschen gegen die notwenige Aufklärung und allfällige Bestrafung von Schuldigen polarisieren.
Ausgrenzung und pauschale Verurteilung, sind sie nicht vielleicht auch manchmal ein künstlicher Nebel, dass ich eigene Verantwortung dahinter verbergen kann ? Das gilt auch für die Politiker.
Die Ideologie der DDR ( Marxismus-Leninismus ) musste für den Klassenkampf die Nuancen von Grau ignorieren. Menschen, welche kritisierten, wurden oft zu Feinden deklariert. Differenzierung wurde befohlen, weil es günstig war für die Politik (Friedrich II). Aber oft war Sektarismus präsent.
Wenn ich Geschichte so schreibe, werde ich da weiter arbeiten, wo die DDR aufgehört hat. Ist das eine gute Lösung ?
Stringer49
* http://en.wikipedia.org/wiki/Walter_Hauck
** Dittfurth U August 1961. S-Bahn und Mauerbau. GVE (Berlin), 2003, p. 90

Ich habe gelernt, dass die Frage der Schuld immer nur individuell sein kann! Pauschale Schuldzuweisungen führen zu der bekannten "Wagenburgmentalität". Wo sich jeder mit jedem verbündet, einigelt und den "gemeinsamen Feind" abzuwehren sucht. Das ist aber, salopp gesagt, völliger Blödsinn! So werden Menschen verprellt und in eine Ecke gedrängt, in der sie einfach nicht gehören!
Ein Beispiel:
Wie viele Mitarbeiter des ehemaligen Strafvollzugs der DDR haben ihren Dienst jahrzehntelang ohne Beanstandungen verrichtet? Sicher eine ganze Menge! Denn nach der Wiedervereinigung wurde ein Großteil des DDR-Gefängnispersonals in den Justizdienst der Länder übernommen. Hätten sie tatsächlich Schuld auf sich geladen, vor allem in strafrechtlicher Hinsicht, wären sie vor Gericht gelandet und verurteilt worden. Und spätestens nach Bekanntwerden konkreter Vorwürfe aus dem Dienst entfernt worden.
Trotzdem geschieht es häufig, dass alle ehemaligen Strafvollzugsmitarbeiter quasi in einen Topf geworfen werden. Da wird der korrekte Gefängniswärter X in einem Atemzug mit Hubert Sch. alias "Roter Terror" genannt.
Soll so eine gerechte, wahrhafte Geschichtsaufarbeitung aussehen? Ich fürchte Nein! Geschichte kann man nicht selektiv aufarbeiten! Man kann sich einfach nicht erlauben, nur die Dinge herauszupicken, die einem selbst ins Weltbild passen.
Gruß Uwe

