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Reiners Zeitzeugen

Wo fängt man am besten an und was könnte alles dazu gehören?
Ich beginne in meinem DDR-Museum mit Dingen, die meinen Vater in die noch nicht existierende DDR, also in das damalige Deutschland gebracht haben. Vater hatte seine Heimat nicht freiwillig verlassen und schon gar nicht wünschte er sich nach Deutschland zu kommen. Warum auch? Vor wenigen Wochen lebte er ja noch in Deutschland und als dann der schreckliche Krieg vorbei war, lebte er plötzlich in einem anderen Land. Trotzdem, es war seine Heimat, hier ging er zur Schule, hier fütterte er am Abend die Kühe, hier stand das Haus seiner Eltern. Und doch, er musste gehen, alle mussten gehen, die gesamte Familie.
Ein langer Weg im Viehwaggon lag hinter den vielen Menschen aus der Gegend um Ostrau, dem heutigen Ostrava in der Tschechischen Republik, als sie bei Bad Schandau endlich nach tagelanger Reise aussteigen durften. Vater sprach immer wieder von den vielen, vielen weißen Armbinden, welche an der ganzen Bahnstrecke von der Grenze bei Schmilka und noch viel mehr am Bahnhof Bad Schandau herumlagen. Diese weißen Armbinden mussten die Sudetendeutschen in ihrer Heimat nach dem Krieg tragen, sie kennzeichnete diese Leute als Deutsche. Nun, nach der Grenze und wirklich in Deutschland angekommen, riß man sich diese Armbinden gegenseitig von den Sachen und warf sie weit weg. Vater erzählte es immer wieder, wenn wir im Elbsandsteingebirge unterwegs waren.
In Prossen bei Bad Schandau kam er in das erste Umsiedlerlager, welches damals an den Elbwiesen war. In der damaligen Sowjetischen Besatzungszone galt er nicht als Vertriebener, denn das Wort wurde nur in den anderen Besatzungszonen verwendet. Hier in der späteren DDR war er ein „Umsiedler“ und das klang ja auch viel besser. Vater bekam nichts, gar nichts für die Vertreibung aus der Heimat, als er nach der Wende Anspruch auf eine Entschädigung gehabt hätte, war er bereits verstorben.
Ich beginne daher bewußt mit dem „Transportzettel für Evakuanten“, den Resten vom „Umsiedlerpass“ und dem Laufzettel vom Umsiedlerlager „Quenz“ in Brandenburg. Für mich sind das heute selten zu sehende Zeitdokumente. Sie dokumentieren eine schwere Zeit für viele Menschen nach dem Zweiten Weltkrieg, aber auch die Hoffnung auf einen Neubeginn fern der alten Heimat.
Foto 1: Vaters Abschied von der alten Heimat
Foto 2: Vater kam in Sachsen an
Foto 3: Vater kam in Brandenburg an und wurde "Entlaust"
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Ein schweres,aber gutes Thema,welches nicht in Vergessenheit geraten darf.
Damit wir immer vor Augen haben,was Krieg und dessen Folgen sind.
Großmutter mütterlicher Seite kam aus dem Schlesichen.Ihre Familie war eine ganz normale Familie (ok,Bahnerfamilie) und hatte wirklich nix mit Adolf Schwachmat am Hut.Aber wie bei seeehr vielen Anderen auch sspielte das keine Rolle und sie mußten gehen.Hühner und Karnickel "durften" sie aber da lassen.

