Der Kommunismus / ein Verbrechen an der Menschheit?

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16.11.2013 16:42
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#1
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ABV

Seit Jahrzehnten wird heftig darüber diskutiert, in wie weit der Kommunismus ein Verbrechen an der Menschheit darstellt. Ich stelle mal eine These zur Diskussion: der Kommunismus an sich kann gar kein Verbrechen sein. Nicht, weil es ihn eigentlich nie gab. Sondern weil die Idee des Kommunismus nichts weiter ist als eine Vision. Ein theoretischer Gesellschaftsentwurf. Von denen es bekanntlich viele gibt. Von Menschen erdacht. Unter bestimmten gesellschaftlichen Bedingungen. Wie aber kann eine bloße Idee, selbst wenn sie vielfach kolportiert und verbreitet wird, ein Verbrechen darstellen?
Weil die Idee des Kommunismus Millionen von Menschenleben forderte? Mit derartigen Argumenten könnte man jedoch ebenso das Christentum als Verbrechen an der Menschheit bezeichnen. Wurden nicht im Namen der Kirche, ganze Völker dezimiert oder sogar ausgerottet?
Meine These lautet: das Verbrechen beginnt immer erst dann, wenn eine gesellschaftliche Vision, ganz gleich ob religiös oder weltlich, mit Gewalt durchgesetzt werden soll! Wenn Menschen etwas von außen, gegen den Willen oder der Überzeugung aufgezwungen wird. Wie zum Beispiel die christliche Missionierung der südamerikanischen Urbevölkerung. Oder die " kommunistische Umerziehung" in der Sowjetunion. Und eben auch in der DDR. Trotz aller Unterschiedlichkeiten, besaßen solche von Fanatikern ausgeführten Gewaltakte ein und das selbe Ergebnis: Sie führten die ursprüngliche Idee ad absurdum. Und brachten alle Anhänger der ursprünglichen Idee und die Idee selbst in Misskredit.
Kann also eine bessere und gerechtere Gesellschaft am Ende nur entstehen, wenn man von Anfang gewalttätigen Fanatikern keinen Spielraum gewährt? Oder muss die Vision einer besseren Gesellschaft, egal wie man sie auch nennen mag, mit dieser Menschheit ohnehin nicht durchführbar?

Gruß an alle
Uwe

16.11.2013 16:58
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#2
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Uwe, danke für den tollen Beitrag.

Meine Meinung ist, mit der heutigen Menschheit, dem heutigen Menschen, ist das nicht möglich, er ist einfach noch zu egoistisch, seiner Umwelt und seinen eigenen Artgenossen gegenüber.


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16.11.2013 16:59
#3
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Zitat von ABV im Beitrag #1
Seit Jahrzehnten wird heftig darüber diskutiert, in wie weit der Kommunismus ein Verbrechen an der Menschheit darstellt. Ich stelle mal eine These zur Diskussion: der Kommunismus an sich kann gar kein Verbrechen sein. Nicht, weil es ihn eigentlich nie gab. Sondern weil die Idee des Kommunismus nichts weiter ist als eine Vision. Ein theoretischer Gesellschaftsentwurf. Von denen es bekanntlich viele gibt. Von Menschen erdacht. Unter bestimmten gesellschaftlichen Bedingungen. Wie aber kann eine bloße Idee, selbst wenn sie vielfach kolportiert und verbreitet wird, ein Verbrechen darstellen?
Weil die Idee des Kommunismus Millionen von Menschenleben forderte? Mit derartigen Argumenten könnte man jedoch ebenso das Christentum als Verbrechen an der Menschheit bezeichnen. Wurden nicht im Namen der Kirche, ganze Völker dezimiert oder sogar ausgerottet?
Meine These lautet: das Verbrechen beginnt immer erst dann, wenn eine gesellschaftliche Vision, ganz gleich ob religiös oder weltlich, mit Gewalt durchgesetzt werden soll! Wenn Menschen etwas von außen, gegen den Willen oder der Überzeugung aufgezwungen wird. Wie zum Beispiel die christliche Missionierung der südamerikanischen Urbevölkerung. Oder die " kommunistische Umerziehung" in der Sowjetunion. Und eben auch in der DDR. Trotz aller Unterschiedlichkeiten, besaßen solche von Fanatikern ausgeführten Gewaltakte ein und das selbe Ergebnis: Sie führten die ursprüngliche Idee ad absurdum. Und brachten alle Anhänger der ursprünglichen Idee und die Idee selbst in Misskredit.
Kann also eine bessere und gerechtere Gesellschaft am Ende nur entstehen, wenn man von Anfang gewalttätigen Fanatikern keinen Spielraum gewährt? Oder muss die Vision einer besseren Gesellschaft, egal wie man sie auch nennen mag, mit dieser Menschheit ohnehin nicht durchführbar?