Zitat von Stringer49 im Beitrag #355Zitat von Barbara im Beitrag #351
[...]an alle:
Ich schreibe das oben mal abgesehen davon, dass meine Lust, in diesem Thread noch was zu posten, aus verschiedenen Gründen gegen Null geht.
Einer davon ist, dass ich mich nicht ernst genommen fühle. Es wird suggeriert, so empfinde ich es zumindest, dass ich sowieso keine Ahnung habe, was in bestimmter Hinsicht stimmt.
Ich kann aber sehr wohl denken, ich kann zwischen den Zeilen lesen, und ich kann versuchen etwas Prinzipielles versuchen heraus zu finden.
Wenn ich das Gefühl habe, dass das überhaupt nicht gesehen wird, verliere ich mein Interesse.
Wenn hier dauernd irgendwie suggeriert wird, dass Identitäten nicht stimmen, Inhalte von Links erlogen sind, finde ich das blöd.
Wenn etwas nicht korrekt ist, eine Identität, ein Link, dann bitte ich darum, das genau so auszudrücken, darüber nicht ironisch sondern ernsthaft zu diskutieren und ggf. die "ganz Blöden", in diesem Falle mich, einfach mal aufzuklären, und zwar so, dass ich es verstehen kann!
.
Guten Tag, Barbara,
Ich nehme es ernst, was Du schreibst. Es gibt jobs, wo Du Leute begegnen musst und Du hast manchmal wenig Zeit zu wissen, wer diese Leute sind. Manchmal hat man auch nur einen Brief oder die Transcription einer Befragung. Das ist nicht immer leicht. Ich bin einer von aussen. Ich sehe vielleicht etwas anders als andere. Und ich kann mich leichter irren, denn ich bin ( war ) nicht in diesem Land.
Ich habe deshalb nie eine fertige Meinung. Die darf ich auch nicht haben. Deshalb bin ich hier. Was gestern das Leben war, ist heute Geschichte. Jetzt kann ich Fragen stellen, den verschiedenen Parteien zuhören um zu wissen ob ich mich damals vielleicht geirrt habe.
Was ich bei dem Text [15:37 eingesetzt damit es keinen Irrtum gibt ] noch bemerkt habe ( und ich lasse mich sehr gern korrigieren ), das ist die philosophische Tiefe ( verschiedene Termini ) einerseits und die Armut der Sprache und des Stils auf der anderen Seite. Der Autor ist Deutscher, es ist seine Sprache. Wenn ich so schreibe, ist das nicht gut aber... ichkann immer sagen: Besser geht esnicht.
Wenn ich mich geirrt habe, dann ist das kein Problem.
Stringer49
Hallo Stringer49,
ich danke dir.
Zum fett markierten:
im Falle der DDR trifft das auf dich und mich zu und auf alle, die dort nicht gelebt haben. Unser "Blick" ist Natur gemäß ein anderer und muss es sein. Aus diesem Grund habe ich dieselbe Diskussionshaltung wie du: nicht wertend und nicht urteilend, sondern fragend und nachdenkend - und - weiter fragend.
Für alle ehm. DDR-Bürger ist es allerdings aus meiner Sicht nicht "Geschichte", weil ihr Leben so oder so in ihrem damaligen staatlichen Kontext - so oder so - geprägt wurde, es somit Teil ihrer persönliche Geschichte ist, und ihre persönliche Geschichte ist nicht zu Ende.
Darum war meine Diskussionshaltung in diesem Thread auch die, den Link-Autor ernst zu nehmen (s. meinen entsprechenden Beitrag sehr viel weiter oben), denn unabhängig davon, ob er seine eigene Geschichte beschreibt oder ein Sammelsurium aus Gehörtem, Gelesen etc. zusammen geschustert hat: er sagt etwas über sich, über das MfS und über die DDR.
Was sagt er? Und wie sagt er es?
Die Selbstreflexion in dem Bericht ist nicht zu verachten finde ich (sie weist m:E. am meisten auf Authentizität hin)
Können wir aufgrund der dort dargestellten Tatsachen, Abläufe, biografischen Details einen Eindruck gewinnen, wie es für einen jungen Mann gewesen sein kann, der eine Tätigkeit beim MfS aufnahm.
Hier hat der Gerstungen sehr authentisch und für mich spontan weiter oben geantwortet: sinngemäß - ja, ich war damals auch so drauf, ich hätte das auch gerne gemacht.
Zum letzten Absatz in deinem Beitrag: das ging mir genauso. Das Sprachniveau wechselt sehr stark.
Da möchte ich aber meinem eigenen Zweifel entgegenhalten:
ich bemühe mich selbst auf möglichst gutem Niveau zu kommunizieren. Aber je nach Stimmung, persönliche Betroffenheit etc kann sich das ganz schnell ändern. Und es können mir auch "die Pferde durchgehen".
Der Bericht des Autors ist insgesamt hoch emotional geschrieben und zwischen durch bemüht er sich um sachliche Analysen.
Da schreibt sich einer die Seele aus dem Leib - so kommt mir der Beitrag vor.
Ich finde sowas sehr spannend - zumindest für das Forum - neben den ebenfalls wichtigen, inhaltlich fundierten und über Jahre erarbeiteten Sachbücher, die aber immer eines auch beinhalten: intellektuelle Distanz.
.