Allerdings soll es ja hier um meine "Restbestände aus der ehemaligen DDR" gehen. Nun, ich meine vielen wird es da so gehen wie mir, es gibt eine ganze Menge davon. Meistens sind es ja Dinge, die man gar nicht wegwerfen darf. Ich denke da nur an die vielen Papiere wie den SVK-Ausweis, die man ja sogar aufheben muss! Allerdings hängt man aber auch an vielen Dingen, oftmals haben diese Dinge ja auch eine gewisse Rolle im eigenen Leben gespielt, oder es sind Erinnerungen.
Keine Ahnung, warum ich nun gerade mit "Socken" anfangen muss. Aber es sind ja auch ganz besondere Socken, es sind Rote Socken, meine Roten Socken (Foto 1).
Allerdings, wie Ihr seht, noch nie getragen. Beim Stöbern fand ich noch mehr (siehe Foto 2).
Na Super, die könnte ich doch noch glatt meinen Sohn zu Weihnachten schenken. Ich hätte mich damals sicher wie ein kleines Kind gefreut, wenn mir mein Vater Socken unter die Tanne gelegt hätte!
Gruß Reiner
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Beim Stöbern nach Restbeständen in meinem "Schmeiß ich nicht weg-Museum", kam dann doch noch etwas Geld an das Tageslicht. Komisch und das bei einem Münzen- und Geldscheinsammler.
Ja, der gute alte 5er mit Thomas Müntzer, der 10er mit Klara Zetkin, auf dem 20er durfte sich Goethe tummeln, auf dem 50er Friedrich Engels und auf dem 100er der gute alte Karl Marx.
Na klar, habe ich auch den 200er und den 500er, die spielten allerdings im Zahlungsverkehr nie eine Rolle und kamen erst nach der Wende auf den Markt. Daher haben die auch nichts hier verloren. Allerdings durften zwei alte Ansichtskarten der Volkssolidarität das Foto etwas ergänzen.
Gruß Reiner
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Und da wir gerade beim Geld sind, mache ich da auch gleich ein wenig weiter.
Viele werden es noch kennen, doch nicht alle haben das Stück schon einmal in den Händen halten dürfen und noch viel weniger haben schon damit bezahlt. Ich auch nicht. Doch hat es das Stück in der Geldgeschichte der DDR gegeben, zwar nicht lange, aber immerhin.
Das 50-Pfennig-Stück aus Messing brachte im Jahre 1949 etwas Farbe in die anderen Alustücke. Die Stücke mit dem Jahre 1949 sind heute eine Top-Seltenheit und kaum zu haben. Das Stück aus dem Jahre 1950 dagegen, ist noch erschwinglich. Es kommt dabei auf die Erhaltung an. Immerhin hatte man fast 68 Millionen Stück geprägt und trotzdem war am 1.12.1958 Schluss mit dem Stück, es wurde ungültig.
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Ersetzt wurde es durch ein neues 50-Pfennig-Stück aus Aluminium, welches dann von 1958-1990 geprägt wurde.
Interessant sind dabei auch die allerersten Stücke der Pfennigmünzen ab dem Jahre 1948, die noch bis 1972 im Umlauf waren.
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Gruß Reiner

Da habe ich noch zwei weitere Besonderheiten, die man auf den Münzen der DDR antreffen konnte.
Das Markstück wechselte im Laufe der DDR-Zeit sein Aussehen und aus "DEUTSCHE MARK" wurde ab 1972 nur noch "MARK".
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Kaum einen wird es aufgefallen sein, doch gab es des 20-Pfennig-Stück der DDR entweder mit einem "A" oben, oder auch ohne "A".
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Das "A" war der Prägebuchstabe der Staatlichen Münze zu Berlin. Noch heute tragen alle Euromünzen, die in Berlin geprägt wurden, den Buchstaben "A" auf den Münzen.
Gruß Reiner

Zitat von Pit 59 im Beitrag #5
Na Super, die könnte ich doch noch glatt meinen Sohn zu Weihnachten schenken. Ich hätte mich damals sicher wie ein kleines Kind gefreut, wenn mir mein Vater Socken unter die Tanne gelegt hätte!
Gruß Reiner
Das kann Heute zum unwiderbringlichen Zerwürfniss der Familie Führen
Das mög sein,aber gehen wir doch davon aus das es Zeiten gab wo man auch für ein paar Socken dankbar war.