Gruß an alle
Uwe



Nach meinen bisherigen Erkenntnissen in der idealisierten Form sicher nicht, also rot markiert. Eine Vision dahin muß es aber geben, ansonsten würde es Stillstand in der gesellschaftlichen Entwicklung bedeuten.


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16.11.2013 17:02 (zuletzt bearbeitet: 16.11.2013 17:03)
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#4
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Und bis dahin geht es darum, alles zu tun, dem kapitalistischen Raubbau an unserer Welt entgegen zu wirken, damit noch etwas da ist von unserer Welt, für diesen neuen Menschen.


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16.11.2013 17:15
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#5
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was ist eigentlich Kommunismus?,
es gibt keine Armut mehr,
alle Menschen haben Arbeit,
alle Menschen werden gleich behandelt,
auf diesen Planeten wird so was nicht geben

wer kämpft kann verlieren,
wer nicht kämpft hat schon verloren


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16.11.2013 17:32
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#6
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Zitat von Lutze im Beitrag #5
was ist eigentlich Kommunismus?,
es gibt keine Armut mehr,
alle Menschen haben Arbeit,
alle Menschen werden gleich behandelt,
auf diesen Planeten wird so was nicht geben

Populär ist sowas aber doch, kommunistische Ideen erreichen selbst die USA...
http://www.nytimes.com/2013/11/17/magazi...eing-alive.html
http://www.handelszeitung.ch/politik/sch...-angetan-525469
Theo


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16.11.2013 17:33
avatar  furry
#7
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Zitat von Lutze im Beitrag #5
was ist eigentlich Kommunismus?,
es gibt keine Armut mehr,
alle Menschen haben Arbeit,
alle Menschen werden gleich behandelt,
auf diesen Planeten wird so was nicht geben


@Lutze, sollten auch die ersten vier Zeilen von Dir irgendwann mal Realität werden, nach einer möglichen, gewaltigen Naturkatastrophe, die sicher keinen Bogen um den Kommunismus machen wird, schlagen sich die Menschen wieder gegenseitig die Köpfe ein.

"Es gibt nur zwei Männer, denen ich vertraue: Der eine bin ich - der andere nicht Sie ... !" (Cameron Poe)


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16.11.2013 17:47
avatar  Lutze
#8
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Zitat von furry im Beitrag #7
Zitat von Lutze im Beitrag #5
was ist eigentlich Kommunismus?,
es gibt keine Armut mehr,
alle Menschen haben Arbeit,
alle Menschen werden gleich behandelt,
auf diesen Planeten wird so was nicht geben


@Lutze, sollten auch die ersten vier Zeilen von Dir irgendwann mal Realität werden, nach einer möglichen, gewaltigen Naturkatastrophe, die sicher keinen Bogen um den Kommunismus machen wird, schlagen sich die Menschen wieder gegenseitig die Köpfe ein.

der Natur ist die Gesellschaftsform egal
Lutze

wer kämpft kann verlieren,
wer nicht kämpft hat schon verloren


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16.11.2013 18:03 (zuletzt bearbeitet: 16.11.2013 18:04)
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#9
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Kommunismus bedeutet Staatseigentum an Produktionsmitteln. Führte immer und überall zum Bankrott. Denn wo der Staat anfängt ,hört die Freiheit auf. Richtiger Kommunismus würde automatisch zum Stillstand und Untergang einer Gesellschaft führen., da ja kein Anreiz für Entwicklung und Leistung mehr vorhanden.
Hoffen wir, das das Gespenst des Kommunismus nie wieder in Europa herumgeht und seinen festen Platz auf der Müllkippe der Geschichte gefunden hat.