Zitat von 94 im Beitrag #400
Da wirste nicht viel finden. Doch nun zum Thema ...
Also für mich war der Thread mit dem 2. Beitrag den Bach ra, aber wenn's der Allgemeine Büttel mit Vollzugsgewalt (kurz ABV) so lieb drum bitte, drösseln mer ma uff ...
Der 'Student!' meint Ich habe dann mal etwas weiter geblättert, im Thread "Schuldig oder nicht" wird -leider- wieder auf altbewährte Schemata zurück gegriffen: Ich persönlich habe niemandem geschadet, für die damaligen politischen Umstände kann ich nichts, sie sind ein Ergebnis des Krieges und der Zeit danach und dann wird noch ein riesiger (in meinen Augen völlig verfehlter) Rekurs auf die Nazi-Zeit und die SS genommen.
Soweit so gut, aber dann (vielleicht ist ihm das recherchierende Lesen zu anstrengend geworden und die gewohnten Denkmuster ja so bequem), also dann 'rannte die Katze ins Wasser' ... Der Mann hat anscheinend nicht verstanden, einmal darüber nachzudenken, dass nicht "die anderen" sondern er (gemeinsam mit vielen anderen) "das Problem" war bzw. durch seinen Beitrag etwas Wesentliches zu dieser Problematik beigetragen hat.
Doch leider ließ stufrid einfach mal die ihm unpassenden Passagen des Textes unter den Tisch fallen ließ, ich zitiere mal aus der Quelle:
Ich persönlich habe nie und nimmer jemals einen Menschen bewusst geschadet.
Ich weiß, jetzt schalten die Geschichtsschreiber und Aufarbeiter von heute völlig ab und gehen auf stur,nach dem Motto: wieder einer von denen die sagen: alles nur Befehle, ich habe von nichts gewusst. Aber, ihr Volltrottel, darum geht’s doch gar nicht. Ich erkläre es jetzt einmal ganz langsam. Das dauert aber dann auch entsprechend.
Und es stimmt, danach wird es zäh, aber gerade diese Einblicke hätten einem vorgeblich Wissbegierigen einiges erschließen können. Da wurde ja nun, sozusagend mit Ansage, nix draus.
Doch nun mal eine andere Sache, auf dieser Seite 2 ist auch der entscheidende Hinweis, das der Verfasser dieser Zeilen authentisch ist. Der Eindruck, das es sich um mehrere Autoren handeln könnte, entstand mMn durch die unterschiedlichen Stimmungen beim Verfassen der einzelnen Passagen.
Hier mal die Seite in einem Archiv (könnte ja sein das der 'versteckte Hinweis' ausgessert wird) ...
http://web.archive.org/web/2013040907051...kenntnisse2.php
Und achso, wenn man sich mal die Vita des Betreibers von die-fremden-welten.de anschaut, wird die Wahl dieser Präsentations-Plattform auch klar, es ist ebend nicht ein jeder zum Forumshelden geboren. Man kann sogar Kontakt zum Autor aufnehmen, noch ...
Ich finde nicht, was du meinst, bzw. ich erkenne den Hinweis nicht. Kannst du das bitte mal ein bisschen konkreter benennen?
.

Zitat:
Aus diesem Grund habe ich dieselbe Diskussionshaltung wie du: nicht wertend und nicht urteilend, sondern fragend und nachdenkend - und - weiter fragend."
Zitat von Barbara.
Mit dieser Einstellung kommt man bei manchen Themen sicherlich weiter.
Häufig muss ich aber erkennen,dass manche Fragestellung allein schon eine Vorverurteilung beinhaltet .
Dann sollte man sich auch nicht wundern wenn Antworten ausbleiben.
seaman

Zitat von seaman im Beitrag #416
Zitat:
Aus diesem Grund habe ich dieselbe Diskussionshaltung wie du: nicht wertend und nicht urteilend, sondern fragend und nachdenkend - und - weiter fragend."
Zitat von Barbara.
Mit dieser Einstellung kommt man bei manchen Themen sicherlich weiter.
Häufig muss ich aber erkennen,dass manche Fragestellung allein schon eine Vorverurteilung beinhaltet .
Dann sollte man sich auch nicht wundern wenn Antworten ausbleiben.
seaman
Unter Juristen bezeichnet man doch solche Fragen als sog. "Suggestivfragen", bei denen der Befragte in die Bedrängnis kommt, eine Antwort zu geben, von deren Richtigkeit er eigentlich nicht selbst überzeugt ist ?

Zitat von seaman im Beitrag #416
Zitat:
Aus diesem Grund habe ich dieselbe Diskussionshaltung wie du: nicht wertend und nicht urteilend, sondern fragend und nachdenkend - und - weiter fragend."
Zitat von Barbara.
Mit dieser Einstellung kommt man bei manchen Themen sicherlich weiter.
Häufig muss ich aber erkennen,dass manche Fragestellung allein schon eine Vorverurteilung beinhaltet .
Dann sollte man sich auch nicht wundern wenn Antworten ausbleiben.
seaman
Das Problem ist sicher dabei auch, dass wir alle kein "weißes Blatt Papier sind", sondern von unseren Biografien und den erlernten Werten geprägt sind. Vor-Urteile sind oft so verkappt und subtil, dass es für einem selbst manchmal schwer sein kann, sie bei sich selbst zu enttarnen. Meine eigene Erfahrung.
Also bemühen müssen wir uns immer wieder darum, sonst machen doch solche Geschichtsforen gar keinen Sinn, finde ich. Genauso wenig wie gezielt provozierende Pauschalurteile.
.
.

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