Zitat von schulzi im Beitrag #9Zitat von Pit 59 im Beitrag #5
Na Super, die könnte ich doch noch glatt meinen Sohn zu Weihnachten schenken. Ich hätte mich damals sicher wie ein kleines Kind gefreut, wenn mir mein Vater Socken unter die Tanne gelegt hätte!
Gruß Reiner
Das kann Heute zum unwiderbringlichen Zerwürfniss der Familie Führen
Das mög sein,aber gehen wir doch davon aus das es Zeiten gab wo man auch für ein paar Socken dankbar war.
Vollkommen richtig, heute leider kaum denkbar. Wenn ich daran denke, dass mein Bruder einst ein Feuerwehrauto bekam, das unser Vater aus Palettenklötzer gebaut und mit roter Farbe angemalt hatte!
Gruß Reiner

Zitat von der glatte im Beitrag #7
Ersetzt wurde es durch ein neues 50-Pfennig-Stück aus Aluminium, welches dann von 1958-1990 geprägt wurde.
Interessant sind dabei auch die allerersten Stücke der Pfennigmünzen ab dem Jahre 1948, die noch bis 1972 im Umlauf waren.
Gruß Reiner
Vielen Dank für das Ziegen dieser Raritäten.
Während meiner Schulzeit haben mir meine Eltern, und sicher auch die der anderen Mitschüler, Papiergeldstücke für den Rechenunterricht gebastelt. Über die Münze wurde ein Blatt Papier gelegt und mit dem stumpfen Ende eines Bleistiftes wurde darüber gerubbelt, so dass sich ein Abbild der jeweiligen Münze ergab. Das Ganze nur noch ausschneiden und wir hatten unser Spielgeld für die Schule.

Unser Vater hatte das Reisen im Blut und musste alles am liebsten mit eigenen Augen sehen. So kam er auch oft nach Leipzig zur Messe. Seine Sammlung von Messebelegen- und Briefmarken aus der DDR habe ich noch heute. Hier einmal zwei Belege von der Leipziger Messe.
Bis zum Schluss gab es in der DDR die Sonderbriefmarken zur Messe in Leipzig und viele Leute sammelten diese.
Gruß Reiner
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Das stimmt meine erste Modeleisenbahn hat mein Vater selbst gebastelt aus alten Schienen und fuhr nur in Kreis vor und zurück aber ich war glücklich.Meiner Schwester baute er eine Puppenwiege und ich weis genau er würde sich freuen wen er wüsste das jetzt sogar sein Urenkel damit spielt

So, dann bitte folgt mir in die Küche. Dort gibt es noch Dinge aus der DDR, welche noch heute im Gebrauch sind. Zum Beispiel habe ich noch ein ganzes Porzellanservice. Die Betonung liegt auf "ganz". Ja, es ist trotz Gebrauch ganz geblieben und hat noch nie eine Spülmaschine von innen gesehen. Alles wird mit der Hand gemacht!
Ja, warum hänge ich an den Teilen so sehr? Nee, ich wünsche mir nicht die Mauer wieder und ich wünsche mir auch nicht den Osten so wie er war, zurück! Ich habe an solchen Teilen meine Freude, weil es ein Geschenk war, welches wir zur Geburt unseres Sohnes bekommen haben. So etwas soll es ja auch noch geben! Mir gefällt so eine gedeckte Kaffeetafel viel besser, besser als dreieckige Tassen.
Gruß Reiner
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Wenn ihr mal alte Bilder von der ehemaligen Heimat eurer Eltern sucht, dann gebt mal die Namen der Orte bei den Ansichtskartensammlern ab. die besitzen oft hunderte alte Fotos.
Ansichtskarten von der VS haben hohen Wert, Postkarten sind noch wertvoller.
Ich selber hatte ca 50 politische AK aus der DDR
- Stammtisch Westsachsen
- Stammtisch Erfurt
- Stammtisch Lübeck
- Stammtisch Dresden
- Stammtisch OST NRW-Nordhessen
- Stammtisch Köln
- Stammtisch Ostprignitz-Ruppin
- Stammtisch Schwerin
- Stammtisch Berlin
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