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16.11.2013 18:21
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#10
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Zitat von 4.Zug 4.Kompanie GAR-40 im Beitrag #2
.....Meine Meinung ist, mit der heutigen Menschheit, dem heutigen Menschen, ist das nicht möglich, er ist einfach noch zu egoistisch, seiner Umwelt und seinen eigenen Artgenossen gegenüber.


... und leider (nach meiner mittlerweile gewonnenen Überzeugung) mit der künftigen auch nicht...
Ich schätze, in 10- 15 Generationen ist hier einfach Ultimo auf unserem kosmischen Dreckkrümel- von uns liebevoll "Mutter Erde" genannt...
Bis dahin wurschteln sich alle so durch... die Ellenbogen werden dabei immer breiter...

Siggi

..zum Thema:
Natürlich kein Verbrechen- sondern "coole Idee", die leider keine Chance hatte / hat / haben wird.


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16.11.2013 18:45
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#11
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Freiheit

hört im Kommunismus nicht auf, der moderne kommunistische Mensch begreift und lebt sie als Einsicht in die Notwendigkeit. Nur so wird es gehen können.


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16.11.2013 18:51
avatar  Lutze
#12
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ist Kommunismus nicht auch eine Frage,
wo möchte ich gerne leben?,der Sozialismus
hatte da schon ihre Schwierigkeiten
Lutze

wer kämpft kann verlieren,
wer nicht kämpft hat schon verloren


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16.11.2013 18:53
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#13
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Richtiger Kommunismus würde automatisch zum Stillstand und Untergang einer Gesellschaft führen., da ja kein Anreiz für Entwicklung und Leistung mehr vorhanden.

Mit den heutigen Menschen unweigerlich, stimmt.

In einer Welt, in der nicht materieller sondern ideeller Reichtum des Einzelnen zu Wertschätzung und Anerkennung durch die Gesellschaft führen wird, wird der Anreiz für Entwicklung und Leistung nicht nachlassen.


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16.11.2013 18:59
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#14
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Da müsste aber der "moderne kommunistische Mensch" ein schönes A...loch sein. Warum sollten es diesmal die Leistungsträger toll finden, den ganzen Abschaum der menschlichen Gesellschaft und die Parasiten mit durchzufüttern? Hat man doch zwischen 1949-1961 erlebt, wieviel Bock diese Menschen hatten für andere zu arbeiten. Das Hamsterrad ist kein Perpeteum mobile. Das läuft nur mit einem Antrieb. Mit roten Parolen und feuchtem Händedruck lockt man niemandem hinter dem Ofen hervor. Leistungsbereitschaft muß sich lohnen, sonst ist Ruhe im Karton. Der Gleichheitsgedanke ist ein schweres Gift , der ganze Generationen verblödet.


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16.11.2013 19:05
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#15
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Zitat von Eisenacher im Beitrag #14
Da müsste aber der "moderne kommunistische Mensch" ein schönes A...loch sein. Warum sollten es diesmal die Leistungsträger toll finden, den ganzen Abschaum der menschlichen Gesellschaft und die Parasiten mit durchzufüttern? Hat man doch zwischen 1949-1961 erlebt, wieviel Bock diese Menschen hatten für andere zu arbeiten. Das Hamsterrad ist kein Perpeteum mobile. Das läuft nur mit einem Antrieb. Mit roten Parolen und feuchtem Händedruck lockt man niemandem hinter dem Ofen hervor. Leistungsbereitschaft muß sich lohnen, sonst ist Ruhe im Karton. Der Gleichheitsgedanke ist ein schweres Gift , der ganze Generationen verblödet.


Stimmt, Eisenacher, mit Menschen, die so denken und handeln wie Du, wird es nie Kommunismus geben. Für uns beide wird das auch kein Erlebensfall werden. Was uns beide unterscheidet ist, ich werde nie aufhören, meine Fortschrittsgedanken in die Zukunft zu tragen und nie damit aufhören, mich dagegen zu wehren, dass eine Handvoll Superreicher diese Welt zu Grunde richtet, nach Deiner Maxime handelnd, was geht mich fremdes Elend an, ich lebe heute und jetzt, nach mir die Sintflut.


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